• 22.05.2025 – Drei Systeme, ein Risiko, null Toleranz

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Wie Apotheken an Retaxationen leiden, E-Rezepte wirtschaftlich gefährden und Versicherungen unverzichtbar werden

Drei Systeme, ein Risiko, null Toleranz

 

22. Mai 2025

Retaxationen sind längst keine Ausnahme mehr – sie sind tägliche Realität für viele Apotheken. Besonders gefährlich: Die Kombination aus digitalen Rezeptsystemen, technischen Unsicherheiten und starren Prüfstrukturen. Immer häufiger kommt es zu Rückforderungen durch die Krankenkassen, obwohl Arzneimittel korrekt abgegeben wurden. Der Fehler liegt nicht in der pharmazeutischen Leistung, sondern in der Systemlogik: fehlende Protokolle, unterbrochene Datenübertragungen oder falsch zugeordnete Kürzel. Besonders betroffen sind E-Rezept-Abgaben, bei denen Abgabedatensätze exakt dokumentiert werden müssen – maschinell lesbar, fristgerecht, vollständig. Wer das nicht leisten kann, verliert nicht nur Zeit und Vertrauen, sondern oft auch erhebliche Geldbeträge. Verbände warnen vor doppelten Widersprüchen, fordern juristische Beratung – und empfehlen betriebliche Retax-Versicherungen. Doch auch hier gilt: Der Schutz greift nur bei vollständiger Dokumentation und fristgerechtem Einspruch. Was bleibt, ist ein System, das Kontrolle über Verantwortung stellt – und in dem Absicherung zur Voraussetzung für wirtschaftliche Existenz wird.


In deutschen Apotheken verdichtet sich ein strukturelles Risiko zu einer täglichen Belastung: Retaxationen. Was aus Sicht der Krankenkassen als legitimes Kontrollinstrument gilt, gerät aus Sicht vieler Betriebe zur systemischen Bedrohung. Immer häufiger werden Leistungen rückwirkend gestrichen, obwohl die Abgabe korrekt war, der Patient versorgt wurde und kein Schaden vorlag. Der Fehler liegt im Formalen – und der Schaden trifft die Apotheke. Die Ursache? Ein Zusammenspiel aus digitaler Überforderung, rechtlicher Asymmetrie und politischer Ignoranz.

Besonders gefährlich wird die Situation im Kontext des E-Rezepts. Die elektronische Verordnung soll Prozesse vereinfachen, doch sie verkompliziert die Praxis: Schnittstellenprobleme, fehlerhafte Datenübertragungen, unvollständige Abgabedatensätze – all das führt dazu, dass Kassen Rückforderungen auslösen, obwohl das abgegebene Arzneimittel korrekt war. Der Mensch hat richtig gehandelt, aber das System war unvollständig. Und weil es keine rechtlich verbindliche Fehlerdifferenzierung gibt, haftet stets der Leistungserbringer.

Hinzu kommen enge Widerspruchsfristen, umfangreiche Dokumentationspflichten und neue Anforderungen an digitale Datensätze. Wer den Einspruch nicht perfekt vorbereitet, verliert – selbst wenn er im Recht ist. Denn die Kasse prüft nicht nach Inhalt, sondern nach Form. Und genau das überfordert viele Betriebe, die sich primär um Versorgung kümmern, nicht um Verwaltung.

Die Folge ist eine Zunahme an wirtschaftlichen Schäden, die oft in existenzielle Dimensionen reichen. Retaxationen im dreistelligen oder gar vierstelligen Bereich sind keine Ausnahme mehr. Verbände wie der Hessische Apothekerverband warnen: Widersprüche dürfen nicht doppelt eingereicht werden, Unterlagen müssen vollständig anonymisiert sein, die elektronische Abgabe muss mit technischen Datensätzen belegt werden. Und selbst dann bleibt ein erhebliches Risiko.

Dieses Risiko führt zu einem Umdenken in der Absicherungsstrategie vieler Betriebe. Die Retax-Versicherung ist längst kein Zusatzschutz mehr, sondern betriebswirtschaftliche Notwendigkeit. Policen übernehmen Rückforderungen – aber nur bei sauberem Nachweis der Formalien, vollständiger Dokumentation und fristgerechtem Einspruch. Damit wird die Versicherung nicht zur Entlastung, sondern zur zweiten Prüfinstanz. Wer sich nicht präventiv vorbereitet, bleibt auch mit Police ungeschützt.

Die politische Dimension dieses Problems ist kaum erfasst. Weder die Retaxationspraxis noch die E-Rezept-Verpflichtungen wurden bislang im Kontext wirtschaftlicher Tragfähigkeit diskutiert. Die öffentliche Aufmerksamkeit gilt den Patienten – nicht den Strukturen, die ihre Versorgung gewährleisten. Dabei ist die Frage zentral: Wie lange halten Betriebe einem System stand, das Verantwortung einfordert, aber keine Fehler erlaubt? Wie lange kann Versorgung funktionieren, wenn Fehler nicht als Teil der Realität, sondern als Vertragsbruch gewertet werden?

Die Antwort liegt auf der Hand – doch sie wird verdrängt. Apotheken rüsten sich mit internen Compliance-Strukturen, juristischer Beratung und betrieblichem Versicherungsschutz. Sie tun das nicht aus Komfort, sondern aus Notwendigkeit. Denn das Risiko ist konkret. Und es wächst mit jedem Tag, an dem technische Systeme nicht fehlerfrei laufen, juristische Unsicherheiten bestehen bleiben und politische Lösungen ausbleiben.

 
Kommentar:

Wenn Verantwortung zur Haftung wird

Es sind nicht die Versorgungsfehler, die Apotheken ruinieren – es sind die Systemfehler. Retaxationen treffen Betriebe dort, wo sie am verwundbarsten sind: im Vertrauen auf die technische und juristische Stabilität ihrer Arbeit. Dabei steht nicht die pharmazeutische Leistung zur Debatte, sondern die Bürokratie, die sich wie ein Regelwerk ohne Gnade über jeden Einzelfall legt. Fehler sind nicht mehr menschlich, sie sind monetär. Und sie sind, in vielen Fällen, systembedingt.

Das E-Rezept zeigt das besonders deutlich. Es zwingt Apotheken in digitale Abläufe, deren Risiken sie weder beeinflussen noch vollständig überblicken können. Ein abgebrochenes Übertragungsprotokoll? Eine falsch interpretierte Schnittstelle? Eine nicht lesbare Datei? Alles juristisch verwertbare Gründe für eine Rückforderung – ungeachtet der tatsächlichen Abgabe, ungeachtet der Patientenversorgung.

Und so stehen Apotheken vor einer absurden Aufgabe: Sie müssen Fehler vermeiden, die sie nicht verursachen. Sie müssen Fristen einhalten, obwohl sie keine Ressourcen für juristische Bearbeitung haben. Sie müssen Versicherungen abschließen, deren Schutz oft erst greift, wenn sie bereits alles richtig gemacht haben. Das ist keine Fehlerkultur – das ist ein Systemfehler.

Die Politik bleibt untätig. Es gibt keine gesetzlich normierte Fehlergrenze, keinen fairen Mechanismus zur Bewertung technischer Ausnahmen. Die Retaxation wird zum Machtinstrument der Kassen – und die Apotheke zum Erfüllungsgehilfen in einem System, das die Verantwortung asymmetrisch verteilt.

Was bleibt, ist die betriebliche Selbsterhaltung. Versicherungen, Verbandsunterstützung, Compliance-Schulungen – all das kostet Zeit, Geld und Vertrauen. Und all das verhindert, dass Apotheken das tun, was sie eigentlich leisten wollen: Menschen versorgen, nicht Daten verteidigen.

Wenn die politische Antwort auf dieses Problem weiter ausbleibt, wird sich die Landschaft verändern. Nicht aus Reform, sondern aus Rückzug. Nicht weil Apotheken versagen – sondern weil sie zu lange auf ein System vertraut haben, das ihre Arbeit nicht schützt.

Von Matthias Engler, Fachjournalist

 

 

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