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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Der Mangel an qualifizierten Fachkräften wird für Apotheken zunehmend zum Problem. Immer mehr Stellen bleiben über längere Zeit unbesetzt, was den Bedarf an innovativen Ansätzen in der Personalgewinnung deutlich macht. Beim Vortrag auf der Expopharm wurden praxisnahe Strategien erläutert, wie Apotheken durch crossmediale Ansätze und eine zielgerichtete Ansprache von Bewerbern erfolgreicher bei der Personalrekrutierung werden können.
Die Rekrutierung von qualifiziertem Personal stellt Apotheken zunehmend vor große Herausforderungen. Auf der Expopharm in München wurde im Rahmen des Inspiration-Lab detailliert erörtert, welche Strategien Erfolg versprechen, um in einem immer wettbewerbsintensiveren Arbeitsmarkt bestehen zu können. Moderiert von Florian Giermann, konzentrierte sich der Vortrag auf den Wandel des Arbeitsmarktes hin zu einem Arbeitnehmermarkt. Unternehmen, so Giermann, stehen heute vor der Aufgabe, sich als attraktive Arbeitgeber zu präsentieren, um Fachkräfte wie PTA oder Apothekerinnen und Apotheker zu gewinnen. Besonders dramatisch zeigt sich die Situation im Apothekenmarkt: Offene Stellen bleiben dort im Durchschnitt bis zu 140 Tage unbesetzt.
Kirsten Zschätzsch, Projektleiterin des Stellenportals pharmastellen.jobs, erklärte in ihrem Vortrag, dass Apothekeninhaber auf eine gezielte, crossmediale Strategie setzen müssen, um eine größere Reichweite zu erzielen und qualifizierte Bewerber anzusprechen. Der erste wichtige Punkt sei die Vielfalt der genutzten Kanäle. Soziale Medien spielen hier eine zentrale Rolle. Apotheken sollten sich nicht allein auf klassische Printanzeigen verlassen, sondern auch verstärkt auf digitale Plattformen wie Facebook und Instagram setzen, um besonders junge Berufseinsteiger zu erreichen.
Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg liegt laut Zschätzsch in der Transparenz und Attraktivität der Stellenanzeigen. Diese sollten klar und verständlich darlegen, welche Anforderungen gestellt und welche Vorteile geboten werden. Besonders Spezialisierungen oder Fortbildungsmöglichkeiten der Apotheke sollten hervorgehoben werden, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Die Darstellung des Teams oder der Arbeitskultur in kurzen Videos gewinnt ebenfalls an Bedeutung und bietet potenziellen Bewerbern einen authentischen Einblick in die Apotheke. Schließlich spielt auch die Ansprache eine entscheidende Rolle. Eine freundliche, positive und zugängliche Kommunikation kann den Unterschied machen, ob sich ein Interessent für eine Stelle bewirbt oder nicht.
Ein weiteres Thema, das angesprochen wurde, war die Entwicklung der Bewerbungsprozesse selbst. Immer mehr Apotheken setzen auf einen vereinfachten Erstkontakt, um den Bewerbungsprozess zu beschleunigen. Manche Unternehmen verzichten sogar auf formelle Bewerbungen und bevorzugen stattdessen die schnelle Kontaktaufnahme über Messenger-Dienste wie WhatsApp. Dies reduziert den Zeitaufwand für beide Seiten und ermöglicht einen unmittelbaren Austausch.
pharmastellen.jobs bietet neben der Schaltung von Anzeigen auf sozialen Medien auch die Möglichkeit, Stellenangebote in den Newslettern der Pharmazeutischen Zeitung zu veröffentlichen, die an rund 10.000 Empfänger verschickt werden. Mit einer Öffnungsrate von bis zu 50 Prozent ist dies eine weitere wirkungsvolle Methode, um potenzielle Kandidaten zu erreichen.
Insgesamt zeigt sich, dass Apotheken heutzutage gezielt agieren müssen, um auf dem zunehmend angespannten Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein. Nur wer offen für neue Ansätze in der Personalgewinnung ist, kann langfristig qualifizierte Mitarbeiter anziehen und somit die Zukunft seiner Apotheke sichern.
Die Zeiten, in denen Apotheken passive Empfänger von Bewerbungen waren, sind längst vorbei. Heute ist der Arbeitsmarkt klar ein Arbeitnehmermarkt, und dieser Wandel fordert ein Umdenken von Apothekeninhabern. Es reicht nicht mehr aus, einfach eine klassische Stellenanzeige in einer Fachzeitschrift zu schalten und auf Bewerbungen zu warten. In einer Zeit, in der qualifizierte Fachkräfte heiß umworben werden, müssen Apotheken aktiv auf potenzielle Mitarbeiter zugehen und sich als moderne, attraktive Arbeitgeber positionieren.
Die auf der Expopharm vorgestellten Ansätze zur crossmedialen Personalgewinnung sind nicht nur zeitgemäß, sie sind auch notwendig. Soziale Medien sind längst mehr als nur Plattformen für private Nutzung; sie haben sich zu unverzichtbaren Werkzeugen für die Rekrutierung entwickelt. Insbesondere junge PTA und Berufseinsteiger informieren sich primär über Instagram und Co. Wer diese Kanäle nicht bespielt, lässt einen wichtigen Rekrutierungspool ungenutzt. Ebenso entscheidend ist die Transparenz in Stellenanzeigen. Potenzielle Bewerber möchten wissen, was genau von ihnen erwartet wird und was sie im Gegenzug von der Apotheke erwarten können. Eine ansprechende Kommunikation, gepaart mit authentischen Einblicken in das Team und die Arbeitsumgebung, kann hier den entscheidenden Unterschied machen.
Das beschleunigte Bewerbungsverfahren, das über Messenger-Dienste abgewickelt wird, spiegelt zudem die sich wandelnden Erwartungen der jungen Generation wider: schnell, direkt und unkompliziert. Wer diese Veränderungen ignoriert, riskiert, auf lange Sicht den Anschluss zu verlieren und im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte ins Hintertreffen zu geraten.
Die Zeiten ändern sich, und Apotheken müssen mit ihnen gehen. Der Erfolg in der Personalgewinnung hängt heute davon ab, wie gut eine Apotheke ihre moderne Ausrichtung und ihre Vorzüge kommuniziert.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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