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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Eine traditionsreiche homöopathische Apotheke in Bayern schließt endgültig, da ein Nachfolger fehlt, während Apotheken landesweit mit wachsenden Cyberbedrohungen konfrontiert sind. Um Personal zu entlasten, setzen einige auf digitale Telefonassistenten, und moderne Sicherheitssysteme verhindern Einbrüche. Rechtlich geraten pharmazeutisch-technische Assistenten in Schwierigkeiten, wenn sie ohne Aufsicht eines Apothekers arbeiten. Gleichzeitig wird Vermögensbildung für Apotheker immer wichtiger, da wirtschaftliche Herausforderungen steigen. Neue Regelungen wie verlängerte Aufbewahrungsfristen für Corona-Testdokumentationen und die Einführung der elektronischen Patientenakte belasten Apotheken zusätzlich. Zudem erweitert Sanofi die Zulassung für die RSV-Prophylaxe auf ältere Säuglinge.
Die homöopathische Apotheke in Bayern, die seit Jahrzehnten von einem engagierten Apotheker geführt wurde, steht vor der endgültigen Schließung. Trotz intensiver Bemühungen konnte kein geeigneter Nachfolger gefunden werden, der die Apotheke in die Zukunft führt. Die Apotheke war weit über die Region hinaus bekannt für ihr Angebot an homöopathischen und naturheilkundlichen Produkten sowie für die umfassende Beratung, die der Apotheker seinen Kunden bot. Der Verlust dieser Institution bedeutet nicht nur das Ende eines langjährigen Betriebs, sondern auch eine Lücke in der Versorgung derjenigen Patienten, die auf alternative Heilmethoden setzen. Für viele Kunden war die Apotheke ein verlässlicher Ansprechpartner, und nun stehen sie vor der Herausforderung, eine neue Quelle für ihre spezifischen Bedürfnisse zu finden. Dieser Fall unterstreicht eindringlich das Problem, mit dem viele Apotheken – insbesondere in ländlichen Regionen – konfrontiert sind: die Nachfolgeregelung. Die Schließung von Apotheken, die sich auf Nischenmärkte wie Homöopathie spezialisiert haben, zeigt, dass der wirtschaftliche Druck auf kleinere Betriebe zunimmt, während gleichzeitig der Fachkräftemangel die Suche nach qualifizierten Nachfolgern erschwert.
Mit der fortschreitenden Digitalisierung im Gesundheitswesen müssen sich Apotheken jedoch nicht nur den Herausforderungen des Fachkräftemangels stellen, sondern auch den wachsenden Anforderungen an die IT-Sicherheit. Apotheken werden zunehmend zu Zielen für Cyberkriminelle, da sie neben der traditionellen Medikamentenversorgung auch sensible Patientendaten verwalten. Besonders die Einführung des E-Rezepts und die wachsende Vernetzung im Gesundheitswesen machen Apotheken zu einem potenziell lukrativen Angriffsziel. Viele Apothekenbetreiber unterschätzen jedoch noch immer die Bedrohungslage und versäumen es, angemessene Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Dabei ist die Gefahr real: Ein erfolgreicher Cyberangriff kann nicht nur den Geschäftsbetrieb lahmlegen, sondern auch schwere finanzielle und rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Der Verlust von Patientendaten oder gar deren Missbrauch könnte das Vertrauen der Kunden nachhaltig erschüttern und rechtliche Schritte nach sich ziehen. Auch in Deutschland zeigt sich, dass viele Apotheken in Bezug auf IT-Sicherheit hinterherhinken und dringend Nachholbedarf haben. Es reicht nicht aus, sich auf klassische Schutzmaßnahmen wie Antivirensoftware zu verlassen – Apotheken müssen umfassende Sicherheitskonzepte entwickeln und implementieren, die alle potenziellen Schwachstellen abdecken.
Ein weiterer Schritt zur Modernisierung vieler Apotheken ist die Einführung digitaler Assistenten, die den Arbeitsalltag des Personals entlasten und die Effizienz steigern sollen. In einer Apotheke wurde kürzlich ein automatisierter Telefonassistent installiert, der die Kundenanrufe entgegennimmt, begrüßt und je nach Anliegen an die zuständige Abteilung weiterleitet. Diese Maßnahme wurde als Antwort auf den zunehmenden Fachkräftemangel ergriffen, der viele Apotheken vor große Herausforderungen stellt. Der steigende Arbeitsaufwand und die wachsende Nachfrage nach Beratungsleistungen führen dazu, dass das Personal oft überlastet ist. Der Telefonassistent soll dazu beitragen, diese Belastung zu verringern und gleichzeitig die telefonische Erreichbarkeit der Apotheke zu verbessern. Erste Rückmeldungen deuten darauf hin, dass die Einführung des Assistenten den gewünschten Effekt erzielt hat, auch wenn die Akzeptanz bei den Kunden noch ausbaufähig ist. Langfristig könnten digitale Assistenten in Apotheken eine wichtige Rolle spielen, um das Personal zu unterstützen und den Betrieb effizienter zu gestalten.
Die Bedeutung moderner Sicherheitstechnologien zeigte sich kürzlich auch in Wiesbaden, als ein Einbruchsversuch in der Aukamm-Apotheke durch die Alarmanlage vereitelt wurde. Ein Einbrecher hatte sich während der Öffnungszeiten in der Apotheke versteckt und wollte nach Ladenschluss Beute machen. Der Täter fand einen ungewöhnlichen Unterschlupf – einen etwa 40 Zentimeter breiten Spalt zwischen der Sichtwahl und dem Kommissionierautomaten. Dank der schnellen Reaktion der Sicherheitssysteme konnte der Einbruch jedoch verhindert werden. Dieser Vorfall verdeutlicht, wie wichtig es für Apotheken ist, in moderne Sicherheitssysteme zu investieren, die sowohl während als auch außerhalb der Öffnungszeiten Schutz bieten.
Neben diesen betrieblichen und organisatorischen Aspekten stellen sich für Apotheken auch zunehmend rechtliche Fragen. Insbesondere pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) geraten immer wieder in Situationen, in denen sie Apotheken ohne die notwendige Aufsicht leiten. Dies verstößt gegen die Apothekenbetriebsordnung, die klar vorschreibt, dass eine Apotheke nur dann geöffnet sein darf, wenn ein approbierter Apotheker anwesend ist. Diese Regelung soll sicherstellen, dass die fachliche Verantwortung stets bei einem qualifizierten Apotheker liegt. In der Praxis kommt es jedoch immer häufiger vor, dass PTAs vorübergehend Aufgaben übernehmen müssen, die ihre Kompetenzen überschreiten. Dies kann nicht nur rechtliche Konsequenzen für die Apotheke haben, sondern auch zu Problemen in der täglichen Patientenversorgung führen.
Während Apotheken also mit zahlreichen Herausforderungen im täglichen Betrieb kämpfen, stellt sich für viele Betreiber auch die Frage, wie sie langfristig ihr Vermögen sichern und vermehren können. In Zeiten sinkender Margen und steigender Betriebskosten suchen viele Apotheker nach alternativen Einkommensquellen. Besonders Investitionen in Aktien gelten als eine vielversprechende Möglichkeit, langfristig Vermögen aufzubauen. Apotheker, die sich mit der Materie auskennen, können von den Renditen der Aktienmärkte profitieren und ihr Vermögen sichern, während das operative Geschäft zunehmend unberechenbar wird. Angesichts der aktuellen Wirtschaftslage, in der Erträge aus dem Tagesgeschäft immer schwerer vorherzusagen sind, bieten Aktien eine wertvolle Möglichkeit, finanzielle Stabilität zu gewährleisten.
Auf politischer Ebene sorgt derzeit ein Entwurf zur Verlängerung der Aufbewahrungsfristen für Corona-Testdokumentationen für Aufregung. Die ABDA äußerte scharfe Kritik an der geplanten Verlängerung der Frist bis 2028, da dies für Apotheken eine zusätzliche Belastung bedeuten würde. Die verlängerte Aufbewahrung soll sicherstellen, dass Abrechnungsprüfungen und staatsanwaltliche Ermittlungen weiterhin möglich sind. Viele Apothekenbetreiber fühlen sich jedoch durch die zusätzliche Bürokratie überlastet, zumal sie sich noch immer mit den Nachwirkungen der Pandemie auseinandersetzen müssen.
Auch die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) ab Januar 2024 sorgt für gemischte Reaktionen. Während viele Versicherte die Möglichkeit begrüßen, ihre Gesundheitsdaten digital zu verwalten, warnen Datenschutzexperten vor intransparenten Regelungen und unzureichender Aufklärung. Es gibt Bedenken, dass unbefugte Personen Zugang zu sensiblen Daten erhalten könnten, bevor die volle Transparenzfunktion ab 2030 implementiert ist. Die Bundesregierung betont hingegen, dass bereits zum Start der ePA klar ersichtlich sein wird, wer auf die Daten zugreift.
In der medizinischen Versorgung gibt es ebenfalls Neuigkeiten: Sanofi hat die Zulassung für das RSV-Prophylaxe-Medikament Nirsevimab erweitert, sodass nun auch ältere Säuglinge, die in ihrer zweiten RSV-Saison sind, vor schweren Erkrankungen geschützt werden können. Diese Entscheidung könnte dazu beitragen, die Zahl der schweren RSV-Fälle bei Säuglingen zu reduzieren.
Die hier diskutierten Themen geben einen tiefen Einblick in die komplexen Herausforderungen, mit denen Apotheken heute konfrontiert sind. Die Schließung der homöopathischen Apotheke in Bayern zeigt deutlich, wie stark der Fachkräftemangel und die Schwierigkeiten bei der Nachfolgersuche die Existenz vieler Apotheken bedrohen. Insbesondere Apotheken, die sich auf Nischenmärkte wie Homöopathie spezialisiert haben, stehen vor der Herausforderung, ihre Tradition zu bewahren und gleichzeitig den Anschluss an moderne Entwicklungen nicht zu verlieren. Die digitale Transformation und die zunehmende Vernetzung im Gesundheitswesen eröffnen zwar neue Möglichkeiten, bergen aber auch erhebliche Risiken. Cybersicherheit ist nicht mehr nur ein technisches Detail, sondern ein zentraler Aspekt des Apothekenbetriebs. Apotheken, die hier nicht aufrüsten, riskieren nicht nur finanzielle Schäden, sondern auch den Verlust des Vertrauens ihrer Kunden.
Die Einführung digitaler Assistenten, wie etwa der Telefonassistent in einer Apotheke, zeigt, dass moderne Technologien dabei helfen können, den Betrieb effizienter zu gestalten und den Fachkräftemangel zumindest teilweise zu kompensieren. Allerdings muss sichergestellt werden, dass diese Technologien reibungslos funktionieren und sowohl vom Personal als auch von den Kunden akzeptiert werden.
Sicherheit spielt auch außerhalb des digitalen Bereichs eine entscheidende Rolle, wie der vereitelte Einbruchsversuch in Wiesbaden zeigt. Apotheken müssen nicht nur gegen Cyberbedrohungen, sondern auch gegen physische Gefahren gewappnet sein. Investitionen in moderne Sicherheitssysteme sind daher unerlässlich, um den Betrieb vor unerwünschten Vorfällen zu schützen.
Rechtliche Herausforderungen, wie sie sich etwa aus der Apothekenbetriebsordnung ergeben, zeigen, dass Apotheker und ihr Personal in einem zunehmend regulierten Umfeld arbeiten. PTAs, die ohne die Aufsicht eines approbierten Apothekers tätig sind, setzen sich und den Betrieb erheblichen rechtlichen Risiken aus. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, klare Strukturen und Verantwortlichkeiten in Apotheken zu schaffen.
Nicht zuletzt zeigt der Blick auf die Vermögensbildung, dass Apotheker sich zunehmend auch mit finanziellen Fragen beschäftigen müssen, die über das tägliche Geschäft hinausgehen. Aktien bieten hier eine wertvolle Möglichkeit, langfristig Vermögen zu sichern, und könnten eine wichtige Säule für die finanzielle Stabilität von Apothekern werden, die sich mit einem immer schwierigeren Marktumfeld konfrontiert sehen.
Die geplante Verlängerung der Aufbewahrungsfristen für Corona-Testdokumentationen und die Einführung der elektronischen Patientenakte verdeutlichen die zunehmende Bürokratisierung im Gesundheitswesen, die für viele Apotheken eine zusätzliche Belastung darstellt. Gleichzeitig zeigen sie jedoch auch, wie wichtig die Digitalisierung für die Zukunft des Gesundheitswesens ist. Apotheken müssen in der Lage sein, sich diesen Entwicklungen anzupassen, um auch in Zukunft eine tragende Rolle im Gesundheitssystem zu spielen.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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