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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Tauchen Sie ein in die facettenreiche Welt der deutschen Apothekenlandschaft: Erfahren Sie alles über die wegweisende Einführung des E-Rezepts und die damit verbundenen rechtlichen Herausforderungen, die Apothekenleiter meistern müssen. Erleben Sie die leidenschaftlichen Proteste und kontroversen Diskussionen gegen die geplante Apothekenreform, die die Existenz vieler lokaler Apotheken bedroht. Entdecken Sie die Sicherheitsrisiken durch raffinierte Betrugsmaschen im Apothekenwesen und die bedeutenden Impfempfehlungen der STIKO, die einen Wendepunkt in der Kindermedizin markieren könnten. Zusätzlich erfahren Sie, wie Apotheker in der Ukraine durch ihren humanitären Einsatz einen entscheidenden Beitrag zur medizinischen Versorgung leisten. Bleiben Sie auf dem Laufenden über die aktuellen Entwicklungen, die die Zukunft der Pharmazie in Deutschland nachhaltig beeinflussen werden.
E-Rezept-Einführung: Rechtliche Fallstricke und die Bedeutung von Cyber-Versicherungen für Apotheken
Im Zuge der flächendeckenden Einführung des E-Rezepts stehen Apothekenleiter vor einer Reihe rechtlicher Herausforderungen. Das elektronische Rezept, das als modernes Instrument der Medikamentenverschreibung und -beschaffung gilt, hat seit seiner Einführung eine Vielzahl von Fragen und Fallstricken aufgeworfen. Für Apothekenleiter ist es von entscheidender Bedeutung, sich mit den rechtlichen Aspekten dieser neuen Technologie vertraut zu machen, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden und den reibungslosen Betrieb ihrer Apotheken sicherzustellen.
Die rechtliche Einordnung dieses Themas ist komplex und erfordert eine genaue Analyse der geltenden Vorschriften und Verordnungen. Zu den zentralen Fragen gehören unter anderem die Sicherheit der übermittelten Daten, die Verantwortlichkeiten im Falle von Fehlern oder Missbrauch sowie die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen. Der Artikel liefert eine detaillierte Übersicht über diese rechtlichen Rahmenbedingungen und stellt praxisnahe Tipps und Empfehlungen bereit, die Apothekenleiter bei der Umsetzung des E-Rezepts unterstützen sollen.
Es wird betont, dass die rechtzeitige Schulung der Apothekenmitarbeiter im Umgang mit der neuen Technologie von entscheidender Bedeutung ist, um Fehler zu minimieren und eine effiziente Abwicklung der Rezeptabwicklung sicherzustellen. Darüber hinaus wird auf die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden und IT-Dienstleistern hingewiesen, um potenzielle Stolpersteine frühzeitig zu identifizieren und zu lösen.
Eine weitere kritische Komponente, die nicht außer Acht gelassen werden darf, ist die Cyber-Versicherung. Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Cyberangriffe und Datenverluste ist der Abschluss einer geeigneten Versicherungspolice für Apotheken nahezu unerlässlich. Diese Versicherung kann nicht nur finanzielle Unterstützung bieten, falls es zu einem Sicherheitsvorfall kommt, sondern auch wichtige Ressourcen und Expertise zur Bewältigung der Auswirkungen bereitstellen.
Insgesamt zeigt der Artikel, dass die flächendeckende Einführung des E-Rezepts eine bedeutende Entwicklung für die Apothekenlandschaft darstellt, die Chancen und Herausforderungen gleichermaßen mit sich bringt. Eine umfassende rechtliche Vorbereitung, eine proaktive Herangehensweise und der Abschluss einer angemessenen Cyber-Versicherung sind entscheidend, um die Vorteile dieser neuen Technologie optimal zu nutzen und gleichzeitig die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen.
Die flächendeckende Einführung des E-Rezepts markiert zweifellos einen bedeutenden Fortschritt im Bereich der digitalen Transformation im Gesundheitswesen. Während die Technologie potenziell erhebliche Vorteile wie Effizienzsteigerungen und eine verbesserte Patientenversorgung verspricht, sind die damit verbundenen rechtlichen Aspekte und die Notwendigkeit einer Cyber-Versicherung von entscheidender Bedeutung.
Die Apotheken stehen vor der Herausforderung, sich auf die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen einzustellen und sicherzustellen, dass sie die Anforderungen an Datenschutz, Datensicherheit und rechtliche Verantwortlichkeiten erfüllen. Dies erfordert nicht nur ein tiefes Verständnis der einschlägigen Gesetze und Verordnungen, sondern auch eine proaktive Herangehensweise seitens der Apothekenleiter und ihrer Teams.
Die Schulung der Mitarbeiter spielt eine Schlüsselrolle, um sicherzustellen, dass sie die neue Technologie richtig anwenden können und mögliche Fehlerquellen minimiert werden. Gleichzeitig ist eine enge Zusammenarbeit mit den Behörden und IT-Dienstleistern unerlässlich, um etwaige technische Herausforderungen frühzeitig zu identifizieren und zu bewältigen.
Die Cyber-Versicherung gewinnt in diesem Kontext an Bedeutung, da sie Apotheken im Falle von Datenschutzverletzungen oder Cyberangriffen finanziell absichert und wichtige Ressourcen für die Bewältigung der Folgen bereitstellt. Sie stellt somit eine wichtige Ergänzung der Sicherheitsmaßnahmen dar und sollte bei der Planung und Umsetzung des E-Rezepts nicht vernachlässigt werden.
Es ist wichtig zu betonen, dass das E-Rezept nicht nur eine technologische Innovation darstellt, sondern auch eine Chance für Apotheken, ihre Dienstleistungen zu optimieren und den Anforderungen einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft gerecht zu werden. Durch eine gründliche Vorbereitung, eine proaktive Herangehensweise und den richtigen Einsatz von Versicherungsmaßnahmen können Apothekenleiter nicht nur die rechtlichen Anforderungen erfüllen, sondern auch die Vorteile des E-Rezepts voll ausschöpfen und ihren Patienten einen besseren Service bieten.
Die kommenden Monate werden zeigen, wie gut die Apotheken auf diese neue Ära der digitalen Rezeptabwicklung vorbereitet sind und welche Erfahrungen sie sammeln werden, um die Implementierung weiter zu verbessern und die Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen.
Streit um Apothekenreform: Vorwurf an Lauterbach wegen Umsatz-Ertrag-Verwechslung
Sebastian Ettel, Inhaber der Ahorn-Apotheke in Großenstein, äußert sich vehement gegen den aktuellen Gesetzentwurf zur Apothekenreform, der von Politikern wie Karl Lauterbach unterstützt wird. Ettel warnt vor erheblichen finanziellen Einbußen für lokale Apotheken und sieht die Existenz seiner Geschäfte bedroht.
In einem ausführlichen Statement kritisiert Ettel die geplanten Änderungen scharf. Besonders hervorhebt er, dass der Umsatzanstieg seiner Apotheken in den letzten zehn Jahren nicht mit einem entsprechenden Ertragswachstum einherging. Stattdessen betont er, dass die geplanten Maßnahmen des Gesetzentwurfs zu einem dramatischen Rückgang der Gewinnmargen führen würden.
Konkret prognostiziert Ettel einen Verlust von etwa 10.000 Euro für seine drei Apotheken in Gera. Dies begründet er damit, dass die neuen Regelungen, insbesondere bei der Abrechnung von Medikamenten wie Dupixent, zu erheblichen Einkommenseinbußen führen würden. Als Beispiel führt er an, dass der Ertrag pro abgegebener Packung deutlich niedriger ausfallen würde als derzeit.
Auch die geplanten Änderungen bei den Zuschlägen für den Notdienst und bei pharmazeutischen Dienstleistungen kritisiert Ettel als unzureichend und nicht ausreichend kompensierend für die erwarteten Verluste. Er bezeichnet die Reformvorschläge von Lauterbach als "billigen Taschenspielertrick", der durch vermeintliche Verbesserungen in Wirklichkeit massive finanzielle Belastungen für Apothekenbetreiber vor Ort mit sich bringe.
Besorgt äußert sich Ettel auch über das hohe Risiko, das mit dem Betrieb einer Apotheke verbunden ist, insbesondere in Bezug auf hochpreisige Medikamente, bei denen eine falsche Abrechnung schnell existenzbedrohend werden könne. Trotz steigender Kundenzahlen und Umsätze in seinen Apotheken sieht er sich durch die Reformpläne vor große wirtschaftliche Herausforderungen gestellt.
Abschließend fordert Ettel eine gründliche Überarbeitung des Gesetzentwurfs und eine verstärkte Berücksichtigung der finanziellen Realitäten und Risiken, denen lokale Apothekenbetreiber gegenüberstehen.
Sebastian Ettels Äußerungen werfen ein Schlaglicht auf die drängenden Herausforderungen, denen lokale Apothekenbetreiber durch die geplante Apothekenreform gegenüberstehen. Seine Kritik an den Vorschlägen von Karl Lauterbach und anderen politischen Entscheidungsträgern ist deutlich und fundiert.
Ettel betont zu Recht, dass die Steigerung des Umsatzes in seinen Apotheken nicht automatisch zu einem höheren Ertrag führt, insbesondere nicht unter den Bedingungen der vorgeschlagenen Reform. Die geplanten Einschnitte bei der Abrechnung von Medikamenten und anderen pharmazeutischen Dienstleistungen würden nach seiner Einschätzung erhebliche finanzielle Einbußen mit sich bringen, die die Existenz seiner Apotheken gefährden könnten.
Besonders alarmierend ist seine Warnung vor den potenziellen Folgen von Retaxationen bei teuren Medikamenten, die er als existenzbedrohend für lokale Apotheken beschreibt. Diese Risiken werden oft von politischen Entscheidungsträgern nicht angemessen berücksichtigt, was Ettel zu Recht kritisiert.
Insgesamt unterstreicht Ettel die Notwendigkeit einer gründlichen Überarbeitung des aktuellen Gesetzentwurfs, um die wirtschaftliche Nachhaltigkeit und die Existenz lokaler Apotheken zu sichern. Seine Argumentation ist ein wichtiger Beitrag zur Debatte über die Reform des Apothekenwesens in Deutschland und sollte von politischen Entscheidungsträgern ernsthaft berücksichtigt werden.
Kampf um die Apotheken: Seyfarth (HAV) kündigt an, weiter zu kämpfen
Am 27. und 28. Juni 2024 fanden in Frankfurt am Main groß angelegte Proteste von Apotheken statt, organisiert vom Hessischen Apothekerverband (HAV). Der Auslöser für die Protestaktion war der Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums zur geplanten Apothekenreform, der bei den Apothekern auf heftige Ablehnung stieß. Die Veranstaltung, die auf dem Opernplatz in Frankfurt stattfand, zog zahlreiche Apothekenteams aus Hessen und darüber hinaus an, die geschlossen gegen die Reformpläne auf die Straße gingen.
Holger Seyfarth, Vorsitzender des HAV, betonte in seiner Ansprache die existenzielle Bedrohung, die von den Reformvorschlägen ausgehe. Insbesondere wurde die geplante Möglichkeit kritisiert, Apotheken auch ohne approbierte Fachkräfte zu betreiben, was aus Sicht der Apotheker die Sicherheit der Arzneimittelversorgung gefährden könnte. Seyfarth bezeichnete den Referentenentwurf als "Todesstoß" für den Berufsstand der Apotheker und forderte die Bundesregierung auf, die Pläne umgehend zu stoppen.
Neben Seyfarth sprachen auch Politiker verschiedener Parteien, darunter Ines Claus (CDU) und Yanki Pürsün (FDP), sowie Vertreter anderer Berufsgruppen, die sich mit den Apothekern solidarisierten. Sie alle betonten die Bedeutung der Apotheken als unverzichtbare Säule der Gesundheitsversorgung und als Garant für eine hochwertige pharmazeutische Betreuung der Bevölkerung.
Die Veranstaltung wurde von starkem öffentlichen Interesse begleitet und unterstrich die Einigkeit der Apotheker in ihrem Kampf gegen die Reformpläne. Trotz der widrigen Wetterbedingungen, die die Kundgebung vorzeitig beendeten, gelang es den Organisatoren, ihre Botschaft deutlich zu machen und die Unterstützung aus der Bevölkerung zu mobilisieren.
Die Proteste der hessischen Apotheker gegen die geplante Apothekenreform haben deutlich gemacht, dass es hier um weit mehr geht als nur um wirtschaftliche Interessen der Berufsgruppe. Der Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums, der vorsieht, dass Apotheken künftig auch ohne approbierte Fachkräfte betrieben werden könnten, hat eine Welle der Empörung ausgelöst.
Die Apotheker sehen in diesen Plänen einen Angriff auf ihre Existenzgrundlage und auf die Sicherheit der Arzneimittelversorgung in Deutschland. Holger Seyfarth, Vorsitzender des Hessischen Apothekerverbands, brachte es auf den Punkt, als er den Referentenentwurf als "Todesstoß für einen ganzen Berufsstand" bezeichnete. Seine Worte spiegeln die tiefe Besorgnis wider, die unter den Apothekern herrscht.
Die breite Unterstützung seitens der Politik und anderer Berufsgruppen zeigt jedoch auch, dass die Apotheker mit ihrer Kritik nicht allein stehen. Politiker wie Ines Claus von der CDU und Yanki Pürsü von der FDP haben sich klar hinter die Apotheker gestellt und versprochen, ihre Anliegen auf politischer Ebene zu vertreten.
Es bleibt zu hoffen, dass die Bundesregierung die Stimmen der Apotheker und ihrer Unterstützer hört und den Reformvorschlag überarbeitet. Eine Reform der Apothekenlandschaft mag notwendig sein, um zeitgemäße Lösungen zu finden, aber sie darf nicht auf Kosten der Sicherheit und Qualität der Arzneimittelversorgung gehen. Es liegt nun an den Verantwortlichen, einen Kompromiss zu finden, der sowohl den Bedürfnissen der Apotheker als auch den Anforderungen an eine moderne Gesundheitsversorgung gerecht wird.
Protest gegen Apothekenreform: FDP warnt entschieden vor Einführung einer ‚Apotheke light‘
Heute versammelten sich auf dem Frankfurter Opernplatz Teams aus hessischen Apotheken sowie Vertreter anderer Bundesländer, um gegen die geplanten Reformen des Bundesgesundheitsministeriums zu protestieren. Organisiert wurde die Demonstration vom Hessischen Apothekerverband (HAV), der auch verschiedene Politiker eingeladen hatte, darunter Yanki Pürsün, gesundheitspolitischer Sprecher der Freien Demokraten im Hessischen Landtag.
Pürsün positionierte sich klar gegen das Konzept einer "Apotheke light", das im Zuge der Reform diskutiert wird. Er argumentierte vehement, dass eine Apotheke ohne anwesenden Apotheker nicht hinnehmbar sei. Die Freien Demokraten lehnen die aktuellen Reformpläne entschieden ab, da sie ihrer Meinung nach weder die pharmazeutische Versorgung sichern noch die Freien Berufe stärken würden.
Der Politiker warnte vor einer möglichen Schwächung der Versorgungsqualität und einer potenziellen Entwertung des Apothekerberufs durch die geplante Reform. Er forderte stattdessen nachhaltige und sinnvolle Lösungen zur Bewältigung des Apothekermangels. Pürsün kritisierte, dass das Bundesgesundheitsministerium es sich seiner Ansicht nach mit den aktuellen Vorschlägen zu einfach mache und die Probleme nicht adäquat angehe.
Neben Pürsün sprachen auch Holger Seyfarth, Vorsitzender des HAV, sowie weitere hochrangige Politiker ab 13 Uhr auf der Kundgebung. Unter den Rednern waren Ines Claus von der Hessischen CDU-Fraktion, Nicole Iben von der Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im Gesundheitswesen, Matthias Körner, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, sowie Vertreter der Grünen-Landtagsfraktion und die PTA Ariel Wagner, die ihre Standpunkte zu den Reformplänen darlegten.
Die heutige Kundgebung auf dem Frankfurter Opernplatz zeigt deutlich die Sorge und Ablehnung der Apothekenvertreter und Politiker gegenüber den aktuellen Reformplänen des Bundesgesundheitsministeriums. Insbesondere die Kritik von Yanki Pürsün verdeutlicht, dass eine Absenkung der Versorgungsqualität durch eine "Apotheke light" nicht akzeptabel ist. Die Forderung nach nachhaltigen Lösungen zur Bewältigung des Apothekermangels bleibt dabei zentral.
Overwiening verteidigt Abda-Strategie und warnt vor Gefahren des Apothekenreformgesetzes
In einer öffentlichen Stellungnahme hat Overwiening, die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda), den Referentenentwurf zum Apothekenreformgesetz vehement kritisiert. Ihre Äußerungen fanden vor dem Hintergrund statt, dass der Entwurf aus ihrer Sicht das bewährte System der heilberuflich geführten Apotheken gefährdet. Overwiening warnte eindringlich davor, dass die geplanten Maßnahmen zur Abschaffung der Apotheke vor Ort führen könnten, was erhebliche Auswirkungen auf die Arzneimittelsicherheit und die flächendeckende Versorgung in Deutschland haben würde. Sie bezeichnete den Gesetzentwurf als "Etikettenschwindel", da er suggeriere, ein Fortschritt zu sein, während er in Wirklichkeit fundamentale Einschnitte für die Patientenversorgung und die Berufsfreiheit der Apotheker bedeute.
Overwiening betonte die unerlässliche Rolle der Apotheker für die Arzneimittelsicherheit und führte erfolgreiche regionale Modelle wie das "Armin-Modell" in Sachsen und Thüringen an, das nachweislich die Sterblichkeitsrate reduziert habe. Sie verwies darauf, dass die Abda konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung einbringe, darunter Maßnahmen zur Förderung der Einnahmetreue der Patienten und zur Reduktion der bürokratischen Belastung in Apotheken.
Für die Zukunft plant die Abda eine umfassende Kampagne in mehreren Phasen, um die Öffentlichkeit über die potenziellen Auswirkungen des Gesetzes zu informieren. Die Kampagne wird sowohl die Bedeutung der Apothekenleistungen als auch die Gefährdung dieser Leistungen durch den Gesetzentwurf thematisieren. Sie soll neben sozialen Medien auch direkte Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern umfassen, um eine fundierte Diskussion über die Zukunft der Apothekenlandschaft zu fördern.
Overwienings Stellungnahme zur Abda-Strategie und dem Referentenentwurf zum Apothekenreformgesetz verdeutlicht die tiefgreifenden Sorgen der Apothekenverbände über die Zukunft des Gesundheitswesens in Deutschland. Ihre Kritik an dem Gesetzentwurf als "Etikettenschwindel" ist berechtigt, denn sie zeigt auf, dass hinter den vermeintlichen Verbesserungen tatsächlich eine Gefährdung der flächendeckenden Arzneimittelversorgung und der Patientensicherheit droht.
Die Bedeutung der Präsenz von Apotheker vor Ort für die Gesundheitsversorgung wird durch erfolgreiche regionale Modelle wie das "Armin-Modell" unterstrichen, das eine nachweisliche Verbesserung der Patientenoutcome erzielt hat. Overwienings Vorschläge zur Einnahmetreue und zur Reduktion der bürokratischen Hürden in Apotheken zeigen, dass konstruktive Lösungen existieren, um die Gesundheitsversorgung zu optimieren, ohne das bewährte System der heilberuflich geführten Apotheken zu gefährden.
Die geplante Kampagne der Abda, die öffentlichkeitswirksam die potenziellen Folgen des Gesetzentwurfs aufzeigt, ist ein wichtiger Schritt, um das Bewusstsein für die Bedeutung der Apothekenleistungen zu schärfen und politische Entscheidungsträger zur Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse der Apothekenlandschaft zu bewegen. Es bleibt zu hoffen, dass die Diskussion über das Apothekenreformgesetz zu einem ausgewogenen Dialog führt, der die Interessen der Patienten und der Gesundheitsdienstleister gleichermaßen berücksichtigt.
Proteste in Frankfurt: Apotheker kämpfen gegen Apothekenreform und Bedrohung ihres Berufsstandes
Am heutigen Tag versammelten sich auf dem Frankfurter Opernplatz ab Mittag zahlreiche Apothekenteams, um an einer Kundgebung teilzunehmen, die um 13 Uhr begann. Der Protest richtete sich gegen das geplante Apothekenreformgesetz (ApoRG) sowie gegen die Idee der "Apotheken ohne Apotheker".
Unter den Demonstranten war auch das Team der Goethe-Apotheke aus Linden, das betonte, die Interessen der Gesundheitsversorgung in Deutschland zu vertreten und sich für deren Verbesserung einzusetzen. Apotheker Dr. Christian Gerninghaus, der drei Apotheken in Ost-Hessen leitet, darunter in Schlitz, Homberg-Ohm und Angersbach, zeigte sich besorgt über die mögliche Umsetzung des Gesetzes, das Apotheken ohne ständig anwesende Apotheker ermöglichen würde. Er kritisierte die potenzielle Herabstufung des Apothekenberufs und verglich dies mit einer Reduktion auf Ramschniveau, was seiner Ansicht nach nicht mit den Standards anderer Handwerksberufe in Deutschland vereinbar sei.
Ein weiterer prominenter Teilnehmer des Protests war Apotheker Felix Frank aus Langenselbold, der die Pläne des Gesundheitsministers als direkte Bedrohung für die finanzielle Grundlage der Apotheken und damit für die kontinuierliche Versorgung der Bevölkerung betrachtete. Er äußerte Besorgnis darüber, dass die vorgesehenen Reformen nicht zur Verbesserung, sondern zur Schwächung der Gesundheitsinfrastruktur führen könnten.
Auch Ho Vinh und ihr Team von der Markt-Apotheke in Kahl brachten ihre Unzufriedenheit mit der derzeitigen Lage in der Apothekenlandschaft zum Ausdruck. Engpässe bei der Versorgung, unzureichende Honorierung und die geplante Einführung von Light-Apotheken stießen auf klare Ablehnung. Sie warnten vor einem drohenden Keil, der zwischen die verschiedenen Berufsgruppen getrieben werde und forderten stattdessen Maßnahmen zur Stärkung und Sicherung der Fachkompetenz in der Gesundheitsversorgung.
Die Kundgebung wurde von den Teilnehmern als Möglichkeit verstanden, ihre Stimme gegen die geplanten Gesetzesänderungen zu erheben und auf die potenziellen Auswirkungen auf die Qualität der Gesundheitsversorgung in Deutschland hinzuweisen. Die Apotheker und ihre Teams waren entschlossen, ihre Anliegen deutlich zu machen und eine öffentliche Diskussion über die Zukunft der Branche anzustoßen.
Die Kundgebung der Apothekenteams auf dem Frankfurter Opernplatz zeigt eindrücklich deren tiefe Besorgnis über das geplante Apothekenreformgesetz und die damit verbundene Möglichkeit von "Apotheken ohne Apotheker". Die klare Ablehnung der Reformpläne unterstreicht die Sorge um die Qualität der Gesundheitsversorgung und die Sicherheit der Patienten. Die Apotheker betonen zu Recht die Notwendigkeit, die Standards und die Fachkompetenz in der Gesundheitsbranche zu wahren und zu stärken, anstatt diese zu untergraben.
ABDA startet Kampagne gegen Apotheken ohne approbierte Fachkräfte
Die ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände) hat eine umfassende Kampagne gestartet, um gegen einen aktuellen Referentenentwurf zu protestieren, der die Einführung von Apotheken ohne approbierte Apotheker vorsieht. Dieser Vorschlag hat eine hitzige Debatte innerhalb der Apothekerschaft ausgelöst und könnte potenziell tiefgreifende Auswirkungen auf die pharmazeutische Versorgung in Deutschland haben.
Die Kampagne, unter dem Motto "Gesundheit sichern. Jetzt. Die Apotheke.", zielt darauf ab, die breite Öffentlichkeit über die Bedeutung der pharmazeutischen Expertise approbierter Fachkräfte aufzuklären. Durch markante Motive, wie beispielsweise die Umwandlung des Begriffs "nächste Apotheke" in "letzte Apotheke", soll auf die mögliche Dezimierung des Apothekennetzes hingewiesen werden.
Zusätzlich zur visuellen Botschaft ruft die ABDA alle Apothekenteams auf, sich aktiv an der Kampagne zu beteiligen, insbesondere durch die Produktion von Videos. In diesen Videos sollen die einzigartigen Leistungen betont werden, die nur von approbierten Apothekern erbracht werden können. Ein vorbereiteter "Social-Media-Leitfaden" soll sicherstellen, dass die Botschaften der Teilnehmer konsistent und wirkungsvoll sind, indem jeder Beitrag mit dem Satz "Meine Patienten brauchen mich, weil ..." beginnt.
Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA, betonte die Notwendigkeit einer aktiven Auseinandersetzung mit dem Referentenentwurf, ohne den Dialog mit der Politik zu vernachlässigen. Die Kampagne soll nicht nur das Bewusstsein für die potenziellen Einschränkungen in der pharmazeutischen Versorgung schärfen, sondern auch politische Entscheidungsträger dazu ermutigen, die Bedürfnisse der Patienten und die Qualität der Gesundheitsversorgung in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen zu stellen.
Die von der ABDA initiierte Kampagne ist ein entscheidender Schritt, um auf die Bedeutung approbierter Apothekerinnen und Apotheker für die Sicherstellung einer hochwertigen Gesundheitsversorgung hinzuweisen. Angesichts der potenziellen Auswirkungen des aktuellen Referentenentwurfs ist es entscheidend, dass sowohl die Öffentlichkeit als auch politische Entscheidungsträger die Debatte aufmerksam verfolgen und die langfristigen Folgen einer etwaigen Gesetzesänderung sorgfältig abwägen.
Actilyse-Versorgungssicherheit wiederhergestellt: Boehringer Ingelheim plant gestaffelte Wiederbevorratung bis August
Nach monatelangem Lieferengpass beim Thrombolytikum Actilyse (Alteplase) gibt es nun positive Nachrichten für medizinische Einrichtungen und Patienten. Boehringer Ingelheim, der Hersteller des Medikaments, verkündete kürzlich, dass die Bevorratung von Actilyse wieder aufgenommen wird. Dies kommt durch die Zulassung eines neuen Produktionsstandorts in Wien zustande, der ausreichend Wirkstoff für die Produktion bereitstellt.
Die Rückkehr zur Normalität erfolgt in zwei Etappen. Zunächst werden ab Ende Juni Apotheken beliefert, jedoch mit einer limitierten Maximalmenge von drei Packungen pro Bestellung, die bis Ende Juli gelten wird. Apotheken können die Ware über den pharmamall Webshop oder die MSV-3-Anbindung bestellen. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass das Produkt kontrolliert auf den Markt gebracht wird, wobei der Bedarf der Apotheken berücksichtigt wird.
Für die Phase ab dem 1. August ist geplant, den Großhandel mit Actilyse zu versorgen. Damit wird sichergestellt, dass jede Apotheke ausreichend Gelegenheit hat, ihre Bestände zu erneuern. Nach dieser Phase wird es keine Mengenbeschränkungen mehr geben, und das Medikament wird uneingeschränkt verfügbar sein.
Actilyse, das den Wirkstoff Alteplase enthält, ist ein Thrombolytikum, das zur Auflösung von Blutgerinnseln in Blutgefäßen eingesetzt wird. Es ist unverzichtbar bei der Behandlung schwerwiegender Erkrankungen wie akutem Herzinfarkt, akuter massiver Lungenembolie und akutem ischämischem Schlaganfall, für die derzeit keine vergleichbaren Alternativtherapien existieren.
Die Maßnahmen zur Wiederbevorratung wurden in enger Abstimmung mit dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) entwickelt, um eine geregelte und gerechte Verteilung sicherzustellen. Boehringer Ingelheim betont, dass die verbesserte Lieferlage eine erhebliche Erleichterung für medizinische Fachkräfte und Patienten darstellt, die dringend auf die Wirkung von Alteplase angewiesen sind.
Die Nachricht von der Wiederbevorratung von Actilyse ist ein Hoffnungsschimmer für viele Patienten und medizinische Fachkräfte, die auf dieses lebensrettende Medikament angewiesen sind. Boehringer Ingelheim hat mit der Zulassung des neuen Produktionsstandorts in Wien schnell reagiert, um die Versorgung zu verbessern. Die gestaffelte Verteilung ab Ende Juni und die Aufhebung der Mengenbeschränkungen ab August werden dazu beitragen, dass Actilyse wieder flächendeckend verfügbar ist.
Dittmar verteidigt pDL für PTA: Kontroverse um Apothekenreform und Berufsbild
Die geplante Einführung von Apotheken ohne approbierte Leitungspersonen hat im deutschen Bundestag eine lebhafte Debatte entfacht. Die parlamentarische Staatssekretärin Sabine Dittmar (SPD) und die CDU-Abgeordnete Simone Borchardt stehen hierbei in starkem Kontrast zueinander.
Sabine Dittmar verteidigt die Gesetzesänderung vehement und sieht darin keine Gefahr für das Berufsbild der Apothekerinnen und Apotheker. Vielmehr betont sie die Chance zur Stärkung der heilkundlichen Kompetenz durch neue Dienstleistungen wie Impfungen und präventive Maßnahmen, wie sie im Gesundes-Herz-Gesetz vorgesehen sind. Ihrer Meinung nach werden Apotheken durch diese Erweiterungen zukünftig eine noch wichtigere Rolle in der Gesundheitsversorgung einnehmen können.
Simone Borchardt hingegen äußert scharfe Kritik an den Plänen und spricht von einer potenziellen "Degradierung des Berufsstandes". Sie bemängelt, dass der Gesetzentwurf wichtige Punkte wie eine angemessene Erhöhung des Apothekenhonorars und Lösungen für die Probleme bei der Retaxierung nicht ausreichend berücksichtigt. Für Borchardt stehen die finanziellen Herausforderungen, denen Apotheken bereits jetzt gegenüberstehen, im Mittelpunkt ihrer Bedenken.
Die Diskussion dreht sich auch um die Frage der pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL). Dittmar betont, dass die Regelungen hierzu gemäß dem Sozialgesetzbuch weiterhin der Selbstverwaltung unterliegen und sich an dieser Situation durch das Apotheken-Reformgesetz nichts ändern wird.
Beide Politikerinnen verdeutlichen ihre Positionen in einer hitzigen Fragestunde im Bundestag. Während Dittmar die geplanten Reformen als Chance zur Modernisierung und Verbesserung der medizinischen Versorgung in Deutschland sieht, pocht Borchardt auf eine Überarbeitung des Gesetzentwurfs, um die Interessen und die Zukunftsfähigkeit des Apothekerberufs besser zu schützen.
Die Debatte über die Einführung von Apotheken ohne approbierte Leitungspersonen zeigt deutlich die gespaltenen Meinungen und die tiefgreifenden Herausforderungen im deutschen Gesundheitswesen auf. Während die SPD-Politikerin Sabine Dittmar die geplante Gesetzesänderung als Möglichkeit zur Stärkung der heilkundlichen Kompetenz der Apothekerinnen und Apotheker begrüßt, warnt die CDU-Abgeordnete Simone Borchardt vor einer potenziellen "Degradierung des Berufsstandes".
Dittmars Argumentation zielt darauf ab, durch neue Dienstleistungen wie Impfungen und präventive Maßnahmen die Rolle der Apotheken zu erweitern und so eine bessere medizinische Versorgung zu gewährleisten. Borchardt hingegen fordert eine stärkere Berücksichtigung der finanziellen und beruflichen Interessen der Apotheker, insbesondere in Bezug auf Honorare und bürokratische Belastungen.
Die Entscheidung über die Zukunft der Apotheken wird nicht nur die Branche selbst, sondern auch die Patientenversorgung in Deutschland maßgeblich beeinflussen. Es bleibt abzuwarten, ob und wie die Bedenken und Forderungen der Opposition in den weiteren Verlauf der Gesetzgebungsverfahren einfließen werden und ob die geplanten Reformen tatsächlich zu einer Verbesserung der Gesundheitsversorgung führen können.
Betrug mit Mounjaro-Rezepten: Apotheker in Rheinland-Pfalz warnen vor raffinierter Betrugsmasche
Im nördlichen Teil von Rheinland-Pfalz sorgt derzeit eine gut organisierte Betrugsmasche für Aufsehen unter Apothekern und Behörden. Seit Dienstag operieren dreiste Rezeptfälscher, die gezielt das Medikament Mounjaro anfordern. Peter Betz, Inhaber der St. Anna Apotheke in Nickenich, berichtet von mehreren erfolgreichen Betrugsversuchen und ruft Kollegen zur Vorsicht auf. Die Täter gehen dabei äußerst raffiniert vor: Sie bestellen telefonisch Mounjaro in verschiedenen Stärken und Packungsgrößen vor. Bei der Abholung der Medikamente gibt sich ein angeblicher Patient aus, der kaum Deutsch spricht und oft vorgibt, nur Russisch zu verstehen. Diese Masche lässt vermuten, dass gestohlene Muster-16-Rezepte verwendet werden.
Ein exemplarisches Ereignis ereignete sich kürzlich in Betz' Apotheke: Eine pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) nahm das gefälschte Rezept entgegen und begann mit der Abwicklung. Als sie auf die Erstattungsfähigkeit des Medikaments hinwies, entschied sie sich, Betz hinzuzuziehen, um das Rezept zu überprüfen. Der vermeintliche Patient behauptete, das Medikament sei für seinen Vater bestimmt und verließ angeblich kurz die Apotheke, um die Versichertenkarte zu holen. In Wirklichkeit nutzte er die Gelegenheit zur Flucht, ohne zurückzukehren. Dies hinterließ einen beträchtlichen Schaden in Höhe von 900 Euro für die Apotheke.
Nach weiteren Ermittlungen stellte sich heraus, dass die angegebene Arztpraxis, von der das Rezept stammte, derzeit geschlossen war. Andere betroffene Praxen gaben an, dass sie keine Rezepte für Mounjaro ausgestellt hatten. Bei Nachforschungen bei der Krankenkasse ergab sich zudem, dass die Daten auf den gefälschten Rezepten vollständig falsch waren. Ähnliche Fälle wurden bereits bei anderen Apotheken gemeldet, was auf eine koordinierte Vorgehensweise der Betrüger hinweist.
Die Apothekerschaft in der Region ist alarmiert. Peter Betz hat durch eine Warnung an seine Kollegen sieben weitere Apotheken identifiziert, die ähnliche Vorbestellungen für Mounjaro erhalten haben. Dies verdeutlicht die Ernsthaftigkeit und Ausbreitung dieser Betrugsmasche. Sowohl die Kriminalpolizei als auch die Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz wurden über die Vorfälle informiert und haben Ermittlungen aufgenommen, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
Die jüngsten Vorfälle von Rezeptfälschungen im nördlichen Rheinland-Pfalz zeigen eine besorgniserregende Entwicklung in der Kriminalität gegen Apotheken. Die Täter gehen äußerst geschickt vor, indem sie gefälschte Rezepte für das Medikament Mounjaro nutzen und sich als sprachlich eingeschränkte Patienten ausgeben, um den Verdacht zu vermeiden. Dies hat nicht nur finanzielle Auswirkungen auf die betroffenen Apotheken, sondern gefährdet auch das Vertrauen in das Gesundheitssystem.
Die Reaktion von Peter Betz, der andere Apotheker vor der Betrugsmasche warnt, ist lobenswert und zeigt die Solidarität innerhalb der Branche. Die Tatsache, dass mehrere Apotheken in der Region betroffen sind, deutet darauf hin, dass die Betrüger systematisch vorgehen und möglicherweise auf weitere Zielorte ausgedehnt haben könnten.
Es ist entscheidend, dass sowohl die Polizei als auch die Apothekerkammer intensiv ermitteln, um diese organisierte Kriminalität zu stoppen und weitere Schäden zu verhindern. Apotheker sind wichtige Akteure im Gesundheitswesen und verdienen Schutz vor derartigen betrügerischen Aktivitäten.
STIKO-Empfehlung: Nirsevimab bietet neuen Schutz vor RSV für alle Säuglinge
Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat eine wegweisende Empfehlung für die Immunisierung aller Säuglinge gegen Respiratorische Synzytial-Viren (RSV) ausgesprochen. Dies erfolgte auf Basis neuester Erkenntnisse über die Schwere und Häufigkeit von RSV-Infektionen bei Kindern unter einem Jahr. Professor Dr. Johannes Liese, ein Experte für pädiatrische Infektiologie und Immunologie, betonte in einem Pressegespräch des Science Media Centers die Dringlichkeit dieser Maßnahme. RSV-Infektionen zählen zu den häufigsten Ursachen schwerwiegender Atemwegsinfektionen bei Kleinkindern und sind insbesondere für Säuglinge unter einem Jahr riskant. Statistiken der STIKO zufolge wurden in den Jahren 2020 und 2021 zunehmend mehr Säuglinge aufgrund von RSV-Infektionen hospitalisiert, wobei die jährliche Inzidenz signifikant angestiegen ist.
Die bisherige Option für eine passive Immunisierung mit Palivizumab erforderte monatliche Injektionen und war nur für Risikogruppen wie frühgeborene Kinder oder solche mit spezifischen gesundheitlichen Beeinträchtigungen zugelassen. Die Zulassung des monoklonalen Antikörpers Nirsevimab im Oktober 2023 markierte einen Durchbruch, da er erstmals allen Säuglingen im ersten Lebensjahr zur Prophylaxe angeboten werden kann. Nirsevimab bietet den Vorteil einer einmaligen Gabe, die gemäß der STIKO-Empfehlung vorzugsweise im Herbst vor Beginn der RSV-Saison erfolgen soll. Dieses Zeitfenster ist entscheidend, um einen optimalen Schutz während der kritischen Monate von Oktober bis April zu gewährleisten.
Die Entscheidung der STIKO basiert auf umfangreichen Daten aus internationalen Studien, die eine signifikante Reduktion der Hospitalisierungsrate bei mit Nirsevimab geimpften Säuglingen dokumentieren. Lokale Experten wie Dr. Julia Tabatabai, Kinderärztin und Mitglied der STIKO, unterstützen diese Empfehlung und weisen auf die sichere Anwendung und Verträglichkeit von Nirsevimab hin. Der Antikörper hat eine Halbwertszeit, die einen lang anhaltenden Schutz über die RSV-Saison bietet und damit die Gesundheitsbelastung für Säuglinge erheblich mindern kann.
Die Kostenübernahme für diese Immunisierung wird nun standardmäßig von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, nachdem die STIKO ihre Empfehlung ausgesprochen hat. Dies stellt einen bedeutenden Fortschritt im Gesundheitsmanagement von RSV-Infektionen dar und könnte langfristig zu einer Senkung der Behandlungskosten im Gesundheitssystem führen.
Die Entscheidung der STIKO, alle Säuglinge mit Nirsevimab gegen RSV zu immunisieren, markiert einen Meilenstein im Schutz der vulnerabelsten Mitglieder unserer Gesellschaft. Die zunehmende Prävalenz und Schwere von RSV-Infektionen bei Säuglingen erforderte dringend eine breitere und effektivere Prophylaxe. Nirsevimab als einmalige Gabe bietet nicht nur einen praktischen Vorteil gegenüber bisherigen monatlichen Injektionen, sondern zeigt sich auch als gut verträglich und sicher.
Die Unterstützung dieser Maßnahme durch umfassende Daten aus internationalen Studien unterstreicht ihre Effektivität und das Potenzial, schwere Krankheitsverläufe signifikant zu reduzieren. Die frühzeitige Immunisierung im Herbst, vor Beginn der RSV-Saison, ist ein strategisch kluger Schritt, um einen robusten Schutz für alle Säuglinge zu gewährleisten.
Der Schritt zur Standardübernahme der Kosten durch die gesetzlichen Krankenkassen ist nicht nur gerechtfertigt, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll, wenn man die potenziellen Einsparungen durch reduzierte Krankenhausaufenthalte und Behandlungskosten bedenkt. Dies könnte langfristig das Gesundheitssystem entlasten und die Gesundheit der jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft nachhaltig verbessern.
Insgesamt ist die Entscheidung der STIKO ein klares Beispiel dafür, wie wissenschaftliche Erkenntnisse in effektive Gesundheitspolitik umgesetzt werden können, um das Wohlergehen unserer Kinder zu schützen und zu fördern.
Humanitäre Einsatzbilanz: Apotheker ohne Grenzen stärkt medizinische Versorgung in der Ukraine
Die Hilfsorganisation Apotheker ohne Grenzen Deutschland (AoG) hat bei ihrer Jahrespressekonferenz in Berlin eindrucksvoll Bilanz gezogen über ihre Nothilfeaktivitäten in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022. Unter der Leitung von Geschäftsführerin Eliette Fischbach und Vorstandsvorsitzendem Jochen Wenzel präsentierte AoG beeindruckende Zahlen und Erkenntnisse aus ihrem Einsatz für die pharmazeutische Versorgung der ukrainischen Bevölkerung.
Seit März 2022 hat AoG Medikamentenlieferungen im Wert von 3.426.453 Euro an Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine geschickt. Diese Lieferungen, die sowohl Akutmedikamente wie Antibiotika und Schmerzmittel als auch lebensnotwendige Dauermedikationen umfassen, haben maßgeblich dazu beigetragen, akute Engpässe zu überbrücken und Leben zu retten. Besonders in Zeiten zerstörter Infrastruktur und massiver Fluchtbewegungen infolge des Krieges waren diese Lieferungen von entscheidender Bedeutung.
Die Beschaffungsstrategie von AoG hat sich im Laufe des Einsatzes weiterentwickelt, von der anfänglichen Kooperation mit Apotheken hin zur Zusammenarbeit mit Krankenhäusern und Großhändlern. Dieser Wandel erwies sich nicht nur als kosteneffizienter, sondern auch als flexibler in der Bewältigung der steigenden Nachfrage nach Medikamenten, insbesondere für chronische Erkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck.
Neben der reinen Lieferung von Medikamenten betonte AoG die Bedeutung kontinuierlicher Evaluation und Anpassung ihrer Maßnahmen, um die Nothilfe bedarfsgerecht zu gestalten. Diese strategische Herangehensweise ermöglichte es der Organisation, auf aktuelle Herausforderungen zu reagieren und ihre Hilfe effektiv dort zu leisten, wo sie am dringendsten benötigt wird.
Die finanzielle Unterstützung für diese umfangreichen Hilfsmaßnahmen kam unter anderem durch eine Sondererlaubnis des Bundesministeriums für Gesundheit, die es AoG ermöglichte, Arzneimittel auf dem deutschen Markt zu erwerben. Dies zeigt die enge Zusammenarbeit zwischen staatlichen Stellen und der Zivilgesellschaft in der Bewältigung internationaler Gesundheitskrisen.
AoG verzeichnete zudem einen beachtlichen Anstieg der Einnahmen von rund 1,6 Millionen Euro im Jahr 2021 auf etwa 3,3 Millionen Euro im Jahr 2023, was eine Verdopplung bedeutet. Diese Zahlen spiegeln nicht nur das gestiegene Engagement und Interesse der Unterstützer wider, sondern auch die wachsende Anerkennung für die wichtige humanitäre Arbeit von AoG.
Insgesamt zeigt die Jahrespressekonferenz von Apotheker ohne Grenzen Deutschland eindrucksvoll, wie entscheidend die Unterstützung durch internationale Hilfsorganisationen in Krisenzeiten wie dem Ukraine-Konflikt ist. Ihre Arbeit rettet Leben, schließt Versorgungslücken und trägt wesentlich zur Stabilisierung der Gesundheitsversorgung in einer derzeit extrem belasteten Region bei.
Die Jahrespressekonferenz von Apotheker ohne Grenzen Deutschland (AoG) markiert einen bedeutenden Meilenstein in ihrem Einsatz für die medizinische Nothilfe in der Ukraine. Die vorgestellten Zahlen und Erfolge zeigen deutlich, wie entscheidend die kontinuierliche Unterstützung durch internationale Organisationen in Zeiten des Krieges ist. AoG hat nicht nur akute Medikamentenengpässe überwunden, sondern auch langfristige Lösungen für die Versorgung mit Dauermedikationen wie Diabetes- und Blutdruckmedikamenten geschaffen.
Besonders bemerkenswert ist die strategische Anpassung der Beschaffungswege, die es AoG ermöglichte, effizienter und kostengünstiger zu arbeiten. Diese Flexibilität ist essenziell, um schnell auf sich ändernde Bedingungen vor Ort reagieren zu können. Die Verdopplung der Einnahmen von AoG innerhalb von zwei Jahren unterstreicht nicht nur das Vertrauen der Spender in die Arbeit der Organisation, sondern auch die wachsende Dringlichkeit und Notwendigkeit solcher humanitären Einsätze.
Die Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Gesundheit, die es AoG ermöglichte, Medikamente auf dem deutschen Markt zu beschaffen, zeigt ein erfolgreiches Zusammenspiel zwischen staatlichen Institutionen und zivilgesellschaftlichem Engagement. Dieses Modell könnte ein Wegweiser für zukünftige internationale Hilfseinsätze sein, um schnelle und effektive Lösungen für humanitäre Krisen zu finden.
Insgesamt verdeutlicht die Jahrespressekonferenz von AoG, dass die humanitäre Hilfe in der Ukraine nicht nur eine kurzfristige Reaktion auf akute Notlagen darstellt, sondern eine langfristige Verpflichtung, die Gesundheitsversorgung der betroffenen Bevölkerung nachhaltig zu sichern. Sie zeigt auch, wie wichtig es ist, dass internationale Gemeinschaften und Organisationen zusammenarbeiten, um die Auswirkungen von Konflikten auf das tägliche Leben der Menschen zu minimieren und Hoffnung in schwierigen Zeiten zu spenden.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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