• 04.08.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute: Dringende Reformen und moderne Antworten

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute: Dringende Reformen und moderne Antworten

 

Ein umfassender Bericht über die Notwendigkeit von Honoraranpassungen, den Schutz durch Elementarschadenversicherungen und die Herausforderungen durch Bürokratie und Zinsen

Die Apothekenkrise spitzt sich zu: Vertreter aller Parteien fordern dringend Reformen und eine Anpassung der Honorare. Extreme Wetterereignisse machen eine Elementarschadenversicherung für Apotheken unverzichtbar. Gleichzeitig kämpfen Unternehmen und Apotheken mit bürokratischen Hürden und überhöhten Zinsen, während Fahrrad-Diebstähle zunehmen und die soziale Kluft in Deutschland alarmierende Gesundheitsunterschiede offenbart. Der Beginn des Ausbildungsjahres bringt neue Maßnahmen zur Unterstützung, und Innovationen in Apotheken zeigen, wie moderne Lösungen den Alltag verbessern. Bluthochdruck bleibt die häufigste Volkskrankheit, trotz moderner Medikamente. Bleiben Sie informiert über diese wichtigen Themen!

 

Apothekenkrise: Basis fordert dringend Reformen

Die große Gesundheitspolitik hat sich in die Sommerpause verabschiedet, doch hinter den Kulissen herrscht rege Betriebsamkeit. Angetrieben von Guerillataktik und Graswurzelbewegungen, findet die Politik nun verstärkt an der Basis statt. Diese Strategien, fernab der lauten und oft ineffektiven Auseinandersetzungen, erweisen sich als wesentlich wirkungsvoller. In jüngster Zeit haben Abgeordnete sowie Landesgesundheitsministerinnen und -minister vermehrt Apotheken besucht, um sich ein direktes Bild von der Lage vor Ort zu machen. Der Tenor dieser Besuche ist eindeutig: Apotheken benötigen dringend eine Anpassung ihrer Honorare. Unabhängig von der politischen Zugehörigkeit, auch Vertreter der SPD eingeschlossen, herrscht Einigkeit darüber, dass Apotheken unverzichtbar sind und nur mit der Expertise von Apothekerinnen und Apothekern erfolgreich betrieben werden können.

Angesichts dieser klaren Einschätzung stellt sich die Frage, wer die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vorgelegte Apothekenreform überhaupt noch unterstützt. Die Reform stößt auf immer mehr Widerstand, und der Ruf nach einer Neugestaltung wird lauter. In diesem Kontext wird die Idee geboren, die Reform eigenständig zu überarbeiten und dem Ministerium einen neuen, praxisnahen Vorschlag zu unterbreiten. Ziel ist eine Apothekenreform, die von den Erfahrungen und Bedürfnissen der Basis her gedacht ist und mit der alle Beteiligten leben können.

Diese Entwicklung unterstreicht die Dringlichkeit einer Reform, die die tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort berücksichtigt und die Bedürfnisse der Apothekerinnen und Apotheker sowie der gesamten Gesundheitsversorgung in den Fokus rückt. Die vorgeschlagene Lösung soll nachhaltig und zukunftsfähig sein, indem sie sowohl den Anforderungen der Gesundheitsversorgung als auch den wirtschaftlichen Notwendigkeiten der Apotheken gerecht wird.

Die jüngsten Entwicklungen in der Apothekenpolitik zeigen eindrucksvoll, dass echte Veränderung oft an der Basis beginnt. Während groß angelegte politische Debatten häufig in ideologischem Gezänk versanden, beweist der direkte Kontakt zwischen Politikern und Apotheken vor Ort, dass praxisnahe Lösungen möglich und notwendig sind. Es ist ermutigend zu sehen, dass über Parteigrenzen hinweg Einigkeit darüber besteht, dass Apotheken eine adäquate Honoraranpassung benötigen und unverzichtbare Bestandteile unseres Gesundheitssystems sind.

Bundesgesundheitsminister Lauterbachs Reformvorschlag scheint zunehmend isoliert. Dies bietet jedoch die Chance, einen neuen, konsensfähigen Ansatz zu entwickeln, der die Belange aller Beteiligten berücksichtigt. Die Basisbewegung zeigt, dass eine Reform von unten nach oben, getragen von den Erfahrungen und Bedürfnissen der Praxis, realisierbar ist. Es bleibt zu hoffen, dass diese Dynamik erhalten bleibt und tatsächlich zu einer nachhaltigen und gerechten Lösung führt. Denn letztlich geht es darum, die Qualität und Verlässlichkeit der Gesundheitsversorgung zu sichern – und das gelingt nur mit starken und fair entlohnten Apotheken.

 

Elementarschadenversicherung: Unverzichtbarer Schutz für Apothekenbetreiber angesichts extremer Wetterereignisse

In den letzten Jahren hat die Häufung extremer Wetterereignisse zunehmend die Notwendigkeit einer Elementarschadenversicherung für Apothekenbetreiber verdeutlicht. Insbesondere durch plötzlichen Starkregen ausgelöste Überschwemmungen und Sturzfluten stellen eine erhebliche Bedrohung dar. Regionen, die bisher von solchen Ereignissen verschont geblieben sind, sehen sich nun mit überfluteten Straßen und in Keller eindringendem Wasser konfrontiert. Dies betrifft nicht nur Gebiete in der Nähe von Gewässern, sondern auch solche, die bisher als sicher galten.

Die vergangenen strengen Winter haben zudem gezeigt, dass Häuser mit Flachdach-Konstruktionen durch die Belastung von Schnee besonders gefährdet sind. Schäden durch Schneedruck werden jedoch nur durch eine erweiterte Naturgefahrenversicherung abgedeckt, was die Notwendigkeit einer umfassenden Versicherung für Apothekenbetreiber unterstreicht. Die Auswirkungen solcher Naturereignisse können verheerend sein: Neben der Zerstörung von Einrichtungen und Lagerbeständen kann auch die temporäre Schließung einer Apotheke erhebliche finanzielle Einbußen und einen Verlust des Vertrauens bei den Kunden nach sich ziehen.

Angesichts der zunehmenden Unvorhersehbarkeit und Intensität von Naturereignissen ist die Elementarschadenversicherung für Apothekenbetreiber daher nicht nur eine sinnvolle Ergänzung, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil des Risikomanagements. Experten empfehlen dringend, sich umfassend über die bestehenden Versicherungsoptionen zu informieren und sicherzustellen, dass alle potenziellen Gefahren abgedeckt sind. Nur so kann gewährleistet werden, dass im Schadensfall schnell und effektiv Hilfe geleistet werden kann, um den Betrieb aufrechtzuerhalten und finanzielle Verluste zu minimieren.

Die Elementarschadenversicherung für Apothekenbetreiber ist heute wichtiger denn je. Die zunehmende Häufigkeit und Intensität extremer Wetterereignisse stellt eine ernsthafte Bedrohung für Apotheken dar, die eine essenzielle Rolle in der Gesundheitsversorgung spielen. Ohne ausreichenden Versicherungsschutz können Naturkatastrophen nicht nur materielle Schäden verursachen, sondern auch die kontinuierliche Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten gefährden. Es liegt daher in der Verantwortung jedes Apothekenbetreibers, sich gegen diese Risiken abzusichern und damit auch zur Stabilität des Gesundheitssystems beizutragen. Die Entscheidung für eine Elementarschadenversicherung ist somit nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine gesellschaftliche Verpflichtung.

 

Bürokratie bremst deutsche Unternehmen und Apotheken

Deutschland hat sich weltweit als wirtschaftliche Supermacht etabliert, doch die Bürokratie bleibt ein zentrales Standortproblem für Unternehmen im Land. Viele Regelungen und Vorschriften sind abhängig von der Anzahl der Beschäftigten, was sowohl kleine als auch große Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen stellt. Diese komplexen bürokratischen Anforderungen beeinträchtigen die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und erfordern oft umfangreiche administrative Ressourcen.

Ein wesentlicher Schwellenwert, den Unternehmen beachten müssen, liegt bei zehn Beschäftigten. Ab dieser Größe sind Betriebe verpflichtet, einen Betriebsrat zuzulassen, was zusätzliche administrative Aufgaben und potenzielle Kosten mit sich bringt. Ab 20 Beschäftigten kommen weitere Pflichten hinzu, wie beispielsweise die Bestellung eines Datenschutzbeauftragten. Bei Unternehmen mit mehr als 200 Beschäftigten ist die Einführung eines Arbeitssicherheitsausschusses notwendig. Diese Regelungen sollen den Schutz der Arbeitnehmer verbessern, führen jedoch gleichzeitig zu einer höheren administrativen Belastung.

Besonders kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sind von diesen Schwellenwerten betroffen. Sie stehen vor der Herausforderung, dass zusätzliche Regelungen oft erst ab einer bestimmten Mitarbeiterzahl greifen, was eine gezielte Planung und Anpassung erfordert. Diese bürokratischen Hürden können das Wachstum hemmen und führen dazu, dass manche Unternehmen bewusst unter bestimmten Schwellenwerten bleiben, um zusätzlichen Verwaltungsaufwand zu vermeiden.

Auch Apothekenbetreiber sind von der Bürokratie betroffen. Neben den allgemeinen Regelungen für Unternehmen müssen sie zusätzlich branchenspezifische Vorgaben erfüllen. Dies umfasst unter anderem die regelmäßige Dokumentation von Arzneimittelabgaben, die Einhaltung strenger Lagerungsvorschriften und die Verpflichtung zur Teilnahme an Qualitätsmanagementsystemen. Diese zusätzlichen bürokratischen Anforderungen erschweren den Betrieb und erfordern erhebliche administrative Ressourcen, die gerade bei kleineren Apotheken zu einer erheblichen Belastung führen können.

Die deutschen Wirtschaftsinstitute und Industrieverbände fordern seit langem eine Entlastung der Unternehmen von bürokratischen Pflichten. Vorschläge beinhalten die Anhebung der Schwellenwerte oder die Einführung von Sonderregelungen für KMU, um die administrative Last zu reduzieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Doch bisher sind tiefgreifende Reformen ausgeblieben, was die Situation für viele Unternehmen weiterhin schwierig macht.

Die Bundesregierung hat das Problem der Bürokratie erkannt und verschiedene Initiativen gestartet, um die Verwaltungsprozesse zu vereinfachen. So wurde beispielsweise das „One in, One out“-Prinzip eingeführt, bei dem für jede neue Regelung eine alte abgeschafft werden soll. Allerdings zeigen sich in der Praxis oft noch erhebliche Lücken zwischen Anspruch und Wirklichkeit.

Insgesamt bleibt die Bürokratie ein Hemmschuh für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Während die Intentionen hinter den Regelungen häufig dem Schutz der Arbeitnehmer und der Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen dienen, sorgen die komplexen administrativen Anforderungen für Unzufriedenheit und Mehraufwand bei den Unternehmen. Eine umfassende Reform und Vereinfachung der Bürokratie könnte daher nicht nur die Unternehmen entlasten, sondern auch die Attraktivität Deutschlands als Wirtschaftsstandort nachhaltig steigern.

Die deutsche Bürokratie gleicht einem undurchdringlichen Dschungel, der sowohl kleine als auch große Unternehmen in Atem hält. Während die Intention hinter vielen Vorschriften durchaus lobenswert ist – etwa der Schutz der Arbeitnehmer oder die Gewährleistung von Datenschutz –, sind die tatsächlichen Auswirkungen oft kontraproduktiv. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen leiden unter der administrativen Last, die sie von dringend benötigten Wachstumschritten abhält. Auch Apothekenbetreiber sind stark betroffen, da sie neben allgemeinen Unternehmensvorschriften auch zahlreiche branchenspezifische Vorgaben erfüllen müssen.

Es ist höchste Zeit, dass die Politik ernsthafte Reformen anpackt und die Bürokratie auf ein erträgliches Maß reduziert. Der Ansatz „One in, One out“ ist ein Schritt in die richtige Richtung, reicht jedoch bei weitem nicht aus, um die tief verwurzelten Probleme zu lösen. Eine radikale Vereinfachung der Vorschriften und eine Anpassung der Schwellenwerte könnten den Unternehmen wieder Luft zum Atmen geben und die Innovationskraft stärken.

Die Regierung muss den Mut aufbringen, bürokratische Hürden abzubauen und flexibelere Regelungen einzuführen, die den tatsächlichen Bedürfnissen der Unternehmen gerecht werden. Nur so kann Deutschland seine Position als wirtschaftliches Powerhouse sichern und seine Attraktivität als Standort für Unternehmen nachhaltig verbessern. Es ist an der Zeit, dass der bürokratische Ballast abgeworfen wird und ein unternehmensfreundlicheres Klima geschaffen wird.

 

Banken kassieren Milliarden durch überhöhte Zinsen

Eine aktuelle Auswertung zeigt, dass deutsche Bankkunden seit Anfang 2022 mehr als 11 Milliarden Euro zu viel an Zinsen gezahlt haben. Viele dieser Kunden hätten durch günstigere Konditionen erhebliche Summen sparen können. Die Analyse legt nahe, dass zahlreiche Verbraucher nicht ausreichend über die Möglichkeiten informiert waren, bessere Zinssätze zu verhandeln. Auch Apotheken sind als Gewerbetreibende von dieser Problematik betroffen, da sie häufig langfristige Kredite für ihre Geschäftstätigkeit aufnehmen.

Die Untersuchung verdeutlicht, dass viele Kreditnehmer ihre bestehenden Darlehensverträge nicht regelmäßig überprüft haben und somit von den historisch niedrigen Zinsen nicht profitieren konnten. Besonders bei langfristigen Immobilienkrediten können schon geringe Zinsunterschiede erhebliche finanzielle Auswirkungen haben. Dies trifft auch Apotheken, die oft hohe Investitionen für Lagerbestände und moderne Ausstattung finanzieren müssen.

Kreditspezialisten und Verbraucherschützer raten dringend dazu, bestehende Verträge regelmäßig zu prüfen und sich aktiv um bessere Konditionen zu bemühen. Trotz der Komplexität und des Zeitaufwands, der mit einem Wechsel oder einer Nachverhandlung einhergeht, können solche Maßnahmen langfristig große finanzielle Vorteile bringen. Gerade Apotheken können durch optimierte Kreditbedingungen ihre Betriebskosten senken und dadurch ihre Wirtschaftlichkeit verbessern.

Die Banken stehen derweil in der Kritik, ihre Kunden nicht proaktiv über günstigere Zinsoptionen informiert zu haben. Der Vorwurf lautet, dass die Institute von der Intransparenz und Passivität ihrer Kunden profitiert haben, um höhere Gewinne zu erzielen.

Um solche Überzahlungen künftig zu vermeiden, fordern Verbraucherschutzorganisationen eine stärkere Regulierung und mehr Transparenz im Kreditgeschäft. Sie plädieren für eine verpflichtende regelmäßige Information der Kunden über mögliche Einsparpotenziale und eine vereinfachte Möglichkeit zur Anpassung der Kreditkonditionen. Diese Maßnahmen wären auch für Apotheken von großem Nutzen, da sie so schneller und einfacher zu günstigeren Kreditbedingungen wechseln könnten.

Die Ergebnisse der Auswertung sind ein Weckruf für alle Kreditnehmer. Es ist entscheidend, sich regelmäßig über die eigenen Finanzverträge zu informieren und gegebenenfalls den Rat von Experten einzuholen. Nur so kann sichergestellt werden, dass man nicht unnötig hohe Zinsen zahlt und die bestmöglichen Konditionen für die eigene finanzielle Situation erhält.

Die Tatsache, dass Bankkunden seit Anfang 2022 über 11 Milliarden Euro zu viel an Zinsen gezahlt haben, ist alarmierend und zeigt ein tiefes strukturelles Problem im Kreditwesen. Es ist erschreckend, dass so viele Verbraucher, einschließlich Apotheken, nicht die notwendigen Informationen und Werkzeuge haben, um ihre Kreditkonditionen zu optimieren. Hier ist ein dringender Handlungsbedarf sowohl auf Seiten der Banken als auch der Regulierungsbehörden.

Banken müssen ihrer Verantwortung nachkommen und ihre Kunden aktiv über mögliche Einsparungen informieren. Der Fokus sollte nicht nur auf Profitmaximierung liegen, sondern auch auf einer fairen und transparenten Kundenberatung. Nur so kann Vertrauen wiederhergestellt und langfristige Kundenbindung gesichert werden.

Zugleich müssen Verbraucher, insbesondere Gewerbetreibende wie Apotheken, selbstbewusster und informierter agieren. Es ist wichtig, regelmäßig die eigenen Finanzverträge zu überprüfen und sich gegebenenfalls Unterstützung von unabhängigen Beratern zu holen. Nur durch aktive Auseinandersetzung mit den eigenen Finanzen kann verhindert werden, dass man über Jahre hinweg zu hohe Zinsen zahlt.

Die Politik ist gefordert, klare Richtlinien und Regulierungen zu schaffen, die Verbraucher besser schützen und Banken zu mehr Transparenz und Fairness verpflichten. Die Einführung von regelmäßigen und verpflichtenden Informationen über mögliche Zinseinsparungen könnte ein erster Schritt in die richtige Richtung sein.

Letztlich zeigt dieser Fall, dass finanzielle Bildung und Transparenz die Schlüssel sind, um solche massiven Überzahlungen in Zukunft zu verhindern. Verbraucher und Gewerbetreibende wie Apotheken müssen in die Lage versetzt werden, informierte Entscheidungen zu treffen und sich gegen intransparente Praktiken der Banken zu wehren. Nur so kann ein fairer und ausgeglichener Finanzmarkt entstehen.

                      

Fahrrad-Diebstahl in Deutschland: Massive Auswirkungen auf Bevölkerung, Fahrradbranche und Apotheken-Dienste

Der Fahrrad-Diebstahl in Deutschland hat in den letzten Jahren alarmierende Ausmaße angenommen. Jährlich werden bis zu 600.000 Fahrräder gestohlen, was nicht nur den Besitzern, sondern auch der Fahrradbranche erheblichen Schaden zufügt. Besonders betroffen sind die großen Metropolen des Landes, wo die hohe Bevölkerungsdichte und die verstärkte Nutzung des Fahrrads als Verkehrsmittel das Problem weiter verschärfen.

Die Auswirkungen des Fahrrad-Diebstahls sind vielfältig und weitreichend. Für die Opfer bedeutet der Verlust ihres Fahrrads oft nicht nur den Verlust eines wertvollen Besitzes, sondern auch eine massive Einschränkung ihrer Mobilität. Insbesondere in Städten, wo das Fahrrad eine wichtige Alternative zum Auto und öffentlichen Verkehrsmitteln darstellt, kann der Diebstahl zu erheblichen Unannehmlichkeiten führen. Pendler müssen auf teurere oder unflexiblere Verkehrsmittel ausweichen, was nicht nur Zeit, sondern auch Geld kostet.

Ein weiterer Aspekt, der oft übersehen wird, ist der Einfluss des Fahrrad-Diebstahls auf Apotheken-Botendienste. Diese haben in den letzten Jahren, besonders während der Pandemie, stark an Bedeutung gewonnen. Viele Apotheken bieten einen Lieferservice per Fahrrad an, um Medikamente schnell und umweltfreundlich zu den Patienten zu bringen. Wenn die Fahrräder dieser Botendienste gestohlen werden, führt das nicht nur zu finanziellen Verlusten für die Apotheken, sondern kann auch die Gesundheitsversorgung der Patienten beeinträchtigen. Verzögerungen bei der Lieferung von dringend benötigten Medikamenten können im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein.

Doch die Folgen des Fahrrad-Diebstahls beschränken sich nicht nur auf die unmittelbaren Opfer und die Apotheken-Botendienste. Auch die Fahrradbranche selbst spürt die Auswirkungen. Die steigenden Diebstahlzahlen haben zu einem Rückgang der Verkaufszahlen geführt. Viele potenzielle Käufer zögern, in ein neues Fahrrad zu investieren, aus Angst, es könnte ihnen bald wieder gestohlen werden. Dies hat in den letzten Jahren zu einem spürbaren Umsatzrückgang in der Branche geführt, der sich besonders bei den Herstellern und Händlern bemerkbar macht.

Trotz dieser düsteren Aussichten gibt es auch einen Hoffnungsschimmer für die Fahrradbranche. Das E-Bike hat sich in den letzten Jahren zum neuen Lieblingsrad der Deutschen entwickelt. Mit steigenden Verkaufszahlen konnte das E-Bike einen positiven Trend setzen, der der Branche zumindest teilweise über die schwierigen Zeiten hinweghelfen könnte. Das höhere Preisniveau und die technische Ausstattung der E-Bikes machen sie zwar ebenfalls zu einem begehrten Ziel für Diebe, doch die zunehmende Verbreitung von GPS-Tracking-Systemen und anderen Sicherheitsmaßnahmen bieten einen gewissen Schutz und erhöhen die Chance, gestohlene Räder wiederzufinden.

Die Bekämpfung des Fahrrad-Diebstahls erfordert jedoch ein umfassendes Maßnahmenpaket. Neben der verstärkten polizeilichen Überwachung und der Förderung technischer Schutzmaßnahmen ist auch eine stärkere Sensibilisierung der Bevölkerung notwendig. Fahrradbesitzer sollten aufgeklärt werden, wie sie ihre Räder bestmöglich schützen können, und es sollten Anreize für den Kauf von Versicherungen geschaffen werden, die den Schaden im Falle eines Diebstahls zumindest finanziell abmildern.

Ein weiterer wichtiger Schritt wäre die Verbesserung der Fahrradinfrastruktur in den Städten. Sichere Abstellmöglichkeiten, gut beleuchtete und überwachte Fahrradparkplätze sowie die Integration von Fahrradabstellplätzen in öffentlichen Verkehrsknotenpunkten könnten dazu beitragen, das Risiko eines Diebstahls zu reduzieren. Zudem könnten städtebauliche Maßnahmen, die den Fahrradverkehr fördern und sicherer machen, die Attraktivität des Fahrrads als Verkehrsmittel weiter steigern und damit langfristig zu einer Reduzierung der Diebstahlzahlen beitragen.

Der Fahrrad-Diebstahl ist ein oft unterschätztes Problem, das jedoch tiefgreifende Auswirkungen auf die betroffenen Personen und die gesamte Fahrradbranche hat. Die hohen Diebstahlzahlen in Deutschland sind alarmierend und erfordern ein entschlossenes Vorgehen von Seiten der Politik, der Polizei und der Bevölkerung. Es bedarf eines umfassenden Maßnahmenpakets, um das Problem effektiv zu bekämpfen und das Vertrauen in das Fahrrad als sicheres Verkehrsmittel wiederherzustellen.

Besonders wichtig ist es, die Sensibilisierung der Bevölkerung zu erhöhen und technische Schutzmaßnahmen zu fördern. Die zunehmende Verbreitung von E-Bikes zeigt, dass die Deutschen bereit sind, in hochwertige Fahrräder zu investieren, wenn sie sich ausreichend geschützt fühlen. Hier sind innovative Lösungen gefragt, die nicht nur die Sicherheit der Fahrräder erhöhen, sondern auch deren Nutzung im Alltag erleichtern.

Auch Apotheken-Botendienste sind von der Problematik betroffen, was die Dringlichkeit verstärkter Schutzmaßnahmen und besserer Infrastruktur unterstreicht. Die Fahrradbranche steht vor großen Herausforderungen, aber auch vor großen Chancen. Mit dem E-Bike hat sie ein Produkt, das den Nerv der Zeit trifft und das Potenzial hat, den Markt nachhaltig zu verändern. Es liegt an allen Beteiligten, diese Chance zu nutzen und gemeinsam daran zu arbeiten, dass das Fahrrad in Deutschland sicherer und damit noch attraktiver wird.

 

Soziale Kluft in Deutschland: Studie zeigt drastische Gesundheitsunterschiede zwischen Arm und Reich

Eine umfassende Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) basierend auf dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) hat die tiefgreifende Bedeutung sozialer Unterschiede für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland aufgedeckt. Die Ergebnisse sind alarmierend: Wohlhabende Männer leben im Durchschnitt 8,6 Jahre länger als ihre ärmeren Geschlechtsgenossen. Bei Frauen beträgt der Unterschied 4,4 Jahre.

Die Untersuchung zeigt, dass Menschen in prekären Verhältnissen häufig unter Bedingungen leben, die ihrer Gesundheit abträglich sind. Diese ungünstigen Lebensumstände können verschiedene Erkrankungen begünstigen, was zu einem Teufelskreis führt: Gesundheitliche Beeinträchtigungen erschweren den sozialen Aufstieg, während schlechte soziale Verhältnisse die Gesundheit weiter beeinträchtigen. Die Forschenden betonen die Komplexität dieses Zusammenhangs.

Ein detaillierter Blick auf die Daten verdeutlicht, dass soziale Unterschiede bei vielen Erkrankungen eine entscheidende Rolle spielen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, Muskel- und Skeletterkrankungen, Stoffwechselerkrankungen sowie psychische Störungen sind besonders betroffen. Personen mit niedrigem Sozialstatus haben beispielsweise ein doppelt bis dreimal so hohes Risiko, an einer koronaren Herzkrankheit zu erkranken. Zudem ist ein Viertel aller Kinder aus sozial schwachen Familien psychisch auffällig, verglichen mit einem Zehntel in wohlhabenden Familien.

Auch regionale Unterschiede treten bei der Analyse der Daten zutage. In wirtschaftlich benachteiligten Gegenden sterben mehr Menschen an Herzkrankheiten und Krebs als in Regionen mit hoher Kaufkraft. Die sozialen Verhältnisse beeinflussen jedoch nicht nur die Erkrankungen selbst, sondern auch deren Therapie. Menschen mit niedrigem Einkommen verzichten häufiger auf Arztbesuche als finanziell besser gestellte Personen. Dies liegt teilweise an der schlechten Erreichbarkeit von Praxen und der Sorge, sich Zuzahlungen nicht leisten zu können. In sozial benachteiligten Gebieten ist die medizinische Versorgung oft schlechter, und Kassenpatienten warten länger auf Termine als privat Versicherte. Zudem suchen Menschen mit hohem Sozialstatus häufiger Fachärzte auf als sozioökonomisch schlechter gestellte Personen.

Trotz dieser Erkenntnisse fehlen systematische Analysen der sozioökonomischen Unterschiede in der medizinischen Versorgung. Die Autoren der Studie betonen die Notwendigkeit, Menschen zu identifizieren, deren Zugang zu medizinischen Leistungen besonders erschwert ist. Nationale Aktionsprogramme aus Ländern wie England, Schweden oder Norwegen könnten als Vorbild dienen, um die gesundheitlichen Ungleichheiten zu reduzieren und den Zugang zur medizinischen Versorgung zu verbessern.

Die Ergebnisse der RKI-Studie sind ein Weckruf für unsere Gesellschaft. Es ist erschreckend, wie stark soziale Ungleichheiten die Gesundheit beeinflussen und wie weitreichend die Folgen für die betroffenen Menschen sind. Diese Ungleichheiten führen nicht nur zu einer geringeren Lebenserwartung, sondern auch zu einer höheren Belastung durch chronische Erkrankungen und psychische Störungen.

Es ist dringend erforderlich, dass die Politik Maßnahmen ergreift, um diese gesundheitlichen Ungleichheiten zu bekämpfen. Dies kann durch eine bessere gesundheitliche Aufklärung, eine verbesserte Erreichbarkeit von medizinischen Einrichtungen und eine gezielte Unterstützung für sozial benachteiligte Gruppen geschehen. Nationale Aktionsprogramme, wie sie in anderen Ländern erfolgreich umgesetzt wurden, könnten auch in Deutschland als Vorbild dienen.

Darüber hinaus muss das Gesundheitssystem so gestaltet werden, dass es allen Menschen, unabhängig von ihrem sozioökonomischen Status, einen gleichberechtigten Zugang zu medizinischer Versorgung ermöglicht. Nur so kann sichergestellt werden, dass niemand aufgrund seiner sozialen Herkunft benachteiligt wird und alle die gleichen Chancen auf ein gesundes Leben haben.

Die Ergebnisse der Studie sollten uns alle zum Nachdenken anregen. Gesundheit ist ein Grundrecht, und es liegt in unserer Verantwortung als Gesellschaft, dafür zu sorgen, dass dieses Recht für alle Menschen gleichermaßen gewährleistet ist. Es ist an der Zeit, dass wir handeln und die sozialen Unterschiede in der Gesundheit entschlossen angehen.

 

Ausbildungsjahr beginnt: Bundesregierung stärkt Ausbildung mit neuen Unterstützungsmaßnahmen

Der 1. August markiert traditionell den Beginn des neuen Ausbildungsjahres in Deutschland, und auch für die Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten (PKA) ist dies ein bedeutender Tag. Trotz der Relevanz der dualen Ausbildung für die deutsche Wirtschaft bleiben viele Ausbildungsplätze unbesetzt. Dieser Zustand ist volkswirtschaftlich besorgniserregend und erfordert dringende Maßnahmen.

Um sicherzustellen, dass alle Jugendlichen eine Ausbildung beginnen können, hat die Bundesregierung die Ausbildungsgarantie eingeführt. Diese Initiative zielt darauf ab, finanzielle Unterstützung für Berufsorientierungspraktika zu erhöhen. So werden Fahrtkosten und Unterbringungskosten übernommen, wenn der Ausbildungsbetrieb nicht in angemessener Zeit erreichbar ist. Darüber hinaus fördert und begleitet die Agentur für Arbeit den Übergang von der Schule zur Berufsausbildung, insbesondere für Jugendliche, die hierbei besondere Schwierigkeiten haben.

Eine qualitativ hochwertige Ausbildung ist zeitintensiv und erfordert viel Engagement. Dies gilt besonders dann, wenn Auszubildende vor praktischen oder theoretischen Herausforderungen stehen. Bevor Ausbildungsverhältnisse aufgrund von Schwierigkeiten vorzeitig beendet werden, sollten beide Seiten die Unterstützung der Arbeitsagenturen oder Jugendberufsagenturen in Anspruch nehmen. Diese Stellen bieten nicht nur Beratung, sondern unterstützen auch bei der Beantragung finanzieller Hilfen.

Im Jahr 2023 wurden 3.625 PKA-Auszubildende in öffentlichen Apotheken ausgebildet. Auch Apotheken in ländlichen Gebieten bieten eine wohnortnahe duale Ausbildung an. Allerdings stellt der Besuch der Berufsschule eine Herausforderung dar, da oft weite Wege zurückgelegt werden müssen. Für Auszubildende ohne eigenen Pkw kann dies zeit- und kostenaufwendig sein. Der neue tarifliche Fahrtkostenzuschuss schafft hier finanzielle Entlastung und trägt zur Lösung dieses Problems bei.

Die Landesapothekerkammern bieten sowohl Auszubildenden als auch Ausbildungsbetrieben umfassende Unterstützung. Neben Musterverträgen und Lernmaterialien stehen Ausbildungsberaterinnen und -berater bei konkreten Problemen zur Seite. Eine qualifizierte Ausbildungsperson, die über einen Ausbilderschein verfügt, ist zudem eine wertvolle Ressource für Apotheken. Sie entlastet das Team und trägt zur positiven Wahrnehmung der Apotheke bei.

Die neuen Maßnahmen und Unterstützungsangebote der Bundesregierung sind ein Schritt in die richtige Richtung. Sie tragen dazu bei, dass alle jungen Menschen eine erfolgreiche und unterstützte Ausbildung durchlaufen können. Die duale Ausbildung bleibt ein wesentlicher Pfeiler der deutschen Wirtschaft und Gesellschaft, und ihre Förderung ist von größter Bedeutung.

Die Einführung der Ausbildungsgarantie und die damit verbundenen Maßnahmen sind begrüßenswert und längst überfällig. Die duale Ausbildung ist ein zentrales Element des deutschen Bildungssystems und trägt maßgeblich zur Fachkräftesicherung bei. Die Tatsache, dass viele Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben, ist alarmierend und erfordert ein entschlossenes Handeln.

Die finanzielle Unterstützung für Berufsorientierungspraktika und der Fahrtkostenzuschuss sind wichtige Schritte, um Hürden abzubauen, die jungen Menschen den Zugang zur Ausbildung erschweren. Besonders im ländlichen Raum sind diese Maßnahmen essentiell, da lange Wege zur Berufsschule für viele Auszubildende eine große Belastung darstellen.

Es ist entscheidend, dass Auszubildende und Ausbildungsbetriebe nicht allein gelassen werden, wenn Schwierigkeiten auftreten. Die Beratungsangebote der Arbeitsagenturen und Jugendberufsagenturen sind hier von unschätzbarem Wert. Sie bieten nicht nur praktische Hilfe, sondern auch moralische Unterstützung, die in herausfordernden Zeiten dringend benötigt wird.

Die Landesapothekerkammern spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Durch die Bereitstellung von Musterverträgen, Lernmaterialien und die Unterstützung durch Ausbildungsberaterinnen und -berater leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Qualität der Ausbildung. Eine qualifizierte Ausbildungsperson in den Apotheken ist nicht nur eine Entlastung für das Team, sondern auch ein Zeichen für die Wertschätzung der Auszubildenden.

Die Sicherung und Förderung der dualen Ausbildung muss weiterhin höchste Priorität haben. Die Wirtschaft braucht gut ausgebildete Fachkräfte, und die jungen Menschen verdienen die besten Chancen für ihre berufliche Zukunft. Die Maßnahmen der Bundesregierung sind ein wichtiger Schritt, aber sie dürfen nicht die letzten sein. Es bedarf kontinuierlicher Anstrengungen und Investitionen, um die duale Ausbildung als Erfolgsmodell zu erhalten und auszubauen.

 

„Kein Alltag in Apotheken“: Innovationen in einer modernen Landapotheke

Sophia Hausen leitet seit März 2021 die Elch-Apotheke in Hilchenbach, Nordrhein-Westfalen. Die Übernahme der Apotheke erfolgte während der Corona-Pandemie, als die vorherigen Inhaber dringend einen Nachfolger suchten. Hausen, damals 31 Jahre alt, stieß zufällig auf die Möglichkeit und entschied sich, den Betrieb zu übernehmen, obwohl sie ursprünglich nicht vorhatte, sich selbständig zu machen. Mit Unterstützung eines externen Beraters, der ihr weiterhin zur Seite steht, meisterte sie den Einstieg in die Selbstständigkeit.

Die Leitung einer Apotheke bringt jedoch zahlreiche Herausforderungen mit sich. „Es gibt in Apotheken keinen Alltagsmodus. Es gibt keine Woche ohne Hiobsbotschaft“, erklärt Hausen. Besonders die Belieferung von teuren Medikamenten stellt die Apotheke vor finanzielle Schwierigkeiten, da diese oft vorfinanziert werden müssen. Trotz der Schwierigkeiten betont Hausen, dass sie ihren Beruf liebt und bewusst die Entscheidung zur Selbstständigkeit getroffen hat. Dennoch kritisiert sie die schwierigen Bedingungen, unter denen junge Inhaber arbeiten müssen.

Die Bedeutung von Vor-Ort-Apotheken ist laut Hausen unbestritten. Sie bietet umfassende Beratung und Unterstützung für ihre Kunden. Allerdings wird es den Apotheken erschwert, diese hohe Beratungskompetenz aufrechtzuerhalten. Hausen nennt den neuen Tarifvertrag als Beispiel: „Im Grunde genommen ist der natürlich super, nur: Ich muss das auch bezahlen können. Wo ist die Vergütungserhöhung für den Selbstständigen? Die Rechnung geht nicht auf.“

Um den modernen Anforderungen gerecht zu werden, hat Hausen verschiedene Dienstleistungen eingeführt, darunter Botenlieferungen im Umkreis von 20 Kilometern, einen Abholautomaten und einen eigenen Onlineshop. Trotz ihres vollen Terminkalenders arbeitet sie an weiteren Modernisierungsmaßnahmen, wie der Implementierung von Superchat, einer Funktion, die es Kunden ermöglicht, Bestellungen per Kurznachricht an die Apotheke zu senden. Zukünftig sind auch telepharmazeutische Angebote geplant, insbesondere für immobilisierte Personen, die eine persönliche Beratung benötigen.

Eine Apotheke ohne Apotheker, wie sie vom Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vorgeschlagen wurde, lehnt Hausen jedoch entschieden ab. Sie hält die Idee, eine zweite Apotheke telepharmazeutisch zu betreuen, für unpraktikabel und verantwortungstechnisch problematisch.

Die Geschichte von Sophia Hausen ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Herausforderungen und Chancen, die mit der Leitung einer Apotheke auf dem Land verbunden sind. In einer Zeit, in der das Gesundheitswesen zunehmend digitalisiert wird, zeigt Hausen, wie wichtig persönliche Beratung und Betreuung durch Vor-Ort-Apotheken sind. Ihre Bemühungen, die Apotheke zu modernisieren und gleichzeitig die hohen Standards der Kundenbetreuung aufrechtzuerhalten, verdienen Anerkennung. Gleichzeitig macht ihre Kritik an den schwierigen Bedingungen für Apothekeninhaber

deutlich, dass politische Unterstützung notwendig ist, um die Zukunft dieser wichtigen Einrichtungen zu sichern. Hausen ist nicht nur eine Apothekerin, sondern auch eine Kämpferin für die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum – ein Vorbild für viele.

 

Bluthochdruck bleibt Volkskrankheit Nummer Eins

Bluthochdruck ist weiterhin die häufigste Volkskrankheit in Deutschland. Trotz moderner blutdrucksenkender Medikamente gelingt es oft nicht, die Werte angemessen zu regulieren. Die Frage bleibt, welche Patienten von welchen Antihypertensiva und zusätzlichen Maßnahmen am meisten profitieren können.

Die Geschichte des Blutdrucks reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück, als erstmals der Druck in einer Arterie eines Pferdes gemessen wurde. Die Entwicklung der nicht-invasiven Messung des systolischen und diastolischen Blutdrucks durch Scipione Riva-Rocci und Nicolai Korotkoff markierte einen Meilenstein in der Medizin. Trotz dieser Fortschritte hielt sich lange die Überzeugung, dass hohe Blutdruckwerte bei älteren und nierenkranken Patienten notwendig seien, um die Organe ausreichend zu durchbluten. Dieser Irrglaube führte zur Bezeichnung „essenzielle Hypertonie“, die heute als „primäre Hypertonie“ bekannt ist.

Ein tragisches Beispiel für die Folgen dieser Fehleinschätzung ist der Tod von Franklin D. Roosevelt, der mit einem Blutdruck von 300/190 mmHg an einem Hirnschlag starb. Sein Arzt erkannte keinen Zusammenhang zwischen den extrem hohen Blutdruckwerten und dem tödlichen Ereignis. Dieses Beispiel unterstreicht die lebensbedrohlichen Risiken, die mit Bluthochdruck verbunden sind.

In Deutschland sind 20 bis 30 Millionen Menschen von Bluthochdruck betroffen. Mit zunehmendem Alter steigt die Prävalenz; drei von vier Menschen zwischen 70 und 80 Jahren leiden darunter. Trotz einer steigenden Zahl von Behandlungen und einer durchschnittlichen Senkung der Blutdruckwerte bleibt das Präventionspotenzial hoch. Ein Fünftel der Betroffenen weiß nichts von seiner Erkrankung.

Doch ab wann spricht man von behandlungsbedürftigem Bluthochdruck? Werte ab 140/90 mmHg gelten als Hypertonie und erfordern eine Bestätigung durch eine 24-Stunden-Blutdruckmessung oder eine Heimblutdruckmessung. Je nach Alter und Begleiterkrankungen können die Grenzwerte für eine Therapie variieren. Erhöhter Blutdruck erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und Herzinsuffizienz erheblich. Eine unbehandelte Hypertonie kann das Risiko für Demenz um 42 Prozent erhöhen.

Die Zielwerte für den Blutdruck wurden immer wieder diskutiert. Heute werden flexible Zielkorridore zwischen 120/70 und 160/90 mmHg empfohlen, um individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen. Eine partizipative Entscheidungsfindung zwischen Arzt und Patient ist entscheidend, um die Therapieziele festzulegen und die Adhärenz zu fördern.

Die Steigerung der Adhärenz ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Verbesserung der Blutdruckkontrolle. Untersuchungen zeigen, dass weniger als die Hälfte der Hypertonie-Patienten die Therapievorgaben einhalten. Patientenschulungen und Adhärenzschulungen in der Apotheke können das Selbstmanagement verbessern.

Die Therapie der Hypertonie basiert auf nicht-pharmakologischen Maßnahmen wie gesunder Lebensweise und Pharmakotherapie. Letztere beginnt meist mit einer Kombination aus zwei Wirkstoffen in niedriger Dosierung. Zu den bevorzugten Medikamenten gehören Thiazid-Diuretika, ACE-Hemmer, AT₁-Blocker und Calciumkanalblocker. Betablocker werden vor allem bei kardialen Komorbiditäten empfohlen.

Bei therapieresistentem Bluthochdruck können zusätzliche Maßnahmen wie Spironolacton oder Bisoprolol ergriffen werden. Aprocitentan, ein neuer Wirkstoff, bietet seit 2024 eine weitere Option zur Behandlung des therapieresistenten Bluthochdrucks.

Ein gesunder Lebensstil kann das Auftreten von Hypertonie hinauszögern und zukünftige kardiovaskuläre Risiken reduzieren. Patienten sollten korrekt in der Durchführung der Blutdruckmessung geschult werden. Eine antihypertensive Therapie ist oft lebenslang notwendig, und regelmäßige Überprüfungen der Medikation sind sinnvoll.

Apotheker spielen eine wichtige Rolle bei der Betreuung von Patienten mit Hypertonie. Sie informieren über die Erkrankung, die Antihypertensiva und bieten Adhärenzschulungen an. Mit den zur Verfügung stehenden pharmazeutischen Dienstleistungen können sie effektiv zur Bekämpfung der Hypertonie beitragen.

Bluthochdruck bleibt eine der größten Gesundheitsherausforderungen. Durch eine Kombination aus Lifestyle-Modifikationen, korrekter Medikation und gezielter Patientenbetreuung kann das Risiko von Komplikationen deutlich reduziert werden. Eine partizipative Entscheidungsfindung und regelmäßige Adhärenzüberprüfungen sind dabei essenziell.

Bluthochdruck ist ein stiller Killer, der Millionen von Menschen betrifft und ernsthafte gesundheitliche Risiken birgt. Die Fortschritte in der Diagnostik und Therapie sind beeindruckend, doch der Weg zur optimalen Blutdruckkontrolle ist noch lang. Es ist entscheidend, dass Ärzte und Apotheker eng zusammenarbeiten, um Patienten umfassend zu betreuen. Die partizipative Entscheidungsfindung spielt dabei eine zentrale Rolle, da sie die Adhärenz fördert und individuelle Therapieziele ermöglicht.

Nicht nur die Medikation, sondern auch Lebensstiländerungen sind essenziell, um die Blutdruckwerte zu senken. Es liegt in der Verantwortung des Gesundheitssystems, präventive Maßnahmen stärker zu fördern und Patienten besser zu informieren. Bluthochdruck mag eine Volkskrankheit sein, doch mit den richtigen Strategien und einem kollektiven Engagement kann diese Bedrohung wirksam bekämpft werden.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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