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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
AMNOG
Berlin - Die Umstellung des Großhandelshonorars bleibt ein Dauerbrenner im politischen Berlin. Unversöhnlich stehen sich Deutscher Apothekerverband beziehungsweise ABDA und der Großhandelsverband Phagro gegenüber: Seit Phagro-Chef Dr. Thomas Trümper angekündigt hat, die Belastungen komplett weiterzugeben, wissen die Apotheker, was ihnen blüht. Gestern bestellte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) die Spitzen beider Interessenvertretungen gemeinsam ein. Über das Ergebnis wurde nichts bekannt gemacht - bis heute.
Kein gemeinsames Konzept: ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf sieht die
geplante Umstellung des Großhandelshonorars als massive und völlig
unangemessene Folgen für die Apotheken. Foto: Elke Hinkelbein
Bei der öffentlichen Anhörung zum Arzneimittelmarkt-Neurordnungsgesetz
(AMNOG) wollte der Unions-Gesundheitsexperte Jens Spahn (CDU) wissen,
auf welchen gemeinsamen Vorschlag sich Apotheker und Großhändler zu den
anvisierten Einsparungen in Höhe von 400 Millionen Euro geeinigt hätten.
Honorar aufpolstern: Phagro-Chef Dr. Thomas Trümper will die Großhandelsvergütung umstellen. Foto: Elke Hinkelbein
Zuerst befragt, erklärte Trümper, man habe sich geeinigt, dass die
tatsächlich im Raum stehenden Einsparungen das ausgegebene Ziel um 200
bis 250 Millionen Euro übertreffen würden. Sowohl der angestrebte
Fixzuschlag als auch die prozentuale Marge der Großhändler müssten
deutlich „aufgepolstert" werden. Es sei aber nicht der richtige Ort, um
über exakte Zahlen zu sprechen.
ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf sah das komplett anders: Es gebe kein
gemeinsames Konzept, weil sich der Phagro bereits öffentlich dazu
bekannt habe, die gesamten Einsparungen quantitativ weiterzugeben. Klar
sei, dass die geplante Umstellung des Großhandelshonorars „massive und
völlig unangemessene Folgen für die Apotheken" haben würde: Durch die
Maßnahmen würde der Ertrag jeder Apotheke um 23.000 Euro
beziehungsweise ein Drittel gekürzt. „Das kann politisch nicht gewollt
sein", so Wolf.
Patrick Hollstein, Mittwoch, 29. September 2010, 18:33 Uhr
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