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Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Die oft unterschätzte Bedrohung im Apothekenalltag

Wenn von Gewalt in der Arbeitswelt die Rede ist, denken die meisten Menschen zuerst an physische Übergriffe oder Mobbing am Arbeitsplatz. Doch es gibt eine Form der Gewalt, die oft weniger offensichtlich ist, aber dennoch gravierende Auswirkungen haben kann - psychische Gewalt. Auch im Apothekenalltag sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor solchen Vorfällen nicht immer geschützt.

Psychische Gewalt am Arbeitsplatz kann sich auf vielfältige Weise äußern. Dazu gehören verbale Angriffe, Beleidigungen, Demütigungen, das Ignorieren von Meinungen oder Ideen, gezieltes Ausschließen aus Entscheidungsprozessen und vieles mehr. Solche Handlungen können zu einem belastenden Arbeitsklima führen, das die Motivation und Produktivität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erheblich beeinträchtigt.

Besonders im Apothekenalltag kann psychische Gewalt auftreten, wenn gestresste Kunden ihre Frustration an den Angestellten auslassen oder sich unangemessen verhalten. Oft sind es lange Wartezeiten oder fehlende Verfügbarkeit bestimmter Medikamente, die die Gemüter erhitzen und zu verbalen Entladungen führen. Apothekenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter stehen in diesen Situationen häufig unter großem Druck, da sie nicht nur die medizinische Versorgung sicherstellen müssen, sondern auch mit der psychischen Belastung umgehen müssen.

Die Auswirkungen von psychischer Gewalt im Arbeitsumfeld dürfen nicht unterschätzt werden. Betroffene leiden nicht nur unter emotionalen Belastungen, sondern können auch körperliche Symptome wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Magenbeschwerden entwickeln. Langfristig kann die psychische Gewalt zu einem Burnout oder anderen psychischen Erkrankungen führen.

Es ist wichtig, dass Arbeitgeber in Apotheken das Thema psychische Gewalt ernst nehmen und Maßnahmen ergreifen, um ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen. Dazu gehört eine offene Kommunikation, in der psychische Gewalt als Thema angesprochen werden kann, sowie Schulungen für das Personal im Umgang mit schwierigen Kundensituationen.

Auch die Aufklärung der Kunden über angemessenes Verhalten in der Apotheke kann dazu beitragen, dass sich weniger Konflikte entwickeln. Zudem sollten klare Verhaltensregeln etabliert werden, die psychische Gewalt am Arbeitsplatz nicht tolerieren.

Psychische Gewalt ist keine Bagatelle und hat weitreichende Auswirkungen auf die Betroffenen. Ein respektvolles Miteinander im Apothekenalltag ist unerlässlich, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen und eine positive Arbeitsatmosphäre zu schaffen.

Kommentar:

Die Sensibilisierung für psychische Gewalt am Arbeitsplatz ist ein wichtiger Schritt, um diese oft unterschätzte Form der Gewalt zu bekämpfen. Auch in Apotheken sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor derartigen Vorfällen nicht gefeit. Durch offene Kommunikation, Schulungen und klare Verhaltensregeln können Arbeitgeber dazu beitragen, ein respektvolles Arbeitsumfeld zu schaffen und das Wohlbefinden ihrer Angestellten zu fördern. Nur so kann die Apotheke als Ort der Gesundheit und Versorgung ihre wichtige Funktion vollständig erfüllen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor den schädlichen Auswirkungen psychischer Gewalt schützen.

Engin Günder

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