• 17.03.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute: Zwischen Risiken, Innovationen und gesellschaftlicher Verantwortung

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute: Zwischen Risiken, Innovationen und gesellschaftlicher Verantwortung

 

Eine umfassende Untersuchung der aktuellen Risiken und Chancen für Apotheken, Lösungsansätze zur Stärkung der Gesundheitsversorgung und ein Ausblick auf die sich entwickelnde Rolle der Apotheken in Deutschland

Die Apotheken in Deutschland stehen derzeit vor einer komplexen Gemengelage. Neben der Notwendigkeit eines sicheren Betriebs und der finanziellen Stärkung durch zusätzliche Mittel seitens der Regierung gibt es auch technische Probleme in der Telematikinfrastruktur, die die Ausstellung und Einlösung von E-Rezepten beeinträchtigen. Die kontroverse Debatte um das Cannabis-Legalisierungsgesetz sowie die Diskussionen über das Apothekenhonorar werfen zusätzliche Fragen auf. Lokale Apotheken kämpfen mit den Auswirkungen von Insolvenzen großer Einzelhändler wie "Mein Real", während junge Apotheker wie Antonia Gremme ihre eigenen Wege gehen und die Zukunft der Pharmabranche gestalten. Hinzu kommen politische Initiativen wie das geplante "Apothekenstärkungsgesetz 2.0" der CDU, das die wirtschaftliche Lage der Apotheken verbessern soll.

 

Apothekenmanagement: Strategien für einen sicheren Betrieb

In der Welt der Gesundheitsversorgung sind Apotheken nicht nur Verkaufsstellen für Medikamente, sondern auch Anlaufstellen für Rat und Unterstützung. Doch hinter den vertrauenswürdigen Kulissen verbirgt sich eine komplexe Welt voller Risiken und Herausforderungen. Eine umfassende Versicherung ist daher von entscheidender Bedeutung, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten und den Apothekern ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.

Eine hochwertige Apothekenversicherung geht weit über die Grunddeckung hinaus. Neben Betriebs- und Berufshaftpflicht werden auch Sachsubstanz- und Werteversicherung benötigt, um Schäden an der Einrichtung sowie an wertvollen Medikamentenvorräten abzudecken. Doch das ist nur der Anfang.

Spezifische Risiken wie Retax-Fälle, bei denen Apotheker preisgünstigere Medikamente abgeben müssen, stellen zusätzliche Herausforderungen dar. Ebenso wichtig ist die richtige Aufbewahrung verderblicher Medikamente, um ihre Wirksamkeit zu gewährleisten.

Flexibilität ist entscheidend, denn jede Apotheke hat ihre eigenen spezifischen Anforderungen und Risiken. Individualisierbare Vertragserweiterungen ermöglichen es, den Versicherungsschutz an die individuellen Bedürfnisse anzupassen und so einen maßgeschneiderten Schutz zu gewährleisten.

Bei der Auswahl einer Apothekenversicherung sollte jedoch nicht allein der Preis im Vordergrund stehen. Vielmehr ist es entscheidend, den angebotenen Leistungsumfang zu berücksichtigen. Eine hochwertige Versicherung setzt die Messlatte hoch und bietet den Apothekern die Sicherheit und den Schutz, die sie benötigen, um ihren Betrieb effektiv zu führen und sich ganz auf das Wohl ihrer Patienten konzentrieren zu können.

 

Apothekenfinanzierung: Auf dem Weg zu nachhaltiger Stärkung

Die Regierung hat heute bekannt gegeben, dass zusätzliche Mittel zur Unterstützung von Apotheken bereitgestellt werden sollen, um ihre Rolle im Gesundheitswesen zu stärken. Dieser Schritt erfolgt vor dem Hintergrund zunehmender finanzieller Belastungen für Apotheken, insbesondere kleinere unabhängige Betriebe, die mit steigenden Kosten und dem wachsenden Druck durch Online-Versandapotheken konfrontiert sind.

Die Ankündigung wurde von verschiedenen Seiten begrüßt, wobei Apotheker:innen, Gesundheitsexperten und politische Entscheidungsträger:innen die zusätzlichen Mittel als dringend benötigte Unterstützung für die Apotheken lobten. Die genaue Höhe der Mittel und ihre Verteilungsmethode sollen in den kommenden Wochen bekannt gegeben werden, wobei ein Schwerpunkt auf unterversorgten Gebieten liegen wird.

Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt die Debatte über das Überleben der Apotheken weiterhin bestehen. Einige Kritiker argumentieren, dass zusätzliche Mittel allein nicht ausreichen, um die strukturellen Probleme anzugehen, die das Überleben von Apotheken bedrohen. Sie fordern eine umfassendere Neugestaltung des Apothekensystems, um sicherzustellen, dass Apotheken nicht nur überleben, sondern auch florieren können.

Die Hoffnung auf eine signifikante Steigerung des Apothekenhonorars bleibt bestehen, während die Branche weiterhin auf langfristige Lösungen hofft, um ihre Zukunft zu sichern. In der Zwischenzeit werden viele Apotheker:innen darauf hoffen, dass die zusätzlichen Mittel eine dringend benötigte Atempause bieten und es ihnen ermöglichen, weiterhin hochwertige Versorgung für ihre Patient:innen bereitzustellen.

 

Technische Probleme beeinträchtigen die Telematikinfrastruktur im Gesundheitswesen erneut

In der Telematikinfrastruktur (TI) des Gesundheitswesens traten erneut technische Störungen auf, die zu Beeinträchtigungen bei der Ausstellung und Einlösung von E-Rezepten sowie beim Einlesen von Daten der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) führten. Die aktuellen Schwierigkeiten werden auf Probleme im Online Certificate Status Protocol (OCSP) Responder des Trust Service Providers (TSP) Medisign zurückgeführt, insbesondere im Zusammenhang mit der SMC-B/HBA.

Die SMC-B/HBA, eine wichtige Komponente der TI, ermöglicht medizinischem Fachpersonal einen sicheren Zugang zur TI, um elektronische Rezepte auszustellen und auf Versichertendaten zuzugreifen. Der OCSP-Responder spielt dabei eine Schlüsselrolle, indem er die Gültigkeit der digitalen Zertifikate überprüft, die für sichere Verbindungen innerhalb der TI benötigt werden.

Die Auswirkungen dieser technischen Probleme sind für Apotheken und medizinische Einrichtungen erheblich. Ohne einen zuverlässigen Zugang zur TI können Apotheken keine E-Rezepte ausstellen oder einlösen, was zu Verzögerungen und Unannehmlichkeiten für Patienten führt. Die Störungen werfen auch Fragen zur Zuverlässigkeit und Stabilität der TI auf, die für die Effizienz und Sicherheit des Gesundheitssystems von entscheidender Bedeutung ist.

Um solche Probleme zu vermeiden und die Nutzung der TI zu verbessern, wird die Notwendigkeit einer angemessenen Schulung des Apothekenpersonals betont. Eine Integration von Informatik- und Telematikinfrastruktur-Technik in die Ausbildungsordnung für Apotheker könnte dazu beitragen, ein besseres Verständnis für die Funktionsweise der TI zu fördern und ihre zuverlässige Nutzung sicherzustellen.

Die aktuellen Störungen unterstreichen die Bedeutung einer stabilen und gut funktionierenden TI für das Gesundheitswesen. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen ergriffen werden, um solche Probleme in Zukunft zu minimieren und die TI effektiv zu nutzen.

 

E-Rezept-Chaos: Rufe nach Konsequenzen für Gematik und Bundesregierung

Infolge wiederholter Störungen im E-Rezept-System hat sich eine Welle der Unzufriedenheit unter Apothekern und Patienten ausgebreitet. Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) sowie der Saarländische Apothekerverein fordern energisch die Gematik, die für die technische Umsetzung des Systems verantwortlich ist, auf, dringend für eine stabile Funktionalität zu sorgen.

Tatjana Zambo, Präsidentin des LAV, äußerte sich besorgt über die kontinuierlichen Störungen und deren Auswirkungen auf das Vertrauen in die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Sie betonte, dass solche Ausfälle nicht nur das Image der Apotheken beeinträchtigen, sondern auch zu wirtschaftlichen Verlusten führen könnten. Zambo forderte eine angemessene Entschädigung für betroffene Apotheker, um den entgangenen Arbeitsaufwand und die erforderliche Patientenaufklärung zu kompensieren.

Auch Susanne Koch, Chefin des Saarländischen Apothekervereins, schloss sich den Forderungen an und betonte den wirtschaftlichen Schaden für die Apotheken. Sie forderte eine aktive Beteiligung des Bundesgesundheitsministeriums und seines Ministers Karl Lauterbach, um die Probleme im E-Rezept-System anzugehen und zu lösen.

Der Deutsche Apothekerverband (DAV) schloss sich ebenfalls dieser Kritik an und bezeichnete die Störungen im E-Rezept-System als inakzeptabel. Dies geschah vor dem Hintergrund einer bereits angespannten Lage in den Apotheken, die mit verschiedenen Herausforderungen wie Unterfinanzierung, Personalmangel und Lieferengpässen konfrontiert sind.

Der DAV hob auch die Verwendung der Stapelsignatur in zahlreichen Arztpraxen hervor, was zu erheblichen Verzögerungen bei der Bearbeitung der E-Rezepte führt und die zeitnahe Versorgung der Patienten mit Medikamenten beeinträchtigt.

Die anhaltenden Störungen im E-Rezept-System haben zu zunehmender Frustration bei Apothekern und Patienten geführt. Es besteht ein dringender Bedarf an einer schnellen und nachhaltigen Lösung, um das Vertrauen in das System wiederherzustellen und eine reibungslose Arzneimittelversorgung zu gewährleisten.

 

Kritische Hürden: Cannabis-Legalisierungsgesetz auf dem Prüfstand

Die kontroverse Debatte um das von Gesundheitsminister Lauterbach vorgeschlagene Gesetz zur Cannabis-Legalisierung gewinnt an Schärfe, während neue Kritikpunkte und Bedenken aufkommen. Das Ziel des Gesetzes, den illegalen Cannabismarkt einzudämmen und die Gesundheitsrisiken durch eine kontrollierte Freigabe zu mindern, steht im Zentrum dieser Diskussion. Doch Experten warnen schon lange vor den potenziellen Risiken einer solchen Freigabe, und die jüngsten Entwicklungen werfen zusätzliche Zweifel auf.

Ein Hauptkritikpunkt betrifft den Jugendschutz. Zahlreiche Fachausschüsse sehen gravierende Mängel in diesem Bereich und fordern dringende Nachbesserungen. Die Einführung von Cannabis-Clubs wird ebenfalls angezweifelt, da ihre tatsächliche Kontrollierbarkeit und Steuerbarkeit mehr als fragwürdig erscheint. Zudem herrscht Uneinigkeit über die genaue Definition der zulässigen Besitzmenge, was zu weiterer Verwirrung und Unsicherheit führt.

Ein besonders heikler Punkt ist der Zeitpunkt des Inkrafttretens des Gesetzes. Trotz der geplanten Einführung zum 1. April steht noch kein legales Cannabis zur Verfügung, was dazu führen würde, dass Konsumenten weiterhin auf den Schwarzmarkt angewiesen sind.

Neben den inhaltlichen Bedenken werden auch erhebliche finanzielle Belastungen für die Umsetzung des Gesetzes prognostiziert. Die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach warnt vor einmaligen Sachkosten in Millionenhöhe sowie erheblichen jährlichen laufenden Ausgaben. Dies wirft die Frage auf, ob der Bund den Ländern mit seinem Vorhaben des Cannabis-Irrsinns eine untragbare Last aufbürdet.

In Anbetracht dieser massiven Bedenken und Herausforderungen fordert der Bundesrat eine grundlegende Überarbeitung des Gesetzes und schlägt vor, die Legalisierung von Besitz und Anbau auf den 1. Oktober zu verschieben. Die Diskussion über die Cannabis-Legalisierung ist somit weit davon entfernt, abgeschlossen zu sein, und erfordert eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit den potenziellen Risiken und Auswirkungen.

 

Einigung zu Retaxationen: Klarheit für Apotheken im deutschen Gesundheitswesen

In einem jüngsten Streit zwischen dem Deutschen Apothekerverband (DAV) und dem GKV-Spitzenverband wurden die Aufmerksamkeit und die Herausforderungen im Zusammenhang mit Retaxationen im deutschen Gesundheitswesen erneut deutlich. Retaxationen sind Rückforderungen von Geldern seitens der Krankenkassen von Apotheken, die aufgrund vermeintlicher Verstöße gegen Vorschriften oder Richtlinien entstehen.

Die Diskussion entzündete sich an der Frage, ob eine Apotheke befürchten muss, retaxiert zu werden, wenn eine elektronische Verschreibung (E-Rezept) keine Angaben zur Stückzahl oder Normgröße enthält, jedoch eine eindeutige Pharmazentralnummer (PZN) für das verordnete Arzneimittel vorhanden ist. Dies führte zu einem regen Austausch zwischen den beiden Verbänden, der zeigte, wie kontrovers und komplex das Thema Retaxationen ist.

Gemäß den vertraglichen Regelungen wird eine Verschreibung ohne klare Angabe zur Stückzahl oder Normgröße als "unklar" betrachtet, was potenziell zu einer Retaxation führen könnte. Allerdings argumentierten einige, dass die eindeutige PZN eine klare Identifizierung des verschriebenen Arzneimittels ermöglicht und somit eine Retaxation unnötig macht.

Nach intensiven Verhandlungen einigten sich der DAV und der GKV-Spitzenverband darauf, dass die eindeutige PZN als maßgeblich anzusehen ist und in Fällen, in denen die Stückzahl oder Packungsgröße fehlt, das E-Rezept dennoch beliefert werden kann. Diese Vereinbarung soll sicherstellen, dass Apotheken nicht unnötig Gefahr laufen, retaxiert zu werden, solange die PZN ordnungsgemäß angegeben ist.

Der Fall verdeutlicht die Herausforderungen, denen Apotheken im Umgang mit Retaxationen gegenüberstehen, sowie die Notwendigkeit klarer und eindeutiger Regelungen, um eine faire Abwicklung von Arzneimittelverschreibungen zu gewährleisten. Es bleibt abzuwarten, ob diese Einigung die Unsicherheiten in Bezug auf Retaxationen langfristig mildern wird.

 

Streit um E-Rezepte: Kontroverse um Cardlink-Verfahren entflammt

In einer anhaltenden Auseinandersetzung zwischen dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) und Vertretern des deutschen Apothekensystems, darunter die ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände), wird über die Einführung des Cardlink-Verfahrens zur Abwicklung von E-Rezepten debattiert. Das Cardlink-Verfahren ermöglicht es Versicherten, ihre elektronischen Gesundheitskarten an ein Smartphone anzuschließen, um E-Rezepte einzusehen und einzulösen.

Die Kontroverse liegt in der starken Opposition seitens der Vor-Ort-Apotheken gegen das Cardlink-Verfahren, das sie als potenziell gefährlich für die Patientensicherheit und als nicht zur Verbesserung der Arzneimittelversorgung beitragend ansehen. Insbesondere wird kritisiert, dass das BMG das Cardlink-Verfahren ohne ausreichende Konsultation durchgedrückt hat und dass die Verantwortung für die Sicherheit des Verfahrens auf die Apotheken übertragen wird, obwohl diese dagegen gestimmt haben.

Die Entscheidung des BMG, die Spezifikationen für das Cardlink-Verfahren in der Gesellschafterversammlung der Gematik mit seiner Mehrheit durchzusetzen, hat heftige Kontroversen ausgelöst. Die ABDA bezeichnet dieses Vorgehen als ungewöhnlich und als Nachgeben gegenüber den Interessen einzelner Großkonzerne, anstatt die Bedenken der Leistungserbringer und Kostenträger zu berücksichtigen.

Die Apothekerschaft und andere Gegner des Cardlink-Verfahrens erwägen verschiedene Formen des Widerstands, darunter möglicherweise rechtliche Schritte wie Klagen. Insgesamt steht die Einführung des Cardlink-Verfahrens im Mittelpunkt eines heftigen Streits innerhalb des deutschen Gesundheitswesens, bei dem Fragen der Sicherheit, der Interessenvertretung und der Verantwortlichkeit im Vordergrund stehen.

 

Debatte um Apothekenhonorar: Zwischen Hoffnung und Bedenken

In der deutschen Gesundheitspolitik brodelt es, als die ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände) ein erstes, wenn auch geringfügiges positives Signal in einem möglichen Systemwechsel des Apothekenhonorars identifiziert. Das von Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach vorgeschlagene Modell sieht vor, dass künftige Anpassungen des Honorars durch Verhandlungen zwischen dem GKV-Spitzenverband, der Apothekerschaft und der PKV erfolgen sollen.

ABDA-Präsidentin betont dabei die potenzielle Einführung fester Normen und Prozesse für die Anpassung des Fixzuschlags. Dies könnte zu einer Dynamisierung des Fixhonorars führen, indem regelmäßige Verhandlungen die Anpassung ermöglichen.

Trotz dieser vorsichtigen Zustimmung äußert der Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, dass er das Angebot von Lauterbach möglicherweise als problematisch ansieht, was die Gemüter weiter erhitzt. Vor diesem Hintergrund plädiert Professor Hilko J. Meyer für eine dringende Diskussion, da ein potenzieller Systemwechsel bevorstehen könnte.

Die Debatte verdeutlicht die Vielschichtigkeit und Kontroversen in der Gesundheitspolitik, insbesondere im Hinblick auf die Interessen der Apotheken und die Regulierung des Honorarsystems. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion weiterentwickeln wird und welche Auswirkungen ein möglicher Systemwechsel haben könnte.

 

Junge Apothekerin übernimmt Familientradition und gestaltet die Zukunft der Pharmabranche

Antonia Gremme, eine 28-jährige Pharmazeutin, hat kürzlich ihre eigene Apotheke übernommen, die Bären-Apotheke in Dülmen, Nordrhein-Westfalen. Dieser Schritt markiert nicht nur einen Meilenstein in ihrem Berufsleben, sondern auch eine tiefe Verbindung zu ihrer Familiengeschichte, da sie den Betrieb ihrer Tante übernommen hat, in dem auch ihre Eltern tätig sind.

Nach langjähriger Überlegung und Erfahrung in der Branche entschied sich Gremme, den Familienbetrieb zu führen, obwohl sie betonte, dass sie nie unter Druck gesetzt wurde, diesen Weg einzuschlagen. Ihre Expertise wurde durch einen Abschluss in Pharmazie im Jahr 2019 gestärkt, gefolgt von wertvollen Erfahrungen in verschiedenen Apotheken, bevor sie im Juli 2023 offiziell in die Bären-Apotheke eintrat.

Die Apotheke, die seit Jahren ein fester Bestandteil der Gemeinschaft ist, wird von einem engagierten Team von 18 Mitarbeitern unterstützt und bietet eine breite Palette von Dienstleistungen an, darunter Heim- und Palliativversorgung sowie Substitutionstherapie.

Trotz der Freude über die Übernahme äußerte Gremme auch ihre Bedenken bezüglich der Herausforderungen, denen Apotheken gegenüberstehen, insbesondere in Bezug auf die steigende Bürokratie und den wachsenden Wettbewerb durch Online-Apotheken. Sie betonte die Wichtigkeit des persönlichen Kontakts und der individuellen Beratung für die Kunden, während sie gleichzeitig die Schwierigkeiten im Umgang mit Krankenkassen und verständnisloser Kundschaft ansprach.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat Gremme aktiv nach Lösungen gesucht und bereits Gespräche mit lokalen Politikern geführt, darunter der Bundestagsabgeordnete Mark Henrichmann und der Landtagsabgeordnete André Stinka. Diese Gespräche zielen darauf ab, auf die spezifischen Anliegen der Apotheken aufmerksam zu machen und positive Veränderungen herbeizuführen.

Insgesamt verkörpert Antonia Gremme die Entschlossenheit und Leidenschaft einer neuen Generation von Apothekern, die bereit sind, die Tradition fortzusetzen und sich den Herausforderungen der modernen Pharmabranche zu stellen.

 

Die Kollateralschäden der Insolvenz: Lokale Apotheke kämpft nach "Mein Real"-Schließung ums Überleben

Die Insolvenz des Lebensmitteleinzelhändlers "Mein Real" zieht weitere Geschäfte in Mitleidenschaft, darunter die Harmonia Apotheke in Kamp-Lintfort, Nordrhein-Westfalen. Der Inhaber, Behnam Mowloudi-Safa, steht vor der Abwicklung seines Betriebs, nachdem die Nachricht von der Schließung des "Mein Real"-Marktes ihn unvorbereitet traf.

Als Mieter im Gebäude des geschlossenen Marktes war die kurzfristige Ankündigung ein schwerer Schlag für Mowloudi-Safa, der kaum Zeit hatte, angemessen zu reagieren. Die finanziellen Schwierigkeiten des Mutterunternehmens Real, mit Sitz in Mönchengladbach, haben sich aufgrund von Insolvenz und Restrukturierung auch auf die Apotheken ausgewirkt, die als Mieter an den betroffenen Standorten tätig sind.

Obwohl Real versucht, durch neue Investoren und Eigenverwaltung seine wirtschaftlichen Probleme zu lösen, kommt diese Rettung für einige Apotheken zu spät. Die Harmonia Apotheke von Mowloudi-Safa, die seit einem Jahrzehnt im "Mein Real"-Markt ansässig ist, sieht sich nun mit einer ungewissen Zukunft konfrontiert.

Die offizielle Ankündigung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung erfolgte Ende September letzten Jahres. Zwar wurde versucht, den Betrieb aufrechtzuerhalten und potenzielle Übernahmen zu verhandeln, jedoch wurde im November klar, dass der Markt in Kamp-Lintfort geschlossen wird, was für die Harmonia Apotheke eine existenzielle Bedrohung darstellt.

Mowloudi-Safa gibt an, dass möglicherweise ein Umbau des Marktes geplant ist, aber bisher gibt es keinen konkreten Nachfolger. Ohne den Markt als Hauptkundenquelle steht die Apotheke vor erheblichen Herausforderungen, insbesondere da sie zuvor bereits mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte.

Die Zukunft der Harmonia Apotheke und anderer betroffener Geschäfte bleibt ungewiss, da die Suche nach Lösungen für die Auswirkungen der Real-Insolvenz weiterhin andauert. In der Zwischenzeit stehen Geschäftsinhaber wie Mowloudi-Safa vor schwierigen Entscheidungen und einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld.

 

Karl Lauterbach und die Cannabis-Legalisierung: Kontroverse Positionen und politischer Widerstand

Die geplante Legalisierung von Cannabis in Deutschland stößt auf politischen Widerstand und intensive Debatten, die das Vorhaben gefährden könnten. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warnt vor einer Verzögerung des Gesetzes, das zum 1. April in Kraft treten soll. Er argumentiert, dass die Legalisierung die Gerichte entlasten und jährlich Zehntausende von Konsumdelikten beseitigen würde.

Die Kritik gegen das Vorhaben kommt insbesondere aus Bayern, wo Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) Lauterbachs Ansatz als unvernünftig und ignorant gegenüber Expertenmeinungen bezeichnet. Bayern plant, sich im Bundesrat für einen Vermittlungsausschuss einzusetzen, um das Gesetz zu blockieren.

Lauterbach reagiert auf diese Kritik und warnt davor, dass die Anrufung des Vermittlungsausschusses das Ende des Gesetzes bedeuten könnte. Er betont die Notwendigkeit einer zeitnahen Umsetzung und weist auf mögliche politische Manöver der Unionsländer hin, die das Gesetz im Vermittlungsausschuss blockieren könnten.

Das Gesetz sieht vor, den Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis für den Eigenkonsum zu erlauben sowie drei lebende Cannabispflanzen in der eigenen Wohnung zu legalisieren. Kiffen im öffentlichen Raum soll jedoch unter anderem in Schulen und Sportstätten weiterhin verboten sein. Bereits verhängte Strafen für Cannabis-Delikte sollen beim Inkrafttreten des Gesetzes erlassen werden, was jedoch zu einer erheblichen Arbeitsbelastung für die Justiz führen könnte.

Die Diskussion über die Legalisierung von Cannabis wird am 22. März im Bundesrat fortgesetzt, wo die Möglichkeit besteht, dass ein Vermittlungsausschuss eingesetzt wird, um das Gesetz zu überarbeiten. Die Entscheidung darüber wird voraussichtlich von politischen Kompromissen und dem Zusammenspiel der Bundesländer abhängen.

 

Kritik begleitet Start des Online-Organspende-Registers               

Am bevorstehenden Montag wird das lang erwartete zentrale Online-Register für Organspendebereitschaft in Betrieb genommen, doch begleitet von anhaltender Kritik seitens Patientenschützern. Insbesondere wird bemängelt, dass ein geplanter bürgernaher Eintragungsweg noch nicht realisiert wurde, was die unmittelbare Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger vor Ort erschwert. Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, hebt hervor, dass in den Passämtern datenschutzsichere Computerterminals fehlen, wodurch die Möglichkeit einer direkten Eintragung ins Register verhindert wird.

Das neue Online-Register ermöglicht zunächst die Hinterlegung einer Erklärung zur Organspendebereitschaft mittels eines Ausweises mit Online-Funktion (eID). Bis Ende September sollen dann auch Versicherte über Krankenkassen-Apps ihre Entscheidung zur Organspende abgeben können. Diese Maßnahmen gehen auf ein im Jahr 2020 vom Bundestag verabschiedetes Gesetz zurück, das vorsieht, dass alle Personen ab 16 Jahren mindestens alle zehn Jahre auf das Thema Organspende angesprochen werden und Informationsmaterial erhalten, wenn sie einen Personalausweis oder Reisepass beantragen. Ursprünglich war geplant, dass sich Bürgerinnen und Bürger auch direkt in den Ämtern in das Register eintragen können.

Brysch kritisiert jedoch, dass die Anbindung der Pass- und Ausweisstellen noch nicht begonnen hat, wodurch die Eintragung ins Organspende-Register ausschließlich digital erfolgt. Dies könnte insbesondere Menschen ohne Internetzugang ausschließen. Trotz dieser digitalen Neuerung betont Brysch, dass bisherige Wege der Willensbekundung, wie ein Vermerk in der Patientenverfügung oder der Organspendeausweis aus Papier, weiterhin gültig bleiben. Er fordert daher Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und die Länder auf, innerhalb eines Jahres die Anbindung an die Passämter sicherzustellen.

 

Vorstadt-Apotheke nach 8 Jahren 80-Stunden-Woche geschlossen

Nach jahrelangem Engagement und einer schier endlosen Arbeitsbelastung schloss Ruth Oberste-Brink ihre Neumünder Apotheke in Niedersachsen Ende Februar. Die 61-jährige Inhaberin sah sich gezwungen, die Türen zu schließen, da sie keinen geeigneten Nachfolger finden konnte, um das Geschäft fortzuführen.

Die Schwierigkeit, einen adäquaten Ersatz zu finden, lag vor allem darin, dass die heutigen jungen Apotheker oft nach größeren Apotheken mit einer breiteren Kundenbasis suchen, die die kleine Vorstadt-Apotheke von Oberste-Brink nicht bieten konnte. Trotz der loyalen Stammkundschaft reichte das Potenzial nicht aus, um eine Fortführung des Geschäfts zu rechtfertigen.

Oberste-Brink investierte über Jahre hinweg sowohl persönlich als auch finanziell in die Suche nach einem Nachfolger, einschließlich der Beauftragung einer Agentur zur Vermittlung. Doch die Resonanz blieb aus, und potenzielle Interessenten lehnten ab, da die Größe des Geschäfts nicht ihren Vorstellungen entsprach.

Die endgültige Entscheidung zur Schließung fiel Oberste-Brink schwer, besonders nach acht Jahren unermüdlicher Arbeit mit wöchentlichen 80-Stunden-Schichten. Trotzdem sieht sie die Zukunft optimistisch und plant, ihren Beruf weiterhin auszuüben, indem sie Kollegen im Ort bei Bedarf unterstützt.

Die Schließung der Apotheke bedeutet jedoch nicht das Ende ihrer Verbindung zur Gemeinschaft. Oberste-Brink plant, weiterhin ihre Dienste anzubieten und eine gewisse Aktivität beizubehalten, auch wenn sie sich nun Zeit für wohlverdiente Ruhe und Erholung nehmen will.

Die Neumünder Apotheke hinterlässt eine Lücke in der örtlichen Versorgung, doch die Kunden können auf andere Apotheken in der Innenstadt zurückgreifen. Während Oberste-Brink die Tage der geschäftigen Arbeit hinter sich lässt, bleibt ihr Engagement für die Gesundheitsversorgung und ihre Gemeinschaft ungebrochen.

 

CDU plant Apothekenstärkungsgesetz 2.0 zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage

Die CDU kündigt an, ein "Apothekenstärkungsgesetz 2.0" vorzulegen, um die wirtschaftliche Situation der Apotheken zu verbessern und sie von Belastungen zu entlasten. Georg Kippels von der CDU betont die Bedeutung der Apotheken als wichtige Säule des Gesundheitssystems. Er betont ihre Rolle im Gesundheitsschutz, bei Prävention und der Bewältigung von Lieferengpässen bei Arzneimitteln. Kippels kritisiert, dass die aktuelle Regierung die Apotheken nicht angemessen würdigt und Maßnahmen wie eine Engpasspauschale nur unzureichend umsetzt.

Trotz der noch nicht veröffentlichten Apothekenreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach sieht Kippels eine Sensibilisierung für das Thema in der Politik, insbesondere nach den Protesten der Apotheken. Die Union plant ein umfassendes Apothekenstärkungsgesetz, um die Probleme ganzheitlich anzugehen.

Die Präsidentin der Apothekerkammer Berlin, Dr. Kerstin Kemmritz, fordert ebenfalls dringendes Handeln von der Regierung und betont, dass die Apotheken nicht auf eine neue Regierung in zwei Jahren warten können. Sie spricht sich für eine angemessene Bezahlung von zusätzlichen Gesundheitsdienstleistungen wie dem Impfen in Apotheken aus und betont die Notwendigkeit einer effizienten Bürokratie bei diesen Dienstleistungen.

 

Kommentar:

Der Bericht verdeutlicht eindrucksvoll, wie wichtig eine maßgeschneiderte Versicherung für Apotheken ist. Durch die Berücksichtigung spezifischer Risiken und flexible Vertragsanpassungen können Apotheker sich besser auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. Eine hochwertige Versicherung ist somit nicht nur ein betriebswirtschaftlicher Aspekt, sondern eine unverzichtbare Grundlage für eine sichere und verlässliche Gesundheitsversorgung.

Die Bereitstellung zusätzlicher Mittel für Apotheken ist zweifellos ein Schritt in die richtige Richtung, um ihre Rolle im Gesundheitswesen zu stärken. Es bleibt jedoch entscheidend, dass die Regierung über kurzfristige Maßnahmen hinausgeht und langfristige Lösungen findet, um die strukturellen Herausforderungen anzugehen. Eine umfassende Neugestaltung des Apothekensystems und eine gerechte Honorierung sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass Apotheken nicht nur überleben, sondern auch ihre wichtige Funktion in der Gesundheitsversorgung weiter ausüben können.

Die erneuten technischen Probleme in der Telematikinfrastruktur des Gesundheitswesens sind alarmierend. Diese Störungen beeinträchtigen nicht nur die Effizienz der E-Rezeptausstellung und -einlösung, sondern werfen auch Fragen zur Stabilität der gesamten TI auf. Es ist unerlässlich, dass die verantwortlichen Behörden und Unternehmen schnell handeln, um solche Probleme zu beheben und sicherzustellen, dass die TI reibungslos funktioniert. Die Integration von Informatik- und Telematikinfrastruktur-Technik in die Ausbildung des Apothekenpersonals könnte helfen, solche Zwischenfälle in Zukunft zu verhindern und die Verlässlichkeit der TI zu stärken.

Die anhaltenden Störungen im E-Rezept-System stellen eine ernsthafte Herausforderung dar und haben bereits zu erheblicher Frustration bei Apothekern und Patienten geführt. Es ist unerlässlich, dass die Gematik und das Bundesgesundheitsministerium unverzüglich handeln, um die technischen Probleme anzugehen und eine zuverlässige Arzneimittelversorgung sicherzustellen. Die Stabilität des Systems ist entscheidend für das Vertrauen in die Digitalisierung im Gesundheitswesen und muss prioritär behandelt werden, um mögliche wirtschaftliche Schäden und Beeinträchtigungen der Patientenversorgung zu vermeiden.

Das aktuelle Cannabis-Legalisierungsgesetz steht auf wackligen Beinen, da es bedeutende Bedenken hinsichtlich des Jugendschutzes, der Kontrollierbarkeit von Cannabis-Clubs und der finanziellen Belastung für die Länder aufwirft. Eine umfassende Überarbeitung ist daher unerlässlich, um die angestrebten Ziele effektiv zu erreichen und potenzielle Risiken zu minimieren. Die Debatte sollte nicht überstürzt werden, sondern eine gründliche Analyse der Auswirkungen und möglichen Lösungen erfordern.

Die jüngste Vereinbarung zwischen dem Deutschen Apothekerverband und dem GKV-Spitzenverband bezüglich Retaxationen markiert einen wichtigen Schritt, um die Unsicherheiten und Belastungen für Apotheken im deutschen Gesundheitswesen zu verringern. Die Festlegung, dass die eindeutige Pharmazentralnummer als entscheidend betrachtet wird und eine Retaxation bei fehlender Stückzahl oder Packungsgröße vermieden wird, ist ein positiver Schritt. Dies zeigt, dass die Anerkennung klarer Identifikationsmerkmale im E-Rezept-System entscheidend ist, um eine reibungslose Versorgung sicherzustellen und unnötige bürokratische Hürden zu vermeiden. Dennoch bleibt die langfristige Notwendigkeit klarer, einheitlicher und transparenter Richtlinien, um Apotheken vor unbegründeten Rückforderungen zu schützen und eine effiziente Versorgung der Patienten zu gewährleisten. Dieser Schritt sollte als Ansporn dienen, weiterhin an Verbesserungen im System zu arbeiten, um eine faire und effektive Abwicklung von Arzneimittelverschreibungen zu gewährleisten.

Die Entscheidung des Bundesgesundheitsministeriums, das Cardlink-Verfahren zur Abwicklung von E-Rezepten einzuführen, stößt auf heftige Kritik seitens der Apothekerschaft. Die Bedenken bezüglich der Sicherheit für Patienten und der mangelnden Verbesserung der Arzneimittelversorgung sind berechtigt. Das Vorgehen des BMG, die Spezifikationen gegen den Widerstand der Apotheken durchzusetzen, wirft Fragen nach angemessener Konsultation und Interessenvertretung auf. Eine gründliche Überprüfung und möglicherweise eine Neubewertung der Entscheidung sind dringend geboten, um die Sicherheit und Effizienz des E-Rezept-Systems zu gewährleisten.

Die Diskussion um eine mögliche Anpassung des Apothekenhonorars durch Verhandlungen zwischen dem GKV-Spitzenverband, der Apothekerschaft und der PKV ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer dynamischeren und transparenteren Honorarregulierung. Während einige optimistisch sind und die Chance auf festgelegte Normen und Prozesse für die Anpassung des Fixzuschlags sehen, gibt es auch berechtigte Bedenken hinsichtlich potenzieller Risiken und unvorhergesehener Konsequenzen. Eine gründliche Diskussion, wie von Professor Hilko J. Meyer angeregt, ist daher unerlässlich, um die Auswirkungen eines möglichen Systemwechsels sorgfältig zu prüfen und die Interessen aller Beteiligten angemessen zu berücksichtigen.

Antonia Gremme verkörpert das Engagement und die Entschlossenheit einer neuen Generation von Apothekern. Ihre Übernahme der Bären-Apotheke ist nicht nur ein persönlicher Meilenstein, sondern auch ein Zeichen für die Fortführung familiärer Traditionen in der Pharmabranche. Trotz der Herausforderungen durch Bürokratie und Online-Wettbewerb ist sie entschlossen, positive Veränderungen herbeizuführen und die Bedeutung persönlicher Beratung in der Apothekenwelt zu betonen. Gremme ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie junge Unternehmer die Zukunft der Branche gestalten können.

Die Insolvenz von "Mein Real" ist ein bedauerliches Beispiel für die Dominoeffekte, die wirtschaftliche Instabilität auf lokale Unternehmen haben kann. Das Schicksal der Harmonia Apotheke und ihres Inhabers Behnam Mowloudi-Safa verdeutlicht die Verwundbarkeit kleiner Betriebe gegenüber den Entscheidungen großer Einzelhändler. Es ist ein Weckruf für die Notwendigkeit, lokale Unternehmen zu unterstützen und Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber solchen Schocks zu stärken. Diese Krise erinnert uns daran, dass eine vielfältige und robuste Wirtschaft von einer gesunden Mischung aus großen Ketten und kleinen Unternehmen abhängt und dass wir alle eine Rolle dabei spielen, das örtliche Gewerbe zu stärken.

Die Debatte um die Legalisierung von Cannabis in Deutschland zeigt deutlich, wie kontrovers und vielschichtig dieses Thema ist. Während Befürworter die Entlastung der Gerichte und die Reduzierung von Konsumdelikten betonen, warnen Gegner vor möglichen Risiken und einer Überforderung der Justiz. Die Entscheidung darüber, ob das Gesetz zum 1. April in Kraft tritt, wird letztendlich von politischen Kompromissen und dem Zusammenspiel der Bundesländer abhängen.

Die Einführung des zentralen Online-Registers für Organspendebereitschaft ist ein wichtiger Schritt, jedoch steht die Kritik von Patientenschützern im Raum. Die fehlende Möglichkeit zur direkten Eintragung vor Ort wirft Fragen zur Zugänglichkeit auf. Es ist entscheidend, dass alle Bürgerinnen und Bürger die Chance haben, ihre Entscheidung unkompliziert zu treffen. Die Verantwortlichen müssen sicherstellen, dass auch die geplanten bürgernahen Eintragungswege zeitnah umgesetzt werden, um eine breite Teilnahme zu gewährleisten.

Die Schließung von Ruth Oberste-Brinks Apotheke in Neumünde ist ein bedauerlicher Verlust für die lokale Gemeinschaft. Ihr Engagement und ihre harte Arbeit über acht Jahre hinweg verdienen Anerkennung. Die Herausforderung, einen Nachfolger zu finden, verdeutlicht die Schwierigkeiten kleiner Geschäfte, insbesondere in ländlichen Gebieten. Es ist wichtig, dass wir solche Geschäfte unterstützen und anerkennen, da sie einen wesentlichen Beitrag zur lokalen Wirtschaft und Gesundheitsversorgung leisten.

Die Initiative der CDU für ein "Apothekenstärkungsgesetz 2.0" ist ein wichtiger Schritt, um die wirtschaftliche Lage der Apotheken zu verbessern und ihre zentrale Rolle im Gesundheitssystem zu stärken. Es ist ermutigend zu sehen, dass politische Parteien die Herausforderungen erkennen und konkrete Schritte unternehmen, um die Apotheken zu unterstützen und zu entlasten. Dieses Engagement ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Apotheken weiterhin hochwertige Gesundheitsdienstleistungen erbringen können.

Die vielfältigen Entwicklungen und Herausforderungen im deutschen Gesundheitswesen zeigen deutlich die Notwendigkeit kontinuierlicher Anstrengungen und Zusammenarbeit aller Akteure, um eine sichere, effiziente und zugängliche Gesundheitsversorgung für alle zu gewährleisten. Es ist entscheidend, dass sowohl auf politischer als auch auf unternehmerischer Ebene langfristige Lösungen gefunden werden, um strukturelle Probleme anzugehen und die Resilienz des Gesundheitssystems zu stärken. Die Zukunft der Apotheken und der gesamten Gesundheitsbranche hängt davon ab, wie wir gemeinsam auf diese Herausforderungen reagieren und nachhaltige Veränderungen vorantreiben.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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