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Schwere Unfälle auf der Skipiste sind laut Statistik selten. Wenn es aber doch zu einem Notfall kommt, können schnell enorme Kosten auf Urlauber zukommen.
Schwere Unfälle auf der Skipiste sind laut der Statistik selten. Nach dem Zusammenstoß einer Skiläuferin mit dem Politiker Dieter Althaus fährt bei vielen Wintersportlern aber die Angst mit: Die 41-Jährige starb an den Folgen des Unfalls, Althaus erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Viele fragen sich nun auch: Was ist der richtige Versicherungsschutz?
Grund zur Panik gibt es jedoch nicht: Die Zahl schwerer Unfälle ist gering. Seit Jahren liegt sie laut der Auswertungsstelle für Skiunfälle bei der ARAG-Versicherung in Düsseldorf bei etwa einer Kollision auf eine Zahl von 1000 Skifahrern. Auch die Verletzungsquote gehe langfristig zurück. Wenn es aber doch zu einem Notfall kommt, können schnell enorme Kosten auf Urlauber zukommen.
"Bei Ski-Unfällen entstehen zum Beispiel schnell hohe Bergungskosten, etwa durch den Einsatz eines Rettungshubschraubers", sagt Andreas König, Sicherheitsexperte beim Deutschen Skiverband (DSV) in Planegg bei München. Diese könnten sich auf 2000 bis 5000 Euro belaufen und werden oft nicht durch die gesetzliche oder private Krankenversicherung übernommen. "Unter Umständen bekommen Sie gerade einmal 400 bis 600 Euro erstattet."
Es sei deshalb unerlässlich, die Existenzrisiken zu versichern - im Alltag wie auf der Skipiste. "Hierzu gehören die Haftpflicht, Krankheit und Unfall sowie der Tod", sagt Andrea Hoffmann von der Verbraucherzentrale Sachsen in Leipzig. Skifahrer sollten also auf jeden Fall über eine Kranken-, eine Privathaftpflicht- und eine Berufsunfähigkeitsversicherung verfügen. Wenn es gilt, Hinterbliebene abzusichern, kommt eine Risiko-Lebensversicherung hinzu.
Wer zum Wintersport ins Ausland fährt, benötigt zusätzlich eine Auslandsreisekrankenversicherung: "Damit ist auch der Rücktransport nach Deutschland abgesichert", erklärt Hoffmann. Wer keine Berufsunfähigkeitsversicherung hat - und zum Beispiel wegen Vorerkrankungen keine bekommen kann -, sollte der Verbraucherschützerin zufolge zumindest eine private Unfallversicherung haben.
Es gebe auch Konstellationen, in denen sowohl eine Berufsunfähigkeits- als auch eine Unfallversicherung sinnvoll sind. Wer etwa durch einen schweren Unfall Invalide und berufsunfähig wird, bekomme aus der Unfallversicherung eine einmalige Kapitalzahlung und aus der Berufsunfähigkeitsversicherung eine monatliche Rente, sagt Hoffmann. Dadurch können eventuell notwendige Umbauten in Wohnung oder Haus finanziert und der Lebensunterhalt gesichert werden.
Der Verbraucher hat dabei die Wahl zwischen den üblichen Anbietern und speziellen Wintersportversicherungen. Auch der Deutsche Skiverband bietet solche Pakete an. Es besteht aus einer Unfall-, Haftpflicht-, Krankheits- und Rechtsschutzversicherung. Außerdem ist die Ausrüstung auf der Piste gegen Diebstahl und Bruch versichert. Eine solche Versicherung macht Hoffmann zufolge aber nur bei wirklich teuerem Material Sinn.
"Prüfen Sie, ob ihre bestehenden Versicherungen auch Schäden beim Wintersport decken", rät König. Oftmals sei der Schutz nur auf Deutschland beschränkt und greift zum Beispiel nicht bei Vorfällen im Ausland. "Vielfach ist auch der Schaden an angemieteten Geräten nicht versichert." Der Deutsche Alpenverein in München bietet ebenfalls ein Versicherungspaket an - allerdings nur seinen Mitgliedern. Es umfasst die Übernahme von Such-, Bergungs- und Rettungskosten bis 25 000 Euro sowie eine Unfall- und eine Sporthaftpflichtversicherung.
Ob die Pakete sinnvoll sind, müssen Skiurlauber je nach ihrer Situation selbst entscheiden. "Versicherungspakete beinhalten mehrere Leistungen, die aber meistens nicht alle notwendig sind, weil sie in der Regel schon anderweitig mit weitreichenderen Leistungen vorhanden sind", lautet die Erfahrung von Hoffmann. Darüber hinaus gelte der Schutz oft nicht für den Alltag, sondern eben nur für den "sportlichen Bereich". Wer sich dennoch dafür interessiert, sollte insbesondere auf die Versicherungssummen achten, sagt die Verbraucherschützerin: "Diese fallen mitunter recht niedrig aus." d p a
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