• 15.11.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: E-Rezept, EPA und wirtschaftliche Krisen

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Apotheken-Nachrichten von heute - Update: E-Rezept, EPA und wirtschaftliche Krisen

 

Digitale Transformation, bürokratische Hürden und innovative Ansätze bestimmen die Zukunft der Gesundheitsversorgung

Die Apotheken in Deutschland stehen unter Druck: Wirtschaftliche Krisen, fehlerhafte E-Rezepte und bürokratische Hürden belasten den Alltag. Gleichzeitig eröffnen neue Entwicklungen, wie die elektronische Patientenakte und digitale Beratungsplattformen, Chancen für eine moderne Gesundheitsversorgung. Themen wie die EU-Abwasserrichtlinie, Studien zu Protonenpumpen-Inhibitoren und Vitamin K2 sowie gesellschaftliche Anerkennung bei der „Goldenen Henne“-Gala zeigen die Bandbreite der Herausforderungen und Potenziale. Doch ungelöste Vergütungsfragen und Reformstau gefährden die Zukunft einer tragfähigen Apothekenlandschaft.

 

Zukunft der Apotheken: Wirtschaftliche Krise und dringende Reformen im Gesundheitswesen

Die Apotheken in Deutschland sehen sich weiterhin massiven Herausforderungen gegenüber, die sowohl die wirtschaftliche Situation als auch die politischen Rahmenbedingungen betreffen. Bei der jüngsten Mitgliederversammlung des Hamburger Apothekervereins, die aufgrund der aktuellen Umstände online abgehalten wurde, wurden zentrale Themen erörtert, die die Zukunft der Apothekenlandschaft maßgeblich beeinflussen könnten. Der Vereinsvorsitzende Dr. Jörn Graue nahm dabei vor allem die Schwächen der Selbstverwaltung und die unzureichende Anpassung an die modernen Anforderungen in den Fokus.

Graue zeigte sich zufrieden darüber, dass die angedachte Systemveränderung, die eine deutliche Umstrukturierung des Apothekensystems zur Folge gehabt hätte, nun vom Tisch sei. Doch der Optimismus über diese Entwicklung blieb gedämpft, denn die lang ersehnte Honorarerhöhung sei nach wie vor ein unerreichbarer Traum. Die finanziellen Engpässe vieler Apotheken, die trotz steigender Umsätze weiterhin mit negativen Betriebsergebnissen zu kämpfen haben, führen zu einem dramatischen Rückgang der Apothekenzahlen. Graue warnte, dass dieser Trend zur Schließung vieler Apotheken auch in Hamburg nicht haltmachen werde, und prognostizierte das Ende der klassischen vollversorgenden Apotheke, sollte dieser negative Trend nicht gestoppt werden.

Besondere Aufmerksamkeit galt der aktuellen Problematik der Arzneimittelpreisverordnung, die nach Ansicht von Graue ein „veraltetes Relikt“ darstellt. Diese fehlerhafte Grundlage der Taxierung führt zu einer Vielzahl von Retaxationen, die für die Apotheken einen enormen administrativen Aufwand mit sich bringen und die ohnehin schon angespannten Ressourcen weiter strapazieren. Es gebe zudem die Gefahr, dass die retaxierenden Krankenkassen selbst Schaden nehmen könnten, falls sich die rechtlichen Auseinandersetzungen über die Retaxationen negativ für sie auswirkten. Graue mahnte in diesem Zusammenhang, dass diese Auseinandersetzungen mit der Kassenwelt die Apotheken immer weiter belasten und die Arbeitslast immens ansteige.

Die Selbstverwaltung zwischen den Vertragspartnern, die immer stärker von einem Ungleichgewicht der Macht geprägt wird, ist ein weiterer Kritikpunkt Graues. Ohne staatliche Kontrolle sei die derzeitige Selbstverwaltung vermutlich nicht mehr tragfähig, was Graue als „eine kurzlebige Lösung“ bezeichnete. Insbesondere die geplanten Änderungen, bei denen das Bundesgesundheitsministerium die Zuständigkeit für die Apothekenhonorierung übernehmen sollte, stieß auf Kritik. Graue warnte vor einer noch ungleicheren Machtverteilung und betonte, dass das aktuelle System dringend einer Reform bedürfe, die die Apotheken besser stellt und gleichzeitig die Interessen der Krankenkassen berücksichtigt.

Ein weiterer zentraler Punkt der Versammlung war die Aufbewahrungspflicht für E-Rezepte. Die Einführung dieser Regelung hat nicht nur zu praktischen Problemen geführt, sondern auch datenschutzrechtliche Bedenken aufgeworfen. Graue kritisierte, dass die Pflicht zur zehnjährigen Aufbewahrung von E-Rezepten durch die Apotheken, anstatt durch die Krankenkassen, im Widerspruch zur Datenschutzgrundverordnung steht. Diese Problematik wurde an die zuständigen Landesdatenschützer weitergegeben, um eine rechtlich sichere Lösung zu finden.

In seinem wirtschaftlichen Ausblick forderte Graue ein Umdenken und die Schaffung eines Finanzierungsmodells, das die Apotheken in die Lage versetzt, den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. Dazu gehöre auch die Schaffung eines transparenten, gerechten Systems zur Vergütung von Arzneimitteln, das nicht nur den Bedürfnissen der Apotheken, sondern auch den Anforderungen der Krankenkassen gerecht werde. Eine Neuausrichtung müsse vor allem die Problematik der hochpreisigen Arzneimittel anpacken, die die Kosten für die Apotheken zunehmend untragbar machen.

Die Argumente von Graue fanden Unterstützung bei Georg Zwenke, dem Geschäftsführer des Hamburger Apothekervereins, der auf die anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Apotheken hinwies. Trotz aller Bemühungen bleibe die Honorierung der Apotheker ein zentrales Thema, das ohne eine grundlegende Reform nicht nachhaltig verbessert werden könne. Zwenke kritisierte auch die marktwirtschaftliche Ausrichtung der FDP, die in ihrem jüngsten wirtschaftspolitischen Papier eine Liberalisierung des Marktes fordert. Diese Idee, die vor allem auf Effizienzgewinne durch den freien Markt setzt, könnte sich in der Gesundheitswirtschaft als problematisch herausstellen, da es an Lösungen für die steigenden Gesundheitskosten fehle.

Abschließend betonte Zwenke die Notwendigkeit eines gerechten Modells zur Finanzierung der Gesundheitsversorgung, das die steigenden Bedarfe der älteren Bevölkerung berücksichtigt. Statt sich auf Effizienzreserven zu verlassen, müsse der Gesetzgeber endlich Verantwortung übernehmen, um die Finanzierung des Gesundheitswesens langfristig zu sichern. Die Diskussionen innerhalb des Hamburger Apothekervereins spiegeln somit nicht nur die unmittelbaren wirtschaftlichen Herausforderungen wider, sondern auch die dringende Notwendigkeit einer Reform des Gesundheitssystems, das den Apotheken eine nachhaltige Existenz ermöglicht.

Die Mitglieder der Versammlung waren sich einig, dass es an der Zeit sei, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die die Apotheken wieder in eine stabile wirtschaftliche Lage versetzen und gleichzeitig den Patienten eine zuverlässige und qualitativ hochwertige Versorgung garantieren.

Die Diskussionen der Mitgliederversammlung des Hamburger Apothekervereins haben eindrucksvoll die tiefen Risse im derzeitigen Gesundheitssystem aufgezeigt. Die wirtschaftlichen Sorgen der Apotheken sind nicht nur Ausdruck von politischen Fehlentscheidungen, sondern auch von strukturellen Schwächen im System der Selbstverwaltung. Die Tatsache, dass die Apotheken trotz steigender Umsätze zunehmend mit negativen Betriebsergebnissen zu kämpfen haben, verdeutlicht die Notwendigkeit einer grundlegenden Reform. Besonders problematisch bleibt die unzureichende Anpassung der Arzneimittelpreisverordnung an die Realität der Apotheken, die unter den wachsenden administrativen Belastungen leiden.

Es ist eindeutig, dass die Apothekenbranche in eine neue Richtung geführt werden muss, die sowohl die finanziellen Bedürfnisse der Apotheken als auch die Anforderungen der Krankenkassen berücksichtigt. Die geplante Übertragung der Apothekenhonorierung an das Bundesgesundheitsministerium könnte, wie von Graue und Zwenke befürchtet, das bestehende Ungleichgewicht zwischen den Vertragspartnern noch verstärken. Eine grundlegende Reform ist unerlässlich, um die Apotheken von den ständigen bürokratischen Hürden zu befreien und die Versorgung der Patienten langfristig zu sichern.

Der Weg, den die Apotheker nun einschlagen müssen, führt über eine enge Zusammenarbeit mit den politischen Entscheidungsträgern. Es bedarf einer klaren Strategie, die nicht nur kurzfristige Lösungen bietet, sondern auch langfristige Perspektiven für die Apotheken aufzeigt. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Apotheken auch in Zukunft eine tragende Säule im Gesundheitssystem bleiben.

 

E-Rezept im Fokus: Apothekerverbände fordern Meldung von Fehlerfällen

Das E-Rezept sollte einen wichtigen Schritt in der Digitalisierung des Gesundheitswesens markieren. Doch immer wieder tauchen in der Praxis Probleme auf, die sowohl Apotheker als auch Patienten belasten: Doppelte oder fehlerhafte Verschreibungen, technische Schwierigkeiten bei der Übertragung und Unstimmigkeiten bei der Abrechnung sind an der Tagesordnung. Um die Ursachen dieser Fehler zu identifizieren und eine Lösung zu finden, haben Apothekerverbände nun Apotheken aufgerufen, sämtliche Pannen systematisch zu melden.

Die Initiative zielt darauf ab, eine zentrale Datengrundlage zu schaffen, die technische Schwachstellen aufdeckt und strukturelle Probleme innerhalb der Prozesse identifiziert. Die gemeldeten Fälle sollen anonymisiert ausgewertet werden, um eine unvoreingenommene Analyse zu ermöglichen. Der Fokus liegt darauf, die Digitalisierung der Arzneimittelversorgung effizienter und sicherer zu gestalten, ohne Schuldzuweisungen vorzunehmen.

Für Apothekenbetreiber bedeutet dies jedoch zusätzlichen Aufwand. Die Verbände fordern eine präzise Dokumentation der Fehlerfälle. Dazu gehören die betroffene Rezept-ID, eine Beschreibung des Fehlers, potenziell aufgetretene Folgekosten sowie, falls vorhanden, ein Hinweis auf den Ursprung des Problems. Gleichzeitig muss der Datenschutz gewährleistet bleiben. Sensible Patientendaten dürfen nur über gesicherte Kanäle weitergegeben werden, die den Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) entsprechen.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Haftung. Apothekenbetreiber müssen sich absichern, insbesondere wenn fehlerhafte E-Rezepte finanzielle Schäden verursachen. Hier kommen Versicherungen und rechtliche Beratung ins Spiel. Eine lückenlose Dokumentation ist essenziell, um im Zweifelsfall nachweisen zu können, dass der Fehler nicht in der Apotheke entstanden ist.

Die Verbände weisen darauf hin, dass das Projekt nicht nur der Fehleranalyse dient, sondern auch einen Mehrwert für Apotheken schaffen soll. Die anonymisierten Auswertungen könnten dabei helfen, Schwachstellen in den eigenen Abläufen zu erkennen und die Prozesse zu optimieren. Zudem soll das Vertrauen in das E-Rezept bei Patienten und Apothekern gestärkt werden.

Doch die Herausforderung ist groß: Neben technischen Problemen sorgen auch unzureichend geschulte Software-Anbieter und fehlende Schnittstellen zwischen den verschiedenen Akteuren für Verzögerungen und Mehraufwand. Die Apothekerverbände fordern daher die Zusammenarbeit aller Beteiligten – von Softwareherstellern über Krankenkassen bis hin zu den zuständigen Behörden.

Die aktuellen Probleme mit dem E-Rezept werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, die die Digitalisierung des Gesundheitswesens mit sich bringt. Zwar ist der Schritt hin zu einer papierlosen Abwicklung längst überfällig, doch zeigen die Pannen deutlich, dass die Umsetzung mit erheblichen Kinderkrankheiten zu kämpfen hat.

Apotheken stehen hier oft an vorderster Front. Sie sind die ersten, die mit den Folgen fehlerhafter E-Rezepte konfrontiert werden, sei es durch verunsicherte Patienten, Rückfragen von Ärzten oder Probleme bei der Abrechnung mit den Krankenkassen. Dennoch bleibt die Meldung von Fehlerfällen eine essentielle Aufgabe. Nur durch eine systematische Erfassung der Probleme können die Ursachen identifiziert und nachhaltig behoben werden.

Eine besondere Verantwortung tragen auch die Softwareanbieter und Entwickler der technischen Infrastruktur. Viele Apotheken berichten von unzureichenden Schulungen, mangelhaften Updates und fehlerhaften Schnittstellen. Es reicht nicht aus, die Apotheken in die Pflicht zu nehmen – die gesamte Lieferkette muss hinterfragt und verbessert werden.

Für Apothekenbetreiber birgt die Meldung von Fehlerfällen zudem rechtliche und wirtschaftliche Risiken. Der Schutz von Patientendaten muss gewährleistet sein, und gleichzeitig dürfen Apotheken nicht für Probleme haftbar gemacht werden, die sie nicht zu verantworten haben. Hier sind klare rechtliche Rahmenbedingungen und Unterstützung durch die Verbände nötig.

Doch bei aller Kritik bietet die Initiative auch Chancen: Apotheken können durch die Analyse der Fehlerfälle ihre internen Prozesse optimieren und sich als Vorreiter der Digitalisierung positionieren. Die Teilnahme an solchen Projekten könnte zudem das Vertrauen der Patienten stärken, die zunehmend digitale Lösungen erwarten.

Die Einführung des E-Rezepts ist ein notwendiger Schritt, doch er kann nur gelingen, wenn alle Akteure des Gesundheitswesens – von Apotheken über Softwarehersteller bis hin zu Behörden – zusammenarbeiten. Der Erfolg dieser Reform wird letztlich daran gemessen, wie effizient und patientenorientiert das System funktioniert. Es bleibt zu hoffen, dass die aktuelle Initiative der Apothekerverbände ein entscheidender Wendepunkt in diesem Prozess sein wird.

 

Streit um Entlassrezepte: Schiedsstelle soll Entscheidung treffen

Der Konflikt zwischen dem Deutschen Apothekerverband (DAV) und dem GKV-Spitzenverband um die Regeln für Entlassrezepte geht in die nächste Runde. Nachdem beide Parteien in den vergangenen Monaten keine Einigung erzielen konnten, wird nun die Schiedsstelle eingeschaltet. Der erste Termin für die Verhandlungen ist für den 18. November 2024 angesetzt, und eine Entscheidung soll noch bis zum Jahresende getroffen werden.

Der Streit betrifft die 10. Änderungsvereinbarung zur Anlage 8 des Rahmenvertrags, die unter anderem festlegen soll, dass Entlassrezepte aus Krankenhäusern und Reha-Einrichtungen künftig differenziert behandelt werden. Konkret geht es darum, dass Krankenhäuser seit Januar 2024 ein neues Standortkennzeichen auf den Rezepten anbringen müssen, während Reha-Einrichtungen weiterhin eine andere Kennzeichnung verwenden können. Zudem müssen Ärzte in Krankenhäusern verpflichtend die Lebenslange Arztnummer (LANR) angeben, während in Reha-Einrichtungen die Pseudo-Arztnummer 4444444 genutzt werden darf.

Für Apotheken stellt sich jedoch ein großes Problem: Oft ist nicht ersichtlich, ob ein Entlassrezept aus einem Krankenhaus oder einer Reha-Einrichtung stammt. Dies führt zu einem erheblichen Retax-Risiko, da Apotheken im Zweifelsfall für fehlerhafte Verordnungen keine Vergütung erhalten. Aus diesem Grund lehnten die Apothekerverbände bereits im Frühjahr 2023 die Änderungen ab. Sie kritisierten, dass die neuen Regelungen zu bürokratischen Hürden führen würden und das Risiko für Retaxationen zu hoch sei.

Die Schiedsstelle soll nun eine Entscheidung darüber treffen, wie die Entlassrezepte künftig gehandhabt werden. Der DAV und der GKV-Spitzenverband haben keine Einigung erzielt, und deshalb wird die Schiedsstelle nun als letzte Instanz eingeschaltet. Zwei Termine stehen fest: der 18. November und, falls bis dahin keine Lösung gefunden wird, der 16. Dezember. Die Zeit drängt, da zum einen eine Zusage des Verbands der Ersatzkassen ausläuft, die Apotheken in bestimmten Fällen auch bei fehlerhaften Rezepten eine Vergütung garantieren soll. Zum anderen wird Dr. Rainer Hess, der Vorsitzende der Schiedsstelle, Ende des Jahres sein Amt niederlegen.

Der bürokratische Aufwand, der mit der Umsetzung der neuen Regelungen verbunden ist, sorgt nicht nur bei den Apotheken für Unmut, sondern hat auch Auswirkungen auf die Patienten. Entlassene Krankenhauspatienten benötigen ihre Medikamente oft schnell, doch wenn das Entlassrezept fehlerhaft ausgestellt ist, haben Apotheken nur wenige Möglichkeiten, diese Fehler zu korrigieren. Der Kontakt zu den zuständigen Ärzten oder den Kliniken gestaltet sich in vielen Fällen als schwierig, und eine schnelle Behebung der Fehler ist selten möglich.

Die Entscheidung der Schiedsstelle wird daher von großer Bedeutung sein. Sie muss einen Kompromiss finden, der sowohl den administrativen Anforderungen gerecht wird als auch den Apotheken und den Patienten zugutekommt. Sollte keine Lösung gefunden werden, könnten die bürokratischen Hürden für die Apotheken weiter steigen, was wiederum die Versorgung der Patienten gefährden könnte.

Die Entscheidung der Schiedsstelle wird zu einem Schlüsselmoment für das Entlassmanagement und die Apothekerschaft. Die Herausforderungen, die mit der Unterscheidung zwischen Krankenhaus- und Reha-Entlassrezepten verbunden sind, dürften nicht unterschätzt werden. Die Sorge der Apotheken vor Retaxationen ist verständlich, da sie in vielen Fällen die Folgen einer fehlerhaften Verordnung alleine tragen müssten. Doch auch die Patienten, die auf eine schnelle und unkomplizierte Medikamentenversorgung angewiesen sind, dürfen nicht aus dem Blick geraten.

Es bleibt zu hoffen, dass die Schiedsstelle eine pragmatische Lösung finden kann, die sowohl den rechtlichen Anforderungen als auch den praktischen Herausforderungen gerecht wird. Eine klare und eindeutige Regelung würde nicht nur die Arbeit der Apotheken erleichtern, sondern auch den Patienten zugutekommen, die nicht unnötig auf ihre Medikamente warten müssen. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten, die auch die Anliegen der Apotheken und der Patienten berücksichtigt, unerlässlich.

Es wird spannend zu sehen sein, wie diese Streitigkeit letztlich gelöst wird und welche Auswirkungen die Entscheidung auf die künftige Handhabung von Entlassrezepten haben wird.

 

BPI bereitet Klage gegen neue Abwasserrichtlinie der EU vor

Die neue kommunale Abwasserrichtlinie der Europäischen Union könnte weitreichende Folgen für die Arzneimittelindustrie haben. Besonders betroffen sind die Hersteller von Arzneimitteln und Kosmetika, da sie mit erheblichen zusätzlichen Kosten rechnen müssen. Im Mittelpunkt der Änderungen steht die Einführung der „Reinigungsstufe 4“, die auf die Filterung von Mikroverunreinigungen im Abwasser abzielt. Diese Maßnahmen sollen zu 80 Prozent von den Herstellern der betroffenen Produkte finanziert werden.

Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) hat nun angekündigt, gegen diese Regelung rechtlich vorzugehen. Obwohl der Verband die Umweltziele des „Green Deals“ der Europäischen Union grundsätzlich unterstützt und den Schutz von Umwelt und Gesundheit als wichtig erachtet, sieht er die geplante Kostenaufteilung als ungerecht an. Die pharmazeutische Industrie, so der BPI, leiste bereits einen erheblichen Beitrag zur gesellschaftlichen Gesundheitsversorgung und sollte nicht alleine für die Kosten der erweiterten Abwasseraufbereitung aufkommen.

Das Vorhaben des BPI stützt sich auf ein Gutachten des Verfassungsrechtlers Udo Di Fabio, das bereits im Jahr 2021 vorgelegt wurde. Di Fabio kritisiert in seinem Bericht, dass eine einseitige Kostenverlagerung auf die pharmazeutische Industrie verfassungsrechtlich bedenklich sei und dem Prinzip einer gerechten Lastenverteilung widerspreche. Er fordert eine Berücksichtigung aller Verursachergruppen bei der Bestimmung der finanziellen Lasten.

Ein weiterer Streitpunkt ist die Berechnungsgrundlage der EU-Kommission. Der BPI stellt die Annahmen der Kommission infrage, die von einem Anteil von 66 Prozent der Mikroverunreinigungen durch Arzneimittel ausgeht. Unabhängige wissenschaftliche Studien belegen jedoch, dass der tatsächliche Anteil weitaus niedriger liegt. Der BPI bemängelt, dass diese relevanten Studien nicht ausreichend berücksichtigt wurden, was zu einer verzerrten Bewertung und einer unzureichenden Kostenverteilung geführt habe.

Der BPI fordert nun eine gerechte Lastenverteilung, die nicht nur den Umweltschutz, sondern auch die langfristige Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln sicherstellt. Die geplante Klage vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) soll eine ausgewogene Lösung herbeiführen, die sowohl den Anforderungen an den Umweltschutz als auch den Belangen der pharmazeutischen Industrie gerecht wird.

Die geplante Klage des BPI gegen die neue Abwasserrichtlinie ist ein wichtiger Schritt, um die Interessen der Arzneimittelindustrie zu wahren, jedoch auch ein Signal an die EU, dass eine faire Lastenverteilung unabdingbar ist. In Zeiten, in denen die pharmazeutische Industrie eine zentrale Rolle bei der Gesundheitsversorgung spielt, darf die Verantwortung für Umweltmaßnahmen nicht einseitig auf diesem Sektor lasten. Umweltschutz ist zweifellos ein globales Ziel, aber er muss gerecht und nachhaltig gestaltet werden. Die Belastung der Hersteller von Arzneimitteln und Kosmetika mit den Kosten für die neue Reinigungsstufe würde nicht nur deren Wettbewerbsfähigkeit gefährden, sondern könnte auch die Versorgung mit wichtigen Arzneimitteln langfristig beeinträchtigen. Eine ausgewogene Lösung, die alle Verursachergruppen miteinbezieht und gleichzeitig den Umweltschutz nicht aus den Augen verliert, sollte im Mittelpunkt der weiteren Verhandlungen stehen. Die Klage vor dem EuGH könnte hierbei ein entscheidendes Signal senden, dass nachhaltiger Umweltschutz nur durch faire Lastenverteilung erreicht werden kann.

 

Wechseljahre: Ein Tabuthema, das die Arbeitswelt betrifft

In einer aktuellen Veranstaltung von Vita-Health-Media, unterstützt von der Apotheken Umschau, wurde das Thema der Wechseljahre aus der Tabu-Ecke geholt und intensiv diskutiert. Bis zu 80 Prozent der Frauen erleben während der hormonellen Umstellung Symptome, von denen ein Drittel schwere Beschwerden haben, die bis zu zehn Jahre nach der letzten Menstruation anhalten können. Dieses weit verbreitete, aber wenig thematisierte Thema wurde auf einer parlamentarischen Frühstücksveranstaltung von rund 40 Frauen aus verschiedenen Berufsbereichen behandelt, darunter Apothekerinnen, Gynäkologinnen, Ökonominnen und Aktivistinnen.

Die Diskussion drehte sich nicht nur um die Auswirkungen der Wechseljahre auf die persönliche Gesundheit, sondern auch um die Herausforderungen, die diese Phase im Leben von Frauen für die Arbeitswelt mit sich bringt. „Wechseljahre im Job – Herausforderung für Frauen und Wirtschaft“ war das zentrale Thema, das auf die politische Agenda gesetzt wurde. Cornelia Wanke, Vorständin von Healthcare Frauen, unterstrich, dass Frauengesundheit „kein Nischenthema“ sei und dass die Wechseljahre aus der Tabu-Ecke geholt werden müssen. Besonders wichtig sei es, das Thema im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen weiter voranzutreiben.

Der Arbeitsalltag von Frauen in den Wechseljahren wurde von den Expertinnen aus verschiedenen Bereichen kritisch hinterfragt. Andrea Rumler von der Hochschule für Wirtschaft und Recht forderte die Entwicklung von Unterstützungsprogrammen für Frauen, die mit Wechseljahresbeschwerden kämpfen, insbesondere wenn Unternehmen ihre weiblichen Mitarbeitenden langfristig halten möchten. In vielen Unternehmen, so Rumler, müsse mehr getan werden, um den Bedürfnissen dieser Frauen gerecht zu werden.

Gleichzeitig wurde die unzureichende medizinische Versorgung von betroffenen Frauen in den Mittelpunkt gerückt. Dr. Nicole Mattern, Fachärztin für Gynäkologie, kritisierte den Mangel an Zeit und Ressourcen in ihrer Praxis, um eine adäquate Beratung zu den Wechseljahren zu bieten. Sie forderte, dass die Politik die Wechseljahresberatung in die ärztliche Struktur integriert und aufwertet. Malou Windeler, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Grünen im Deutschen Bundestag, ergänzte, dass die Schulung von Ärztinnen und Ärzten in Bezug auf die Wechseljahre bereits verbessert werden müsse, damit eine fundierte Aufklärung der Patientinnen stattfinden kann.

Auch die Bedeutung von Ernährung als zentralem Faktor im Umgang mit Wechseljahrsbeschwerden wurde betont. Ökotrophologin Susanne Liedtke erklärte, dass Ernährung der am meisten unterschätzte Hebel sei, um Beschwerden im Zusammenhang mit den Wechseljahren zu lindern. Sie forderte von der Politik, mehr Aufmerksamkeit auf Präventionsmaßnahmen zu legen, die durch richtige Ernährung unterstützt werden können.

Die Veranstaltung machte deutlich, dass die Wechseljahre weit mehr als nur ein gesundheitliches Thema sind. Sie betreffen auch die Arbeitswelt und die Wirtschaft insgesamt. Es ist notwendig, dass die Politik dieses Thema ernst nimmt und konkrete Maßnahmen zur Unterstützung von Frauen in dieser Lebensphase ergreift – sowohl im medizinischen Bereich als auch am Arbeitsplatz.

Die Diskussion um die Wechseljahre hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, doch in der Gesellschaft und vor allem in der Arbeitswelt ist sie nach wie vor ein Randthema. Dabei betrifft sie Millionen von Frauen, die in dieser Lebensphase mit vielfältigen Beschwerden und Herausforderungen konfrontiert sind. Es ist längst an der Zeit, dass die Wechseljahre nicht länger ein Tabu bleiben. Die Politik, die Wirtschaft und das Gesundheitswesen müssen gemeinsam daran arbeiten, dieses Thema sichtbarer zu machen und sowohl die medizinische Versorgung als auch die Arbeitsbedingungen für betroffene Frauen zu verbessern. Frauen in den Wechseljahren brauchen nicht nur eine bessere ärztliche Betreuung, sondern auch mehr Unterstützung am Arbeitsplatz. Es ist zu hoffen, dass die jüngsten Gespräche dazu beitragen, die nötigen Veränderungen herbeizuführen und dass Unternehmen endlich erkennen, wie wichtig es ist, ihren weiblichen Mitarbeitenden in dieser Lebensphase unter die Arme zu greifen.

 

Protonenpumpen-Inhibitoren und das Risiko für Delirien: Eine Pharmakovigilanzstudie

In einer umfangreichen Pharmakovigilanzstudie wurde untersucht, ob Protonenpumpen-Inhibitoren (PPI), wie Omeprazol, Esomeprazol und Pantoprazol, das Risiko für die Entwicklung eines Delirs erhöhen. Delirien sind akute, geistige Verwirrtheitszustände, die besonders bei älteren Patienten auftreten und mit erheblichen gesundheitlichen Risiken verbunden sind. Häufig wird in der medizinischen Literatur die Vermutung geäußert, dass PPI in Verbindung mit einer gleichzeitigen Hyponatriämie, also einem zu niedrigen Natriumspiegel im Blut, das Risiko für ein Delir steigern könnten.

Die Studie, die Berichte aus der WHO-Datenbank VigiBase zwischen 1991 und 2022 auswertete, konzentrierte sich auf Meldungen, die ein Delir in Verbindung mit der Anwendung von PPI oder PPI-Interaktionen beschrieben. Die Forscher wollten dabei klären, ob die PPI-Exposition allein oder das Vorliegen einer zusätzlichen Hyponatriämie zu einem erhöhten Risiko für Delirien führt. Die Analyse verwendete die sogenannte Disproportionalitätsanalyse, bei der die Häufigkeit von Nebenwirkungen bei PPI-Anwendung mit der von anderen Medikamenten verglichen wurde.

Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass in 2.395 Meldungen über Delirien eine PPI-Exposition als mögliche Ursache vermutet wurde. In 11 % dieser Fälle war auch eine Hyponatriämie dokumentiert. Die Disproportionalitätsanalyse, die insgesamt 1.264.798 Berichte zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen umfasste, ergab jedoch kein signifikantes Signal für einen Zusammenhang zwischen der PPI-Anwendung und der Entwicklung eines Delirs im Allgemeinen (Reporting Odds Ratio [OR] = 0,89; 95%-Konfidenzintervall [KI] = 0,87 bis 0,91).

Jedoch konnte eine klare Assoziation zwischen PPI-Anwendung und Delir festgestellt werden, wenn gleichzeitig eine Hyponatriämie vorlag (Reporting OR = 1,53; 95%-KI = 1,41 bis 1,65). Dies lässt darauf schließen, dass die gleichzeitige Hyponatriämie das Risiko für ein Delir bei PPI-Anwendung signifikant erhöht. Interessanterweise fanden die Forscher keine Unterschiede im Alter der betroffenen Patienten, was darauf hinweist, dass sowohl junge als auch alte Menschen gleichermaßen gefährdet sind, ein Delir unter der Kombination von PPI und Hyponatriämie zu entwickeln.

Die Studie zeigt, dass es zwar keinen direkten Zusammenhang zwischen PPI und Delir ohne begleitende Hyponatriämie gibt, aber die Kombination von PPI und einem niedrigen Natriumspiegel im Blut ein erhöhtes Risiko für kognitive Beeinträchtigungen mit sich bringt. Die Forscher empfehlen, dass insbesondere Patienten mit bekannten Risikofaktoren für Hyponatriämie regelmäßig auf den Natriumspiegel überwacht werden sollten, wenn sie PPI einnehmen. Weitere prospektive Studien sind jedoch erforderlich, um die genauen Mechanismen und das Ausmaß des Risikos zu klären.

Die Ergebnisse dieser Pharmakovigilanzstudie werfen ein interessantes Licht auf die möglichen Risiken der PPI-Therapie, insbesondere in Kombination mit einer Hyponatriämie. Während PPI als sicher gelten und häufig bei der Behandlung von Magen-Darm-Erkrankungen verschrieben werden, zeigt diese Studie, dass das Risiko von Delirien durch die gleichzeitige Anwendung von PPI und einem niedrigen Natriumspiegel im Blut steigen kann. Das Fehlen eines generellen Zusammenhangs zwischen PPI und Delir ohne Hyponatriämie sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Kombination beider Faktoren offenbar ein bedeutendes Risiko darstellt. Dies sollte für Ärzte und Patienten Anlass zur Vorsicht geben, insbesondere bei älteren Menschen oder solchen mit Risikofaktoren für Hyponatriämie. Die Studie verdeutlicht auch die Notwendigkeit einer regelmäßigen Überwachung des Natriumspiegels, um potenzielle gesundheitliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Es bleibt zu hoffen, dass zukünftige Studien genauere Einblicke in die zugrunde liegenden Mechanismen liefern werden, um die Sicherheit der PPI-Therapie weiter zu gewährleisten.

 

Vitamin K2 als vielversprechende Behandlung für nächtliche Wadenkrämpfe: Neue Studienergebnisse eröffnen Perspektiven

Nächtliche Wadenkrämpfe gehören zu den häufigsten Muskelbeschwerden bei älteren Menschen und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Diese schmerzhaften Muskelkrämpfe treten meistens während des Schlafes auf und sind oft von einer unklaren Ursache begleitet. Häufig wird zur Behandlung von Wadenkrämpfen Magnesium eingesetzt, doch die Wirksamkeit dieser Therapie ist nicht immer überzeugend. Eine weitere Option, die in der Vergangenheit immer wieder zur Anwendung kam, war Chinin, dessen Einsatz aufgrund der Gefahr schwerwiegender Nebenwirkungen inzwischen stark eingeschränkt wurde. So bleibt der Bedarf nach sicheren und effektiven Alternativen für die Behandlung dieser quälenden Beschwerden weiterhin bestehen.

Eine vielversprechende Option könnte Vitamin K2 darstellen. Vitamin K2 ist für seine Rolle in der Regulation des Calciumstoffwechsels bekannt und könnte potenziell auch die Muskelentspannung fördern. In einer jüngst veröffentlichten multizentrischen, doppelblinden, placebokontrollierten, randomisierten klinischen Studie wurde die Wirkung von Vitamin K2 auf die Häufigkeit und Intensität von nächtlichen Wadenkrämpfen bei älteren Erwachsenen untersucht. In der Studie nahmen 199 Teilnehmer im Alter von durchschnittlich 72,3 Jahren teil, die mindestens zweimal pro Woche unter nächtlichen Wadenkrämpfen litten. Über einen Zeitraum von acht Wochen erhielten die Teilnehmer entweder eine tägliche Dosis von 180 µg Vitamin K2 oder ein Placebo.

Die Ergebnisse der Studie sind vielversprechend: Teilnehmer, die Vitamin K2 einnahmen, verzeichneten eine signifikante Reduktion der Krampfanzahl von 2,60 auf 0,96 Krämpfe pro Woche. Im Gegensatz dazu nahm die Krampfanzahl in der Placebogruppe von 2,71 auf 3,63 Krämpfe pro Woche zu. Auch die Dauer und Intensität der Krämpfe verringerten sich in der Vitamin-K2-Gruppe deutlich stärker als in der Placebogruppe. Die durchschnittliche Dauer der Krämpfe sank in der Vitamin-K2-Gruppe um 54 Sekunden, während sie in der Placebogruppe nur um 19,2 Sekunden reduziert wurde.

Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis der Studie war die gute Verträglichkeit von Vitamin K2. Im Gegensatz zu anderen Behandlungsansätzen wie Chinin, das mit schweren Nebenwirkungen verbunden sein kann, traten keine signifikanten Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Einnahme von Vitamin K2 auf. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Vitamin K2 eine sichere und effektive Behandlungsoption für nächtliche Wadenkrämpfe darstellen könnte, insbesondere für ältere Menschen, bei denen bestehende Therapien häufig unzureichend oder riskant sind.

Die Studienergebnisse bieten eine spannende Perspektive, insbesondere im Hinblick auf die Suche nach sicheren und gut verträglichen Alternativen zur Behandlung von Wadenkrämpfen. Die Tatsache, dass Vitamin K2 keine nennenswerten Nebenwirkungen hervorrief, macht es zu einer vielversprechenden Option für die betroffenen Patienten. Allerdings bleibt abzuwarten, ob sich diese Ergebnisse auch in zukünftigen Studien mit einer breiteren Patientenpopulation bestätigen lassen. Zudem wurde in der aktuellen Studie nicht die Auswirkung auf die Schlafqualität oder das allgemeine Wohlbefinden der Teilnehmer untersucht, was in zukünftigen Studien ebenfalls von Bedeutung sein könnte.

Trotz dieser offenen Fragen bieten die Ergebnisse dieser Untersuchung wichtige Hinweise darauf, dass Vitamin K2 ein wertvoller Bestandteil der Behandlung von nächtlichen Wadenkrämpfen sein könnte und als ergänzende Therapie in Betracht gezogen werden sollte. Weitere Studien sind notwendig, um die langfristige Wirksamkeit und die Auswirkungen auf schwerere Krämpfe zu evaluieren und den Stellenwert von Vitamin K2 in der Behandlung von Muskelkrämpfen weiter zu bestätigen.

Die Ergebnisse dieser Studie könnten einen Wendepunkt in der Behandlung von nächtlichen Wadenkrämpfen markieren. Die herkömmlichen Therapien, wie Magnesium oder Chinin, bieten nicht immer eine ausreichende Linderung und sind mit potenziellen Risiken verbunden. Vitamin K2 zeigt in dieser Hinsicht vielversprechende Resultate, sowohl in Bezug auf die Wirksamkeit als auch auf die Sicherheit. Besonders bemerkenswert ist, dass Vitamin K2 keine nennenswerten Nebenwirkungen hatte, was es zu einer attraktiven Option für ältere Patienten macht, die häufig auf Medikamente angewiesen sind. Es bleibt jedoch zu prüfen, ob diese positiven Ergebnisse in weiteren Studien mit größeren Teilnehmergruppen bestätigt werden können. Sollte sich die Wirksamkeit von Vitamin K2 weiter bestätigen, könnte es eine wertvolle Ergänzung zu den bestehenden Behandlungsmöglichkeiten darstellen und den Patienten eine neue, sichere und effektive Option bieten.

 

Apotheken im Fokus der „Goldenen Henne“-Gala: Ein Appell für die Zukunft der Gesundheitsversorgung

Die „Goldene Henne“-Gala in Leipzig steht dieses Jahr ganz im Zeichen der Apotheken. Während prominente Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens für ihre Leistungen ausgezeichnet werden, nimmt auch die Apothekerschaft einen zentralen Platz ein. Organisiert von der Mitteldeutschen Rundfunkgesellschaft (MDR) und der Zeitschrift „Superillu“, verleiht die Veranstaltung seit Jahren Preise in verschiedenen Kategorien. Die Gala erinnert dabei an die Kabarettistin und Schauspielerin Helga Hahnemann, deren außergewöhnliches Engagement in der deutschen Kulturlandschaft weiterhin präsent ist.

Ein besonderes Augenmerk gilt jedoch den Apotheken, die durch den offiziellen Partner der Veranstaltung, „IhreApotheken.de“ (iA.de), vertreten sind. Die Gala bietet die Gelegenheit, auf die schwierige Lage der Apotheken in der Regionalversorgung aufmerksam zu machen. Durch eine umfassende Fotokampagne und eine besondere Präsenz am roten Teppich soll das Thema Apotheken und ihre Rolle im Gesundheitssystem verstärkt ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden.

Neben der Sichtbarkeit auf der Gala selbst wird auch ein eigens produzierter Flyer mit dem Titel „Apotheken im Wandel“ an die Gäste verteilt, um die Herausforderungen zu verdeutlichen, denen Apotheken heute gegenüberstehen. Die Preisträger der Gala, darunter namhafte Persönlichkeiten, könnten somit nicht nur für ihre individuellen Leistungen gewürdigt werden, sondern auch für ihre Rolle als Multiplikatoren eines dringenden gesellschaftlichen Themas. Die anwesenden Apothekerinnen und Apotheker werden in persönlichen Gesprächen mit den Gästen auf die Notwendigkeit hinweisen, die Apotheken als tragende Säulen des Gesundheitssystems zu stärken.

In einer Zeit, in der die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung immer schneller voranschreitet, bleibt die Apotheke vor Ort nach wie vor ein unverzichtbarer Bestandteil des Versorgungssystems. Besonders die Integration des E-Rezepts und die Rolle der Apothekerinnen und Apotheker bei dessen Umsetzung werden als zukunftsweisende Schritte hervorgehoben. iA.de hat in der Vergangenheit bereits über die Vorteile der Apotheken vor Ort bei der Einlösung von E-Rezepten informiert und zeigt durch diese Initiative auf, wie wichtig es ist, die Apotheken weiterhin als kompetente Ansprechpartner im Gesundheitswesen zu etablieren.

Der Geschäftsführer des Zukunftspakts Apotheke betont, dass die Probleme in der Apothekenlandschaft zwar bekannt sind, aber jetzt konkrete Lösungen entwickelt werden müssen, um die Versorgungssicherheit auch für die kommenden Jahre zu gewährleisten. Dabei wird eine flächendeckende Grundversorgung als Grundpfeiler der zukünftigen Gesundheitspolitik gesehen. Mit der Unterstützung der „Goldenen Henne“-Gala soll ein weiterer Schritt in Richtung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung getan werden.

Die „Goldene Henne“-Gala rückt in diesem Jahr ein Thema in den Mittelpunkt, das viel zu oft unbeachtet bleibt: die dringende Notwendigkeit, die Apotheken als wesentliche Akteure in der Gesundheitsversorgung zu sichern und zu fördern. Besonders in ländlichen Regionen, in denen die flächendeckende Versorgung zunehmend unter Druck gerät, ist es wichtig, die Apotheken als unverzichtbare Partner im Gesundheitssystem zu positionieren. Es ist zu begrüßen, dass eine Veranstaltung wie die „Goldene Henne“, die in der Regel für die Auszeichnung von Prominenten aus der Kultur- und Medienbranche bekannt ist, dieses wichtige Thema aufgreift.

Die Unterstützung von „IhreApotheken.de“ (iA.de) und die Verteilung von Informationsmaterial bei der Gala tragen dazu bei, die Dringlichkeit dieser Problematik einer breiten Öffentlichkeit näherzubringen. Gerade die Integration neuer Technologien wie des E-Rezepts sollte nicht als Bedrohung, sondern als Chance für die Apotheken verstanden werden, ihre Rolle weiter auszubauen. Es liegt in der Verantwortung der Politik und der Gesundheitsbranche, die Apothekerinnen und Apotheker in ihrer Arbeit zu unterstützen, indem man ihnen die nötigen Ressourcen und Möglichkeiten bietet, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein.

Die Apotheken vor Ort sind mehr als nur Verkaufsstellen für Medikamente. Sie sind Vertrauenspersonen und Berater, die einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung leisten. Es bleibt zu hoffen, dass die Gala in Leipzig nicht nur die verdienten Preisträger ehrt, sondern auch einen nachhaltigen Impuls für eine stärkere Anerkennung und Unterstützung der Apotheken in Deutschland setzt.

 

Digitale Beratung: Apotheken stärken Präsenz mit „Frag die Apotheke“

Die digitale Transformation erreicht einen weiteren Meilenstein im Apothekenwesen: Mit der Integration der Beratungsplattform „Frag die Apotheke“ in Mauve ApoShops können Apotheken nun auch außerhalb der Geschäftszeiten eine professionelle Beratung anbieten. Dieser Schritt soll die Kundenbindung stärken und die Gesundheitsversorgung verbessern.

„Frag die Apotheke“, gegründet von Apotheker Steffen Kuhnert, bietet eine Rund-um-die-Uhr-Beratung in Echtzeit. Kunden erhalten schnelle und kompetente Antworten auf ihre Gesundheitsfragen – ohne Warteschleifen. Die Plattform wird von verifizierten Apothekern betrieben und ist seit 2022 online. Durch Crowdfarming und die Unterstützung von 97 weiteren Apothekern konnte Kuhnert das Projekt finanzieren und etablieren. Die Beratung ist direkt in die Verkaufsplattform eingebunden: Produktempfehlungen aus dem Chat können nahtlos in den Checkout-Prozess übertragen werden.

Die Integration in Mauve ApoShops gestaltet sich laut Anbieter unkompliziert. Ein HTML-Code wird in die Website eingebettet, technische Kenntnisse sind nicht erforderlich. Voraussetzungen sind ein SSL-Zertifikat und ein responsives Design, damit die Beratung auch mobil optimal nutzbar ist. Die Kosten richten sich nach dem Nutzungsumfang: Pakete starten bei 19 Euro pro Monat für 100 Chats.

Die Plattform lässt sich zudem in weitere Systeme wie Wave, Effizin und den Zukunftspakt integrieren. Damit ist „Frag die Apotheke“ ein weiterer Schritt, die Rolle der Apotheken in der digitalen Welt zu festigen und Kundenservice neu zu definieren.

Mit der Integration von „Frag die Apotheke“ wird die digitale Beratung zu einer neuen Säule im Apothekenwesen. Das Konzept ist zweifellos innovativ und zeitgemäß, doch es wirft auch Fragen auf. Kann diese Art der Beratung die persönliche Betreuung vor Ort wirklich ergänzen oder droht sie, traditionelle Apothekendienste zu ersetzen?

Für Apotheken bedeutet die Plattform nicht nur eine Chance, sondern auch einen Wettbewerbsvorteil, um sich in einem wachsenden digitalen Markt zu behaupten. Gleichzeitig könnte der Druck steigen, solche Services flächendeckend anzubieten, was kleinere Apotheken vor finanzielle und technische Herausforderungen stellen könnte.

Die Digitalisierung des Apothekenwesens ist kein Trend, sondern eine Notwendigkeit. „Frag die Apotheke“ zeigt, wie sich traditionelle Strukturen mit modernen Ansätzen verbinden lassen. Entscheidend wird jedoch sein, den Fokus auf Qualität und persönliche Nähe nicht zu verlieren.

 

Abrechnungsprobleme: Bürokratie treibt Apotheken an die Belastungsgrenze

Die AOK Bayern sorgt derzeit für gemischte Reaktionen unter Apothekerinnen und Apothekern. Mit Postkarten informiert die Krankenkasse Apothekenbetreiber darüber, wie sie bei Abrechnungsfragen Unterstützung erhalten können, und verweist auf eine eigens eingerichtete Hotline. Während die AOK das als pragmatische Hilfe darstellt, kritisieren einige Apotheker das Vorgehen scharf. Ein Inhaber bringt es auf den Punkt: „Die Abrechnung ist mittlerweile so kompliziert, dass wir anscheinend ohne Hotline nicht mehr weiterkommen.“

Das Problem liegt tiefer, als eine einfache Information per Postkarte vermuten lässt. Abrechnungsprozesse sind in den letzten Jahren erheblich komplexer geworden, da immer mehr Sonderregelungen, Rabattverträge und Ausnahmeregelungen in die Prozesse integriert wurden. Jede Abweichung von Standardrezepten, sei es bei den Formvorschriften oder durch ärztliche Änderungen, erfordert zusätzlichen Aufwand. Dieser Mehraufwand stellt für viele Apothekenteams eine erhebliche Belastung dar. Fehler können schnell zu Retaxationen führen, bei denen Krankenkassen die Erstattung verweigern – eine potenziell existenzbedrohende Konsequenz für kleinere Betriebe.

Die AOK argumentiert, dass die Hotline eine gezielte Entlastung sei und den Dialog zwischen Apotheken und Krankenkasse verbessern solle. „Unser Ziel ist es, mit dieser Initiative einen unkomplizierten Weg zu schaffen, Abrechnungsfragen schnell und verbindlich zu klären“, erklärte ein Sprecher der AOK Bayern. Doch in der Praxis empfinden viele Apotheken den zusätzlichen Kommunikationsaufwand eher als Symptom eines strukturellen Problems.

Branchenvertreter wie der Bayerische Apothekerverband (BAV) fordern stattdessen eine grundlegende Vereinfachung der Abrechnungsmodalitäten. „Wir benötigen keine weiteren Anlaufstellen, sondern klarere und praxisnahe Vorgaben, die von Apothekenteams auch ohne externe Hilfe umgesetzt werden können“, so ein BAV-Sprecher. Er betonte, dass die zunehmende Bürokratie besonders kleine Apotheken disproportional belaste, da diese weder über spezialisierte Abrechnungsteams noch über die technischen Ressourcen größerer Apothekenketten verfügten.

Apothekenteams müssen sich in dieser Lage proaktiv wappnen. Regelmäßige Schulungen zur Abrechnung, das systematische Einholen von Updates zu den Anforderungen der Krankenkassen und die Optimierung interner Abläufe können helfen, Fehler zu minimieren. Darüber hinaus könnte der verstärkte Einsatz spezialisierter Softwarelösungen eine wirksame Entlastung bieten, auch wenn diese wiederum mit zusätzlichen Kosten verbunden sind.

Die aktuelle Situation zeigt jedoch, dass nicht nur Apotheken, sondern auch die Krankenkassen dringend handeln müssen, um langfristig tragfähige und vor allem einfache Lösungen zu schaffen.

Die Postkartenaktion der AOK Bayern ist ein bemerkenswerter Versuch, die Abrechnungsproblematik in den Griff zu bekommen. Doch was vordergründig als Service verkauft wird, offenbart in Wirklichkeit die Tiefe eines systemischen Problems: Die Abrechnungsvorgänge im deutschen Gesundheitswesen sind derart bürokratisch, dass selbst gut ausgebildete Fachkräfte in Apotheken zunehmend an ihre Grenzen stoßen.

Die wachsende Komplexität in der Abrechnung ist kein neues Phänomen, doch sie hat sich in den letzten Jahren dramatisch verschärft. Rabattverträge, Zusatzvereinbarungen und immer detailliertere Formvorschriften zwingen Apotheken, Ressourcen in administrative Tätigkeiten zu investieren, die besser in die Patientenversorgung fließen sollten. Die Folge ist eine paradoxe Situation: Apotheken, die essenziell für die Gesundheitsversorgung vor Ort sind, müssen sich immer häufiger mit Papierkram statt mit ihren Patienten beschäftigen.

Die AOK mag ihre Hotline als pragmatische Lösung betrachten, doch sie verkennt die Ursache des Problems. Der Wunsch nach einer schnelleren Klärung von Fragen ist legitim, doch er sollte nicht notwendig sein, wenn die Abrechnungsregeln klar und umsetzbar wären. Was Apotheken brauchen, ist keine zusätzliche Hilfestellung bei der Navigation durch den Bürokratiedschungel, sondern ein radikaler Abbau eben jener Bürokratie.

Besonders alarmierend ist, dass kleine und mittlere Apotheken, die ohnehin unter wirtschaftlichem Druck stehen, am stärksten betroffen sind. Die Belastung durch Retaxationen und fehleranfällige Abrechnungsprozesse trifft diese Betriebe oft härter als große Filialketten, die auf spezialisierte Teams und technische Infrastruktur zurückgreifen können. Das stellt die Zukunft der wohnortnahen Versorgung in Frage.

Die Politik ist hier gefragt. Anstatt weitere Anforderungen an Apotheken zu stellen, sollten Krankenkassen und Gesetzgeber gemeinsam daran arbeiten, die Prozesse zu verschlanken und praxisnäher zu gestalten. Klare, transparente Regeln, die sowohl den rechtlichen Anforderungen als auch den praktischen Bedürfnissen der Apotheken gerecht werden, sind längst überfällig.

Am Ende muss der Fokus auf den Kern der Apothekenarbeit zurückkehren: die kompetente Beratung und Versorgung der Patienten. Bürokratische Hürden dürfen diesen essenziellen Auftrag nicht länger behindern. Wenn eine Postkarte das Problem sichtbar macht, sollte dies als Anlass für grundlegende Reformen genutzt werden – nicht nur als Grund, eine weitere Hotline einzurichten.

 

Apotheken und die elektronische Patientenakte: Neue Aufgaben, unklare Vergütung

Mit der schrittweisen Einführung der elektronischen Patientenakte (EPA) ab Januar 2025 stehen Apotheken vor einer entscheidenden Weichenstellung. In einem kurzfristig anberaumten Treffen mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening wurde die Rolle der Apotheken in diesem digitalen Großprojekt konkretisiert. Apotheken sollen künftig bei der Befüllung der EPA eine Schlüsselrolle einnehmen und Versicherte aktiv unterstützen. Doch während die Aufgaben klar definiert wurden, bleibt die Vergütungsfrage weiterhin offen.

Die Einführung der EPA beginnt zunächst in Modellregionen wie Franken und Hamburg und wird anschließend bundesweit ausgeweitet. Ziel ist es, Patientendaten zentral und digital zugänglich zu machen, um die Versorgungsqualität zu verbessern. Apotheken sind nach § 346 Sozialgesetzbuch V (SGB V) verpflichtet, arzneimittelbezogene Daten in die EPA zu speichern, sofern Versicherte diesem Zugriff nicht widersprechen. Gleichzeitig sollen sie Patienten bei der Nutzung der digitalen Akte unterstützen und umfassend beraten.

Eine zentrale Herausforderung ist die technische und personelle Umsetzung. Apotheken müssen ihre IT-Systeme kompatibel machen und ihr Team auf die neuen Aufgaben vorbereiten. Hierbei spielen Datenschutz und Datensicherheit eine entscheidende Rolle. Lauterbach betonte nach dem Gespräch auf Instagram: „Die Apotheken sind optimal geeignet, die Patienten bei der Nutzung der EPA zu unterstützen. Das ist Konsens.“

Für die zusätzlichen Leistungen ist gemäß § 346 Absatz 4 SGB V eine Vergütung vorgesehen. Die genaue Höhe wird jedoch erst in Verhandlungen zwischen dem Deutschen Apothekerverband (DAV) und dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV-SV) festgelegt. Unklar ist, ob die Vergütung den tatsächlichen Mehraufwand angemessen abbilden wird. Kritik aus der Apothekerschaft bleibt nicht aus, da viele die ohnehin angespannte wirtschaftliche Situation als Hindernis für die reibungslose Umsetzung sehen.

Mit der Einführung der EPA gehen für Apotheken Chancen und Risiken einher. Während sie sich als digitale Vorreiter im Gesundheitswesen positionieren können, droht ohne angemessene Vergütung ein finanzielles Ungleichgewicht. Ob das Projekt EPA ein Erfolg wird, hängt maßgeblich von der Zusammenarbeit zwischen Politik, Krankenkassen und Apotheken ab.

Die elektronische Patientenakte könnte eine Revolution für das deutsche Gesundheitswesen bedeuten – wenn alle Akteure an einem Strang ziehen. Für Apotheken ist dies eine historische Chance, sich als unverzichtbare Partner im digitalen Zeitalter zu etablieren. Doch diese Rolle darf nicht als Selbstverständlichkeit betrachtet werden, sondern erfordert eine faire Vergütung und klare Rahmenbedingungen.

Die Politik steht in der Pflicht, nicht nur technische Voraussetzungen zu schaffen, sondern auch wirtschaftliche Realitäten der Apotheken anzuerkennen. Ohne ausreichende Ressourcen drohen Überlastung und Frustration, was das Vertrauen der Patienten in die EPA gefährden könnte. Gleichzeitig sollten Apotheken die Initiative ergreifen, um ihre Teams auf diese neue Aufgabe vorzubereiten und digitale Kompetenzen auszubauen.

Die EPA ist eine Mammutaufgabe, die nur gemeinsam gelingen kann. Klar ist jedoch: Apotheken sollten für ihren unverzichtbaren Beitrag nicht nur Applaus, sondern auch angemessene Unterstützung erhalten. Andernfalls droht die Vision einer digitalen Gesundheitsrevolution zu scheitern, bevor sie richtig begonnen hat.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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