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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Erfahren Sie mehr über ein aktuelles Urteil des Landgerichts Chemnitz, das die Herausforderungen bei der Schadensregulierung durch Rauchschäden in der Hausratversicherung beleuchtet. Entdecken Sie, wie die Deutsche Apotheker- und Ärztebank mit einem Rekordüberschuss glänzt und welche politischen und gesundheitspolitischen Entwicklungen in Sachsen und Thüringen die Apothekenbranche betreffen. Lesen Sie, wie die FDP strengere Kontrollen für EU-Versandapotheken fordert und sich Apothekenmitarbeiter in Sachsen und Thüringen für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen. Erfahren Sie, was das „Gesundes-Herz-Gesetz“ für die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bedeutet und wie die EU neue Medikamente gegen Lymphome sowie ein innovatives Nasenspray zur Notfallbehandlung von Anaphylaxien genehmigt hat. Zudem werfen wir einen Blick auf den Impfstoffmangel in der Mpox-Epidemie in Afrika und die vielversprechenden Ergebnisse der Anti-Aging-Forschung mit Cannabis-Wirkstoffen. Abschließend thematisiert der Bundesdrogenbeauftragte die geplante Anhebung der Altersgrenze für Alkohol.
In einem kürzlich ergangenen Urteil des Landgerichts Chemnitz wurde entschieden, dass eine Hausratversicherung nicht für Schäden aufkommt, die durch Rauchentwicklung nach einem Küchenunfall entstanden sind. Im konkreten Fall hatte eine Frau ihre Küche aufgrund eines unbeaufsichtigt auf dem Herd stehenden Bratentopfs erheblich beschädigt. Obwohl es keine offenen Flammen gab, führte der dichte Rauch zu schweren Schäden an Möbeln und anderen Gegenständen durch Ablagerungen und intensiven Brandgeruch. Die Versicherung verweigerte die Schadenszahlung mit der Begründung, dass der Vorfall nicht unter den versicherten Brandrisiken falle.
In anderen Nachrichten hat die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) im ersten Halbjahr 2024 einen Rekordüberschuss von 47,8 Millionen Euro erzielt, was einem Anstieg von 44,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das positive Ergebnis ist auf die vorteilhaften Marktbedingungen und die geschickte Nutzung des aktuellen Zinsniveaus zurückzuführen. Auch das Teilbetriebsergebnis vor Risikovorsorge verbesserte sich erheblich und erreichte 262,6 Millionen Euro.
In der Gesundheitspolitik sorgt Sachsens Gesundheitsministerin und SPD-Spitzenkandidatin Petra Köpping für Aufsehen, indem sie mit dem Vermittlungsausschuss droht, sollte der Gesetzesvorschlag zur „Apotheke light“ in der Bundesregierung Zustimmung finden. Köpping kritisiert die geplante Reform scharf und setzt sich entschieden gegen die Änderungen ein, die ihrer Meinung nach die Qualität der Arzneimittelversorgung gefährden könnten.
Unterdessen fordert die FDP im Thüringer Landtag strengere Kontrollen für Versandapotheken innerhalb der EU. Die Partei verlangt von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ein bilaterales Abkommen mit den Niederlanden, um die Überwachungslücken zu schließen und die Qualitätsstandards beim Arzneimittelversand zu sichern. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass alle europäischen Versandapotheken die deutschen Qualitätsanforderungen erfüllen.
Heute haben Apothekenmitarbeiter in Sachsen und Thüringen in einer koordinierten Protestaktion auf die schwierigen Arbeitsbedingungen in der Branche hingewiesen. Die Protestierenden versammelten sich auf dem Postplatz in Dresden und vor der Staatskanzlei in Erfurt, um ihre Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen lautstark zu vertreten. Viele Apotheken blieben während der Aktion geschlossen.
Zusätzlich fordert die ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände) von der Bundesregierung Anpassungen im Rahmen des geplanten „Gesundes-Herz-Gesetzes“. Die Apotheken sind bereit, sich an den neuen Präventionsmaßnahmen zu beteiligen, verlangen jedoch eine Überarbeitung der geplanten Reform, um eine sinnvolle und effektive Umsetzung zu gewährleisten.
Die Bundesregierung plant außerdem, die Impfangebote in Apotheken weiter auszubauen. Trotz begrenzter Datenlage sollen Apothekerinnen und Apotheker künftig verstärkt Impfungen anbieten dürfen, um die Versorgung der Bevölkerung mit Influenza- und COVID-19-Impfungen zu verbessern. Diese Maßnahmen folgen den positiven Erfahrungen aus den bisherigen Modellprojekten.
Das Bundeskabinett hat das „Gesundes-Herz-Gesetz“ beschlossen, das auf eine umfassendere Prävention und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen abzielt. Die Einbindung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) in die Ausgestaltung der Maßnahmen ist eine Reaktion auf die Kritik an der ursprünglichen Gesetzesfassung.
In der medizinischen Forschung wurde ein neuer bispezifischer Antikörper zur Behandlung von Lymphomen zugelassen. Das Medikament Ordspono™, das den Antikörper Odronextamab enthält, richtet sich an Patienten mit fortgeschrittenen Lymphomen. Zudem hat die EU ein bahnbrechendes Nasenspray zur Notfallbehandlung von Anaphylaxien zugelassen, das eine neue Alternative zu den bisher verwendeten Injektions-Pens darstellt.
Die Mpox-Epidemie in Afrika bleibt weiterhin besorgniserregend. Experten warnen vor einem drohenden Impfstoffmangel, der die Ausbreitung der Krankheit möglicherweise außer Kontrolle geraten lassen könnte. Bislang wurden über 20.000 Fälle registriert, wobei die Impfstoffversorgung besonders für Kinder und schwangere Frauen unzureichend ist.
Abschließend zeigen neue Studien, dass der Cannabis-Wirkstoff Δ9-Tetrahydrocannabinol (Δ9-THC) potenziell den Alterungsprozess des Gehirns verlangsamen könnte. Forscher des Universitätsklinikums Bonn und der Hebrew University in Israel berichten, dass niedrig dosiertes Δ9-THC die kognitiven Fähigkeiten bei älteren Mäusen verbessert und die synaptische Stabilität fördert.
Der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert fordert zudem eine striktere Altersgrenze für den Konsum von Alkohol in Deutschland. Er setzt sich für eine Anhebung der Altersgrenze auf 18 Jahre ein, um den gesundheitlichen Schutz junger Menschen zu verbessern. Derzeit erlaubt das Jugendschutzgesetz den Konsum von Bier und Wein ab 14 Jahren in Begleitung von Erziehungsberechtigten.
Die jüngsten Entwicklungen in der Gesundheits- und Finanzbranche verdeutlichen die dynamische Natur aktueller Herausforderungen und Chancen. Während sich die Deutsche Apotheker- und Ärztebank über einen Rekordüberschuss freut, sehen sich Hausratversicherte mit strikten Ausschlüssen konfrontiert. Die Kontroversen um die „Apotheke light“ und die Forderungen nach strengeren Kontrollen für Versandapotheken zeigen die Spannungen zwischen verschiedenen Interessen in der Gesundheitsversorgung. Gleichzeitig lenken die Proteste der Apothekenmitarbeiter die Aufmerksamkeit auf die kritischen Arbeitsbedingungen in der Branche. Die politischen und medizinischen Maßnahmen, wie das „Gesundes-Herz-Gesetz“ und die erweiterten Impfangebote, sind Schritte in die richtige Richtung, doch bleiben Fragen zur praktischen Umsetzung und Effektivität offen. Der internationale Kontext, von der Mpox-Epidemie bis zu bahnbrechenden medizinischen Entwicklungen, unterstreicht die globale Dimension der Gesundheitsproblematik und die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit. Die Forderungen nach strengeren Alkoholgesetzen reflektieren ein wachsendes Bewusstsein für die Gesundheit von Jugendlichen, was weitere Diskussionen anstoßen könnte. Die vielschichtigen Themen verdeutlichen, wie eng wirtschaftliche, politische und gesundheitliche Belange miteinander verflochten sind und wie wichtig fundierte und zeitnahe Entscheidungen in diesen Bereichen sind.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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