• 12.11.2025 – Reformdruck und Fachkräftelücke, digitale Akte und Pflegegesetz, Medizin im Wandel und psychische Gesundheit

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GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse |

Reformdruck und Fachkräftelücke, digitale Akte und Pflegegesetz, Medizin im Wandel und psychische Gesundheit

 

Reformen, Digitalisierung und Personalnot prägen die Gesundheitspolitik zugleich; entscheidend ist, ob Struktur, Verantwortung und Versorgung ein stabiles Gleichgewicht finden.

Stand: Mittwoch, 12. November 2025, um 17:55 Uhr

Apotheken-News von heute

Das deutsche Gesundheitswesen befindet sich in einem Zustand der Gleichzeitigkeit: Strukturreformen, Fachkräftemangel und Kostensteigerungen greifen ineinander. Während ein neues Pflegegesetz Kompetenzen erweitert und Bürokratie abbaut, kämpft der Klinikalltag mit Personallücken und wachsender psychischer Belastung. Parallel wird die elektronische Patientenakte als Pflichtprojekt für Oktober 2025 vorbereitet, doch ihre Akzeptanz bleibt gering. Die Digitalisierung schreitet voran, aber Vertrauen, Datenschutz und praktische Nutzung stehen noch auf der Probe. Forschung und Politik reagieren auf Klima, Demografie und seelische Gesundheit, doch der Erfolg hängt an der Umsetzung: Ob bei der Sepsis-Früherkennung, in der Diabetestechnologie oder bei der Versorgung durch Telemedizin – Fortschritt bleibt wirkungslos, wenn Personal und Infrastruktur nicht Schritt halten.

 

Das Gesundheitswesen steht vor einer der größten Anpassungen seit Jahrzehnten. Der Bundesrat hat das Krankenhaustransparenzgesetz beschlossen, das Leistungsdaten, Personalausstattung und Ergebnisqualität öffentlich machen soll, um Vergleichbarkeit und Steuerung zu verbessern. In der Praxis bedeutet das für Kliniken ein Mehr an Reporting und ein Risiko, dass reine Statistik zur Steuergröße wird. Reformen im Versorgungs- und Krankenhausrecht sollen Ineffizienzen reduzieren, aber die betroffenen Häuser warnen, dass der Bürokratieabbau durch neue Dokumentationspflichten konterkariert wird. Die Einführung der elektronischen Patientenakte ist politisch beschlossen, doch mit weniger als zehn Prozent realer Nutzung bleibt sie weit hinter den Erwartungen. Die Pflicht zur ePA ab Oktober 2025 könnte die Wende bringen, wenn Praxen, Kliniken und Apotheken interoperabel arbeiten – andernfalls droht der Digitalisierungspfad zu einer weiteren administrativen Belastung statt zu Entlastung zu werden.

Pflegekräfte stehen im Mittelpunkt des neuen Pflegekompetenzgesetzes, das mehr Entscheidungsfreiheit in der Versorgung und weniger Formularpflichten bringen soll. Im Alltag bedeutet das, dass Pflegefachpersonen künftig eigenständiger handeln dürfen – etwa bei der Anpassung von Medikamentendosierungen oder bei der Wundversorgung. Die Stärkung der Pflege gilt als notwendige Antwort auf den Mangel, der sich in allen Versorgungsstufen bemerkbar macht. Laut aktuellen Prognosen fehlen bis 2030 über 300.000 Pflegekräfte, und die Abwanderung in Teilzeitmodelle oder in andere Branchen verschärft die Lücke zusätzlich. Gleichzeitig entstehen neue Risiken durch Überforderung, Burnout und steigende Krankenstände. Die geplante Entlastung greift nur, wenn gleichzeitig Gehälter, Arbeitszeiten und Weiterbildung harmonisiert werden. Andernfalls bleibt das Gesetz eine symbolische Reform ohne nachhaltige Wirkung auf den Stationsalltag.

Die Digitalisierung soll die Gesundheitsreform flankieren, doch viele Prozesse wirken noch fragmentiert. Die elektronische Patientenakte wird zum Prüfstein für Akzeptanz: Patientinnen und Patienten müssen ihre Daten aktiv nutzen und vertrauensvoll teilen, Ärzte und Apotheken brauchen Systeme, die Informationen ohne Brüche verarbeiten. Datenschutz bleibt dabei die größte Hürde, insbesondere im Verhältnis zwischen Nutzbarkeit und Sicherheit. Wenn die ePA für Forschung und Versorgungssteuerung geöffnet wird, entscheidet das Design der Zugriffsrechte über Erfolg oder Misstrauen. In Ländern wie Dänemark und Estland funktioniert die Integration durch klare Schnittstellen und gesetzlich geregelte Transparenz, während Deutschland an föderalen Zuständigkeiten scheitert. Erst wenn Nutzerfreundlichkeit, Vertrauen und Sicherheit in Einklang stehen, kann die digitale Transformation den Alltag spürbar verbessern.

Parallel dazu wächst der Druck durch psychische Erkrankungen. Krankenkassen berichten seit 2024 einen Anstieg von mehr als zwanzig Prozent bei Diagnosen wie Depressionen, Angst- und Schlafstörungen. Die Nachfrage nach Psychotherapie übersteigt das Angebot um ein Vielfaches, Wartezeiten von bis zu sechs Monaten sind keine Ausnahme. Der demografische Wandel, Arbeitsverdichtung und gesellschaftliche Unsicherheit wirken als Verstärker. Diese Entwicklung trifft nicht nur die Versorgung, sondern auch die Wirtschaft: Fehlzeiten durch psychische Erkrankungen verursachen jährliche Kosten in Milliardenhöhe, während Prävention und Früherkennung weiter unterfinanziert bleiben. Fachgesellschaften fordern gezielte Programme, um Burnout in Pflege, Schule und Verwaltung frühzeitig zu erkennen, und plädieren für eine engere Verzahnung von Prävention, digitaler Therapie und Präsenzbehandlung.

Auch medizinische Forschung und Technologie treiben Veränderungen voran. In Japan wird die Entwicklung von künstlichem Blut erprobt, um Engpässe in der Transfusionsmedizin abzufangen. Parallel investieren deutsche Institute in biotechnologische Alternativen, um Abhängigkeiten von Spenderblut zu reduzieren. In der Diabetologie gilt moderne Sensortechnik inzwischen als Schlüssel für Teilhabe und Sicherheit im Beruf. Systeme, die Glukosewerte kontinuierlich messen und automatisch Insulin abgeben, reduzieren akute Risiken und verbessern die Lebensqualität. Diese Fortschritte haben wirtschaftliche Effekte: Menschen mit Diabetes sind seltener arbeitsunfähig und können Tätigkeiten ausüben, die früher als riskant galten. Fortschritt bleibt aber teuer – jede Innovation muss durch die GKV-Systematik finanziert und in die Regelversorgung überführt werden, was durch die Haushaltslage zunehmend erschwert wird.

Der Fachkräftemangel durchzieht alle Berufsgruppen. Ärztinnen und Ärzte in Ruhestand sollen reaktiviert werden, um Versorgungslücken zu schließen, doch rechtliche und organisatorische Hürden bremsen diese Bemühungen. Im ärztlichen Nachwuchs verzögern lange Ausbildungszeiten und komplexe Anerkennungsverfahren für ausländische Absolventen den Eintritt in den Arbeitsmarkt. Fachkräfte aus Drittstaaten warten häufig mehr als zwölf Monate auf Anerkennung, was Motivation und Integrationswillen belastet. Die Zahl offener Stellen in Kliniken und Praxen liegt konstant im fünfstelligen Bereich. Ohne gezielte Programme zur Qualifizierung, zur Anerkennung und zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen droht die Versorgung, vor allem in ländlichen Regionen, zu kollabieren. Maßnahmen zur Teilzeitflexibilisierung, telemedizinischen Unterstützung und Delegation können Übergänge abfedern, ersetzen aber keine strukturelle Personalstrategie.

Die Forschung zu Sepsis, einer der häufigsten Todesursachen im Krankenhaus, mahnt zur Wachsamkeit. Jährlich sterben in Deutschland schätzungsweise 75.000 Menschen an Blutvergiftungen, oft weil Symptome zu spät erkannt werden. Fachgesellschaften fordern verpflichtende Screeningprotokolle und eine frühzeitige Schulung des Pflegepersonals, um die Überlebensraten zu erhöhen. Sepsis wird inzwischen als Gesundheitskrisenindikator verstanden, weil sie Diagnostik, Schulung und Hygiene verbindet. Zugleich wächst das Bewusstsein, dass jede Minute Verzögerung über den Ausgang entscheidet. Programme zur Früherkennung, digitale Algorithmen und Simulationstrainings sollen helfen, Diagnosen in der Notaufnahme um wertvolle Minuten zu beschleunigen.

Auch Themen wie Klimaanpassung und Kriminalität im Gesundheitswesen rücken ins Blickfeld. Steigende Temperaturen zwingen Kliniken zur Nachrüstung mit Kühl- und Klimasystemen, um Medikamente und Patienten gleichermaßen zu schützen. Studien zeigen, dass Hitzewellen die Mortalität von Herz- und Lungenpatienten erhöhen. Der Bund fördert daher Investitionen in Gebäudetechnik und Energieeffizienz, um die Folgen des Klimawandels abzumildern. Parallel steigen die Schäden durch Wirtschaftsdelikte: Betrugs- und Korruptionsfälle im Gesundheitswesen verursachen laut Schätzungen jährlich Schäden in Milliardenhöhe. Prävention und digitale Nachverfolgung sollen helfen, Missbrauch zu erkennen und zu verhindern.

Telemedizin hat sich nach der Pandemie endgültig etabliert und bleibt ein fester Bestandteil der Versorgung. Videokonsultationen, digitale Monitoring-Tools und Fernrezepturen reduzieren Wegezeiten und verbessern den Zugang in strukturschwachen Regionen. Gleichzeitig zeigt sich, dass Telemedizin nicht jede Präsenz ersetzen kann: Vertrauen, Körpersprache und physische Untersuchung bleiben unersetzlich. Entscheidend wird die Integration in bestehende Abläufe, um Überlastung zu vermeiden und Qualität zu sichern. Der Diskurs um digitale Verantwortung wird dadurch neu geöffnet: Wie viel Technik hilft, und ab wann wird sie zum Filter zwischen Patient und Arzt?

Gesundheitsreformen, Fachkräftemangel und digitale Systeme bilden eine gemeinsame Achse: Sie entscheiden über Effizienz, Vertrauen und Stabilität. Wo Daten, Personal und Verantwortung zusammengeführt werden, wächst Handlungsspielraum. Wo Prozesse versanden oder isoliert bleiben, wachsen Belastung und Misstrauen. Zukunft entsteht aus der Balance von Technik und Mensch, aus Transparenz und Zeit für Zuwendung.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Wenn Reformen Pflege und Ärztinnen entlasten, wenn Digitalisierung tatsächlich Zeit statt Kontrolle schafft, wenn psychische Gesundheit als zentrales Versorgungsziel verstanden wird, kann das System atmen. Gelingt das nicht, bleiben Programme Schlagzeilen und Belastung Dauerzustand. Fortschritt ist kein Tempo, sondern Koordination – und sie entscheidet darüber, ob Vertrauen zurückkehrt.

Journalistischer Kurzhinweis: Redaktionell unabhängig und werbefrei; Entscheidungen entstehen getrennt von Vermarktung, geprüft und unbeeinflusst.

 

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