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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die deutsche Apothekenlandschaft steht vor einem Wendepunkt: Die heiß diskutierte Apotheken-Reform sorgt für Spannungen innerhalb der Bundesregierung und wirft die Frage auf, wie weit Modernisierung gehen darf, ohne die Existenzangst der Apotheker zu schüren. Während die Reform kontrovers bleibt, bieten innovative Projekte wie der Apostart-Award neuen Raum für Kreativität und Fortschritt in der Branche. Doch auch andere Themen bewegen das Land: Eine alarmierende Studie deckt die unterschätzten Risiken beim Kindertransport in Lastenrädern auf, und ein Gerichtsurteil erschwert den Wechsel von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung. Im Gesundheitsbereich zeigt sich zudem ein Trend: Die Nutzung der Antibabypille unter jungen Frauen nimmt weiter ab, was auf ein Umdenken in der Verhütung hinweist. Abseits davon bleibt der Ukraine-Konflikt erschütternd präsent, nachdem ein Drohnenangriff das Leben von zwei humanitären Helfern forderte. Auf der wirtschaftlichen Seite bieten Immobilien weiterhin verlockende, aber risikoreiche Investitionsmöglichkeiten, die sorgfältig abgewogen werden müssen.
Apotheken-Reform: Überlebenskampf zwischen Modernisierung und Existenzangst
Das Apotheken-Reformgesetz nähert sich nach intensiven Verhandlungen und langen Debatten seiner endgültigen Verabschiedung. Das Gesetz, das seit Monaten im Fokus der Öffentlichkeit steht, soll den Betrieb von Apotheken in Deutschland umfassend modernisieren und an die Herausforderungen der heutigen Zeit anpassen. Zu den zentralen Punkten zählen eine stärkere Digitalisierung des Apothekenwesens, die Sicherstellung der Arzneimittelversorgung insbesondere im ländlichen Raum und die Anpassung der Vergütungsstrukturen für Apotheken.
Die Bundesregierung betont, dass das Gesetz notwendig sei, um die Zukunftsfähigkeit der Apotheken zu gewährleisten. Insbesondere die Corona-Pandemie habe deutlich gemacht, wie wichtig eine flächendeckende und effiziente Versorgung mit Medikamenten sei. Das Reformgesetz soll zudem den Wettbewerb stärken und gleichzeitig sicherstellen, dass Apotheken ihre Rolle als zentrale Säule der Gesundheitsversorgung auch in Zeiten wachsender Online-Konkurrenz behaupten können.
Kritik an dem Gesetz kommt vor allem von den Apotheken selbst. Viele Apothekerinnen und Apotheker sehen sich durch die Reform in ihrer Existenz bedroht. Sie warnen davor, dass kleinere Apotheken im ländlichen Raum durch die neuen Vorgaben finanziell in Bedrängnis geraten könnten. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) forderte Nachbesserungen, insbesondere bei den geplanten Änderungen der Vergütungsstrukturen. Die Bundesregierung hat jedoch deutlich gemacht, dass das Gesetz in der vorliegenden Form verabschiedet werden soll.
Am kommenden Freitag steht die finale Abstimmung im Bundestag an. Experten rechnen mit einer knappen Mehrheit, da auch innerhalb der Regierungskoalition nicht alle Abgeordneten mit dem Gesetz zufrieden sind. Sollte das Gesetz verabschiedet werden, tritt es Anfang des kommenden Jahres in Kraft.
Das Apotheken-Reformgesetz steht kurz vor der Verabschiedung, und die Fronten sind klar: Auf der einen Seite die Bundesregierung, die auf die Notwendigkeit einer Anpassung des Apothekenwesens an die Herausforderungen des digitalen Zeitalters pocht. Auf der anderen Seite die Apothekerinnen und Apotheker, die um ihre Existenz fürchten und sich von der Politik im Stich gelassen fühlen. Beide Seiten haben ihre Argumente, doch es stellt sich die Frage, ob das Gesetz wirklich das leisten kann, was es verspricht.
In einer Zeit, in der die medizinische Versorgung immer stärker digitalisiert wird und Online-Apotheken wie Pilze aus dem Boden schießen, mag eine Reform tatsächlich notwendig sein. Doch gerade die kleineren Apotheken im ländlichen Raum, die oft der letzte Rettungsanker für die Menschen vor Ort sind, dürfen nicht einfach geopfert werden. Sie sind mehr als nur Orte der Medikamentenabgabe – sie sind Anlaufstellen für Beratung, für menschlichen Kontakt und für schnelle Hilfe im Notfall.
Wer nicht kämpft, hat schon verloren, heißt es so schön. Und genau diesen Kampf müssen die Apotheken jetzt führen – nicht nur für ihre eigene Existenz, sondern auch für die Patienten, die auf ihre Dienste angewiesen sind. Es bleibt zu hoffen, dass die Politik die Warnungen ernst nimmt und noch einmal über die Bücher geht. Denn ein Gesetz, das mehr zerstört als bewahrt, kann nicht die Lösung sein.
Die Zukunft der Apotheken in Deutschland steht auf dem Spiel, und es ist jetzt an der Zeit, die Weichen richtig zu stellen. Wenn nicht, könnte das Apothekenwesen, wie wir es kennen, bald Geschichte sein.
Gefährliche Sicherheit: Risiken bei Lastenrädern und Medikamenten unterschätzt
Am 21. März 2024 warnte eine Studie vor den erheblichen Risiken, die beim Transport von Kindern in Lastenrädern bestehen. Die Studie, die von ZEIT ONLINE aufgegriffen wurde, zeigt, dass Kinder häufig nicht ordnungsgemäß gesichert sind und die Fahrräder selbst eine erhöhte Kippgefahr aufweisen. Trotz dieser bekannten Gefahren gibt es in Deutschland bislang keine spezifischen Gesetze, die den Kindertransport in Lastenrädern regeln.
Die Forscher empfehlen dringend, die bestehende DIN-Norm für Lastenräder zu verschärfen. Sie schlagen vor, die Sicherheit durch die Einführung von Neigetechniken, Sitzen mit integriertem Kopfschutz, effektiven Gurtsystemen und Sicherheitszellen als Aufprallschutz zu verbessern. Diese Maßnahmen sollen helfen, die steigende Zahl von Unfällen zu reduzieren.
Statistiken belegen, dass sich im Jahr 2022 in Deutschland 222 Unfälle mit Lastenrädern ereigneten, bei denen zwölf Kinder schwer verletzt wurden. Dies entspricht einem Anstieg von 45 Prozent im Vergleich zu 2019. In den meisten Fällen war ein Auto am Unfall beteiligt. Diese alarmierenden Zahlen unterstreichen die Notwendigkeit von regulatorischen Maßnahmen, um die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr zu erhöhen.
Der Artikel verweist zudem auf eine ältere Studie aus dem Jahr 2007, die aufzeigt, dass jährlich etwa 70 Menschen bei Rettungsfahrten ums Leben kommen, obwohl solche Fahrten oft als lebensrettend angesehen werden. Diese Tatsache wirft die Frage auf, ob die Risiken einer Rettungsfahrt in manchen Fällen sogar größer sein könnten als die Risiken, die ursprünglich zur Notwendigkeit der Fahrt geführt haben.
Neben dem Transport von Kindern in Lastenrädern wird im Artikel auch die Sicherheit im Fernbusverkehr und in der Luftfahrt thematisiert. Während Sicherheitsgurte in Fernbussen mittlerweile gesetzlich vorgeschrieben sind, wird der Nutzen von Schwimmwesten in Flugzeugen aufgrund ihres seltenen Einsatzes und der hohen Kosten infrage gestellt. Dennoch werden diese Maßnahmen weiterhin als notwendig erachtet.
Schließlich widmet sich der Artikel den Risiken, die mit der Einnahme von rezeptfreien Medikamenten verbunden sind. Jährlich müssen mehrere hunderttausend Patienten aufgrund von Arzneimittelkomplikationen im Krankenhaus behandelt werden, was eine beträchtliche Zahl von Todesfällen zur Folge hat. Die Forscher fordern daher strengere Regulierungen für den Verkauf dieser Medikamente, einschließlich einer Beratungspflicht durch Apotheker.
Die Diskussion um die Sicherheit von Lastenrädern zeigt einmal mehr, wie selektiv die Wahrnehmung von Risiken in unserer Gesellschaft ist. Während wir uns intensiv mit der Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr beschäftigen – was zweifellos wichtig ist – übersehen wir oft die weniger offensichtlichen, aber ebenso gefährlichen Risiken, wie sie beispielsweise bei der Einnahme von Medikamenten bestehen.
Es ist gut und richtig, dass Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr ergriffen werden. Die steigende Zahl von Unfällen mit Lastenrädern ist alarmierend und rechtfertigt eine Verschärfung der Vorschriften. Doch der Fokus sollte nicht nur auf den Straßenverkehr beschränkt bleiben. Auch in anderen Bereichen des Alltags gibt es erhebliches Verbesserungspotenzial.
Die Forderung nach einem Einschreibesystem und einer verstärkten Beratungspflicht bei der Abgabe von rezeptfreien Medikamenten ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn wir über Sicherheit sprechen, sollten wir das gesamte Spektrum möglicher Gefahren berücksichtigen – ob auf der Straße, im Fernbus oder in der Apotheke.
Letztlich zeigt sich, dass unser Umgang mit Risiken oft durch Schlagzeilen und öffentliche Wahrnehmung geprägt ist, anstatt durch eine objektive Einschätzung der tatsächlichen Gefahren. Es ist höchste Zeit, dass wir unsere Prioritäten überdenken und auch den leisen, alltäglichen Risiken die Aufmerksamkeit schenken, die sie verdienen.
Immobilien als Investition: Chancen, Risiken und die Schlüssel zur Rentabilität
Investitionen in Immobilien sind eine attraktive Möglichkeit, langfristig Vermögen aufzubauen und regelmäßige Einnahmen zu generieren. In Zeiten niedriger Zinsen und volatiler Aktienmärkte gelten Immobilien als vergleichsweise sichere Anlageform. Doch wie bei jeder Investition gibt es auch hier sowohl Vor- als auch Nachteile, die sorgfältig abgewogen werden müssen.
Zu den Hauptvorteilen einer Immobilieninvestition zählen die regelmäßigen Mieteinnahmen, die eine kontinuierliche Einnahmequelle darstellen. Darüber hinaus bieten Immobilien die Möglichkeit der Wertsteigerung, was besonders in gefragten Lagen eine entscheidende Rolle spielt. Wer sich für den Kauf einer Immobilie entscheidet, profitiert zudem von der Hebelwirkung: Durch den Einsatz von Fremdkapital kann eine höhere Rendite auf das eingesetzte Eigenkapital erzielt werden.
Allerdings gibt es auch Schattenseiten. So erfordert der Kauf einer Immobilie in der Regel eine hohe Anfangsinvestition, die nicht jedem zur Verfügung steht. Zudem sind Immobilien nicht liquide, das heißt, sie können nicht so schnell verkauft werden wie Aktien oder andere Wertpapiere. Auch die laufenden Kosten, wie Instandhaltung und Verwaltung, dürfen nicht unterschätzt werden. Ein weiteres Risiko ist die mögliche Wertminderung, insbesondere in Regionen mit negativer Bevölkerungsentwicklung oder wirtschaftlichem Abschwung.
Die Rentabilität einer Immobilieninvestition hängt von mehreren Faktoren ab. Der Kaufpreis spielt dabei eine zentrale Rolle: Je niedriger der Preis im Verhältnis zur möglichen Miete, desto höher die potenzielle Rendite. Auch das eingesetzte Eigenkapital beeinflusst die Rentabilität maßgeblich. Wer einen höheren Eigenkapitalanteil einbringt, reduziert das Risiko und verbessert die Konditionen bei der Kreditaufnahme. Allerdings schmälert dies auch die Hebelwirkung.
Anhand von Rechenbeispielen lässt sich zeigen, wie sich die verschiedenen Parameter auf die Rendite auswirken. Bei einer klugen Objektauswahl und einer durchdachten Kalkulation sind langfristige Renditen von über 6 % p. a. durchaus realistisch. Neben den Mieteinkünften spielt die langfristige Wertsteigerung der Immobilie eine wichtige Rolle für die Gesamtrendite. In beliebten Lagen mit einer stabilen Nachfrage können sich Immobilieninvestitionen somit zu einer lohnenden Strategie entwickeln.
Der Boom am Immobilienmarkt scheint ungebrochen, doch die glänzenden Fassaden verbergen auch Risiken. Wer sich heute für eine Investition in Beton und Ziegel entscheidet, sollte mehr im Gepäck haben als nur den Traum vom passiven Einkommen. Eine fundierte Analyse und realistische Einschätzung der Marktbedingungen sind unerlässlich, um langfristig erfolgreich zu sein.
Die oft angepriesenen hohen Renditen sind kein Selbstläufer. Sie setzen eine kluge Standortwahl und eine solide Kalkulation voraus. Doch selbst bei einer scheinbar sicheren Anlageform wie Immobilien darf die Diversifikation nicht vernachlässigt werden. Ein breit gestreutes Portfolio, das verschiedene Anlageklassen umfasst, kann helfen, Risiken abzufedern und das Vermögen langfristig zu sichern.
Nicht zuletzt sollten Investoren auch die eigenen finanziellen Möglichkeiten realistisch einschätzen. Eine Immobilie auf Pump zu kaufen, in der Hoffnung auf stetig steigende Preise, kann sich schnell als fataler Fehler erweisen, wenn die Marktentwicklung sich ändert oder unvorhergesehene Ausgaben auftreten. Immobilieninvestitionen sind ein Marathon, kein Sprint – und wer gut vorbereitet an den Start geht, hat die besten Chancen, am Ende auch die Früchte seiner Investition zu ernten.
Gericht schließt Schlupfloch: Teilrente reicht nicht für Wechsel von PKV in GKV
Das Landessozialgericht Berlin-Brandenburg hat in einem aktuellen Urteil entschieden, dass ein vorübergehender Bezug einer Teilrente nicht ausreicht, um von der privaten Krankenversicherung (PKV) dauerhaft in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) zu wechseln. Ein 1954 geborener Rentner hatte versucht, durch die zeitlich begrenzte Inanspruchnahme einer Teilrente in die beitragsfreie Familienversicherung seiner Ehefrau aufgenommen zu werden. Die Krankenkasse der Ehefrau hatte dies jedoch abgelehnt, woraufhin der Mann den Rechtsweg beschritt.
Der Kläger, der seit 2008 privat krankenversichert ist und neben einer Betriebsrente auch eine Rente von der Deutschen Rentenversicherung bezieht, beantragte im September 2021, nur einen Teil seiner gesetzlichen Rente auszuzahlen. Durch diese Maßnahme wollte er sein Einkommen unter die relevante Einkommensgrenze senken, um in die Familienversicherung seiner Frau wechseln zu können. Dabei plante er, nach wenigen Monaten wieder zur vollen Rentenzahlung zurückzukehren, jedoch weiterhin in der GKV zu bleiben.
Das Landessozialgericht bestätigte die Entscheidung der Krankenkasse und lehnte die Klage des Mannes ab. Die Richter betonten, dass eine vorübergehende Reduzierung des Einkommens durch den Bezug einer Teilrente nicht ausreichend sei, um die Aufnahme in die beitragsfreie Familienversicherung zu rechtfertigen. Entscheidend sei das prognostizierte Durchschnittseinkommen der nächsten zwölf Monate, welches sich aus der Teilrente und der später beabsichtigten Vollrente zusammensetze. Dieses Einkommen müsse unter der maßgeblichen Einkommensgrenze liegen, um eine Aufnahme in die Familienversicherung zu ermöglichen.
Das Gericht stellte zudem klar, dass die Familienversicherung zum Schutz der Solidargemeinschaft der gesetzlichen Krankenversicherung nur für Angehörige gedacht sei, die sowohl aktuell als auch zukünftig bedürftig sind. Ein kurzfristiger Einkommensverzicht stelle keinen legitimen Grund dar, um in die GKV zu wechseln.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Kläger hat die Möglichkeit, Revision beim Bundessozialgericht einzulegen. Das Landessozialgericht ließ die Revision aufgrund der grundsätzlichen Bedeutung der Rechtsfrage zu und verwies auf geplante Gesetzesänderungen, die solche Strategien in Zukunft unterbinden sollen.
Das Urteil des Landessozialgerichts Berlin-Brandenburg ist ein wichtiges Signal für den Schutz der Solidargemeinschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung. Der Versuch, durch eine vorübergehende Reduzierung des Einkommens auf dem Papier in die Familienversicherung zu gelangen, stellt nicht nur eine Umgehung der Regeln dar, sondern auch eine Gefährdung der Stabilität des gesamten Systems.
Das deutsche Gesundheitssystem basiert auf dem Prinzip der Solidarität. Wer von der Gemeinschaft der Versicherten profitieren möchte, muss auch bereit sein, einen gerechten Beitrag zu leisten. Es ist daher richtig, dass das Gericht solchen Missbrauchsversuchen eine klare Absage erteilt hat. Die Familienversicherung ist dazu da, echte Bedürftigkeit abzufedern und nicht als Hintertür für die Umgehung gesetzlicher Vorgaben zu dienen.
Es bleibt zu hoffen, dass die angekündigten Gesetzesänderungen solche Schlupflöcher endgültig schließen werden. Denn das Vertrauen in die Gerechtigkeit und Funktionsweise unseres Krankenversicherungssystems ist eine der Säulen, auf denen unser Sozialstaat ruht. Wer dieses Vertrauen durch missbräuchliche Gestaltungsversuche untergräbt, schadet letztlich allen Versicherten.
Veto gegen Apotheken-Reform: Streit um "Apotheke light" spitzt sich zu
Die geplante Reform des Apothekenwesens in Deutschland, die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) initiiert wurde, stößt auf erheblichen Widerstand innerhalb der Bundesregierung. Kern der Auseinandersetzung ist die sogenannte "Apotheke ohne Apotheker", die es ermöglichen würde, Apotheken unter bestimmten Bedingungen ohne die direkte Leitung eines approbierten Apothekers zu betreiben. Dieser Vorschlag hat zu einer Kontroverse geführt, die nun auch zu einem Machtkampf innerhalb des Kabinetts eskaliert ist.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), geführt von Bettina Stark-Watzinger (FDP), hat gegen das Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) ein Veto eingelegt. Dieses Veto ist ein starkes politisches Signal und stellt das schärfste Mittel dar, das Ministerien nutzen können, um einen Gesetzesvorschlag zu blockieren. Damit wird es für Lauterbach zunehmend unwahrscheinlich, seine Reformpläne in der ursprünglich vorgesehenen Form durch das Kabinett zu bringen.
Der Widerstand gegen die "Apotheke light" kommt nicht nur aus den Reihen der FDP, sondern findet auch in der eigenen Fraktion Lauterbachs kritische Stimmen. Kritiker befürchten, dass die Abschaffung der zwingenden Apothekenleitung durch approbierte Apotheker einen Systembruch darstellt und die Sicherheit der Arzneimittelversorgung gefährdet. Lauterbachs Reformvorhaben könnte somit nicht nur verzögert, sondern in wesentlichen Teilen abgeschwächt werden müssen.
Für die Apothekenbranche ist das Veto des BMBF ein bedeutender Erfolg. Die monatelange Lobbyarbeit und die zahlreichen Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern zeigen nun Wirkung. Das Thema bleibt weiterhin brisant, und es ist zu erwarten, dass die Debatte über die Zukunft der Apotheken in Deutschland noch lange nicht beendet ist.
Das Veto des Bildungsministeriums gegen das Apotheken-Reformgesetz markiert einen entscheidenden Moment in der aktuellen Gesundheitsdebatte. Der Widerstand gegen die "Apotheke ohne Apotheker" ist verständlich und gerechtfertigt. Eine Apotheke ist weit mehr als ein Ort der Medikamentenabgabe; sie ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Gesundheitsversorgung, der Kompetenz, Beratung und Sicherheit bietet. Die Idee, diesen Kern durch die Einführung einer "Apotheke light" zu verwässern, wäre ein schwerwiegender Fehler.
Es ist erfreulich, dass diese Einsicht nun auch in der Politik angekommen ist. Das Veto des BMBF zeigt, dass es Grenzen gibt, die nicht überschritten werden sollten, wenn es um die Sicherheit und Qualität der Arzneimittelversorgung geht. Die Reformpläne von Minister Lauterbach sollten daher dringend überdacht und angepasst werden, um die Interessen der Apotheken und ihrer Kunden zu schützen.
Doch der Konflikt weist auch auf ein tieferliegendes Problem hin: die chronische Unterfinanzierung des Apothekensystems. Anstatt an den Grundfesten des Berufsstandes zu rütteln, sollte die Politik sich der Frage widmen, wie Apotheken in ihrer wichtigen Rolle gestärkt und nachhaltig finanziert werden können. Eine angemessene Vergütung und Unterstützung sind der Schlüssel, um die Leistungsfähigkeit und Existenz der Apotheken langfristig zu sichern.
Es bleibt zu hoffen, dass dieser Konflikt nicht nur als Machtkampf in der Koalition endet, sondern als Anlass genutzt wird, um eine vernünftige und zukunftsfähige Lösung für das Apothekenwesen in Deutschland zu finden.
Zwei humanitäre Helfer bei Drohnenangriff in Cherson getötet
Gestern ereignete sich in der ostukrainischen Stadt Cherson ein tragischer Vorfall, bei dem zwei humanitäre Helfer durch einen Drohnenangriff ums Leben kamen. Die Helfer, die in einer Kooperation zwischen der deutschen Hilfsorganisation action medeor und der Partnerorganisation International Blue Crescent (IBC) tätig waren, befüllten gerade einen Wassertank mit frischem Trinkwasser, als sie ins Visier eines militärischen Angriffs gerieten.
Nach Angaben von Sid Peruvemba, Vorstandssprecher von action medeor, wurde das Team während der Befüllung von mehreren Drohnen attackiert. Der Fahrer des Wassertankwagens erlitt dabei so schwere Verletzungen, dass er noch auf dem Weg ins Krankenhaus verstarb. Ein weiterer Helfer, ein Mitarbeiter der Partnerorganisation, erlag am darauffolgenden Morgen seinen Verletzungen.
Der Angriff auf die Trinkwasserstelle, die eine essentielle Versorgungslinie für die Zivilbevölkerung in Cherson darstellt, hat nicht nur die betroffenen Organisationen erschüttert, sondern auch die humanitäre Lage vor Ort weiter verschärft. Cherson, das vor dem Krieg eine Bevölkerung von etwa 324.000 Menschen zählte, beherbergt heute noch rund 100.000 Einwohner, darunter fast 10.000 Kinder. Viele Haushalte sind aktuell ohne Strom, Gas und fließendes Wasser, was die Notlage der verbliebenen Bevölkerung deutlich verschlimmert.
Die angegriffene Trinkwasserstelle bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Gleichzeitig haben action medeor und IBC umgehend damit begonnen, die Familien der Opfer zu betreuen und ihnen in dieser schweren Zeit beizustehen. Sid Peruvemba verurteilte den Angriff aufs Schärfste und betonte die Dringlichkeit, humanitäre Helfer und zivile Einrichtungen vor militärischen Angriffen zu schützen.
Die Hilfsorganisationen, die mehrere solcher Ausgabestellen in der Region betreiben, stehen vor der Herausforderung, trotz der gefährlichen Bedingungen weiterhin lebensnotwendige Versorgungsgüter wie Wasser, Brot und Gas bereitzustellen. Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die immer prekärer werdende Situation in den Kriegsgebieten, wo die ohnehin schwierige Versorgungslage durch gezielte Angriffe weiter destabilisiert wird.
Der Drohnenangriff auf humanitäre Helfer in Cherson markiert einen weiteren düsteren Moment in einem Konflikt, der zunehmend jegliche Grenzen des Anstands und der Menschlichkeit verwischt. Es ist erschreckend, dass in einem Krieg, der bereits unzählige Menschenleben gefordert hat, nun auch jene, die versuchen, das Leid der Zivilbevölkerung zu lindern, ins Visier genommen werden.
Humanitäre Helfer sind keine Kombattanten. Sie sind Brückenbauer in Zeiten größter Not, die versuchen, das Überleben der Schwächsten in einer kriegsgebeutelten Region zu sichern. Dass sie nun selbst zu Zielen militärischer Angriffe werden, zeigt, wie sehr die Prinzipien des humanitären Völkerrechts in diesem Konflikt vernachlässigt werden.
Dieser Vorfall sollte uns alle aufrütteln. Die internationale Gemeinschaft darf nicht länger zusehen, wie die Grundlagen des humanitären Engagements unter Beschuss geraten. Es muss klar und unmissverständlich signalisiert werden, dass Angriffe auf Helfer und zivile Einrichtungen inakzeptabel sind und Konsequenzen haben werden.
Wir dürfen nicht vergessen, dass es in Kriegszeiten letztlich die Unschuldigen sind, die den höchsten Preis zahlen – Menschen, die nichts mit den politischen oder militärischen Ambitionen der Konfliktparteien zu tun haben. Es ist unsere Pflicht, ihre Sicherheit zu gewährleisten und jene zu schützen, die ihnen in ihrer dunkelsten Stunde beistehen.
Rückläufige Pillenverordnungen: Junge Frauen setzen vermehrt auf Alternativen
Die Verschreibungen der Antibabypille für junge Frauen in Deutschland sind weiter rückläufig. Nach aktuellen Zahlen des AOK-Bundesverbands ließen sich im Jahr 2023 nur noch 25 Prozent aller GKV-versicherten Frauen unter 22 Jahren ein orales hormonelles Kontrazeptivum verschreiben. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 lag dieser Anteil noch bei 35 Prozent, und 2014 waren es sogar 43 Prozent. Diese Entwicklung markiert einen deutlichen und anhaltenden Rückgang in der Nutzung der Pille.
Bis zum 22. Lebensjahr können Frauen in Deutschland Verhütungsmittel wie die Pille, Spiralen, Vaginalringe und Hormonpflaster auf Kosten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) erhalten. Nach diesem Alter erfolgt die Verschreibung in der Regel nur noch auf Privatrezept. Daher basieren die Daten der Krankenkassen auf den Verordnungen für jüngere Frauen und Mädchen. Die Analyse des AOK-Bundesverbands, die anlässlich des Jahrestags der Markteinführung der Pille zur Empfängnisverhütung im Jahr 1960 durchgeführt wurde, beleuchtet die aktuellen Verordnungstrends und zeigt, dass die Pille trotz des Rückgangs weiterhin das am häufigsten verschriebene Verhütungsmittel bleibt.
Seit 2021 hält sich die Verschreibung von risikoärmeren und risikoreicheren Hormonkombinationen die Waage, nachdem in den vergangenen Jahren vermehrt auf die Thromboserisiken hingewiesen wurde. Dies hat zu einer veränderten Verschreibungspraxis geführt. Zuletzt sorgte ein Rote-Hand-Brief im Februar 2024 für Aufsehen, der erneut auf die Risiken bestimmter Hormonkombinationen aufmerksam machte.
Als risikoärmer gelten Pillen, die Gestagene wie Levonorgestrel, Norethisteron und Norgestimat enthalten. Laut AOK spielen jedoch Präparate mit Norethisteron und Norgestimat in der Praxis kaum eine Rolle. Risikoreicher sind Kombinationen aus Ethinylestradiol und anderen Wirkstoffen wie Drospirenon, Desogestrel, Chlormadinonacetat und Gestoden.
Auch rein gestagenhaltige Minipillen gewinnen, wenn auch auf niedrigem Niveau, zunehmend an Bedeutung. Ihr Verordnungsanteil stieg seit 2014 von 1 Prozent auf 3 Prozent. Andere Verhütungsmethoden wie Hormonpflaster und Vaginalringe machen zusammen nur 2 Prozent der Verordnungen aus, während die Hormonspirale kaum verschrieben wird.
Dr. Eike Eymers, Medizinerin und Expertin der AOK, unterstreicht, dass die Entscheidung für ein Verhütungsmittel stets individuell getroffen werden sollte. Faktoren wie medizinische Vorerkrankungen und persönliche Lebensumstände spielen dabei eine entscheidende Rolle. Die Pille gehört laut dem PEARL-Index, der die Sicherheit von Verhütungsmitteln misst, weiterhin zu den effektivsten Methoden, insbesondere für jüngere Frauen.
Der Rückgang der Pillenverschreibungen könnte laut Dr. Eymers darauf zurückzuführen sein, dass die Risiken hormoneller Verhütungsmethoden heute verstärkt öffentlich diskutiert werden. Eine verbesserte Aufklärung, sowohl durch das Internet als auch durch ärztliche Beratung, scheint zu einer kritischeren Haltung gegenüber hormonellen Verhütungsmitteln zu führen. Dies könnte erklären, warum junge Frauen zunehmend risikoärmere Alternativen bevorzugen.
Die Zahlen des AOK-Bundesverbands zeigen deutlich: Die Antibabypille verliert bei jungen Frauen in Deutschland an Popularität. Dies ist kein plötzlicher Trend, sondern das Ergebnis einer schrittweisen Veränderung im Bewusstsein und in der Aufklärung. Junge Frauen setzen sich heute intensiver mit den möglichen Risiken hormoneller Verhütungsmethoden auseinander. Sie sind besser informiert und treffen bewusstere Entscheidungen – ein klarer Fortschritt in Sachen Selbstbestimmung und Gesundheitsvorsorge.
Doch dieser Wandel wirft auch Fragen auf. Wie gut sind die Alternativen tatsächlich? Und welche Rolle spielt der gesellschaftliche Druck, der manchmal subtil, manchmal direkt auf die Wahl des Verhütungsmittels einwirkt? Klar ist: Jede Frau sollte die Freiheit haben, das für sie passende Verhütungsmittel zu wählen – informiert, individuell und frei von Vorurteilen.
Es bleibt zu hoffen, dass die gesundheitliche Aufklärung weiter gestärkt wird und alle Frauen Zugang zu umfassender und neutraler Beratung erhalten. Denn am Ende sollte nicht die Statistik über die Wahl des Verhütungsmittels entscheiden, sondern das individuelle Wohlbefinden und die persönlichen Bedürfnisse jeder einzelnen Frau.
Streit um Corona-Maßnahmen: Kubicki fordert Rücktritt Lauterbachs – Minister weist Vorwürfe entschieden zurück
Ein intensiver Konflikt über den Umgang mit den Corona-Maßnahmen hat sich zwischen FDP-Vize Wolfgang Kubicki und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) entzündet. Auslöser der Auseinandersetzung sind die sogenannten RKI-Protokolle, die durch die Veröffentlichung ungeschwärzter Dokumente über die Sitzungen des Corona-Krisenstabs beim Robert Koch-Institut (RKI) ans Licht kamen.
Kubicki, der Lauterbach indirekt zum Rücktritt aufforderte, wirft dem Gesundheitsminister vor, das öffentliche Corona-Risiko Anfang 2022 bewusst hochgehalten zu haben. Seiner Ansicht nach sollte dies die Einführung einer Corona-Impfpflicht erleichtern. Kubicki argumentiert, dass das Bundesgesundheitsministerium auf eine Herabstufung des Risikos drängte, obwohl die pandemische Lage dies gerechtfertigt hätte.
Lauterbach wies die Vorwürfe entschieden zurück. In einem Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe warnte er vor einer Verzerrung der Vergangenheit durch Spekulationen und Unterstellungen. Lauterbach betonte, dass im Februar 2022 täglich noch Hunderte Menschen an Corona starben, was eine Herabstufung des Risikos unverantwortlich gemacht hätte. Der Minister verteidigte seine damaligen Einschätzungen und unterstrich, dass sie stets auf wissenschaftlichen Daten und Studien basierten.
Kubicki behauptet zudem, dass die veröffentlichten Dokumente eine politische Einflussnahme auf das RKI belegen, die Lauterbach zuvor bestritten hatte. Er wirft dem Minister vor, die Öffentlichkeit in die Irre geführt zu haben, indem er behauptete, das RKI habe unabhängig von politischer Weisung gearbeitet. Lauterbach verzichtete darauf, diese Anschuldigungen direkt zu kommentieren, und verteidigte stattdessen die Corona-Politik insgesamt. Er verwies auf die vergleichsweise niedrige Zahl von Todesfällen in Deutschland, was auf die Vorsicht bei der Pandemiebekämpfung zurückzuführen sei.
Abschließend räumte Lauterbach ein, dass ein zentraler Fehler in der Pandemie darin bestand, die Bedürfnisse von Kindern während der Schulschließungen und Lockdowns nicht ausreichend berücksichtigt zu haben.
Der Konflikt zwischen Wolfgang Kubicki und Karl Lauterbach wirft ein Schlaglicht auf die tiefen Gräben, die in der Bewertung der Corona-Maßnahmen bestehen. Kubickis Vorwürfe treffen einen wunden Punkt: den Vorwurf politischer Einflussnahme auf wissenschaftliche Institutionen. Doch während es berechtigt ist, Transparenz und eine differenzierte Aufarbeitung der Pandemiepolitik zu fordern, erscheint die Forderung nach persönlichen Konsequenzen überzogen.
Lauterbachs Verteidigung seiner Position zeigt, wie schwierig die Balance zwischen Vorsicht und Überreaktion in der Pandemie war. In einer Zeit, in der täglich Hunderte Menschen starben, war die Zurückhaltung gegenüber einer Lockerung der Maßnahmen verständlich. Die Frage, ob die Pandemie gefährlicher dargestellt wurde, als sie tatsächlich war, lässt sich im Nachhinein kaum objektiv beantworten – und sollte nicht zu vorschnellen Schlussfolgerungen führen.
Dennoch bleibt die Kritik an den Schulschließungen und ihren Folgen für Kinder ein wichtiger Punkt, den Lauterbach selbst anerkennt. Hier zeigt sich, dass trotz aller Vorsicht nicht alle Aspekte gleichermaßen berücksichtigt wurden. Der Dialog darüber sollte jedoch sachlich bleiben, ohne in persönliche Angriffe abzugleiten. Die politische Aufarbeitung der Corona-Pandemie ist notwendig, aber sie sollte differenziert und faktenbasiert geführt werden – im Interesse aller Beteiligten.
Apotheker steigern Therapiequalität bei Schlaganfallrisiko: Kanadische Studie zeigt Erfolg
In einer kanadischen Studie haben Apotheker eine entscheidende Rolle bei der Optimierung der Therapie für Patienten mit Vorhofflimmern und hohem Schlaganfallrisiko übernommen. Die Untersuchung, an der 27 Apotheken in der Provinz Alberta teilnahmen, zeigt, dass eine aktive Intervention durch Apotheker zu einer signifikanten Verbesserung der medikamentösen Behandlung führt.
Die Apotheker identifizierten Patienten über 65 Jahre, die entweder bereits bekanntes Vorhofflimmern hatten oder bei denen dies mittels EKG festgestellt wurde. In der Interventionsgruppe durften die Apotheker eigenständig die Medikation anpassen, einschließlich der Verschreibung von oralen Antikoagulanzien (OAK), um eine leitliniengerechte Therapie sicherzustellen. Diese Anpassungen wurden den Hausärzten zusammen mit einem aktualisierten Medikationsplan mitgeteilt.
Drei Monate nach Beginn der Studie wiesen 92,3 Prozent der Patienten in der Interventionsgruppe eine leitliniengerechte OAK-Nutzung auf, verglichen mit nur 56,1 Prozent in der Kontrollgruppe, bei der die Apotheker nicht sofort eingriffen. Dies unterstreicht den positiven Effekt einer direkten Intervention durch Apotheker.
Schwere Nebenwirkungen waren selten, und die OAK-Adhärenz blieb auch nach einem Jahr in beiden Gruppen sehr hoch. Die Studienautoren betonen die Wichtigkeit, Apotheker stärker in die Betreuung chronisch kranker Patienten einzubeziehen, insbesondere angesichts der hohen Arbeitsbelastung in Hausarztpraxen.
Die Studie verdeutlicht, dass Apotheken eine wichtige Rolle in der Verbesserung der Versorgungslage, besonders in unterversorgten Gebieten, spielen können. Die Autoren fordern daher größere Studien, um diese Erkenntnisse zu untermauern und die Rolle von Apothekern in der Patientenversorgung weiter zu stärken.
Die Ergebnisse der kanadischen Studie unterstreichen einmal mehr die Bedeutung von Apothekern im Gesundheitssystem. In einer Zeit, in der Hausarztpraxen vielerorts überlastet sind, können Apotheker durch ihre regelmäßigen Patientenkontakte Versorgungslücken schließen und zur Verbesserung der Patientenversorgung beitragen. Insbesondere bei der Behandlung von chronischen Erkrankungen wie Vorhofflimmern, bei denen eine engmaschige Kontrolle und Anpassung der Medikation erforderlich ist, bietet sich eine verstärkte Einbindung der Apotheker an.
Die Tatsache, dass in der Interventionsgruppe fast 92 Prozent der Patienten eine leitliniengerechte OAK-Therapie erhielten, während es in der Kontrollgruppe nur gut die Hälfte waren, spricht eine deutliche Sprache. Der direkte Einfluss der Apotheker, ihre Expertise in der Medikation und die Möglichkeit, eigenständig zu handeln, machen sie zu unverzichtbaren Akteuren im Kampf gegen Schlaganfälle.
Jedoch sollten die Studienergebnisse auch als Aufforderung verstanden werden, die Zusammenarbeit zwischen Apothekern und Ärzten weiter zu intensivieren. Die Apotheker müssen Zugang zu vollständigen und korrekten Patientendaten haben, um Risiken zu minimieren und eine optimale Therapie zu gewährleisten. Es geht nicht darum, den Arzt zu ersetzen, sondern durch eine enge Zusammenarbeit die Versorgung der Patienten zu verbessern.
Die Zukunft der Gesundheitsversorgung liegt in einem kooperativen Ansatz, bei dem Apotheker mehr Verantwortung übernehmen und so das Gesundheitssystem insgesamt entlasten. Die kanadische Studie liefert hierfür ein überzeugendes Argument. Es bleibt zu hoffen, dass diese Erkenntnisse auch international Schule machen und Apothekern mehr Handlungsspielraum gegeben wird.
Publikumsabstimmung gestartet: Apostart-Award prämiert innovative Apothekenprojekte
Auf der diesjährigen Expopharm, die im Oktober stattfindet, wird erneut der Apostart-Award verliehen, der innovative und kreative Projekte in der Apotheken- und Gesundheitsbranche auszeichnet. Erstmals haben nicht nur Unternehmen, sondern auch Apothekenteams die Möglichkeit, um diese prestigeträchtige Auszeichnung zu konkurrieren. Der Apostart-Award honoriert Ideen, die darauf abzielen, die Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Patientenorientierung in Apotheken zu verbessern.
In der ersten Kategorie treten Apotheken mit innovativen Ansätzen zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit ihrer Offizin an. Diese Projekte zielen darauf ab, durch optimierte Prozesse, neue Dienstleistungen oder kreative Geschäftsmodelle die Rentabilität der Apotheken zu erhöhen. In den weiteren Kategorien stehen Unternehmen im Wettbewerb, die sich auf Prozessoptimierungen und innovative Produkte für Apotheken fokussieren. Diese Innovationen sollen Apothekenteams unterstützen, ihre Abläufe effizienter zu gestalten und den Service für die Patienten zu verbessern.
Zehn Unternehmen haben es in die Vorrunde geschafft. Im September werden vier bis fünf Finalisten bei einem Vor-Pitch ausgewählt, die in der Endrunde um den Apostart-Award kämpfen. Eine Besonderheit in diesem Jahr ist die Abstimmung durch die Öffentlichkeit, die einen Publikumsfavoriten wählen kann. Dieser Favorit erhält eine Wildcard und zieht direkt ins Finale ein. Die Abstimmung läuft bis zum 30. August 2024.
Die zur Auswahl stehenden Projekte reichen von KI-gestützten Prozesslösungen über personalisierte Gesundheitsprodukte bis hin zu innovativen Technologien zur Patientenversorgung. Die Projekte umfassen unter anderem Mentoring-Programme für Frauen in Apotheken-Führungspositionen, digitale Botendienste zur Stärkung lokaler Apotheken und Drohnenlieferdienste für ländliche Gebiete. Auch neue Softwarelösungen zur Optimierung der Kommunikation zwischen Apotheken, Pflegeunternehmen und Patienten sowie Plattformen zur Selbstabrechnung von E-Rezepten sind vertreten.
Der Apostart-Award bietet den Teilnehmern eine wertvolle Plattform, um ihre Innovationen einem breiten Publikum vorzustellen und zusätzliche Unterstützung zu gewinnen. Die Gewinner werden als Vorreiter der Branche gefeiert und erhalten die Möglichkeit, ihre Konzepte weiter zu verbreiten, um die Apotheken- und Gesundheitsbranche nachhaltig zu verändern.
Die Einführung des Apostart-Awards für Apothekenprojekte und Unternehmen ist ein wichtiger Schritt, um Innovationen in der Gesundheitsbranche zu fördern. Besonders bemerkenswert ist, dass erstmals auch Apothekenteams die Möglichkeit haben, ihre kreativen Ideen ins Rampenlicht zu stellen. Dies zeigt, dass die Bedeutung von Apotheken in der Gesundheitsversorgung zunehmend erkannt und gewürdigt wird.
Die breite Palette der eingereichten Projekte unterstreicht das Innovationspotenzial, das in der Apothekenlandschaft schlummert. Von KI-gesteuerten Prozessen über personalisierte Gesundheitsprodukte bis hin zu Drohnenlieferdiensten – die Bandbreite der Ideen ist beeindruckend. Diese Innovationen könnten nicht nur die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Apotheken steigern, sondern auch die Patientenversorgung erheblich verbessern.
Besonders interessant ist die Einführung einer Publikumsabstimmung, die dem Wettbewerb eine zusätzliche Dynamik verleiht. Es ermöglicht den Projekten, direktes Feedback von potenziellen Nutzern und Unterstützern zu erhalten, was deren Relevanz und Akzeptanz auf dem Markt unterstreichen kann.
Der Apostart-Award könnte somit nicht nur den Gewinnern einen Schub geben, sondern auch die gesamte Branche inspirieren, über den Tellerrand hinauszuschauen und neue Wege zu gehen. Es bleibt zu hoffen, dass die Auszeichnung langfristig dazu beiträgt, innovative Lösungen in der Apotheken- und Gesundheitsbranche zu etablieren und die Rolle der Apotheken als zentrale Anlaufstellen für Patienten zu stärken.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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