• 17.12.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute sind Reformsignal ohne Honorarlinie, Dienstbereitschaft unter Druck, Akne inversa bekommt präzisere Pfade

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute sind Reformsignal ohne Honorarlinie, Dienstbereitschaft unter Druck, Akne inversa bekommt präzisere Pfade

 

Der Kabinettsbeschluss treibt die Reformdebatte, die Öffnungslogik wird neu vermessen, und medizinische Empfehlungen zeigen, wie Präzision Versorgung stärkt.

Stand: Mittwoch, 17. Dezember 2025, um 20:29 Uhr

Apotheken-News: Bericht von heute

Der Kabinettsbeschluss zur Reform setzt ein politisches Signal, doch die Kritik der Organisationen bündelt sich an der offenen Honorarlinie und an der Frage, ob Stabilisierung in der Fläche rechtzeitig greift. Gleichzeitig rückt ein Verordnungsentwurf die Öffnungs- und Dienstbereitschaftslogik in den Mittelpunkt, weil Versorgungspflicht und Personalengpässe neu austariert werden sollen, ohne dass daraus ein dauerhafter Rückzug in reduzierte Verfügbarkeit entsteht. Die SPD rahmt den Schritt als Beitrag zu Sicherheit und Nähe, während die Opposition die Lücke zwischen Anspruch und Mechanik attackiert und damit die Glaubwürdigkeitsprobe verschärft. Neben der Politiklinie steht ein medizinischer Fokus: Neue Empfehlungen zur Akne inversa wollen besondere Gruppen differenzierter abbilden und Therapiepfade strukturieren, was Präzision als Versorgungsfaktor sichtbar macht. Zusammengenommen entsteht ein Tag, an dem Vertrauen nicht aus Formeln, sondern aus tragfähigen Regeln erwächst und sich das Gesamtbild weiter schließt.

 

Kabinettsentwurf lässt Fixum offen, Verbände warnen vor Erosion, Versorgungssicherheit gerät unter Zeitdruck in der Fläche

Der Kabinettsbeschluss zum ApoVWG verschiebt die Debatte aus der Vorankündigung in das parlamentarische Verfahren, doch die erste Reaktionswelle zeigt sofort die Bruchlinie: Der Entwurf ordnet Rollen und Verfahren, lässt aber die wirtschaftliche Stärkung als Kernforderung offen. Für die Standesvertretung ist nicht entscheidend, ob einzelne Detailregelungen im Alltag praktikabler werden, sondern ob die Grundtragfähigkeit der Vor-Ort-Struktur rechtzeitig stabilisiert wird. In diesem Maßstab wird das Ausbleiben einer Fixum-Anpassung als Signal gelesen, dass Stabilisierung erneut nachrangig behandelt wird. Die Argumentation wird dabei nicht als kurzfristiger Ärger geführt, sondern als Langfristdiagnose einer schleichenden Ausdünnung. Der politische Startpunkt des Gesetzes wird damit sofort zum ökonomischen Stresstest.

Die ABDA knüpft ihre Kritik an zwei Ebenen, die sich im Alltag nicht trennen lassen: Finanzierung und Verantwortungsarchitektur. Der Hinweis, seit 2013 sei rund ein Fünftel der Betriebe verschwunden, ist weniger Statistik als eine Warnung, dass Zeit in diesem System nicht neutral ist, sondern Struktur frisst. Jede weitere Schließung verlängert Wege und erhöht den Druck auf die verbleibenden Standorte, vor allem in Regionen mit dünnerer Dichte. Damit wächst auch die Erwartungshaltung an Erreichbarkeit und Leistung, ohne dass sich die Ressourcen automatisch mitbewegen. Die Forderung nach einer wirtschaftlichen Stärkung wird deshalb als Voraussetzung formuliert, nicht als Bonus. In der Logik der Organisationen entscheidet sich die Versorgungssicherheit nicht am Leitbild, sondern an der Zahlungsfähigkeit der Fläche.

Auffällig ist, dass die Kritik zugleich strategisch nach vorn gerichtet wird: weniger Ankündigung von Aktionen, mehr Fokus auf Gespräche mit Abgeordneten. Das ist ein Hinweis darauf, dass die eigentliche Entscheidung nicht im Kabinett, sondern in den Ausschüssen und im Plenum erwartet wird. Zugleich wird die politische Tonlage schärfer, weil die Lücke im Entwurf als wiederkehrendes Muster eingeordnet wird: Zusage im Koalitionsrahmen, späterer Entwurf ohne finanzielle Umsetzung. Diese Sequenz erzeugt nicht nur Unzufriedenheit, sondern ein Verlässlichkeitsproblem, weil Betriebe nicht auf Absichtserklärungen kalkulieren können. Der Konflikt wird damit von der Frage „Was steht im Entwurf“ auf die Frage „Was wird tatsächlich finanziert“ verschoben. Genau dort entsteht der Druck, der sich in den kommenden Monaten verdichten dürfte.

Ein zweiter Streitpunkt mit hoher Symbolkraft ist die zeitweise Vertretung der Leitung durch PTA. Auch wenn die Regelung im Entwurf eingehegt ist, etwa über räumliche Kriterien wie Mindestabstände und eine Befristung als Erprobung, bleibt sie ein Zeichen dafür, wie Politik auf Engpässe reagiert. Für Befürworter ist das eine pragmatische Absicherung gegen Ausfälle, für Kritiker ein Eingriff in das Leitbild der fachlichen Verantwortung. In der Debatte wirkt diese Frage deshalb wie ein Prüfstein: Wird Stabilisierung über Finanzierung erreicht oder über Substitution in der Struktur. Gerade in ländlichen Räumen kann ein solcher Mechanismus kurzfristig helfen und langfristig dennoch als Abwärtssignal verstanden werden. Entscheidend wird sein, ob die Maßnahme als Ausnahme bleibt oder als Blaupause interpretiert wird.

Die Tonlagen der Landesorganisationen verschärfen das Bild zusätzlich. Wenn Kammern den Entwurf als Abwrackprogramm bezeichnen, dann ist das rhetorisch hart, inhaltlich aber als Warnung vor Ketteneffekten gemeint: Strukturänderungen ohne Fundament können die Ausdünnung beschleunigen, statt sie zu bremsen. Verbände wiederum koppeln die Debatte an Verlässlichkeit und an die Jahresendrealität, weil Bereitschaftszeiten, längere Feiertagsphasen und erhöhte Nachfrage die Belastungsgrenzen sichtbarer machen. Damit wird aus der Reformdiskussion eine Frage der Reihenfolge: Erst Basis sichern, dann zusätzliche Aufgaben und Flexibilisierungen ausrollen. Solange diese Reihenfolge nicht erkennbar ist, bleibt der Kabinettsbeschluss für die Organisationen ein Verfahrenserfolg ohne Stabilitätsgarantie.

 

Dienstbereitschaft bleibt Pflicht, Öffnungszeiten werden neu justiert, Verordnungsentwurf setzt auf Verhandlungskorridor und Behördensteuerung

Der zweite Reformstrang läuft nicht über das Gesetz, sondern über eine Verordnung zur Änderung der Apothekenbetriebsordnung und der Arzneimittelpreisverordnung, und genau darin liegt seine praktische Sprengkraft. Die Idee einer vollständig freien Festlegung der Öffnungszeiten wird nicht weiterverfolgt, stattdessen bleibt die Dienstbereitschaft als Grundprinzip bestehen, allerdings in modifizierter Form. Damit versucht das Ministerium zwei Ziele zugleich zu erreichen: die Versorgungspflicht im System zu halten und dennoch Spielräume zu schaffen, um Personalengpässe und betriebliche Realität besser abzubilden. In der Praxis entscheidet die genaue Ausgestaltung darüber, ob Flexibilität als Entlastung wirkt oder als neue Unsicherheitszone. Denn jede Veränderung an Zeiten, Bereitschaften und Zuständigkeiten hat unmittelbare Folgen für Aufsicht, Planung und Erwartungshaltungen. Die Verordnung ist damit weniger ein Detailpaket als ein Eingriff in den Takt der täglichen Versorgung.

Wesentlich ist, dass die Reform nicht nur an Öffnungszeiten rührt, sondern an der Frage, wie Verhandlungen über Honoraranteile künftig organisiert werden sollen. Wenn ein jährlicher Gesprächs- oder Verhandlungskorridor vorgesehen ist, kann das als Schritt in Richtung Dynamik verstanden werden, weil es den Stillstand durch einen festen Rhythmus ersetzt. Gleichzeitig bleibt offen, ob ein Gesprächspfad ohne verbindliche Ergebnislogik ausreicht, um Stabilität zu schaffen. Betriebe brauchen Planbarkeit, nicht nur Gesprächsbereitschaft, weil Personalkosten, Mieten, Energie und IT nicht in Verhandlungspausen warten. Eine Reform, die Entlastung über Verfahren erzeugen will, muss deshalb zeigen, dass Verfahren auch Wirkung produzieren. Andernfalls entsteht eine neue Form der Vertagung, die formell aktiv wirkt, praktisch aber keine Tragfähigkeit baut. Das Risiko liegt in der Lücke zwischen Prozess und Ergebnis.

Hinzu kommt die Rolle der Behörden, die im Verordnungsrahmen stärker konturiert werden kann als im politischen Leitbild. Sobald Aufsicht, Genehmigungen und Abweichungsmöglichkeiten präziser gefasst werden, verschiebt sich Macht in Richtung Verwaltungsvollzug. Das kann Rechtssicherheit erhöhen, aber es kann auch zu regional unterschiedlicher Praxis führen, wenn Ermessensspielräume unterschiedlich genutzt werden. Für die Fläche wäre das ein Problem, weil Versorgung dann nicht nur von wirtschaftlicher Kraft, sondern auch von Verwaltungsrealität abhängt. Gerade bei Modellen, die auf Teilzeitbetrieb oder modifizierte Dienstbereitschaft hinauslaufen, entscheidet die Konsistenz der Aufsicht darüber, ob Vertrauen entsteht. Der Vollzug muss dann so organisiert sein, dass er nicht zusätzliche Reibung erzeugt. Andernfalls wird Flexibilität zur neuen Bürokratie.

Politisch soll die Verordnung einen Ausgleich herstellen: Versorgungspflicht bleibt der Rahmen, Anpassung wird das Ventil. Das klingt plausibel, solange Anpassung nicht als Sparinstrument gelesen wird, sondern als Stabilisierungshilfe. Sobald jedoch der Eindruck entsteht, dass reduziertere Verfügbarkeit zur Normalform werden könnte, kippt die Erzählung. Dann wird aus dem Versuch, Engpässe zu managen, ein Signal der Schrumpfung. Der entscheidende Prüfpunkt ist deshalb nicht die Formel, sondern die konkrete Leitplanke, die verhindert, dass Teilzeitlogik strukturelle Lücken verfestigt. In einem System, das ohnehin unter Dichteverlust leidet, kann jede Öffnungszeitdebatte schnell zur Standortdebatte werden.

Für den Alltag ergibt sich daraus eine Führungsaufgabe: Betriebe müssen früh verstehen, welche Pflichten unverändert bleiben, wo Dokumentationsanforderungen entstehen und welche Spielräume tatsächlich belastbar sind. Gleichzeitig muss die politische Ebene liefern, was sie ankündigt: Entlastung muss als Zeitgewinn spürbar werden, nicht als neue Abstimmungsschleife. Wenn ein jährlicher Verhandlungspfad eingeführt wird, muss auch klar sein, welche Größen darin verhandelt werden und wie Stillstand verhindert wird. Sonst bleibt die Verordnung ein Instrument, das Bewegung simuliert, während die Stabilitätsfrage weiter offen bleibt. Genau diese Differenz entscheidet darüber, ob die Reform in der Fläche als Hilfe oder als weitere Umstellung wahrgenommen wird.

 

Signal der Koalition betont Stabilität, Honorarlinie bleibt ungeklärt, politische Verantwortung steht zwischen Zuspruch und Glaubwürdigkeitsprüfung

Die SPD-Fraktion beschreibt den Kabinettsbeschluss als klares Signal für eine sichere und wohnortnahe Arzneimittelversorgung und ordnet den Schritt als Startpunkt des parlamentarischen Verfahrens ein. Diese Botschaft ist politisch verständlich, weil sie Vertrauen stiften und Handlungsfähigkeit zeigen soll. Doch das Signal wird in der Praxis nicht an der Formulierung gemessen, sondern an der Mechanik, die daraus folgt. Genau hier entsteht die Spannung, weil die wirtschaftliche Linie, die viele in der Fläche als Voraussetzung sehen, im Entwurf nicht sichtbar gelöst ist. Die Debatte verschiebt sich dadurch von der Frage „Welche Rolle soll die Vor-Ort-Struktur haben“ zur Frage „Welche finanzielle Grundlage trägt diese Rolle“. Ein Signal ohne tragfähigen Kern wirkt dann nicht beruhigend, sondern wie ein weiterer Zwischenstand.

Diese Spannung ist kein moralisches Problem, sondern eine Verantwortungsfrage. Wer Versorgung als staatliche Aufgabe beschreibt, setzt Erwartungen an Verfügbarkeit, Qualität und Sicherheit, und diese Erwartungen haben Kostenstellen. Wenn die Finanzierung nicht zeitgleich geklärt wird, werden Lasten still nach unten verlagert: Betriebe sollen stabil bleiben, obwohl ihre Kalkulation fragiler wird. Genau deshalb reagieren Organisationen so empfindlich auf das Ausbleiben einer Honorarentscheidung, die zuvor politisch als Zusage geführt wurde. In der Fläche entsteht daraus ein Verlässlichkeitsdefizit, weil Zusagen nicht als Orientierung dienen können, wenn sie im Moment der Entscheidung nicht umgesetzt werden. Die politische Mitte kann Stabilität beschwören, sie muss aber auch die Rechnung beantworten, die Stabilität möglich macht. Andernfalls bleiben Worte stärker als Wirkungen.

Die Opposition nutzt diese Lücke erwartbar als Angriffsfläche, weil sie ein klassisches Muster politischer Kommunikation bedient: Anspruch hoch, Umsetzung unvollständig. Entscheidend ist jedoch weniger die Oppositionskritik als die Frage, wie die Koalition mit der eigenen Kluft umgeht. Wenn das parlamentarische Verfahren als Korrekturfester verstanden wird, muss es erkennbar genutzt werden, um den finanziellen Kern nachzuliefern. Passiert das nicht, wächst der Eindruck, dass Stabilisierung erneut vertagt wird. Vertagung ist in diesem Feld besonders riskant, weil Strukturverlust nicht pausiert, während Verfahren laufen. Die Zeit arbeitet dann nicht für das Signal, sondern gegen die Substanz.

Hinzu kommt die doppelte Botschaft aus Bundes- und Landesebene, wenn auch Ministerinnen in den Ländern in die gleiche Richtung argumentieren. Das verstärkt nach außen das Bild der Geschlossenheit, erhöht nach innen aber den Erwartungsdruck, dass aus Worten konkrete Schritte folgen. In Regionen mit bereits angespannten Personalsituationen wird jede Reformankündigung daran gemessen, ob sie den Betrieb kurzfristig entlastet oder nur langfristig umorganisiert. Der Widerspruch zwischen Stabilitätsrhetorik und offener Finanzlinie wird dort nicht als Kommunikationsproblem gesehen, sondern als tägliche Realität. Vertrauen entsteht in solchen Lagen weniger durch Bekenntnisse als durch kalkulierbare Rahmenbedingungen. Genau deshalb wird die Honorarfrage zur Glaubwürdigkeitsfrage.

Für das Verfahren bedeutet das: Die politische Erzählung muss mit einem klaren Mechanismus verbunden werden, der nicht nur Gespräche vorsieht, sondern Ergebnisfähigkeit. Wenn die Koalition von einem klaren Signal spricht, muss sie zeigen, dass Signal nicht Ersatz für Stabilisierung ist, sondern deren Auftakt. Andernfalls wird das Signal zur Formel, die jedes Mal wiederholt werden kann, ohne dass sich in der Fläche etwas ändert. In einem System, das seit Jahren Dichte verliert, ist das gefährlich, weil Wiederholung ohne Wirkung als Gleichgültigkeit gelesen wird. Genau hier entscheidet sich, ob das parlamentarische Verfahren zur Korrektur führt oder zur nächsten Runde politischer Beruhigung.

 

Akne inversa trifft junge Erwachsene, Leitlinie bleibt für Gruppen lückenhaft, neue Empfehlungen schärfen Diagnostik und Therapiepfade

Akne inversa ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die häufig in jungen Erwachsenenjahren beginnt und für Betroffene erheblich belastend sein kann, weil Schmerzen, Entzündungen und wiederkehrende Schübe den Alltag prägen. Typische Areale sind Regionen mit vielen Schweißdrüsen, etwa Achseln, Leisten, Gesäß und Genitalbereich, wobei Verlauf und Schwere stark variieren. Genau deshalb ist frühe Diagnose wichtig, weil sich therapeutische Pfade je nach Aktivität, Ausmaß und Begleiterkrankungen deutlich unterscheiden. In Deutschland liegt eine aktuelle Leitlinie vor, die den Standardrahmen abbildet, aber nicht jede individuelle Konstellation in gleicher Tiefe adressieren kann. Für bestimmte Gruppen entstehen dadurch Lücken, die im Versorgungsalltag besonders sichtbar werden. Neue Empfehlungen aus Nordamerika setzen an dieser Stelle an und versuchen, einzelne Patientengruppen differenzierter zu berücksichtigen.

Die Herausforderung liegt weniger im Fehlen von Wissen als in der Übersetzung in praktikable Entscheidungswege. Erkrankungsschwere, Lokalisation, Rezidivneigung und Begleiterkrankungen müssen so erfasst werden, dass Therapieentscheidungen nachvollziehbar und konsistent werden. In der Praxis bedeutet das, dass standardisierte Scores, klare Kriterien für Eskalationsstufen und definierte Kontrollpunkte helfen, um Unter- oder Übertherapie zu vermeiden. Gerade bei chronischen Verläufen können zu lange Verzögerungen dazu führen, dass Vernarbungen und Fistelbildung zunehmen und spätere Eingriffe komplexer werden. Gleichzeitig ist eine zu aggressive Therapie ohne klare Indikation ebenfalls riskant, weil Nebenwirkungen und Belastungen steigen können. Leitlinien sollen diese Balance unterstützen, können aber nicht jede Sonderkonstellation vollständig abbilden. Ergänzende Empfehlungen können dann helfen, ohne den Leitlinienrahmen zu ersetzen.

Ein zentraler Punkt ist die Berücksichtigung unterschiedlicher Personengruppen, bei denen Diagnose und Behandlung besondere Anforderungen haben können. Dazu zählen etwa Menschen mit bestimmten Begleiterkrankungen, mit speziellen Hormonkonstellationen oder mit erhöhtem Risiko für Komplikationen, aber auch Situationen, in denen Scham, Stigmatisierung und Zugangshürden eine frühe Abklärung erschweren. Wenn Empfehlungen differenzierter auf solche Gruppen eingehen, kann das die Versorgung verbessern, weil Missverständnisse und Fehlzuordnungen seltener werden. Die medizinische Logik ist dabei klar: Je präziser die Diagnose, desto zielgerichteter die Therapie und desto besser die Chance, Entzündung zu kontrollieren und Lebensqualität zu stabilisieren. Für die Versorgung ist das relevant, weil chronische Dermatologie häufig an Schnittstellen stattfindet, in denen Beratung, Überweisung und Therapiebegleitung zusammenspielen. Genau dort entscheidet Struktur über Ergebnis.

Die neuen Empfehlungen sind deshalb vor allem als Ergänzung zu verstehen, die konkrete Praxisfragen beantwortet: Wann ist welche Therapieform angemessen, wie werden Schweregrade eingeordnet, und welche Schritte sind bei bestimmten Gruppen besonders zu beachten. Das ist nicht als Handlungsanweisung für Laien gedacht, sondern als Orientierung für fachliche Pfade, die in der Versorgung etabliert werden können. Entscheidend ist, dass Betroffene nicht in einem Stadium ankommen, in dem nur noch Schadensbegrenzung möglich ist, sondern früh genug in eine strukturierte Betreuung gelangen. Die Versorgung profitiert dabei von klaren Kriterien, weil sie Kommunikation zwischen Behandlern erleichtern und Erwartungen realistisch machen. Wenn Empfehlungen helfen, diese Kriterien zu schärfen, können sie eine Lücke schließen, die sonst zu Zufallsentscheidungen führt. Genau darin liegt der praktische Nutzen.

Für den Alltag bleibt dennoch die Grundregel: Je früher die Einordnung gelingt, desto größer sind die Spielräume, Entzündung zu kontrollieren und Folgeschäden zu begrenzen, ohne unnötige Belastungen zu erzeugen. Leitlinien und ergänzende Empfehlungen sind dabei Werkzeuge, die Qualität sichern sollen, nicht Ersatz für individuelle medizinische Entscheidung. Wo Leitlinien Lücken lassen, ist Transparenz wichtiger als Scheinpräzision, damit klar bleibt, welche Fragen offen sind und welche Daten fehlen. Ergänzende Empfehlungen können diese Transparenz erhöhen, indem sie für bestimmte Gruppen Hinweise geben, die im Standardrahmen nicht ausführlich behandelt werden. Damit wird Versorgung nicht automatisch einfacher, aber systematischer, und das ist bei chronischen Erkrankungen oft der entscheidende Unterschied. Insofern ist die Ergänzung aus Nordamerika weniger ein Konkurrenzmodell als ein Baustein, um Versorgung für besondere Konstellationen präziser zu machen.

 

An dieser Stelle fügt sich das Bild.

Der Reformbeschluss wirkt wie Bewegung, doch die Tragfähigkeit wird erst im parlamentarischen Alltag entschieden. Parallel verschiebt sich die Öffnungslogik, weil Dienstbereitschaft und Personalrealität neu austariert werden sollen. In der Medizin zeigt sich zugleich, wie stark Versorgung von klaren Pfaden und präzisen Empfehlungen abhängt. Vier Linien, ein gemeinsamer Maßstab: Wirkung entsteht erst dort, wo Regeln, Ressourcen und Realität zusammenpassen.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Wo ein Signal die Finanzierung nicht mitliefert, wächst Unsicherheit in der Fläche schneller als jede Erklärung sie beruhigt. Wo Öffnungsmodelle angepasst werden, entscheidet der Vollzug darüber, ob Entlastung ankommt oder neue Reibung entsteht. Und wo medizinische Empfehlungen Gruppen genauer berücksichtigen, wird sichtbar, dass Präzision nicht Luxus ist, sondern Voraussetzung für verlässliche Wege. Das Gesamtbild verdichtet sich zu einer einfachen Frage: Welche Entscheidungen tragen morgen wirklich.

Journalistischer Kurzhinweis: Themenprioritäten und Bewertung orientieren sich an fachlichen Maßstäben und dokumentierten Prüfwegen, nicht an Vertriebs- oder Verkaufszielen. Heute zeigt sich, wie Reformrhetorik, Betriebsrealität und medizinische Präzisierung an derselben Verlässlichkeit gemessen werden.

 

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