• 15.12.2023 – Apotheken-Nachrichten: News und Informationen von heute - Update

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update

 

Innovative Technologien, Implementierungsstrategien und die vielversprechende Zukunft der vernetzten Gesundheitslandschaft

Herzlich willkommen zu den neuesten Apotheken-Nachrichten!
Tauchen Sie ein in die neuesten Entwicklungen im deutschen Gesundheitssektor. Von den Herausforderungen der Chemie- und Pharmaindustrie bis zu wegweisenden Koalitionsverträgen - erfahren Sie alles über Hessen's historisches Bekenntnis zu inhabergeführten Apotheken. Gesund.de und das NFC-EGK-Verfahren markieren den nächsten Schritt in der Gesundheitsversorgung, während Länderinitiativen gegen Arzneimittellieferengpässe für eine sichere Versorgung kämpfen. Die "Long Flu"-Forschung beleuchtet Langzeitfolgen von Covid-19 und Influenza. In der politischen Arena erschüttert die Maskenaffäre das CSU-Netzwerk, während geheime Gespräche zwischen Gesundheitsminister Lauterbach und der Abda-Spitze die Apothekenlandschaft beeinflussen. Erfahren Sie außerdem, wie Shop Apotheke mit Günther Jauch als Frontmann einen Expressservice für E-Rezepte in der Medikamentenversorgung präsentiert. Bleiben Sie informiert!

 

Chemie- und Pharmaindustrie in Deutschland: Ein Blick auf die Herausforderungen von 2024

Die Chemie- und Pharmaindustrie Deutschlands, eine Säule der Wirtschaft des Landes, blickt mit düsteren Erwartungen auf das kommende Jahr 2024. Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) teilte heute in Frankfurt mit, dass sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Prognosen für die kommenden Monate von einem pessimistischen Tenor geprägt sind. Ein Grund zur Sorge ist der erwartete Umsatzrückgang, der sich voraussichtlich auf drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr belaufen wird. Besonders beunruhigend ist die Aussicht, dass die Produktion in der Chemie aufgrund mangelnder Aufträge stagnieren könnte.

Das Jahr 2023 erwies sich als äußerst herausfordernd für Deutschlands drittgrößte Industriebranche. Ein erheblicher Umsatzrückgang von zwölf Prozent auf etwa 230 Milliarden Euro ist auf den Anstieg der Energiepreise im Zuge des Ukraine-Kriegs und eine allgemeine konjunkturelle Schwäche zurückzuführen. Die Produktion erlebte einen dramatischen Rückgang um acht Prozent, wobei die Chemische Industrie allein einen Einbruch von elf Prozent verzeichnete. Giganten wie die BASF reagierten auf diese Umstände mit dem angekündigten Abbau von mehreren Tausend Arbeitsplätzen, der Stilllegung energieintensiver Anlagen im Stammwerk Ludwigshafen und der strategischen Ausgliederung von Geschäftsbereichen.

Der VCI sieht trotz hoffnungsvoller Anzeichen keine rasche Erholung in Aussicht. In einer Mitgliederumfrage, an der rund 350 Unternehmen teilnahmen, erwarten 45 Prozent der befragten Firmen frühestens im Jahr 2025 eine Besserung der Lage. Ein Drittel hingegen rechnet immerhin mit einer Erholung im zweiten Halbjahr 2024. Die Umfrage verdeutlicht auch, dass knapp 40 Prozent der Unternehmen Gewinneinbrüche verzeichnen, während etwa 15 Prozent rote Zahlen schreiben.

Markus Steilemann, der Präsident des VCI, warnt vor einer anhaltenden Krise. Er betonte, dass je länger diese Situation anhält, die Wahrscheinlichkeit weiterer Stilllegungen von Produktionsanlagen steigt. Maßnahmen wie der Ausstieg aus defizitären Geschäftsfeldern, die Verlagerung von Investitionen ins Ausland und sogar Entlassungen seien, so Steilemann, nicht auszuschließen. Trotz der schwierigen Lage blieb die Beschäftigtenzahl in diesem Jahr mit rund 477.000 noch stabil.

Die Chemie- und Pharmaindustrie steht vor einer ungewissen Zukunft, und die Flexibilität sowie Anpassungsfähigkeit der Unternehmen werden zu entscheidenden Faktoren in diesen herausfordernden Zeiten. Der Ausgang des kommenden Jahres wird nicht nur die Branche selbst, sondern auch die gesamte Wirtschaftslandschaft Deutschlands maßgeblich beeinflussen.

 

Historisches Bekenntnis: Hessen stärkt inhabergeführte Apotheken im wegweisenden Koalitionsvertrag

In einem wegweisenden Schritt auf dem politischen Parkett von Hessen haben die beiden Hauptparteien, CDU und SPD, einen bemerkenswerten Entwurf für einen Koalitionsvertrag präsentiert, der ein klares Bekenntnis zur Unterstützung inhabergeführter Apotheken im Bundesland verkündet. Die Landesapothekerkammer Hessen begrüßt dieses Dokument als ein starkes Signal dafür, dass die Landespolitiker ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen des Alltags der Bevölkerung entwickeln und dabei die Bedeutung der lokalen Apotheken anerkennen.

Ursula Funke, die Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen, äußerte sich positiv über den Koalitionsvertrag und betonte, dass die Apothekerschaft die politischen Entscheidungsträger mit überzeugenden Argumenten für die Notwendigkeit der Unterstützung inhabergeführter Apotheken sensibilisiert habe. Dies spiegele, so Funke, die Nähe der Landespolitiker zum täglichen Leben der Menschen wider.

Der Hessische Apothekerverband schloss sich dieser Einschätzung an und würdigte das klare Bekenntnis der Koalitionspartner als Erfolg der engagierten Arbeit der hessischen Apothekerschaft in den vergangenen Wochen und Monaten. Dieser Erfolg wird als Verdienst der intensiven Bemühungen und des Engagements der Apotheken vor Ort gewertet.

Insbesondere Ministerpräsident Boris Rhein von der CDU, der sich bereits in der Vergangenheit mit den Herausforderungen der Arzneimittelversorgung auseinandergesetzt hat, wird positiv hervorgehoben. Die künftige Landesregierung beabsichtigt, sich den Problemen der Lieferengpässe und den Leistungen der Apotheken vor Ort für die Patientinnen und Patienten auf Bundesebene anzunehmen, so Funke.

Ein zentrales Element des Koalitionsvertrags ist die Befürwortung der Einführung von Stationsapothekern, was von der Kammer als weiterer Beleg für die Anerkennung der Kompetenz der Apotheker und ihre unverzichtbare Rolle bei der Sicherung der Arzneimitteltherapie gewertet wird. Dies wird als ein Schritt in Richtung einer verbesserten Wertschätzung der Apotheken und ihrer Expertise betrachtet.

In zahlreichen Gesprächen mit Kommunal- und Landespolitikern haben die Apothekenvertreter die Bedeutung der inhabergeführten Apotheke vor Ort als die sicherste, niedrigschwelligste und nachhaltigste Form der Arzneimittelversorgung betont. Die Verankerung dieser Überzeugungen im Koalitionsvertrag wird von der Landesapothekerkammer Hessen als ein starkes und richtiges Signal für eine zukunftsorientierte Gesundheitspolitik gewertet.

Insgesamt zeigt der Koalitionsvertrag eine bemerkenswerte Sensibilität für die Anliegen der Apothekerschaft und hebt die Bedeutung der lokalen Apotheken als essentielle Bestandteile der Gesundheitsversorgung hervor. Die gemeinsame Zielsetzung, die inhabergeführten Apotheken zu stärken, wird als ein wegweisendes Beispiel für eine enge Zusammenarbeit zwischen politischen Entscheidungsträgern und der Gesundheitsbranche betrachtet. Dieser Schulterschluss verspricht eine nachhaltige Verbesserung der Arzneimittelversorgung für die Bürgerinnen und Bürger Hessens.

 

Der nächste Schritt in der Gesundheitsversorgung: Gesund.de und das NFC-EGK-Verfahren

In einem bahnbrechenden Schritt im Bereich des digitalen Gesundheitsmanagements präsentiert Gesund.de eine wegweisende Lösung für die Einlösung von E-Rezepten über das NFC-EGK-Verfahren. Diese innovative Entwicklung ermöglicht es den Nutzern, ihre digitalen Verschreibungen direkt über ihr Smartphone an Apotheken zu senden. Dieser Schritt erfolgt im Gefolge eines kürzlich von der Gematik getroffenen Beschlusses, der die Einführung eines zusätzlichen Einlösewegs für E-Rezepte vorsieht und somit die Vielfalt der Möglichkeiten für Patienten erweitert, ihre Rezepte sicher und effizient zu übermitteln.

Bereits seit dem Herbst des vergangenen Jahres hat Gesund.de intensiv an der technischen Umsetzung dieser Lösung gearbeitet und plant nun eine umfassende Informationskampagne, die Anfang 2024 starten soll. Diese Kampagne soll nicht nur die Nutzer über die neuen Funktionen informieren, sondern auch das Vertrauen in diese innovative Technologie stärken.

Laut einer aktuellen Umfrage von Gesund.de nutzen derzeit beeindruckende 78 Prozent der befragten Apotheken das bestehende EGK-Verfahren zur Einlösung von E-Rezepten, sei es mit oder ohne zusätzlichen Papierausdruck. Diese hohe Akzeptanz verdeutlicht die bereits etablierte Rolle der elektronischen Gesundheitskarte im Alltag der medizinischen Versorgung. Dennoch hat die Gematik jüngst beschlossen, einen weiteren Einlöseweg zu schaffen, um vor allem den Versandhändlern den Zugang zu digitalen Verschreibungen zu erleichtern. Diese Entscheidung eröffnet jedoch nicht nur neuen Marktteilnehmern Möglichkeiten, sondern auch Gesund.de sowie den angeschlossenen Apotheken, die von einer breiteren Palette an Einlöseoptionen profitieren können.

Maximilian Achenbach, Geschäftsführer von Gesund.de, bekräftigt das Engagement des Unternehmens, die Entscheidungen der Gematik ernst zu nehmen und aktiv an innovativen Lösungen zu arbeiten. Insbesondere vor dem Hintergrund des drastischen Anstiegs von E-Rezepten zeigt sich die Relevanz dieser neuen Einlösemöglichkeiten. Mit einer beeindruckenden Steigerung von 128 Prozent von Oktober zu November und mehr als 4 Millionen eingelösten E-Rezepten wird prognostiziert, dass bis Ende des ersten Quartals 2024 die Zahl der digitalen Rezepte die herkömmlichen Muster 16-Verordnungen übersteigen wird. Das Gematik-Dashboard verzeichnet bis dato bereits 13.825.876 eingelöste E-Rezepte, und Gesund.de positioniert sich somit als Vorreiter im sich wandelnden Gesundheitssektor, der den steigenden Anforderungen an digitale Lösungen gerecht wird.

 

Länderinitiativen gegen Arzneimittellieferengpässe: Vielfältige Strategien im Kampf für eine sichere Versorgung

In einem gemeinsamen Bemühen, den anhaltenden Herausforderungen im Bereich der Arzneimittellieferengpässe zu begegnen, haben mehrere Bundesländer in Deutschland individuelle Initiativen ergriffen. Während das Lieferengpassgesetz auf Bundesebene langfristige Lösungen anstrebt, setzen die Länder auf kurzfristige Maßnahmen, um die Versorgung sicherzustellen. Ein Überblick über die unterschiedlichen Strategien zeigt die vielfältigen Ansätze im Umgang mit diesem drängenden Problem.

Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen haben intensive Gespräche mit der pharmazeutischen Industrie im Rahmen des nordrhein-westfälischen Pharmadialogs stattgefunden. Angesichts der verschärften Lieferengpässe wurden diese Dialoge in den letzten Monaten verstärkt. Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) erweitert nun diesen Dialog um eine Arbeitsgruppe zur "Arzneimittelversorgung", um gezielte Maßnahmen zu entwickeln. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat zudem auf EU-Ebene Gespräche über das geplante EU-Pharmapaket geführt, um die Perspektiven einer europäischen Lösung zu erkunden.

Das Gesundheitsressort in Bremen hat auf die besondere Verwundbarkeit von Kindern während der Lieferengpässe reagiert und den "Kindergipfel" ins Leben gerufen. Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedenen Gesundheitseinrichtungen wurden eingeladen, um die Versorgung von Kindern sicherzustellen. Ein ständiger Austausch zwischen Notdienstapotheken und Praxen über verfügbare Antibiotikazubereitungen schafft zusätzliche Transparenz.

Bayern setzt auf langfristige Planung und hat seit 2015 einen eigenen Bayerischen Pharmagipfel etabliert, der jährlich tagt. Die Empfehlungen dieses Gipfels wurden nun in die Pharmastrategie des Bundes integriert. Parallel dazu hat Bayern Ende 2022 die Task-Force Arzneimittelversorgung ins Leben gerufen, um kurz- und mittelfristig auf Liefer- und Versorgungsengpässe zu reagieren. Die Task-Force umfasst eine breite Palette von Akteuren, von Apothekerverbänden bis zu Vertretern der pharmazeutischen Industrie.

Im Saarland wurde im Januar 2023 ein Runder Tisch einberufen, um gezielt die Lieferengpässe bei paracetamol- und ibuprofenhaltigen Fertigarzneimitteln zu adressieren. Die Teilnahme von Apothekerkammern, Ärztekammern und Krankenkassen ermöglichte eine umfassende Lösungsfindung. Als Ergebnis wurde eine Vereinbarung getroffen, die Apotheken die Abgabe entsprechender Arzneimittel in der gesamten Bandbreite ermöglicht.

In Rheinland-Pfalz ermöglicht eine per Allgemeinverfügung verlängerte Versorgungslücke bei antibiotikahaltigen Säften die Flexibilität, nicht in Deutschland zugelassene Säfte aus dem europäischen Ausland zu importieren. Die enge Kooperation mit dem Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung (LSJV) ermöglicht eine pragmatische und flexible Reaktion auf die anhaltende Problematik.

Baden-Württemberg betont die Notwendigkeit eines umfassenden Dialogs zwischen Bund, Ländern und der Pharmabranche. Das Forum Gesundheitsstandort hat hierbei eine entscheidende Rolle gespielt, indem es Vertreterinnen und Vertreter aller relevanten Akteure an einen Tisch gebracht hat. Gemeinsam wurden Handlungsempfehlungen erarbeitet, um kurz- und mittelfristig gegen Lieferengpässe bei Medikamenten vorzugehen.

Als Vorreiter setzt Sachsen auf eine innovative Flexibilisierung des Arzneimittel- und Apothekenrechts. Dies ermöglicht beispielsweise die Vorratshaltung importierter Arzneimittel in Apotheken und den Austausch zwischen Apotheken ohne Großhandelserlaubnis. Regelmäßige Austausche mit der Pharmaindustrie fördern zudem eine kontinuierliche Anpassung an die sich wandelnden Anforderungen.

Insgesamt verdeutlichen diese Initiativen der Bundesländer die Notwendigkeit einer koordinierten und vielschichtigen Herangehensweise, um die Herausforderungen im Bereich der Arzneimittellieferengpässe erfolgreich zu bewältigen. Die Bemühungen auf regionaler Ebene tragen dazu bei, sowohl kurzfristige als auch langfristige Lösungen zu entwickeln und die Arzneimittelversorgung nachhaltig zu sichern.

 

Neue Forschungsergebnisse zu Langzeitfolgen von Covid-19 und Influenza: "Long Flu" im Fokus

In einer wegweisenden Studie, veröffentlicht im renommierten Fachjournal "The Lancet Infectious Diseases", haben Forscher unter der Leitung von Professor Dr. Ziyad Al-Aly von der Washington University School of Medicine in St. Louis, Missouri, USA, eine eingehende Analyse der Langzeitfolgen von Covid-19 im Vergleich zur saisonalen Grippe durchgeführt. Die Ergebnisse liefern faszinierende Einblicke in die möglichen chronischen Auswirkungen dieser Virusinfektionen und werfen ein neues Licht auf das bisher weniger diskutierte Phänomen der Langzeitfolgen von Influenza, das die Forscher als "Long Flu" bezeichnen.

Die Studie erstreckte sich über einen beeindruckenden Zeitraum von 18 Monaten und fokussierte sich auf die Gesundheitsentwicklung von 81.280 Patienten, die zwischen dem 1. März 2020 und dem 30. Juni 2022 aufgrund von Covid-19 in ein Krankenhaus eingeliefert wurden. Dies wurde mit den Daten von 10.985 Patienten verglichen, die zwischen dem 1. Oktober 2015 und dem 28. Februar 2019 wegen einer Influenza hospitalisiert wurden.

Die Forscher identifizierten eine bemerkenswerte Parallele zwischen den beiden Virusinfektionen. Sowohl bei Covid-19 als auch bei Influenza war das Risiko schwerwiegender gesundheitlicher Probleme in der akuten Phase, definiert als die ersten 30 Tage nach Infektionsbeginn, geringer als in der Zeit danach. Dieses Muster war besonders ausgeprägt bei Covid-19-Patienten, bei denen das Risiko für Long Covid im Durchschnitt höher war als das für Long Flu nach einer Grippe.

Professor Al-Aly und sein Team prägten den Begriff "Long Flu" für die Langzeitfolgen der Influenza, eine Bezeichnung, die sich neben dem bereits etablierten "Long Covid" auch in Deutschland zunehmend verbreitet. Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Tatsache, dass Virusinfektionen nicht nur kurzfristige Krankheiten sind, sondern auch erhebliche langfristige Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben können.

Nicht nur die Vergleiche der Langzeitfolgen standen im Fokus der Studie, sondern auch die Mortalität und das Gesundheitsrisiko während der betrachteten Zeiträume. Covid-19-Patienten wiesen in den 18 Monaten im Vergleich zu Grippepatienten ein um 51 Prozent erhöhtes Sterberisiko auf (28,46 Fälle gegenüber 19,84 Fällen pro 100 Personen). Interessanterweise war das Gesundheitsrisiko für Coronapatienten in neun von zehn betrachteten Organsystemen höher als für Grippepatienten, wobei nur die Lunge eine Ausnahme bildete.

Die Daten zeigten außerdem, dass die Anzahl der verlorenen gesunden Lebensjahre (DALY – Disability-Adjusted Life Years) in der Covid-19-Gruppe bei 287,43 pro 100 Personen lag, im Vergleich zu 242,66 in der Grippegruppe. Diese Zahlen verdeutlichen die erheblichen gesundheitlichen Konsequenzen von Covid-19 im Vergleich zur saisonalen Grippe.

Professor Al-Aly betonte die Bedeutung der Impfungen als präventive Maßnahme gegen beide Virusinfektionen. Er hob hervor, dass die Optimierung der Impfquoten weiterhin eine Priorität für Regierungen und Gesundheitssysteme weltweit sein sollte, insbesondere für gefährdete Bevölkerungsgruppen wie ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Diese neuen Forschungsergebnisse liefern nicht nur Einblicke in die Langzeitfolgen von Covid-19 und Influenza, sondern unterstreichen auch die Notwendigkeit einer proaktiven Gesundheitspolitik zur Eindämmung schwerwiegender Krankheitsverläufe und zur Minimierung von Todesfällen.

 

Münchner Unternehmerin Andrea Tandler zu Haftstrafe verurteilt – Maskenaffäre erschüttert CSU-Netzwerk

Im Rahmen einer aufsehenerregenden Gerichtsverhandlung am Landgericht München I wurde die Münchner Unternehmerin und CSU-Politikertochter Andrea Tandler zu einer Haftstrafe von vier Jahren und fünf Monaten verurteilt. Das Urteil erging im Zusammenhang mit schwerwiegender Steuerhinterziehung, die sich auf Geschäfte während der Corona-Pandemie bezog. Tandler, Tochter des ehemaligen CSU-Generalsekretärs Gerold Tandler, hatte Provisionszahlungen in Höhe von fast 50 Millionen Euro erhalten, indem sie Schutzmasken an Bundes- und Landesbehörden vermittelte.

Die Vorsitzende Richterin Andrea Wagner betonte in ihrer Urteilsbegründung die engen familiären Kontakte von Andrea Tandler zur Familie des ehemaligen CSU-Chefs Franz Josef Strauß. Wagner enthüllte, dass die Maskengeschäfte über private Verbindungen zu Monika Hohlmeier, CSU-Europaabgeordnete und Kindheitsfreundin von Tandler, zustande kamen. Tandler hatte dabei ihre Millionenprovisionen verschwiegen und vorgegeben, altruistische Motive zu verfolgen.

Das Gericht führte aus, dass Tandler und ihr Geschäftspartner Darius N. wegen unsachgemäßer Versteuerung der Provisionen verurteilt wurden. Die Staatsanwaltschaft bezifferte den wirtschaftlichen Schaden auf insgesamt 7,8 Millionen Euro. Beide Angeklagten räumten die Vorwürfe hinsichtlich Einkommen- und Gewerbesteuerhinterziehung ein. Besonders brisant war, dass sie ihre Einnahmen aus den Maskengeschäften in Grünwald versteuerten, obwohl die Geschäftsleitung in München ansässig war, was zu einem erheblichen Steuerschaden führte.

Ein besonderes Augenmerk legte das Gericht auf die unterschiedlichen Rollen der Angeklagten bei den Geschäften. Andrea Tandler wurde als treibende Kraft betrachtet, während Darius N. eine klare untergeordnete Rolle innehatte. Dies fand Ausdruck in den unterschiedlichen Haftstrafen: vier Jahre und fünf Monate für Tandler, drei Jahre und neun Monate für N.

Trotz des verhängten Urteils bleibt Andrea Tandler vorerst auf freiem Fuß. Der Zeitpunkt für den Haftantritt steht noch aus und wird erst nach Rechtskraft des Urteils festgelegt. Berücksichtigt wurde dabei auch der gesundheitliche Zustand von Tandler, die laut ihrer Anwältin voraussichtlich eine weitere Operation benötigen wird.

Die Maskenaffäre erschüttert nicht nur das persönliche Umfeld von Andrea Tandler, sondern auch das Netzwerk der CSU. Die enge Verbindung zu hochrangigen Parteimitgliedern und die Ausnutzung des familiären Einflusses werfen ein Schlaglicht auf mögliche strukturelle Probleme innerhalb der Partei. Die Haftstrafe gegen Tandler und ihren Geschäftspartner markiert einen weiteren Tiefpunkt in einer Reihe von Skandalen, die die politische Landschaft Bayerns erschüttern. Es bleibt abzuwarten, welche politischen Konsequenzen sich aus diesem spektakulären Urteil ergeben werden.

 

Honorarreform in der Apothekenlandschaft: Geheime Gespräche zwischen Gesundheitsminister Lauterbach und Abda-Spitze

In einem strategisch undurchsichtigen Schachzug, der an ein potenzielles Weihnachtsüberraschungspaket erinnert, befindet sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) derzeit in intensiven, jedoch geheimen Gesprächen mit der Führungsspitze der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda). Diese Verhandlungen könnten kurz vor den Feiertagen zu einer abschließenden Einigung über Lauterbachs lang erwartete Apothekenreform führen, die seit Monaten für Spannung in der Branche sorgt.

Die Beziehung zwischen der Abda und Lauterbach glich in den vergangenen Monaten einer Eiszeit. Der Minister überraschte die Apothekerbranche im Oktober mit weitreichenden Reformplänen, die er ohne vorherige Absprache über die Frankfurter Allgemeine Zeitung der Öffentlichkeit präsentierte. Das daraufhin stattgefundene Treffen im Oktober verlief ernüchternd, ohne konkrete Zugeständnisse seitens des Ministers. Öffentliche Äußerungen von Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening und Lauterbach verdeutlichten weiterhin Konflikte in Bezug auf die Honorarvorstellungen.

Die aktuelle Entwicklung wirft die Frage auf, ob der Weihnachtszeit ein bedeutender Schritt in Richtung Einigung auf eine Reform in der Apothekenlandschaft bevorsteht. Insiderinformationen deuten darauf hin, dass im Bundesgesundheitsministerium (BMG) mehrere vertrauliche Gespräche stattfinden, was auf final abgestimmte Verhandlungen schließen lässt. Eine bemerkenswerte Zurückhaltung in der öffentlichen Kommunikation seitens der Abda verstärkt diese Vermutung zusätzlich.

Die zentrale Komponente von Lauterbachs Reformentwurf, der in den kommenden Tagen vorgestellt werden soll, liegt in der Umverteilung des Honorarsystems. Die überholte Abrechnungsstruktur benachteiligt insbesondere kleine Apotheken, die Schwierigkeiten haben, wirtschaftlich zu bestehen. Während das BMG Details zum Zeitplan nicht preisgeben will, deutet die vermehrte Anzahl der Gesprächstermine darauf hin, dass eine Einigung bevorsteht.

Eine bemerkenswerte Wendung ist die vermeintliche Abkehr von der gestaffelten Packungspauschale, die laut Informationen aus BMG-Kreisen vom Tisch ist. Stattdessen betont Lauterbach verstärkt die Notwendigkeit einer verbesserten Vergütung für Apotheken, die häufig Notdienste leisten, insbesondere auf dem Land. Der aktuelle Fokus liegt auf dem Nacht- und Notdienstfonds, der gemäß Koalitionsvertrag zu einem Sicherstellungsfonds weiterentwickelt werden soll. Zudem sollen Notfallbotendienste verordnungsfähig werden, was jedoch potenziell neue Herausforderungen mit sich bringen könnte.

Angesichts der komplexen und weitreichenden Auswirkungen der geplanten Honorarumverteilung wäre es ratsam, wenn Lauterbach auf Expertenrat setzt. In der Vergangenheit spielte die Apothekervereinigung (Abda) bei der Honorarumstellung im Jahr 2003 eine entscheidende Rolle, indem der damalige Geschäftsführer Dr. Frank Diener umfangreiche Kalkulationen vorlegte. Ob die Abda in der aktuellen Situation noch maßgeblichen Einfluss nehmen kann oder ob die Gespräche lediglich einem Tauschhandel gleichen, bleibt abzuwarten. Aktuell deuten Anzeichen darauf hin, dass Lauterbach einen durchdachten Reformentwurf vorlegen möchte, und zwar noch vor Weihnachten, unabhängig von den bestehenden Unsicherheiten und möglichen Widerständen.

Die geheimen Gespräche zwischen Gesundheitsminister Lauterbach und der Abda-Spitze deuten auf eine mögliche Einigung zur Apothekenreform kurz vor Weihnachten hin. Die bisherige Eiszeit in den Verhandlungen und die plötzliche Intensität der Treffen lassen auf einen strategischen Schachzug schließen. Die Fokussierung auf die Umverteilung des Honorarsystems und die Absage an die gestaffelte Packungspauschale werfen jedoch weiterhin Fragen auf. Lauterbach betont verstärkt die Notwendigkeit einer verbesserten Vergütung für Apotheken, die häufig Notdienste leisten. Die kommenden Tage könnten entscheidend für eine Reform sein, deren Auswirkungen auf den Apothekenmarkt noch nicht abschätzbar sind.

 

Medikamentenversorgung: Shop Apotheke präsentiert Expressservice für E-Rezepte mit Günther Jauch als Frontmann

In einer wegweisenden Initiative hat die Shop Apotheke einen bahnbrechenden Expressservice für die Lieferung von Medikamenten eingeführt, der auf die elektronische Rezeptabwicklung abzielt. Unter dem Slogan "E-Rezept? Shop Apotheke." wird die Kampagne von keinem Geringeren als dem renommierten Showmaster Günther Jauch unterstützt. Die prominent platzierte Werbung des beliebten Moderators auf der Website in Form von Bannern, Kategoriebildern und Pop-ups verdeutlicht die Ernsthaftigkeit des Unternehmens, das sich auf dem Markt als Vorreiter in puncto Schnelligkeit und Effizienz positioniert.

Der Kern des Angebots liegt in der Zusage einer garantierten Lieferung am nächsten Tag, sofern die Bestellung bis 16 Uhr eingegangen ist. Der Prozess beginnt mit dem Schritt, ein E-Rezept zu erhalten. Günther Jauch persönlich erklärt auf der Webseite, dass Kunden in ihrer Arztpraxis lediglich um den QR-Code als Ausdruck oder Datei bitten müssen, um den innovativen Service nutzen zu können. Hierbei wird besonders betont, dass die Übermittlung des QR-Codes auch in digitaler Form, nämlich als PDF-Datei, problemlos möglich ist.

Die Website führt die Kunden weiter durch einen klaren Leitfaden, der zeigt, wie das E-Rezept mittels einer App gescannt werden kann. Animationsgrafiken und hilfreiche Tipps, wie das Hinzufügen nicht verschreibungspflichtiger Produkte, machen den Prozess zugänglich und benutzerfreundlich. Das Credo der dreiteiligen Anleitung lautet: "Bis 16 Uhr bestellt, garantiert am nächsten Tag geliefert."

Der Expressservice ist von Montag bis Freitag gültig, mit einer Ausnahme: E-Rezepte, die von Freitag um 16 Uhr bis Sonntag um 12 Uhr eingelöst werden, unterliegen einer Lieferzeit bis zum darauf folgenden Dienstag. Im Falle eines Feiertags erfolgt die Zustellung am nächsten Werktag.

Die Shop Apotheke schließt bestimmte Medikamente von diesem schnellen Versandservice aus, darunter Rezepturen, Arzneimittel mit Lieferengpässen oder solche, die kühlkettenpflichtig sind. Zusätzlich behält sich das Unternehmen das Recht vor, das Versprechen des nächsten Tages bei festgestellten Wechselwirkungen nicht einzuhalten und in solchen Fällen die betroffenen Kunden zu kontaktieren.

Um dennoch eine möglichst schnelle Lieferung sicherzustellen, behält sich die Shop Apotheke das Recht vor, in Ausnahmefällen den Versanddienstleister nachträglich auszutauschen. Dies bedeutet nicht etwa eine Kooperation mit örtlichen Apotheken, sondern beispielsweise den Einsatz von UPS anstelle von Hermes oder DHL.

Die Einführung dieses Expressservices markiert einen entscheidenden Schritt in der Digitalisierung des Gesundheitswesens und stellt einen Meilenstein in der Bemühung dar, den Kunden eine schnellere und effizientere Medikamentenversorgung zu bieten. Mit der Unterstützung von Günther Jauch und einer klaren, nutzerfreundlichen Anleitung setzt die Shop Apotheke neue Maßstäbe in der Branche und signalisiert ihre Bereitschaft, innovative Wege für die Bedürfnisse ihrer Kunden zu gehen.

 

Kommentar:

Die düsteren Aussichten für die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie im Jahr 2024 werfen einen Schatten auf die Wirtschaft. Der erwartete Umsatzrückgang um drei Prozent und die stagnierende Produktion zeugen von anhaltenden Herausforderungen, insbesondere durch gestiegene Energiepreise. Der Ausblick bleibt trübe, und die Branche muss sich auf mögliche Stilllegungen und strukturelle Veränderungen vorbereiten. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind nun entscheidend, um in dieser unsicheren Phase erfolgreich zu navigieren.

Die klare Unterstützung für inhabergeführte Apotheken im hessischen Koalitionsvertrag ist ein wegweisendes Signal. Dieses Bekenntnis reflektiert nicht nur das Verständnis der Landespolitik für die Bedürfnisse der Bürger, sondern auch die Anerkennung der zentralen Rolle lokaler Apotheken. Eine positive Entwicklung für die Gesundheitsversorgung in Hessen.

Die Einführung des NFC-EGK-Verfahrens durch Gesund.de markiert einen bedeutenden Fortschritt im Gesundheitswesen. Diese wegweisende Technologie ermöglicht eine komfortable und sichere Einlösung von E-Rezepten über das Smartphone. Mit dieser Innovation setzt Gesund.de nicht nur auf digitale Effizienz, sondern trägt auch dazu bei, die Interaktion zwischen Patienten und Apotheken zeitgemäßer und benutzerfreundlicher zu gestalten. Eine wegweisende Initiative, die den digitalen Wandel im Gesundheitssektor vorantreibt.

Die vielfältigen Initiativen der Bundesländer zur Bewältigung von Arzneimittellieferengpässen zeigen einen ermutigenden und koordinierten Ansatz. Die kurzfristigen Maßnahmen und langfristigen Strategien verdeutlichen das Engagement auf verschiedenen Ebenen, um die Arzneimittelversorgung nachhaltig zu sichern und auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet zu sein.

Die bahnbrechende Studie zu den Langzeitfolgen von Covid-19 im Vergleich zur saisonalen Grippe wirft ein neues Licht auf die Herausforderungen, die mit diesen Virusinfektionen verbunden sind. Die Identifizierung von "Long Flu" neben dem bereits bekannten "Long Covid" unterstreicht die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Verständnisses für die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen. Die Ergebnisse betonen die Bedeutung von Impfungen als entscheidende Maßnahme, insbesondere für gefährdete Bevölkerungsgruppen. Ein proaktiver Ansatz in der Gesundheitspolitik ist unabdingbar, um schwerwiegende Krankheitsverläufe zu minimieren und die öffentliche Gesundheit zu schützen.

Das Urteil gegen Andrea Tandler in der Maskenaffäre ist ein deutlicher Schlag gegen die Integrität und Vertrauenswürdigkeit in der Politik. Es zeigt nicht nur die Konsequenzen von Steuerhinterziehung, sondern wirft auch ein beunruhigendes Licht auf die Einflussnahme durch familiäre Verbindungen. Die unterschiedlichen Haftstrafen für Tandler und ihren Partner verdeutlichen die individuelle Verantwortung in diesem Fall. Es bleibt abzuwarten, wie dieses Urteil das politische Umfeld, insbesondere innerhalb der CSU, beeinflussen wird.

Die geheimen Gespräche zwischen Gesundheitsminister Lauterbach und der Abda-Spitze deuten auf eine mögliche Einigung zur Apothekenreform kurz vor Weihnachten hin. Die bisherige Eiszeit in den Verhandlungen und die plötzliche Intensität der Treffen lassen auf einen strategischen Schachzug schließen. Die Fokussierung auf die Umverteilung des Honorarsystems und die Absage an die gestaffelte Packungspauschale werfen jedoch weiterhin Fragen auf. Lauterbach betont verstärkt die Notwendigkeit einer verbesserten Vergütung für Apotheken, die häufig Notdienste leisten. Die kommenden Tage könnten entscheidend für eine Reform sein, deren Auswirkungen auf den Apothekenmarkt noch nicht abschätzbar sind.

Die Shop Apotheke präsentiert einen Expressservice für E-Rezepte, begleitet von Günther Jauch als Werbefigur. Während die Idee einer schnelleren Medikamentenversorgung begrüßenswert ist, werfen einige Aspekte Fragen auf. Die festgelegte Deadline von 16 Uhr für eine Lieferung am nächsten Tag könnte für viele Kunden impraktikabel sein. Zudem bleibt abzuwarten, ob der Service reibungslos funktioniert, insbesondere bei potenziellen Wechselwirkungen oder Ausschlüssen bestimmter Medikamente. Die Integration von Jauch mag Aufmerksamkeit erregen, wirft jedoch auch die Frage nach der Authentizität solcher Prominenten-Partnerschaften auf und wie viel sie tatsächlich zur Vertrauenswürdigkeit des Angebots beitragen.

Angesichts dieser Entwicklungen und Herausforderungen wird deutlich, dass die Zukunft der Chemie- und Pharmaindustrie, die Gesundheitsversorgung sowie die Apothekenlandschaft von entscheidenden Veränderungen geprägt sein werden. Es liegt nun an den Akteuren in Politik, Wirtschaft und Gesundheitswesen, innovative Lösungen zu fördern, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und gemeinsam eine nachhaltige Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft zu schaffen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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