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GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse |
Erkältungen sind meist harmlos, können den Alltag jedoch erheblich beeinträchtigen. Mit gezielter Selbstmedikation lassen sich die typischen Beschwerden wie Husten, Schnupfen und Halsschmerzen effektiv lindern. Dieser Bericht zeigt, wie pflanzliche und chemische Präparate für Linderung sorgen können und worauf bei der Anwendung besonders zu achten ist. Von Halspastillen über Nasensprays bis hin zu schleimlösenden Mitteln: Die richtige Wahl und Anwendung erleichtert die Erkältungsphase und unterstützt die Genesung – und wann es ratsam ist, eine ärztliche Beratung in Anspruch zu nehmen.
Mit Beginn der kälteren Jahreszeit häufen sich wieder Erkältungen, die trotz ihrer harmlosen Natur oft als erhebliche Belastung wahrgenommen werden. Typische Symptome wie Husten, Schnupfen, Halsschmerzen, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen beeinträchtigen den Alltag der Betroffenen. Obwohl Erkältungen in der Regel selbstlimitierend sind und nach wenigen Tagen von alleine abklingen, greifen viele Menschen zu Medikamenten der Selbstmedikation, um die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität während der Erkrankung zu verbessern. Dabei steht weniger die Verkürzung der Krankheitsdauer als die Linderung der Symptome im Vordergrund.
Die Erkältung verläuft meist anders als eine echte Grippe, die durch das Influenzavirus ausgelöst wird. Erkältungen zeigen sich häufig mit einem allmählichen Anstieg der Symptome. Ein erstes Anzeichen ist oft ein Kratzen im Hals, das auf die Reaktion der Rachenschleimhaut gegenüber eingedrungenen Viren zurückzuführen ist. Hier können Halspastillen mit schützenden Inhaltsstoffen wie Isländisch Moos, Eibisch oder Hyaluronsäure genutzt werden. Diese Substanzen bilden eine Schutzschicht über der gereizten Schleimhaut und können das Kratzen lindern. Bei stärkeren Schmerzen greifen viele auf Pastillen mit Lokalanästhetika wie Lidocain oder Benzocain zurück, die für eine örtliche Betäubung sorgen. Zur systemischen Schmerzlinderung und Bekämpfung von Kopf- und Gliederschmerzen können nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Paracetamol eingenommen werden. Diese bieten eine kombinierte entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung und sind für die kurzfristige Anwendung gut geeignet.
Verstopfte Nasen und entzündete Nebenhöhlen stellen ebenfalls eine große Herausforderung dar. Abschwellende Nasensprays mit α-Sympathomimetika wie Xylometazolin oder Oxymetazolin verschaffen schnelle Linderung, indem sie die Blutgefäße der Nasenschleimhaut verengen und so den Schleimhautabfluss verbessern. Diese Sprays dürfen jedoch nicht länger als eine Woche angewendet werden, da andernfalls die Gefahr einer Rhinitis medicamentosa, also einer durch Medikamente ausgelösten chronischen Entzündung der Nasenschleimhaut, besteht. Experten empfehlen, konservierungsmittelfreie Präparate zu wählen, um das Risiko von Schleimhautschäden zu minimieren.
Einige Betroffene setzen zudem auf systemische Dekongestiva wie Pseudoephedrin oder Phenylephrin, die eine ähnliche abschwellende Wirkung haben und oral eingenommen werden können. Aufgrund ihrer gefäßverengenden Wirkung sind sie jedoch nicht für jeden geeignet: Patienten mit schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen, unkontrolliertem Bluthochdruck, Diabetes oder Schilddrüsenüberfunktion wird von der Einnahme abgeraten. Solche Präparate sind zudem häufig nur in Kombination mit weiteren Wirkstoffen, wie Analgetika, erhältlich.
Auch der Husten ist ein hartnäckiger Begleiter vieler Erkältungskrankheiten. Typischerweise beginnt ein Erkältungshusten trocken und reizend, was insbesondere nachts als störend empfunden wird. Antitussiva wie Dextromethorphan, Pentoxyverin oder Levodropropizin wirken hustenreizstillend und können insbesondere in der Anfangsphase des Hustens helfen. Im weiteren Verlauf entwickelt sich häufig ein produktiver Husten, begleitet von der Bildung zähen Schleims. Hier können Expektoranzien wie Ambroxol oder Guaifenesin zur Schleimlösung beitragen, indem sie die Viskosität des Schleims herabsetzen und so das Abhusten erleichtern. Auch N-Acetylcystein wird häufig eingesetzt, um die Schleimbildung zu regulieren und die Schleimlösung durch Aufbrechen von Disulfidbrücken im Schleim zu fördern.
In den letzten Jahren verzeichnen pflanzliche Präparate in der Selbstmedikation steigende Beliebtheit. Die S2k-Leitlinie zur Hustenbehandlung empfiehlt Extrakte aus Efeu, Kaplandpelargonie sowie Kombinationen aus Efeu und Thymian oder Efeu, Primel und Thymian. Diese Phytopharmaka wirken mild schleimlösend und hustenreizstillend und sind in der Regel gut verträglich. Ätherische Öle wie Cineol und Myrtol können ebenfalls schleimlösend wirken und werden in Form von Inhalationen oder Brustaufstrichen verwendet. Vorsicht ist allerdings bei Menthol- und Campher-haltigen Produkten geboten, die für Säuglinge und Kleinkinder nicht geeignet sind, da sie schwere Atemprobleme auslösen können.
Präventiv können regelmäßige Nasenspülungen und die Verwendung befeuchtender Nasensprays helfen, die Schleimhäute feucht und widerstandsfähig zu halten, insbesondere in Zeiten trockener Heizungsluft oder bei häufigem Aufenthalt in klimatisierten Räumen. Solche Maßnahmen können die natürliche Abwehr der Atemwege unterstützen und das Risiko erneuter Infekte verringern. Die Befeuchtung der Schleimhäute schützt sie zudem vor dem Austrocknen und kann so Erkältungserregern eine Barriere bieten.
Erkältungen werden oft als Bagatellerkrankung angesehen, doch können die Symptome die Betroffenen erheblich beeinträchtigen und den Alltag erschweren. Die Selbstmedikation ist daher ein praktisches Mittel, um die Beschwerden zu lindern und die Zeit bis zur Genesung erträglicher zu gestalten. Doch es ist ratsam, bei der Auswahl der Mittel auf mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen zu achten. Gerade abschwellende Nasensprays sollten, obwohl sie schnell Linderung bringen, nur kurzfristig verwendet werden, da eine übermäßige Anwendung das Problem einer chronischen Nasenverstopfung noch verschlimmern kann.
Die Beratung in der Apotheke spielt hier eine entscheidende Rolle: Eine individuelle, an den Gesundheitszustand des Patienten angepasste Empfehlung kann dazu beitragen, den Nutzen der Selbstmedikation zu maximieren und Risiken zu minimieren. Besonders bei der Anwendung systemischer Dekongestiva ist Vorsicht geboten. Ihre gefäßverengende Wirkung kann bei bestimmten Patientengruppen, wie etwa Herz-Kreislauf-Patienten oder Diabetikern, zu unerwünschten Reaktionen führen.
Der Trend zu pflanzlichen Mitteln zeigt, dass viele Menschen alternative und schonendere Behandlungsformen suchen. Phytopharmaka mit Efeu oder Kaplandpelargonie bieten eine gut verträgliche Option, die von den offiziellen Leitlinien mittlerweile anerkannt wird. Auch ätherische Öle und inhalative Anwendungen sind sinnvolle Ergänzungen, die besonders bei Erkältungshusten zur Befeuchtung und Beruhigung der Schleimhäute beitragen können.
Dennoch gilt es zu beachten, dass die Selbstmedikation nur eine unterstützende Funktion erfüllt und keine professionelle medizinische Beratung ersetzt. Sollten die Symptome länger anhalten oder sich verschlimmern, ist der Gang zum Arzt ratsam, um eine ernstere Erkrankung auszuschließen. Die Kombination aus sachkundiger Beratung, angepasster Selbstmedikation und unterstützender Prävention bietet jedoch vielen Erkältungspatienten eine effektive Möglichkeit, ihre Beschwerden zu lindern und die Erkältung möglichst sanft und sicher zu überstehen.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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