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HäMORRHOIDENPRÄPARATE
Berlin - Bufexamac-haltige Arzneimittel sind in Deutschland derzeit ohne Zulassung im Handel. Wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) mitteilte, haben die Hersteller im Januar auf ihre Zulassungen für Präparate mit dem Antiphlogistikum verzichtet. Die Entscheidung der Firmen sei nach einer Anhörung des BfArM im Rahmen des anhängigen Stufenplanverfahrens gefallen. Vom Markt zurückgenommen wurden die Produkte allerdings bislang nicht.
Vertrieb ohne Zulassung: Die Hersteller von Bufexamac-haltigen
Arzneimitteln haben ihre Zulassungen bereits im Januar zurückgegeben.
Foto: APOTHEKE ADHOC
Den weiteren Vertrieb ermöglicht das deutsche Arzneimittelgesetz.
Demnach dürfen Hersteller nach dem eigenen Verzicht auf die Zulassung
ihre Medikamente noch zwei Jahre lang in den Verkehr bringen. Im Falle
eines Widerrufs der Zulassung durch das BfArM hätten die Firmen nicht
nur einen kostenpflichtigen Bescheid kassiert, sondern auch keine
Abverkaufsfrist bekommen.
Trotz des Schachzugs droht den Herstellern nun die baldige
Marktrücknahme. Denn die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat den
Widerruf der Zulassungen für Bufexamac-haltige Arzneimittel empfohlen.
„Sollte die EU-Kommission dieser Empfehlung folgen, können wir
nachträglich anordnen, dass die Abverkaufsfrist aufgehoben wird", sagte
ein BfArM-Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC.
Da die Zulassungen bereits zurückgegeben wurden, könnte das BfArM dann
einen „fiktiven Widerruf" anordnen. Die betroffenen Präparate dürfen
dann wie im Normalfall weder von den Herstellern noch von den Apotheken
weiter abgegeben werden.
Im November 2009 hatte das BfArM den Herstellern mitgeteilt, dass es den
Widerruf der Zulassungen für Arzneimitteln mit Bufexamac beabsichtigt.
Die EMA leitete im Januar eine eigenen Bewertung ein. Diese ist laut
EU-Gemeinschaftsrecht vorgesehen, wenn ein Mitgliedsland wegen eines
ungünstigen Nutzen-Risiko-Verhältnisses entsprechende Maßnahmen plant.
Wann die EU-Kommission über den empfohlenen Widerruf entscheidet, ist
ungewiss.
Désirée Kietzmann, Dienstag, 27. April 2010, 18:57 Uhr
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