• 07.06.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Apotheken zwischen Tradition und Moderne

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Apotheken zwischen Tradition und Moderne

 

Politische Spannungen, rechtliche Neuerungen und wegweisende Entwicklungen in der Pharmabranche

Entdecken Sie die vielschichtige Welt der deutschen Apotheken: Von politischen Machtkämpfen in Westfalen-Lippe bis hin zu bahnbrechenden Gesetzesänderungen im Bundestag. Erfahren Sie, wie Notfallapotheken eine neue Ära der Arzneimittelversorgung einläuten und warum die Betriebsschließungsversicherung mit Covid-19-Deckung für Apothekenbetreiber unverzichtbar geworden ist. Tauchen Sie ein in die Diskussion um alternative Vergütungsmodelle und die Einführung neuer Medikamente wie den Mounjaro KwikPen. Gleichzeitig werfen Sie einen Blick auf die Herausforderungen in der Ausbildung von Pharmazeutisch-Technischen Assistenten und die wachsende Bedeutung der Einsamkeitsbekämpfung in Deutschland.

 

Einheit in der Krise: Hubmann appelliert an Apotheken zur Geschlossenheit

In einem kürzlich abgehaltenen Wirtschaftsseminar des Apothekerverbandes Mecklenburg-Vorpommern in Rostock-Warnemünde standen bedeutende berufspolitische Themen der Apothekenbranche im Rampenlicht. Die Veranstaltung, bei der der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), Dr. Hans-Peter Hubmann, als Gastredner auftrat, beleuchtete die aktuellen Herausforderungen und die Notwendigkeit einer vereinten Branche.

Axel Pudimat, Vorsitzender des Apothekerverbandes Mecklenburg-Vorpommern, betonte zu Beginn die Bedeutung einer soliden politischen Unterstützung für Apotheken. Er kritisierte die passive Haltung der Politik und unterstrich die Schwierigkeiten, die sich aus der rechtlichen Sonderstellung der Apotheken ergeben. Pudimat rief dazu auf, realistisch zu bleiben und entschlossen für die Interessen der Apotheken einzutreten, insbesondere angesichts aktueller rechtlicher Entwicklungen wie einem Skontourteil.

Hubmann warnte vor den potenziellen Konsequenzen einer Vernachlässigung der Apotheken durch die Politik. Er verwies auf die Gefahr einer Überlastung des Systems und verglich die Situation mit anderen Branchen, wie etwa der Bahn. Besonders besorgt äußerte er sich über die Pläne zur Zulassung von Apotheken ohne Apotheker und betonte die wirtschaftliche Relevanz gesunder Arbeitskräfte für die Produktivität.

Die Schwierigkeiten im Dialog mit dem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach wurden als frustrierend beschrieben, insbesondere im Hinblick auf die Pläne zur Zulassung von Apotheken ohne Apotheker. Zudem wurde betont, dass öffentliche Proteste von Apothekern als kontraproduktiv angesehen würden. Stattdessen wurde eine gezielte Sensibilisierung der Politik für die Probleme der Apotheken angeregt.

Hubmann warnte eindringlich vor den Folgen von Apotheken ohne Apotheker und kritisierte die geplanten Eckpunkte des Bundesgesundheitsministeriums. Die Umverteilung des Honorars und die geplanten Verhandlungen ab 2027 wurden skeptisch betrachtet. Es wurde betont, dass die ABDA flexible Lösungen vorschlage, um die Situation der Apotheken zu verbessern.

In Anbetracht der drohenden finanziellen Einbußen rief Hubmann zur Geschlossenheit innerhalb der Branche auf, obwohl auch interne Diskussionen erwünscht seien. Teilnehmer äußerten jedoch Bedenken bezüglich der bisherigen Erfolglosigkeit der ABDA in den vergangenen 20 Jahren. Trotzdem wurde betont, dass es notwendig sei, nicht kampflos aufzugeben, und es wurden Ideen für alternative Handlungsstrategien diskutiert.

Der Bericht zeigt eindrücklich die Herausforderungen, mit denen die Apothekenbranche konfrontiert ist, und unterstreicht die Bedeutung einer soliden politischen Unterstützung für die Sicherstellung einer angemessenen Versorgung. Die Forderung nach Geschlossenheit innerhalb der Branche und die Kritik an den aktuellen politischen Entwicklungen verdeutlichen die Dringlichkeit einer effektiven Interessenvertretung. Es wird deutlich, dass ein konstruktiver Dialog und alternative Handlungsstrategien notwendig sind, um die Zukunft der Apotheken nachhaltig zu sichern.

 

Kammerwahl in Westfalen-Lippe: Präsidentschaftskandidatin Overwiening strebt Wiederwahl an, während Opposition durch Formfehler geschwächt wird

Inmitten der bevorstehenden Kammerwahlen für die Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) zeichnet sich ein spannendes Bild ab, das von politischer Intrige und unvorhergesehenen Hindernissen geprägt ist. Die amtierende Präsidentin, Gabriele Regina Overwiening, hält sich bezüglich ihrer erneuten Kandidatur bedeckt, obwohl ihr Wahlprogramm klare Signale für eine Fortführung ihrer Amtszeit sendet. Kontinuität und Stabilität sind dabei ihre Leitmotive, während sie vor überhasteten Experimenten in einer kritischen Zeit warnt.

Die Wahlen, die 8362 stimmberechtigte Mitglieder in den Wahlkreisen Arnsberg, Detmold und Münster umfassen, stehen vor einem unerwarteten Wendepunkt, nachdem die Opposition durch einen bedauerlichen Formfehler geschwächt wurde. Der Fauxpas betrifft die BasisApothekern, die aufgrund verspäteter Einreichung ihrer Kandidatenliste drei potenzielle Kandidaten verloren haben, was die Chancen der Gemeinschaftsliste, die bei der letzten Wahl die Mehrheit erlangte, zusätzlich stärkt.

Die Kammerversammlung, die bald 103 Delegierte umfassen soll, verzeichnet gegenwärtig 97 Mitglieder. Insgesamt 154 Apothekerinnen und Apotheker bewerben sich um die begehrten Sitze, wobei Overwiening selbst auf ihrer Liste steht. Die Opposition ist in zwei Lager gespalten: die "Aktiven Apotheker Westfalen-Lippe" und die geschwächte BasisApothekern, die sich nun im Wahlkreis Arnsberg mit den Aktiven zusammentut, um der Übermacht der Gemeinschaftsliste entgegenzutreten.

Die unmittelbare Reaktion der BasisApothekern auf den Formfehler war Enttäuschung und Frustration, da eine rechtzeitige Intervention des Wahlleiters hätte den Schaden mildern können. Dennoch haben sie beschlossen, sich dem neuen Szenario anzupassen und ihre Unterstützung für die Aktiven Apotheker auszudrücken, um die Wahl im Wahlkreis Arnsberg beeinflussen zu können.

Der Ausgang dieser Wahlen ist nicht nur von großer Bedeutung für die Apothekerkammer Westfalen-Lippe, sondern auch für die zukünftige Gesundheitsversorgung in der Region. Die Entscheidung der Mitglieder wird zeigen, ob sie Kontinuität bevorzugen oder ob sie sich für einen neuen Kurs entscheiden wollen, der möglicherweise eine Änderung in der Führungsspitze der Kammer mit sich bringen könnte.

Die bevorstehenden Kammerwahlen in Westfalen-Lippe versprechen ein politisches Schauspiel voller Wendungen und Überraschungen zu werden. Der unglückliche Formfehler der BasisApothekern hat nicht nur ihre eigenen Chancen geschwächt, sondern auch das politische Kräfteverhältnis innerhalb der Kammer verschoben. Es bleibt abzuwarten, ob die Wähler auf Kontinuität setzen oder ob sie sich für einen neuen Kurs entscheiden, der möglicherweise eine Veränderung an der Spitze der Kammer mit sich bringen könnte.

 

Neuer Ansatz zur Arzneimittelversorgung: Notfallapotheken bieten 'Notdienst light'

In einem aktuellen Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) wird ein neuer Ansatz zur Verbesserung der Arzneimittelversorgung in Notfallsituationen vorgestellt. Dieser Ansatz sieht die Einrichtung von notdienstpraxisversorgenden Apotheken vor, die innerhalb oder in unmittelbarer Nähe von Notfallzentren betrieben werden sollen.

Diese Apotheken, auch als Zweitoffizinen bezeichnet, sollen sicherstellen, dass Patienten während der Betriebszeiten von Notfallpraxen Zugang zu dringend benötigten Medikamenten und apothekenpflichtigen Produkten haben. Im Gegensatz zu herkömmlichen Notdiensten, die auch über Nacht verfügbar sind, konzentrieren sich diese Apotheken jedoch ausschließlich auf den Spätdienst.

Gemäß dem Referentenentwurf sollen notdienstpraxisversorgende Apotheken auf demselben Gelände wie die Notfallzentren betrieben werden und über qualifiziertes Personal verfügen, darunter Approbierte. Die Personalvorgaben der Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) sollen auch für diese Zweitoffizinen gelten, wobei darauf geachtet werden muss, dass das Personal entsprechend seiner Ausbildung und Kenntnisse eingesetzt wird.

Eine Lockerung der räumlichen Anforderungen ist ebenfalls vorgesehen, um die Einrichtung von Zweitoffizinen zu erleichtern. Insbesondere wird die Vorgabe einer Mindestgrundfläche für Betriebsräume aufgehoben, und es wird erlaubt, dass die Apotheke aus einer Offizin, Lagerräumen und anderen erforderlichen Einrichtungen besteht. Dennoch müssen Vorgaben zur Barrierefreiheit, Vertraulichkeit der Beratung, Lagerung von Medikamenten und Meldeverpflichtungen weiterhin eingehalten werden.

Die Öffnungszeiten der notdienstpraxisversorgenden Apotheken entsprechen den Betriebszeiten der versorgten Notfallpraxen. Es gelten die gesetzlichen Mindestöffnungszeiten für Notfallpraxen, wobei die Apotheken an Wochenenden und Feiertagen von 9 bis 21 Uhr, mittwochs und freitags von 14 bis 21 Uhr und montags, dienstags und donnerstags von 18 bis 21 Uhr geöffnet sein müssen. Nach 21 Uhr übernimmt der reguläre Notdienst.

Im Gegensatz zum regulären Notdienst, bei dem eine Notdienstpauschale gezahlt wird, erhalten notdienstpraxisversorgende Apotheken einen pauschalen Zuschuss pro Woche für die Versorgung während der Betriebszeiten der Notfallpraxen. Die genaue Höhe dieses Zuschusses wird im Entwurf nicht spezifiziert.

Zusätzlich ist vorgesehen, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) und die Landesapothekerkammern Informationen austauschen, um die Organisation des Notdienstes zu verbessern und so die Versorgung der Versicherten zu optimieren.

Die Einführung notdienstpraxisversorgender Apotheken gemäß dem aktuellen Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums stellt einen vielversprechenden Schritt zur Verbesserung der Arzneimittelversorgung in Notfallsituationen dar. Durch die Einrichtung dieser Apotheken wird sichergestellt, dass Patienten während der Betriebszeiten von Notfallpraxen Zugang zu benötigten Medikamenten haben, ohne auf einen Vollnotdienst zurückgreifen zu müssen. Die vorgesehenen Lockerungen der räumlichen Anforderungen sollen die Einrichtung von Zweitoffizinen erleichtern, während gleichzeitig wichtige Vorgaben zur Sicherheit und Vertraulichkeit der Patientenversorgung eingehalten werden. Die geplante Kooperation zwischen Kassenärztlichen Vereinigungen und Landesapothekerkammern verspricht zudem eine effizientere Organisation des Notdienstes und eine optimierte Versorgung der Versicherten.

 

Schutz in unsicheren Zeiten: Die Bedeutung der Betriebsschließungsversicherung mit Covid-19-Deckung für Apotheken

In einer Zeit, in der die Apothekenbranche mit beispiellosen Herausforderungen konfrontiert ist, rückt die Bedeutung einer umfassenden Versicherungsdeckung in den Fokus. Mit dem Ausbruch des neuartigen Coronavirus (Covid-19) und den damit verbundenen behördlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sehen sich Apothekenbetreiber mit einer Vielzahl von Risiken konfrontiert, die ihre wirtschaftliche Stabilität bedrohen. In diesem Kontext gewinnt die Betriebsschließungsversicherung mit Covid-19-Deckung zunehmend an Bedeutung.

Diese Versicherungslösung bietet Apothekenbetreibern einen entscheidenden Schutz vor den finanziellen Folgen von Betriebsschließungen, die durch behördliche Anordnungen zur Infektionsprävention verursacht werden. Selbst bei größter Sorgfalt und Einhaltung aller Hygienemaßnahmen können Apotheken nicht vollständig vor dem Risiko einer behördlichen Schließung aufgrund von Covid-19-Ausbrüchen geschützt werden. Die Betriebsschließungsversicherung mit Covid-19-Deckung schließt diese Lücke und bietet den Betreibern eine dringend benötigte Absicherung.

Die Bedeutung dieser Versicherungslösung liegt nicht nur in der Abdeckung der direkten finanziellen Verluste durch Betriebsschließungen, sondern auch in der Gewährleistung der Kontinuität der Gesundheitsversorgung für die Gemeinschaft. Apotheken spielen eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung lebenswichtiger Medikamente und Gesundheitsdienstleistungen, und eine Unterbrechung ihres Betriebs kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Patienten haben.

In Anbetracht der aktuellen Unsicherheiten und der potenziellen Auswirkungen von Covid-19 auf die Apothekenbranche ist die Betriebsschließungsversicherung mit Covid-19-Deckung ein unverzichtbares Instrument zur Sicherung der finanziellen Stabilität von Apothekenbetrieben. Durch die Bereitstellung eines umfassenden Schutzes trägt diese Versicherungslösung dazu bei, die Resilienz der Apothekenbranche zu stärken und die Kontinuität der Gesundheitsversorgung für die Gemeinschaft zu gewährleisten.

Die Einführung der Betriebsschließungsversicherung mit Covid-19-Deckung ist ein bedeutender Schritt, um die finanzielle Sicherheit von Apothekenbetreibern in Zeiten der Unsicherheit zu gewährleisten. Diese Versicherung bietet nicht nur einen Schutz vor den direkten finanziellen Verlusten durch Betriebsschließungen, sondern trägt auch zur Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung für die Gemeinschaft bei. Es ist entscheidend, dass Apothekenbetreiber diese Versicherungslösung in Betracht ziehen, um sich vor den unvorhersehbaren Risiken von Covid-19 zu schützen und die Kontinuität ihres Betriebs sicherzustellen.

 

Angst vor Entwertung: Apotheker kritisieren Reformpläne als Reduktion auf Abgabestellen

In einer eindringlichen Rede auf der Delegiertenversammlung der Bayerischen Landesapothekerkammer (BLAK) äußerte Thomas Benkert, der Präsident der Kammer, ernsthafte Bedenken bezüglich der geplanten Apothekenreform. Seine Kritik richtete sich insbesondere gegen die mögliche Entwertung von Apotheken und die geplanten Maßnahmen zur Reform der Notfallversorgung.

Benkert skizzierte die Pläne des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach, die trotz des noch ausstehenden Referentenentwurfs bereits auf breite Kritik gestoßen sind. Besonders scharf verurteilte er die Idee der "Apotheke ohne Apotheker", die es erfahrenen pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) gestatten würde, temporär eine Apotheke zu leiten, sofern ein Approbierter aus dem Filialverbund digital zugeschaltet werden kann. Benkert bezweifelte die Praxistauglichkeit einer solchen Regelung und warnte vor möglichen Gefahren für die Patientensicherheit.

Des Weiteren kritisierte Benkert die geplanten Einschränkungen, die unter anderem vorsahen, dass in Apotheken unter den neuen Vertretungsregelungen keine Betäubungsmittel mehr abgegeben werden dürfen. Für Benkert stellt die BtM-Abgabe einen integralen Bestandteil der Apothekentätigkeit dar, und er warnte davor, dass Apotheken, die diese Funktion nicht mehr ausüben dürfen, ihre Identität verlieren könnten.

Ein weiterer Brennpunkt seiner Rede war die Reform der Notfallversorgung, bei der Benkert die Idee kritisierte, dass Apotheken an Notfallversorgungszentren eher "Abgabestellen" als vollwertige Apotheken sein könnten. Er betonte die Notwendigkeit, die Qualität der Notfallversorgung sicherzustellen und stellte die Frage nach den Öffnungszeiten und der Versorgungsqualität.

In Bezug auf die geplante Honorarreform sprach sich Benkert für eine angemessene Vergütung neuer Aufgaben im Bereich der Prävention aus und forderte eine Erhöhung des Fixums sowie eine Klarstellung bezüglich der Skonto-Gewährung in der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV).

Schließlich gab es auch eine personelle Veränderung in der Geschäftsführung der BLAK: Dr. Volker Schmitt geht in den Ruhestand, und seine bisherige Stellvertreterin, Kathrin Koller, übernimmt seine Position. Ihre stellvertretenden Geschäftsführer sind Karlheinz Hartl (Finanzen) und Dr. Peter Hans Killian (Pharmazie).

Thomas Benkerts klare und umfassende Analyse der geplanten Apothekenreform und der Reform der Notfallversorgung verdeutlicht die tiefgreifenden Bedenken, die innerhalb der Apothekerschaft in Bayern herrschen. Seine Argumente gegen die Einführung von "Apotheken ohne Apotheker" und die Beschränkungen bei der Betäubungsmittelabgabe zeigen die Sorge um die Sicherheit der Patienten und die Identität der Apotheken. Die Forderung nach angemessener Vergütung für neue Aufgaben unterstreicht die berechtigte Erwartung der Apotheker nach fairer Entlohnung für ihre Dienstleistungen. Die personelle Veränderung in der Geschäftsführung der BLAK markiert einen neuen Abschnitt in der Verbandsarbeit und wird zeigen, wie die Kammer mit den bevorstehenden Herausforderungen umgeht.

 

PTA-Ausbildung in NRW: 27 Prozent Schüler mit ausländischem Hintergrund

Die Bildungslandschaft im Gesundheitswesen Nordrhein-Westfalens (NRW) offenbart eine bemerkenswerte Vielfalt und zugleich herausragende Merkmale bezüglich der nationalen Herkunft und der Geschlechterverteilung unter den Schülern. Laut einer umfassenden Umfrage, an der 385 von insgesamt 455 Schulen teilnahmen, zeigt sich, dass jeder achte Schüler an diesen Bildungseinrichtungen eine ausländische Staatsangehörigkeit aufweist. Besonders ins Auge sticht dabei der hohe Anteil ausländischer Schüler bei den Pharmazeutisch-Technischen Assistenten (PTA), der mit knapp 27 Prozent sogar über dem Durchschnitt des Gesundheitswesens in NRW liegt, wo dieser bei etwa 12 Prozent liegt.

Am Stichtag des vergangenen Jahres, dem 15. Oktober, wurden besonders auffällige Zahlen festgestellt: So lag der Anteil ausländischer Schülerinnen und Schüler in der Pflegefachassistenz bei rund 30 Prozent und bei den PTA bei gut 27 Prozent. Für die Pharmazeutisch-Kaufmännischen Assistenten (PKA) liegen momentan nur Daten aus dem Jahr 2022 vor, die jedoch ebenfalls einen überdurchschnittlich hohen Anteil ausländischer Schüler von etwa 25 Prozent aufzeigen.

In anderen Bildungsgängen wie Physiotherapie, Ergotherapie und Notfallsanitätsdienst sind die Anteile ausländischer Schüler im Vergleich dazu deutlich niedriger. Hier beträgt der Anteil beispielsweise in der Physiotherapie lediglich 6 Prozent, in der Ergotherapie 3,5 Prozent und im Notfallsanitätsdienst sogar nur 0,4 Prozent.

Ein weiteres bedeutendes Merkmal, das sich aus den erhobenen Daten ergibt, ist die Geschlechterverteilung unter den Schülern im Gesundheitswesen. Insgesamt waren 69 Prozent der gemeldeten Schüler weiblich. Insbesondere bei den PTA zeigt sich eine starke Dominanz von Frauen, die mit knapp 86 Prozent die Mehrheit stellen. Auch bei den PKA im Jahr 2022 lag der Frauenanteil bei fast 90 Prozent. Hingegen liegt die Frauenquote im Bildungsgang Notfallsanitätsdienst bei vergleichsweise niedrigen 28 Prozent.

Diese Erkenntnisse werfen nicht nur Licht auf die Vielfalt und Inklusion im Bildungsbereich des Gesundheitswesens in NRW, sondern geben auch Anlass zur Diskussion über Fragen der Integration, Gleichstellung und spezifischen Bedürfnisse der verschiedenen Schülergruppen.

Die aktuellen Zahlen zur Schülerzusammensetzung im Gesundheitswesen Nordrhein-Westfalens zeigen eine bemerkenswerte Diversität und spiegeln gleichzeitig die Vielschichtigkeit der Gesellschaft wider. Der überdurchschnittlich hohe Anteil ausländischer Schüler bei den PTA und PKA verdeutlicht die Bedeutung einer integrativen Bildungspolitik, die darauf abzielt, Chancengleichheit für alle Schüler sicherzustellen. Ebenso ist die deutliche Dominanz von Frauen in diesen Bereichen ein Indikator für die anhaltende Herausforderung der Geschlechterungleichheit, die weiterhin angegangen werden muss, um eine ausgewogene Vertretung in allen Bereichen des Gesundheitswesens zu erreichen.

 

Apothekerin schlägt alternative Vergütungsmodelle vor: Einblick in den Apothekenalltag mit Bundestagsabgeordnetem

Die Inhaberin der Martinus-Apotheke in Dormagen, Jessica Weber, hat kürzlich den Bundestagsabgeordneten Daniel Rinkert (SPD) zu einem Besuch in ihrer Apotheke eingeladen, um ihm einen Einblick in den täglichen Betrieb zu gewähren und alternative Vergütungsmodelle für Apotheken vorzuschlagen.

Weber, die die Apotheke vor fünf Jahren übernahm und seitdem umfassende Modernisierungen durchführte, darunter die Digitalisierung von Prozessen und den Einsatz neuer Technologien, empfing Rinkert, der Mitglied im Rechtssausschuss und im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz ist, um ihm die Herausforderungen und Chancen des Apothekenalltags näherzubringen.

Während des Besuchs machte Weber deutlich, dass es ihr nicht darum gehe, zu klagen, sondern konstruktive Vorschläge zu machen, wie die Situation in Apotheken verbessert werden könne. Sie schlug vor, die Einführung des E-Rezepts und das Management von Lieferengpässen als pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) zu honorieren, indem eine Pauschale pro eingelöstem E-Rezept und die Einrichtung einer pdL für das Lieferengpassmanagement vorgesehen werden sollten.

Darüber hinaus nutzte Weber die Gelegenheit, um auf die potenziellen negativen Auswirkungen von "Light-Apotheken" hinzuweisen, die keine fest angestellten Apotheker vor Ort haben. Sie argumentierte, dass dies zu einer Zwei-Klassen-Versorgung führen könnte und nicht im Sinne des sozialen Friedens und der Sozialdemokratie sei.

Rinkert äußerte sich nicht zu den konkreten Plänen der SPD bezüglich der Apothekenreform, was von Weber als angemessen betrachtet wurde, da die Diskussionen darüber noch nicht abgeschlossen sind. Stattdessen betonte sie die Wichtigkeit, dem politischen Entscheidungsträger einen umfassenden Einblick in die Arbeitsabläufe und Herausforderungen einer Apotheke zu geben.

Der Besuch von Daniel Rinkert in der Martinus-Apotheke markiert einen wichtigen Schritt in Richtung einer konstruktiven Zusammenarbeit zwischen der Apothekerschaft und der politischen Ebene. Jessica Webers Engagement und ihre Vorschläge für alternative Vergütungsmodelle verdeutlichen die Bedeutung einer gemeinsamen Anstrengung, um die Interessen der Apotheken zu vertreten und die Qualität der pharmazeutischen Versorgung zu verbessern.

Die Initiative von Jessica Weber, Bundestagsabgeordneten Daniel Rinkert einen Einblick in den Apothekenalltag zu gewähren und alternative Vergütungsmodelle vorzuschlagen, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es ist wichtig, dass die Apothekerschaft aktiv in politische Diskussionen eingebunden wird und konstruktive Lösungen für die Herausforderungen des Berufsstandes entwickelt. Die Vorschläge von Weber, die Einführung des E-Rezepts und das Management von Lieferengpässen als pharmazeutische Dienstleistungen zu honorieren, könnten dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen in Apotheken zu verbessern und die Qualität der Patientenversorgung zu sichern. Es bleibt zu hoffen, dass politische Entscheidungsträger solche Vorschläge ernsthaft prüfen und die Zusammenarbeit zwischen Apothekern und der Politik weiter intensivieren.

 

Tabuthema im Bundestag: Medizinforschungsgesetz und die Debatte um Geheimpreise

Die Diskussion über das Medizinforschungsgesetz (MFG) erreichte am Donnerstag den deutschen Bundestag, wobei die Abgeordneten eine breite Palette von Anliegen und Standpunkten zum umstrittenen Gesetzesentwurf vorbrachten. Das von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorgeschlagene Gesetz zielt darauf ab, die Bedingungen für die Entwicklung, Zulassung und Produktion von Arzneimitteln und Medizinprodukten in Deutschland zu verbessern. Eine der kontroversesten Maßnahmen des MFG ist die Einführung vertraulicher Erstattungsbeträge für patentgeschützte Arzneimittel, die in den Wochen vor der Debatte auf Widerstand im Gesundheitswesen gestoßen ist.

Während Lauterbach und andere Befürworter des Gesetzes die Bedeutung betonen und behaupten, dass es den Forschungsstandort stärken und die Versorgung verbessern werde, haben viele Redner im Bundestag die geplante Schaffung einer Bundesethikkommission kritisiert. Diese Kommission wird als unnötige Doppelstruktur angesehen, da bereits eine Vielzahl von Ethikkommissionen existiert. Oppositionspolitiker, insbesondere von den Grünen und der Linken, haben auch die engen Verbindungen zwischen Regierungsvertretern und der Pharmaindustrie, insbesondere dem Unternehmen Eli Lilly, hervorgehoben und das MFG als "Lex Lilly" bezeichnet.

Trotz der breiten Diskussion über verschiedene Aspekte des MFG blieb das Thema der vertraulichen Erstattungsbeträge bei patentgeschützten Arzneimitteln der Elefant im Raum, der von den meisten Rednern vermieden wurde. Sowohl die gesetzlichen als auch die privaten Krankenversicherungen, der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), der Bundesrat, die Ärzteschaft sowie einige Pharmaverbände und -unternehmen haben die Geheimpreise abgelehnt, was zu einer starken Opposition gegen diese Maßnahme im Gesundheitswesen geführt hat.

Insgesamt spiegelt die Debatte im Bundestag die komplexe Dynamik zwischen politischen Zielen, wirtschaftlichen Interessen und ethischen Bedenken wider, die mit der Regulierung der Medizinforschung und -entwicklung einhergehen.

Die Debatte um das Medizinforschungsgesetz zeigt deutlich, dass die Einführung vertraulicher Erstattungsbeträge bei patentgeschützten Arzneimitteln ein stark umstrittenes Thema ist. Während Befürworter die Vorteile des Gesetzes betonen, bleibt die Frage nach der Transparenz und Fairness bei der Preisgestaltung im Gesundheitswesen bestehen. Die Kritik an der geplanten Bundesethikkommission unterstreicht zusätzlich die Bedenken hinsichtlich potenzieller Doppelstrukturen und bürokratischer Belastungen. Insgesamt verdeutlicht die Debatte die Herausforderungen bei der Suche nach einem ausgewogenen Ansatz zwischen wirtschaftlichen Interessen, politischen Zielen und ethischen Grundsätzen im Bereich der Medizinforschung.

 

Neue Option für Patienten: Mounjaro KwikPen zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und Adipositas jetzt in Deutschland erhältlich

In einer bahnbrechenden Entwicklung auf dem deutschen Arzneimittelmarkt hat das Pharmaunternehmen Lilly die Einführung des Mounjaro KwikPens angekündigt, eine neue Darreichungsform seines bewährten Medikaments mit dem Wirkstoff Tirzepatid. Diese Neuerung bietet Patienten mit Typ-2-Diabetes und Adipositas eine bequeme und präzisere Möglichkeit zur Verwaltung ihrer Behandlung.

Bislang war Mounjaro nur als Injektionslösung in einer Durchstechflasche erhältlich, was möglicherweise Einschränkungen für Patienten und medizinische Fachkräfte mit sich brachte. Durch die Einführung des Mounjaro KwikPens können Patienten nun von einer vorgefüllten, benutzerfreundlichen Einweg-Pen-Option profitieren, die eine einfachere subkutane Injektion ermöglicht.

Der Mounjaro KwikPen ist in verschiedenen Dosierstärken erhältlich, darunter 2,5 mg, 5 mg, 7,5 mg, 10 mg, 12,5 mg und 15 mg. Diese breite Palette an Dosierungen ermöglicht eine präzisere Anpassung der Behandlung an die individuellen Bedürfnisse der Patienten und verbessert damit die Therapieergebnisse.

Eine der bemerkenswertesten Eigenschaften des Mounjaro KwikPens ist seine Lagerungsflexibilität. Vor dem Anbruch kann der Pen im Kühlschrank bei Temperaturen zwischen 2 und 8 Grad Celsius aufbewahrt werden. Nach dem Anbruch ist der Pen ungekühlt (bei einer maximalen Temperatur von unter 30 Grad Celsius) für 30 Tage haltbar. Dies bietet den Patienten eine bequeme Aufbewahrungsmöglichkeit und gewährleistet die Wirksamkeit des Medikaments über einen längeren Zeitraum.

In Bezug auf die Anwendungshäufigkeit wird der Mounjaro KwikPen einmal wöchentlich subkutan injiziert. Jeder Fertigpen enthält vier Dosen, wobei pro Injektion nur eine Dosis abgegeben wird. Diese einfache Anwendung und Dosierung machen den KwikPen zu einer praktischen Lösung für Patienten und medizinische Fachkräfte gleichermaßen.

Neben seiner Wirksamkeit bietet der Mounjaro KwikPen auch ein ähnliches Nebenwirkungsprofil wie andere GLP-1-Rezeptor-Agonisten, wobei Übelkeit und Durchfall die häufigsten Nebenwirkungen sind. Ein bedeutender Vorteil ist jedoch, dass es unter Mounjaro in der Monotherapie zu keinen klinisch signifikanten oder schweren Hypoglykämien kommt, was die Sicherheit des Medikaments weiter unterstreicht.

Die Einführung des Mounjaro KwikPens markiert einen Meilenstein in der Behandlung von Typ-2-Diabetes und Adipositas in Deutschland. Durch seine benutzerfreundliche Handhabung, präzise Dosierung und verbesserte Lagerungsmöglichkeiten bietet der KwikPen eine innovative Lösung zur Verbesserung der Therapieergebnisse und Lebensqualität der Patienten.

Die Einführung des Mounjaro KwikPens ist eine bedeutende Entwicklung auf dem deutschen Arzneimittelmarkt. Durch seine benutzerfreundliche Handhabung, präzise Dosierung und verbesserte Lagerungsoptionen bietet der KwikPen eine innovative Lösung für die Behandlung von Typ-2-Diabetes und Adipositas. Diese Neuerung wird zweifellos dazu beitragen, die Therapieergebnisse zu verbessern und die Lebensqualität der betroffenen Patienten zu steigern.

 

Neue Gesetzesänderung: THC-Grenzwert für Autofahrer eingeführt zur Anpassung an die Legalisierung von Cannabis

Die Bundesregierung hat kürzlich eine bedeutende Gesetzesänderung verabschiedet, die sich auf die Legalisierung von Cannabis und deren Auswirkungen auf den Straßenverkehr konzentriert. Diese Maßnahme markiert einen wichtigen Schritt in der Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen an die veränderten gesellschaftlichen Normen und stellt gleichzeitig sicher, dass die Verkehrssicherheit gewährleistet bleibt.

Das neue Gesetz sieht die Einführung eines Grenzwerts für den Wirkstoff THC im Blut von Autofahrern vor, ähnlich der bereits bestehenden Alkoholgrenze von 0,5 Promille. Der festgelegte Grenzwert liegt bei 3,5 Nanogramm THC pro Milliliter Blut. Personen, die diesen Wert überschreiten, müssen mit einer Geldstrafe von 500 Euro sowie einem einmonatigen Fahrverbot rechnen. Diese Entscheidung basiert auf Empfehlungen einer Expertenkommission des Verkehrsministeriums, die darauf hinweist, dass ab diesem Schwellenwert die Möglichkeit einer beeinträchtigenden Wirkung nicht ausgeschlossen werden kann.

Besonders strengere Regeln gelten für Fahranfänger und Personen, die Cannabis und Alkohol mischen. Es wurde festgelegt, dass der Konsum von Alkohol am Steuer nach dem Konsum von Cannabis eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Personen, die gegen diese Vorschrift verstoßen, müssen mit einem höheren Bußgeld von in der Regel 1000 Euro rechnen. Darüber hinaus gilt für Fahranfänger und Personen unter 21 Jahren während der zweijährigen Probezeit für den Führerschein ein absolutes Cannabisverbot, unabhängig von der THC-Konzentration im Blut.

Das Gesetz bezieht sich nicht nur auf den Konsum von Cannabis in Form von Joints, sondern auch auf THC-haltige Lebensmittel, Getränke, Öle und Extrakte. Ausgenommen sind jedoch Personen, die THC aus verschriebenen Arzneimitteln konsumieren. Für die Überprüfung des aktuellen Konsums sollen empfindliche Speicheltests eingesetzt werden, wobei im Falle von Anzeichen von Fahruntüchtigkeit auch eine Blutprobe durchgeführt werden kann.

Studien zeigen, dass die Wirkungsweise von Cannabis auf die Fahrtüchtigkeit sich von der von Alkohol unterscheidet. Sicherheitsrelevante Effekte treten nach dem Konsum von Cannabis am stärksten etwa 20 bis 30 Minuten danach auf und klingen nach drei bis vier Stunden wieder ab. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass die THC-Konzentration bei gelegentlichem Konsum in einigen Stunden abfällt, während sie sich bei häufigem Konsum im Körper anreichern und noch Tage bis Wochen nachweisbar sein kann.

Die Reaktionen auf das neue Gesetz sind gemischt. Während einige es als einen notwendigen Schritt zur Verbesserung der Verkehrssicherheit betrachten, sehen andere darin einen Rückschritt. Trotzdem stellt diese Gesetzesänderung einen bedeutenden Schritt dar, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu verbessern und gleichzeitig die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Konsum von Cannabis anzupassen.

Die Einführung eines THC-Grenzwerts für Autofahrer markiert einen wichtigen Schritt zur Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen an die Legalisierung von Cannabis. Es ist entscheidend, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, während gleichzeitig die individuellen Freiheiten respektiert werden. Diese Maßnahme stellt sicher, dass Fahrer, die unter dem Einfluss von Cannabis stehen, angemessen sanktioniert werden, wodurch das Risiko von Unfällen reduziert wird. Allerdings ist es auch wichtig, dass die Durchsetzung dieser neuen Regeln effektiv und gerecht erfolgt, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in das Straßensicherheitssystem zu erhalten.

 

Neue Studie warnt vor möglichen Risiken von Xylit für Herz-Kreislauf-Gesundheit

Eine aktuelle Studie, veröffentlicht im renommierten European Heart Journal, hat potenzielle Risiken des weit verbreiteten Zuckeraustauschstoffs Xylit für die Herz-Kreislauf-Gesundheit aufgezeigt. Das Forschungsteam unter der Leitung von Dr. Marco Witkowski von der Charité Berlin analysierte die Daten von über 3300 Personen mit stabilen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die zur Diagnostik die Klinik aufsuchten.

Die Ergebnisse der Studie zeigten eine signifikante Assoziation zwischen erhöhten Xylit-Serumkonzentrationen im Blut und einem erhöhten Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Ereignisse (MACE) wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder kardiovaskulären Tod. Personen mit hohen Xylit-Konzentrationen wiesen ein um 57 Prozent erhöhtes Risiko für solche Ereignisse im Vergleich zu Personen mit niedrigeren Xylit-Werten auf.

Weitere In-vitro-Tests legten nahe, dass Xylit die Reaktivität der Thrombozyten erhöht, was zu einer erleichterten Bildung von Blutgerinnseln führen könnte. Diese Ergebnisse wurden in In-vivo-Untersuchungen mit Mäusen und gesunden Freiwilligen bestätigt.

Xylit, auch bekannt als Xylitol (E 967), wird häufig als kalorienarmer Süßstoff und zur Kariesprophylaxe eingesetzt. Aufgrund seiner karieshemmenden Wirkung wird Xylit in einer Vielzahl von Lebensmitteln und Zahnpflegeprodukten verwendet. Die Studie legt jedoch nahe, dass Personen mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen den Konsum von Xylit möglicherweise einschränken sollten.

Dr. Witkowski betont die Bedeutung der Sensibilisierung der Verbraucher für potenzielle Risiken von Xylit und empfiehlt, bei Unsicherheiten den Rat von medizinischem Fachpersonal einzuholen. Die Forschungsergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen, um die genauen Mechanismen und potenziellen Gesundheitsrisiken von Xylit besser zu verstehen.

ie Ergebnisse dieser Studie werfen ein neues Licht auf die Verwendung von Xylit als Zuckeraustauschstoff und Kariesprophylaxe. Obwohl Xylit lange Zeit als sichere Alternative zu Zucker angesehen wurde, legen diese Erkenntnisse nahe, dass es möglicherweise negative Auswirkungen auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit haben könnte, insbesondere bei Personen mit vorbestehenden Erkrankungen. Es ist wichtig, dass Verbraucher über diese potenziellen Risiken informiert sind und bei Fragen oder Bedenken den Rat von Fachleuten einholen. Weitere Forschung ist erforderlich, um ein umfassendes Verständnis der Auswirkungen von Xylit auf die Gesundheit zu erlangen.

 

Einsamkeit in Deutschland: Neue Initiativen und Strategien zur Bekämpfung des sozialen Phänomens

In einem bedeutsamen Schritt zur Bewältigung der weitverbreiteten Problematik der Einsamkeit hat Deutschland Pläne für eine umfassende Maßnahmenoffensive gegen dieses Phänomen angekündigt. Dieser Schritt reflektiert die wachsende Anerkennung der sozialen und gesundheitlichen Folgen von Einsamkeit, die lange Zeit ein vernachlässigtes Thema waren. Eine kürzlich abgehaltene Konferenz in Düsseldorf diente als Forum, in dem politische Entscheidungsträger, Experten und Interessenvertreter zusammenkamen, um Strategien zur Bekämpfung der Einsamkeit zu erörtern und zu entwickeln.

Die Dringlichkeit dieser Diskussion wurde durch das kürzlich vorgestellte Einsamkeitsbarometer des Bundesfamilienministeriums verdeutlicht, das alarmierende Daten über die Auswirkungen von Einsamkeit in Deutschland lieferte. Insbesondere Alleinerziehende, ältere Menschen und Migranten wurden als besonders anfällige Gruppen identifiziert. Die Ergebnisse dieses Berichts unterstreichen die Notwendigkeit, die Herausforderung der Einsamkeit ganzheitlich anzugehen und effektive Maßnahmen zu ergreifen, die über kurzfristige Interventionen hinausgehen.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hob die Bedeutung kleiner Gesten und des persönlichen Engagements hervor, um Einsamkeit zu bekämpfen. Er betonte, dass zwar keine Gesetze Einsamkeit einfach "wegzaubern" könnten, jedoch jeder Einzelne durch einfache Handlungen im Alltag dazu beitragen könne, das Gefühl der Isolation bei Mitmenschen zu lindern. Diese Betonung persönlicher Verantwortung und Empathie unterstreicht den vielschichtigen Ansatz, der erforderlich ist, um Einsamkeit effektiv anzugehen.

Die Konferenz bot auch die Gelegenheit, internationale Best Practices zu untersuchen, insbesondere aus Ländern wie Großbritannien und den Niederlanden, die bereits nationale Strategien zur Bekämpfung von Einsamkeit implementiert haben. Diese Länder haben gezeigt, dass strukturelle Veränderungen und die Einführung spezifischer Maßnahmen, wie die Schaffung von Einsamkeitsministern, wirksame Instrumente sein können, um das Problem anzugehen.

Es ist jedoch wichtig anzuerkennen, dass die Auswirkungen von Einsamkeit weit über individuelle Gefühle der Isolation hinausgehen. Einsamkeit ist mit einem erhöhten Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen verbunden und kann auch politische Extremismus und das Entstehen von Verschwörungstheorien begünstigen. Daher ist es unerlässlich, dass die Politik und die Gesellschaft insgesamt diese Herausforderung ernst nehmen und gemeinsam daran arbeiten, die soziale Verbundenheit zu stärken und Isolation zu bekämpfen.

Die bevorstehende bundesweite Aktionswoche "Gemeinsam aus der Einsamkeit" wird eine weitere Gelegenheit bieten, das Bewusstsein für dieses drängende Thema zu schärfen und die Menschen zum Handeln zu ermutigen. Die Herausforderung besteht darin, Einsamkeit nicht nur als persönliches, sondern als gesamtgesellschaftliches Problem zu betrachten und entsprechend zu handeln.

Die angekündigte Maßnahmenoffensive gegen Einsamkeit ist ein überfälliger Schritt, der die dringende Notwendigkeit betont, dieses gesellschaftliche Problem anzugehen. Die Zusammenarbeit von Regierung, Experten und Bürgern ist entscheidend, um wirksame Strategien zu entwickeln, die Einsamkeit bekämpfen und das Wohlbefinden aller Bürger verbessern können. Dieser ganzheitliche Ansatz unterstreicht die Bedeutung kollektiver Anstrengungen, um Einsamkeit zu überwinden und eine unterstützende, verbundene Gesellschaft zu schaffen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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