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hier ist der vollständige Text für Sie:
BADEN-WÜRTTEMBERG
Berlin - Während das erste Pilotprojekt noch läuft, startet AvidiaMed das nächste Modellvorhaben zur industriellen Verblisterung von Arzneimitteln: Die Tochter des Hamburger Maschinenbaukonzerns Körber will ihr Kartensystem MediFalter zusammen mit der AOK Baden-Württemberg und den Ärzten der Initiative „Gesundes Kinzigtal" testen.
Pilotprojekt für Verblisterung: In Baden-Württemberg testen
AvidiaMed, AOK sowie Ärzte und Apotheker den MediFalter. Foto: AvidiaMed
Das Projekt läuft seit November für etwa 12 Monate. Je 15 Ärzte und
Apotheker aus der Region im mittleren Schwarzwald nehmen teil; zurzeit
erhalten rund 50 Patienten den MediFalter. Die Apotheker müssen einem
Vertrag zwischen dem Landesapothekerverband Baden-Württemberg und der
AOK Baden-Württemberg beitreten, um die Kartenblister abgeben zu können.
Das Projekt sieht eine Vergütung für die Abgabe vor, über Einzelheiten
haben die Projektpartner Stillschweigen vereinbart.
Patienten müssen mindestens drei unterschiedliche Wirkstoffe regelmäßig
einnehmen, um am Pilotprojekt teilnehmen können. Der Arzt verordnet den
MediFalter, die Apotheken beziehen die Kartenblister über den
Großhandel. Über das jeweilige Rechenzentrum der Apotheken wird
tablettengenau abgerechnet; eine Gebühr für die Verpackung wird nicht
fällig.
Das Projekt soll durch „Gesundes Kinzigtal" ausgewertet werden. Beim
Apothekerverband begründete man die Teilnahme mit der Pflicht,
gestaltend mit Einfluß zu nehmen. „Derartige Entwicklungen sollten
unserer Ansicht nach nicht ohne Einbindung der Interessenvertretung der
Apothekerschaft erfolgen", sagte eine Verbandssprecherin. „Durch unsere
Beteiligung sind wir auch in die Evaluierung rund um die Verblisterung
mittels des 'MediFalters' eingebunden und können für die Allgemeinheit
unserer Mitglieder Erfahrungen gewinnen, wo genau Versorgungsvor- oder
-nachteile entstehen."
Erste Erkenntnisse aus dem zurzeit noch laufenden Modellprojekt mit der
BKK24 gibt es bereits: So wurden laut Avidiamed die Verordnungs- und
Bestellprozesse stärker an die Bedürfnisse der Apotheken und Arztpraxen
angepasst. Das Projekt, an dem sich weniger Leistungserbringer als
geplant beteiligt haben, soll im kommenden Jahr beendet und intern
ausgewertet werden - die Ergebnisse werden nicht veröffentlicht.
Janina Rauers, Donnerstag, 30. Dezember 2010, 09:47 Uhr
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