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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
Wirtschaft & Börse
Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) hat seine Prognose der wirtschaftlichen
Entwicklung in Deutschland aktualisiert und um das Jahr 2014 erweitert. Für
2013 wird unverändert mit einem Wirtschaftswachstum von 0,5 % gerechnet, für
2014 mit einem von 1,5 bis 2 %. Verschiedene Frühindikatoren sprechen dafür,
dass sich die deutsche Konjunktur nach dem Abschwung im vergangenen Jahr
bereits wieder stabilisiert. Angesichts der Wiederbelebung der
Auslandsnachfrage sollten die Unternehmen ihre Investitionszurückhaltung
allmählich aufgeben. Zudem wird die Binnenkonjunktur durch den privaten Konsum
und den Wohnungsbau gestützt. Werden die Risiken seitens der Probleme im
Euroraum oder des Etatstreits in den USA nicht virulent, bestehen Chancen für
eine konjunkturelle Erholung in diesem Jahr und einen weiteren Aufschwung im
kommenden Jahr. Die Perspektiven am Arbeitsmarkt bleiben günstig, auch wenn die
Beschäftigung weniger stark zunimmt. Die Inflationsrate dürfte zunächst
unterhalb der 2-Prozent-Marke bleiben, im nächsten Jahr könnte sie diese aber
wieder übersteigen.
Nach konjunktureller Abschwächung im Laufe von 2012 ist das
Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal deutlich gesunken. Die deutsche
Wirtschaft ist damit mit einem negativen Überhang von -0,3 % ins Jahr 2013
gestartet. Hauptgrund für diesen Abschwung war die sich ausbreitende Rezession
im Euroraum. Die Exporte, vor allem die in den Euroraum, gingen denn auch im
Jahresschlussquartal stark zurück. Das dämpfte auch weiterhin die
Investitionstätigkeit der Unternehmen. Trotz der Konjunkturschwäche wurde die
Beschäftigung sogar noch ausgeweitet. Bei zugleich stärker als die Inflation
steigenden Löhnen haben so die privaten Konsumenten ihre Nachfrage noch leicht
erhöhen.
Da die Unternehmen wie schon in der vergangenen Finanz- und Wirtschaftskrise
bestrebt sind ihre Beschäftigung aufrecht zu erhalten und die Löhne real
zunehmen, bleibt der private Konsum weiterhin ein stabilisierendes Element.
Zuletzt haben überdies die Auftragseingänge aus dem Ausland, auch aus der
Eurozone, sowie wichtige Frühindikatoren wieder angezogen. Auch scheint die
Konjunktur in anderen Regionen der Welt wieder etwas an Dynamik zugelegt zu
haben. Das alles spricht dafür, dass die deutsche Wirtschaft sich zu Beginn
dieses Jahres wieder stabilisiert hat.
Die Eurokrise ist trotz gewisser Beruhigung nicht überwunden. Die Finanzpolitik
hat in vielen Mitgliedsländern noch einiges zu tun, in einigen Ländern hat sich
das Reformtempo eher wieder verlangsamt. Die EZB hat aber durch ihre
Geldpolitik, nicht zuletzt durch die Ankündigung Draghis alles zur Rettung des
Euro Erforderliche zu tun, zunächst die Risiken hinsichtlich der Eurokrise
verringert. Die Bankenkrise in Zypern oder die nach der Wahl in Italien
instabile politische Lage könnten die Krise aber wieder neu beleben. In den USA
hatte Obama noch vor kurzem angekündigt, dass die notwenige Konsolidierung
zunächst hinter einer Besserung des Arbeitsmarkts zurückstehen soll, doch die
nach den gescheiterten Etatverhandlungen automatischen Ausgabenkürzungen
dämpfen die Konjunktur dort.
Die Rezession im Euroraum dürfte zunächst noch andauern, aber auch hier
zeichnet sich ein Nachlassen der kontraktiven Einflüsse ab. Zudem haben die
Überseeregionen, wo sich die Konjunktur insgesamt wieder gefestigt hat,
inzwischen größeres Gewicht an der Auslandsnachfrage, so dass im Laufe dieses
Jahres von außen insgesamt wieder positive Impulse kommen dürften. Das wird
auch die Binnennachfrage stützen. Die Unternehmen dürften ihre
Investitionszurückhaltung allmählich aufgeben. Die gute Beschäftigungslage und
merkliche Tariflohnerhöhungen stützen die Kaufkraft der privaten Haushalte. Die
große Nachfrage nach Immobilien lässt eine Fortsetzung der regen
Wohnungsbautätigkeit erwarten. Sicherlich darf von alledem angesichts des nach
wie vor schwachen konjunkturellen Umfelds im Euroraum kein rasanter Aufschwung,
aber doch eine moderate Erholung erwartet werden.
Alles in allem überwiegt für 2013 die Hoffnung auf eine Besserung der
Konjunktur in Deutschland. Stabilisiert sich im Jahresverlauf auch die
Wirtschaft im Euroraum, dürfte die deutsche Konjunktur allmählich an Tempo
gewinnen. Wegen des gedrückten Jahresanfangsniveaus wird das
Wirtschaftswachstum 2013 aber mit 0,5 % etwas geringer als 2012 (0,7 %) sein.
Die Arbeitslosigkeit wird sich in der zweiten Jahreshälfte dann wieder
verringern. Inflationsrisiken bestehen bei dieser Konjunkturentwicklung nicht.
Wird die beschriebene Entwicklung der Wirtschaft nicht durch ein
Wiederaufflackern der Eurokrise oder durch eine durch die Haushaltsprobleme in
den USA ausgelöste Rezession gestört, könnte sich die konjunkturelle
Aufwärtsbewegung in Deutschland im nächsten Jahr fortsetzen; dann wäre 2014 ein
Wirtschaftswachstum zwischen 1,5 und 2 % möglich. Zunehmende Anspannungen am
Arbeitsmarkt könnten dann bei Löhnen und Preisen den Druck verstärken.
Weitere Informationen
finden Sie auf der Homepage des HWWI.
Quelle: HWWI
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