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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die Adventszeit ist wieder angebrochen, und die Menschen in der Post-COVID-Ära atmen auf – erstmals ohne die Einschränkungen, die das Virus in den letzten Jahren mit sich brachte. Laut einer aktuellen Umfrage des renommierten Meinungsforschungsinstituts YouGov, im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur durchgeführt, zeigen sich fast zwei Drittel der Befragten tendenziell sorglos in Bezug auf eine mögliche Ansteckung im Advent und zu Weihnachten.
Die Umfrage, die vom 4. bis 6. Dezember unter 2081 Menschen ab 18 Jahren durchgeführt wurde, zeigt, dass 36 Prozent der Befragten überhaupt keine Sorgen vor einer Infektion haben, während 28 Prozent eher unbesorgt sind. Lediglich 6 Prozent bekunden eine stark ausgeprägte Besorgnis, und 24 Prozent äußern eine gewisse Besorgnis. Diese Ergebnisse spiegeln eine gewisse Entspannung in der öffentlichen Wahrnehmung wider, obwohl eine gewisse Vorsicht angesichts der derzeitigen Corona-Welle von einigen als angebracht erachtet wird.
Bei Familienfeiern beispielsweise befürworten 42 Prozent der Befragten das Durchführen von Schnelltests bei Erkältungssymptomen. Dabei unterstützen 18 Prozent diese Maßnahme voll und ganz, während weitere 24 Prozent eher zustimmend sind. Hingegen lehnen 48 Prozent diese Vorsichtsmaßnahme ab. Die geteilte Meinung erstreckt sich auch auf den Besuch von Weihnachtsmärkten, wobei ein Drittel der Befragten angibt, solche Veranstaltungen aufgrund der aktuellen Situation vorsorglich zu meiden.
Inmitten dieser Stimmung appelliert Gesundheitsminister Karl Lauterbach erneut zur Vorsicht. Seine Warnung, dass "Corona gefährlich bleibt", kommt vor dem Hintergrund steigender Infektionszahlen. Lauterbach betont, dass es trotz der aktuellen Entspannung wichtig ist, die Gefahr nicht zu unterschätzen und ruft besonders Menschen ab 60 Jahren oder mit anderen Risikofaktoren dazu auf, die empfohlenen Impfungen und Auffrischimpfungen zu nutzen. Er hebt hervor, dass der aktuelle Zeitpunkt optimal für eine volle Wirkung bis zum Weihnachtsfest ist.
Trotz der fehlenden staatlichen Auflagen zu Masken, Tests und Quarantäne appellieren auch andere Gesundheitsexperten zur Vorsicht. Rheinland-Pfalz Gesundheitsminister Clemens Hoch empfiehlt beispielsweise das Tragen von FFP2-Masken beim Bahnfahren oder im Supermarkt als vernünftiges Verhalten angesichts der derzeitigen Infektionswelle.
Die adventliche Feststimmung scheint also von einer gewissen Zwiespältigkeit geprägt zu sein, während die Menschen versuchen, die Traditionen und die Freude der Jahreszeit in Einklang mit den gebotenen Vorsichtsmaßnahmen zu bringen.
Die aktuellen Umfrageergebnisse spiegeln ein ambivalentes Bild wider, während die Gesellschaft versucht, sich inmitten der Post-COVID-Ära zu orientieren. Es ist ermutigend zu sehen, dass die meisten Menschen sich weniger Sorgen um eine Ansteckung während der festlichen Jahreszeit machen. Die Sehnsucht nach Normalität und die Rückkehr zu traditionellen Feierlichkeiten sind verständlich, besonders nach den Herausforderungen der vergangenen Jahre.
Dennoch ist die Warnung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach nicht zu überhören. Die steigenden Infektionszahlen und die Tatsache, dass Corona nach wie vor gefährlich ist, erfordern weiterhin Achtsamkeit und Vorsicht. Die Empfehlung, insbesondere für vulnerable Gruppen, die empfohlenen Impfungen zu nutzen, ist vernünftig und ein Beitrag zur kollektiven Verantwortung.
Die gespaltene Meinung zu bestimmten Vorsichtsmaßnahmen zeigt, dass es weiterhin eine Herausforderung ist, einen Konsens in der Bevölkerung zu finden. In dieser Phase der Unsicherheit und Veränderung ist es wichtig, dass die Menschen sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse und Ratschläge von Gesundheitsexperten verlassen, um die Balance zwischen festlicher Freude und notwendiger Vorsicht zu finden.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, wie wir die festliche Jahreszeit erleben und gleichzeitig die Gesundheit unserer Gemeinschaft schützen. Es bleibt zu hoffen, dass diese Zeit der Feierlichkeiten von Vernunft und Solidarität geprägt sein wird, um einen sicheren Übergang in das neue Jahr zu gewährleisten.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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