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GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse |
Eine aktuelle Studie der Universität Bonn zeigt, dass Kinder und Jugendliche in Deutschland weiterhin mehr Zucker konsumieren als empfohlen. Trotz eines leichten Rückgangs bleibt der Zuckerkonsum in der Altersgruppe der 6- bis 14-Jährigen besonders hoch. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um die Gesundheit der jungen Generation zu schützen. Die Studie wirft auch Fragen zur Genauigkeit der erfassten Daten auf, da der tatsächliche Konsum möglicherweise unterschätzt wird.
Eine aktuelle Studie der Universität Bonn hat ergeben, dass Kinder und Jugendliche in Deutschland nach wie vor zu viel Zucker konsumieren, obwohl der Zuckerkonsum im Vergleich zu früheren Jahren leicht gesunken ist. Die Studie, die auf Daten der „Dortmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed“ (DONALD) Studie basiert, zeigt, dass die durchschnittliche Aufnahme von freiem Zucker in der Altersgruppe der 3- bis 18-Jährigen weiterhin über den von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlenen Werten liegt.
Freier Zucker umfasst laut WHO Zuckerarten, die von Herstellern, Köchen oder Konsumenten Lebensmitteln und Getränken zugesetzt werden, einschließlich Zucker in Honig, Sirup und Fruchtsaftkonzentraten. Laut der Studie liegt die Aufnahme von freiem Zucker im Median bei rund 11,7 Prozent der täglichen Gesamtenergiezufuhr. Diese Zahl überschreitet die empfohlene Höchstgrenze von 10 Prozent. Besonders auffällig ist der hohe Zuckerkonsum bei Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren, bei denen der Anteil des freien Zuckers an der täglichen Energiezufuhr im Durchschnitt bei etwa 15 Prozent liegt. Mit zunehmendem Alter nimmt der Zuckerkonsum jedoch merklich ab.
Die Studie verdeutlicht, dass der Zuckerkonsum seit 2005 rückläufig ist. Im Jahr 2016 lag der Medianwert noch bei etwa 16 Prozent der täglichen Energiezufuhr. Die Forscher vermuten, dass dieser Rückgang auf ein gestiegenes Bewusstsein für die gesundheitlichen Risiken von Zucker sowie auf Reformulierungen von Lebensmitteln durch die Industrie zurückzuführen ist, die den Zuckergehalt in Produkten reduziert haben könnten.
Dennoch weisen die Forscher darauf hin, dass der tatsächliche Zuckerkonsum möglicherweise höher ist als in der Studie erfasst. Da die Daten auf Selbstberichten basieren, könnten die Probanden ihren Zuckerkonsum unterschätzen oder während der Protokollierungstage bewusst weniger Zucker konsumieren. Zudem sei die Studie nicht repräsentativ für die gesamte Bevölkerung, da hauptsächlich Familien mit höherem sozioökonomischen Status an der Studie teilgenommen haben, die tendenziell ein stärkeres Bewusstsein für gesunde Ernährung haben.
Die Ergebnisse der Studie, die im „European Journal of Nutrition“ veröffentlicht wurde, unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen zur Reduktion des Zuckerkonsums bei jungen Menschen. Eine gezielte Ernährungsberatung und die Fortsetzung von Reformulierungen in der Lebensmittelindustrie könnten wichtige Schritte sein, um den Zuckerkonsum in dieser Altersgruppe langfristig zu senken und gesundheitliche Risiken zu minimieren.
Die Ergebnisse der Bonner Studie sollten uns alle wachrütteln. Obwohl der Zuckerkonsum von Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahren gesunken ist, liegt er immer noch über den empfohlenen Grenzwerten. Besonders alarmierend ist der hohe Zuckerkonsum bei Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren, einer Altersgruppe, die besonders anfällig für die negativen gesundheitlichen Auswirkungen von Zucker ist.
Es ist erfreulich zu sehen, dass das Bewusstsein für die Risiken eines übermäßigen Zuckerkonsums offenbar gestiegen ist. Dies zeigt sich in der rückläufigen Tendenz seit 2005. Doch die Tatsache, dass der Konsum nach wie vor über den Empfehlungen liegt, zeigt, dass noch viel zu tun ist.
Die Politik, die Lebensmittelindustrie und die Gesellschaft müssen gemeinsam handeln. Es bedarf strengerer Vorschriften für die Lebensmittelkennzeichnung, um den Zuckergehalt transparenter zu machen, sowie gezielter Maßnahmen zur Reduzierung des Zuckers in verarbeiteten Lebensmitteln. Gleichzeitig müssen Kinder und Jugendliche besser über die Risiken eines hohen Zuckerkonsums aufgeklärt werden.
Die Studie zeigt auch, dass wir uns nicht auf Selbstberichte verlassen können, wenn es darum geht, den tatsächlichen Zuckerkonsum zu erfassen. Es braucht verlässlichere Methoden, um ein realistisches Bild der Ernährung von Kindern und Jugendlichen zu erhalten.
Insgesamt ist klar: Der Weg zu einer gesünderen Ernährung für unsere Kinder und Jugendlichen ist noch lang. Die jetzt notwendigen Schritte sind klar, aber sie erfordern Entschlossenheit und gemeinsames Handeln aller Beteiligten. Nur so können wir die Gesundheit der nächsten Generation langfristig schützen.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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