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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die Apothekenbranche steht vor einer Zeitenwende: Steigende Risiken wie Cyberangriffe, Klimafolgen und Antibiotika-Resistenzen treffen auf alte Probleme wie unzureichende Notdienstvergütungen und wachsende bürokratische Hürden. Während innovative Ansätze wie die Allrisk-Versicherung PharmaRisk® OMNI oder Verblisterungslösungen Hoffnung geben, sorgen politische Reformen und Verzögerungen bei der Digitalisierung für Unsicherheit. Zugleich verdeutlichen Entwicklungen in den USA und neue Herausforderungen wie die korrekte Lagerung von Benzoylperoxid, dass Apotheken in einem globalen und zugleich hochkomplexen Umfeld agieren. Wie gelingt der Spagat zwischen Fortschritt und Bewahrung? Ein Blick auf die aktuellen Themen zeigt die Spannungsfelder und Lösungsansätze.
Die Apothekenbranche in Deutschland befindet sich in einem dynamischen Spannungsfeld zwischen traditionellen Herausforderungen und neuen, komplexen Entwicklungen. Neben den stetig wachsenden gesetzlichen Anforderungen und dem anhaltenden wirtschaftlichen Druck stellen insbesondere Risiken wie Cyberangriffe, steigende Haftungsfragen und die Digitalisierung neue Anforderungen an Betreiber. Trotz dieser Belastungen bleibt die Versicherungsdeckung vieler Apotheken unzureichend. Oft greifen Betreiber auf unspezifische Gewerbeversicherungen zurück, die jedoch selten branchenspezifische Risiken abdecken. Hier könnte die Allrisk-Versicherung PharmaRisk® OMNI eine neue Ära einleiten. Diese speziell für Apotheken entwickelte Versicherung bietet umfassenden Schutz und berücksichtigt sowohl die wirtschaftlichen als auch die betrieblichen Besonderheiten der Branche. Dies könnte Apotheken helfen, sich gegen finanzielle Schäden durch unerwartete Ereignisse abzusichern und damit langfristig stabil zu bleiben.
Der Klimawandel zeigt unterdessen, wie stark globale Entwicklungen lokale Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung haben können. In Deutschland verlängern höhere Temperaturen und wärmere Jahreszeiten die Lebens- und Aktivitätsdauer von Stechmücken erheblich. Diese Veränderungen erhöhen das Risiko der Übertragung von Krankheiten wie dem West-Nil-Virus, was neue Präventionsmaßnahmen und Bewusstseinsbildung erfordert. Dr. Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (Zalf) in Müncheberg warnt eindringlich vor den Folgen: „Je länger Mücken aktiv sind, desto größer ist die Gefahr, dass Krankheiten übertragen werden.“ Diese Entwicklung zeigt, dass gesundheitliche Risiken durch den Klimawandel nicht länger als zukünftige Bedrohung, sondern als akutes Problem betrachtet werden müssen.
Auch innerhalb der Branche stehen Themen wie die faire Vergütung von Notdiensten im Fokus. Die aktuelle Notdienstgebühr von 2,50 Euro, seit 2013 unverändert, wird von vielen Apothekern als deutlich zu niedrig empfunden. Gerrit Nattler von der Elisana Apotheke in Gelsenkirchen beschreibt die Diskrepanz zwischen gesellschaftlicher Wahrnehmung und tatsächlichem Aufwand: „Häufig höre ich Sätze wie ‚Ihr seid doch sowieso da.‘ Dabei wird völlig übersehen, welche Belastungen und Kosten hinter der Notdienstbereitschaft stehen.“ Die fehlende Wertschätzung für die nächtliche Versorgung verdeutlicht die Notwendigkeit, die Rahmenbedingungen für Apotheken zu überdenken und anzupassen.
Politisch setzt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ein klares Zeichen gegen Antibiotika-Resistenzen, die er als „dringendste gesundheitliche Herausforderung unserer Zeit“ bezeichnet. Auf einer Fachkonferenz in Berlin forderte er, dass Apotheken eine größere Rolle in der gezielten Abgabe von Antibiotika übernehmen und verpflichtende Tests zur Vorbeugung von Resistenzen eingeführt werden. Diese Maßnahmen, so Lauterbach, könnten dazu beitragen, tausende vermeidbare Todesfälle jährlich zu verhindern. Gleichzeitig steht der Minister unter Druck, seine Krankenhausreform durch den Bundesrat zu bringen. Die Reform, die bereits vom Bundestag verabschiedet wurde, könnte an Widerständen der Länder scheitern. Eine Verzögerung würde nicht nur die Gesundheitsversorgung gefährden, sondern auch das Vertrauen in die politische Handlungsfähigkeit weiter schwächen.
Regional verfolgt die Apothekerkammer Berlin mit einer geplanten Reform ihrer Beitragsordnung eigene Ziele. Die Kammer möchte eine fairere Verteilung der finanziellen Lasten zwischen Apothekeninhabern und angestellten Apothekern schaffen. Dieses Vorhaben, das eine gerechtere Balance anstrebt, könnte nicht nur die Akzeptanz innerhalb der Berufsgruppe fördern, sondern auch andere Kammern bundesweit inspirieren, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen.
Die Digitalisierung bleibt ebenfalls ein kritischer Bereich, der die Branche tiefgreifend verändert. Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA), die eigentlich einen Meilenstein in der Gesundheitsversorgung darstellen sollte, verzögert sich erneut. Während das Bundesgesundheitsministerium betont, dass die ePA erst bei voller technischer Reife eingeführt wird, wächst der Druck auf Softwarehersteller, die Systeme zeitnah anzupassen. Gleichzeitig zeigt die schleppende Umsetzung, dass der digitale Wandel umfassender strategischer Planung und Unterstützung bedarf.
Auch international zeigt sich die angespannte Lage der Apothekenbranche deutlich. In den USA hat die Schließungswelle, die zunächst unabhängige Apotheken betraf, mittlerweile auch große Ketten erfasst. Tausende Standorte schließen, und die Auswirkungen auf die Versorgung der Bevölkerung sind erheblich. In Deutschland reagieren Unternehmen wie das Blisterzentrum Rudolstadt mit ambitionierten Wachstumsplänen auf die Herausforderungen. Mit einer Investition in eine hochmoderne Verblisterungsanlage will das Zentrum bis zu 100.000 Patienten versorgen und damit seine Position als innovativer Anbieter stärken.
Die Diskussion um Sicherheit macht ebenfalls vor der Branche nicht halt. Benzoylperoxid, ein zentraler Wirkstoff in der Aknebehandlung, birgt Risiken, wenn es unsachgemäß gelagert wird. Hohe Temperaturen können zum Zerfall des Wirkstoffs und zur Freisetzung des krebserregenden Benzols führen. Diese Problematik verdeutlicht, wie wichtig strenge Sicherheitsrichtlinien und eine umfassende Schulung sowohl für Apotheken als auch für Verbraucher sind.
Die Entwicklungen innerhalb und außerhalb der Apothekenbranche zeigen eindrucksvoll, dass Veränderung nicht nur notwendig, sondern unausweichlich ist. Die wachsenden Anforderungen an Apotheken, sei es durch gesetzliche Vorgaben, wirtschaftlichen Druck oder neue Risiken wie Cyberangriffe und Antibiotika-Resistenzen, verlangen nach innovativen Ansätzen und gezielten Reformen. Versicherungsprodukte wie PharmaRisk® OMNI sind beispielhaft für Lösungen, die speziell auf die Bedürfnisse der Branche zugeschnitten sind. Doch es braucht mehr als nur technische oder finanzielle Absicherung – es braucht einen umfassenden gesellschaftlichen und politischen Wandel, der die Bedeutung der Apotheken in der Gesundheitsversorgung anerkennt.
Der Klimawandel und die verlängerte Aktivitätszeit von Stechmücken zeigen, dass gesundheitliche Herausforderungen globaler Natur sind. Präventive Maßnahmen, eine verbesserte Aufklärung der Bevölkerung und gezielte Forschung sind unverzichtbar, um zukünftigen Gefahren zu begegnen. Ebenso dringend ist die Frage nach einer fairen Entlohnung der Notdienste. Die aktuelle Vergütung steht in keinem Verhältnis zu dem Aufwand und der Verantwortung, die Apotheken übernehmen, und spiegelt ein grundlegendes Missverständnis der Bedeutung dieser Einrichtungen wider.
Politische Initiativen wie Lauterbachs Krankenhausreform und der Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen sind Schritte in die richtige Richtung, doch sie zeigen auch die Grenzen des aktuellen Systems auf. Verzögerungen oder Blockaden im politischen Prozess könnten das Vertrauen der Bevölkerung in die Handlungsfähigkeit der Regierung weiter schwächen. Auch die Digitalisierung, die eigentlich als Schlüssel zur Zukunft der Branche gilt, wird durch technische und organisatorische Hürden ausgebremst.
Die internationalen Entwicklungen, insbesondere in den USA, verdeutlichen, wie fragil selbst große Systeme sein können. Die Schließung von Apothekenketten zeigt, dass wirtschaftliche Stabilität nicht selbstverständlich ist. In Deutschland setzen Unternehmen wie das Blisterzentrum Rudolstadt hingegen positive Signale und zeigen, dass Innovationen eine Antwort auf die Herausforderungen der Zeit sein können.
Am Ende steht die Erkenntnis, dass Apotheken weit mehr als reine Versorgungsstätten sind. Sie sind ein integraler Bestandteil der Gesundheitsinfrastruktur, der eine umfassende gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Unterstützung benötigt. Der Weg in die Zukunft mag mit Unsicherheiten gepflastert sein, doch die Bereitschaft zur Anpassung und Innovation wird entscheidend sein, um die Apothekenbranche nachhaltig zu stärken.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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