• 27.11.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute sind Versandrabatte provozieren Widerspruch, Impfkompetenz braucht Akzeptanz, Apotheken beraten Evidenz statt Trends

    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Vier Linien im Tagesfokus: Preiswerbung vs. Sicherheit, Impfangebote unter Druck, Kundenbindung mit Grenzen und der nüchterne Blick auf ...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute sind Versandrabatte provozieren Widerspruch, Impfkompetenz braucht Akzeptanz, Apotheken beraten Evidenz statt Trends

 

Heute bündeln wir Spannungsfelder zwischen Versandaktionen, Impfangeboten, Kundenbindung und Ernährungsversprechen – mit klarer Einordnung für die Vor-Ort-Apotheken.

Stand: Montag, 27. Oktober 2025, um 18:14 Uhr

Apotheken-News: Bericht von heute

DocMorris’ Sparsets mit Schmerzmitteln und Nasensprays befeuern die Debatte um Preiswerbung und Arzneimittelsicherheit. Gleichzeitig wächst die Nachfrage nach Impfungen in Apotheken – doch Kassen und Teile der Ärzteschaft zweifeln an Zuständigkeiten und Standards. Kundenbindung über Taler erlebt ein Comeback, bleibt aber rechtlich heikel. Und der Rückzug einer prominenten Apfelessig-Studie zeigt, wie dünn die Datenlage vieler Ernährungsversprechen ist. Was heute zählt: Indikationsklarheit statt Klicklogik, dokumentierte Qualität statt Deutungskampf, evidenzbasierte Beratung statt Trendverstärker. So bleibt die Versorgung verlässlich – für Teams, die Verantwortung tragen, und für Menschen, die Orientierung suchen.

 

Apotheken im Rabattfokus, Versand lockt mit Sparsets, Verantwortung schützt Versorgung

Preisaggressive Versandaktionen setzen die Wahrnehmung von Arzneimitteln unter Druck. Wenn 250 Ibuprofen-Tabletten und Nasensprays als „Sparset“ beworben werden, verschiebt sich der Fokus von Indikation, Dosierung und Risiken auf bloße Stückzahl und Rabatt. Für Vor-Ort-Apotheken steht dem ein Beratungsethos gegenüber, das Nutzen, Kontraindikationen und Komedikation sichtbar macht – gerade bei Analgetika mit gastrointestinalen, kardiovaskulären und renalen Risiken. Der Konflikt ist damit nicht nur ein Preiswettbewerb, sondern ein Reputations- und Sicherheitskonflikt. Wer Arzneimittel wie Ware behandelt, erntet kurzfristig Klicks; wer sie als Risiko-Nutzen-Produkt versteht, sichert langfristig Vertrauen.

Hinter vermeintlichen „Sparsets“ stehen oft psychologische Anker: große Packungen wirken günstig, Bündel suggerieren Mehrwert, Limit-Timer erzeugen FOMO. Für nichtsteroidale Antirheumatika bedeutet das im Alltag: Mehr Tabletten im Haushalt erhöhen die Chance auf unsachgemäßen Gebrauch, Doppelmedikation mit anderen NSAID, additive Gerinnungsrisiken bei ASS-Therapie oder Wechselwirkungen unter PPI-Dauergebrauch. Auch die Banalisierung der Indikation ist ein Nebeneffekt: Kopfschmerz wird zur Konsumfrage, nicht zur Abklärung von Auslösern, Flüssigkeitsmangel oder Triggern. In Beratungsgesprächen verschieben Teams diese Optik zurück auf Indikation, Dosis, Dauer (3-Tage-Regel) und Warnzeichen, die ärztlich abgeklärt gehören.

Rechtlich bleibt der Rahmen klar: Werbung darf nicht irreführen, Packungsgrößen und Abgabebedingungen müssen konform sein, arzneimittelrechtliche Sorgfalt darf durch „Bundle-Logik“ nicht unterlaufen werden. Problematisch ist weniger der einzelne Preis als die Suggestion, Analgetika seien „Vorratsware“. Je stärker Rabatte die Wahrnehmung prägen, desto wichtiger wird die Sichtbarkeit professioneller Gegenpole: dokumentierte Beratung, klare Hinweise zu Kontraindikationen (Ulkus, Niereninsuffizienz, kardiovaskuläre Vorgeschichte), Interaktionen (z. B. ACE-Hemmer/Diuretika/NSAID-„Triple Whammy“) und zur sinnvollen Packungsgröße. Die Offerte „viel hilft viel“ wird durch den Hinweis „so viel wie nötig, so kurz wie möglich“ entkräftet – eine einfache, aber wirksame Linie.

Ökonomisch droht ein zweiter Kollateraleffekt: Preislautstärke zieht Nachfrage aus der Fläche ab, doch die Folgekosten von Fehlanwendung landen wieder im System – bei Ärztinnen, Praxen, Kliniken und den Teams, die Nebenwirkungen auffangen. Vor-Ort-Apotheken zahlen doppelt, wenn sie Aufklärung leisten, während die Marge bereits durch Versanddruck sinkt. Wer dem nur mit Gegenrabatten begegnet, verliert die eigene Differenzierung. Wer dagegen Beratungsqualität, Erreichbarkeit und schnelle, saubere Problemlösung (inklusive Medikationscheck, Interaktionsscreening, Dosierungsberatung für besondere Gruppen) sichtbar macht, besetzt das Feld, das Versand nicht liefern kann: Sicherheit, Einordnung, Verantwortung.

Strategisch lohnt es, das Gespräch zu „entkommerzialisieren“ und an Alltagsszenarien zu binden: „Was nehmen Sie noch?“, „Wie oft hatten Sie das diese Woche?“, „Gab es Magenprobleme?“, „Trinken Sie genug?“. Dazu gehört die Empfehlung kleinerer Packungen bei akuten Anlässen, die Erinnerung an die Maximaldauer ohne ärztliche Abklärung und – wenn angebracht – die Hinführung zu nichtmedikamentösen Optionen (Kühlung, Flüssigkeit, Pausen, Schlaf). Für chronische Schmerzpatienten steht die Frage nach ärztlicher Begleitung und Wechselwirkungsrisiken im Vordergrund. So wird aus dem vermeintlichen „Sparset“ wieder das, was es sein muss: ein Indikationsprodukt mit Grenzen – und aus dem Preisimpuls ein Anlass für echte Beratung.

Aggressive Paketangebote mit 250 Ibuprofen-Tabletten und Nasensprays setzen ein Preissignal, das über die bloße Werbung hinauswirkt. Solche Bündel verlagern die Wahrnehmung von Arzneimitteln in Richtung Konsumgut und erhöhen das Risiko für Fehlgebrauch, insbesondere bei Schmerzmitteln mit Rebound- und Nebenwirkungsprofil. Für Vor-Ort-Apotheken ist die Lage doppelt sensibel: Sie müssen Preiswettbewerb aushalten und zugleich Beratung, Indikation, Kontraindikationen und Dauer der Anwendung sauber adressieren. Rechtlich bleibt maßgeblich, dass Werbung weder zur unsachgemäßen Selbstmedikation verleitet noch Sicherheitsanforderungen unterläuft. Praktisch hilft ein klarer Beratungsrahmen mit Dosier- und Höchstdauerhinweisen, Interaktionscheck sowie Rückverweisung an ärztliche Abklärung bei Warnzeichen. Wirtschaftlich ist es sinnvoller, Qualität sichtbarer zu machen als gegen Paketpreise anzulaufen: transparente Beratung, niedrigschwellige Erreichbarkeit, schnelle Lieferoptionen und konsequente Hinweise zur sicheren Anwendung. Wo Versandhäuser über Menge und Preis argumentieren, punkten Vor-Ort-Teams mit passgenauer Orientierung und dokumentierter Sorgfalt. Das schützt Patientinnen und Patienten – und die eigene Reputation.

 

Impfen erweitert Versorgung, Apotheke entlastet Praxen, Sicherheit bleibt Leitplanke

Die Debatte um Impfungen in Apotheken ist ein Lackmustest für Rollen, Verantwortung und Versorgungstiefe. Auf der einen Seite steht der politische Wille, niederschwellige Angebote auszubauen und lange Wartewege zu verkürzen. Auf der anderen Seite pochen Kassenärzte auf den Arztvorbehalt und warnen vor Zersplitterung. Zwischen beiden Polen liegt die praktische Realität: Teams mit zertifizierter Schulung, klaren Abläufen und erprobten Räumen können standardisierte Schutzimpfungen zuverlässig anbieten. Das Zielbild ist nicht Ersatz ärztlicher Leistungen, sondern Entlastung an berechenbaren, gut vorbereiteten Stellen.

Erfahrungen aus Grippe- und COVID-Kampagnen zeigen, dass Reichweite und Akzeptanz steigen, wenn Wege kurz und Zeiten planbar sind. Apotheken bieten verlängerte Öffnungszeiten, rasche Terminfenster und eine Beratung, die Kontraindikationen, Wechselwirkungen und Anamnese sorgfältig abfragt. Entscheidend ist der Rahmen: definierte Indikationen, dokumentierte Aufklärung, Hygiene- und Notfallmanagement, lückenlose Meldungen an das Impfbuch bzw. digitale Register. Wenn diese Elemente greifen, entsteht kein Paralleluniversum, sondern ein zusätzlicher, sicherer Zugang. So wird Kapazität frei, ohne die ärztliche Steuerung zu unterlaufen.

Ökonomisch geht es um effiziente Allokation knapper Ressourcen. Standardisierte Impfungen mit hohem Routineanteil lassen sich wohnortnah abwickeln, während ärztliche Zeit auf komplexe Diagnostik und Therapie konzentriert bleibt. Für die Versicherten sinken Opportunitätskosten, für das System reduzieren sich Reibungsverluste durch No-Shows und überfüllte Sprechstunden. Gleichzeitig braucht es saubere Vergütungslogik: Leistungen müssen kostendeckend, transparent und qualitätsgebunden honoriert werden. Dumpingpreise oder Pauschalen ohne Qualitätsnachweis gefährden Akzeptanz und Nachhaltigkeit.

Rechtlich und reputativ steht die Linie fest: Sicherheit vor Geschwindigkeit, Qualität vor Quote. Einheitliche Standards, Fortbildungsnachweise, Haftungs- und Dokumentationsklarheit sind keine Hürden, sondern das Fundament. Je konsistenter Teams Abläufe leben – von Anamnese bis Nachbeobachtung –, desto leiser werden Vorbehalte. Kommunikation hilft doppelt: nach innen als SOP, nach außen als Erwartungsmanagement, was geht und was nicht. Vertrauen entsteht, wenn Anspruch und gelebte Praxis deckungsgleich sind.

Strategisch stärkt Impfen die Rolle der Apotheke als erste Anlaufstelle für Prävention, ohne die Grenze zur Diagnose zu überschreiten. Es verbindet Beratungsstärke mit messbarem Nutzen und schärft das Profil jenseits des Produktverkaufs. Wenn Ärztinnen, Kassen und Apotheken den gemeinsamen Nenner betonen – höhere Impfquoten, stabile Qualität, klarer Datenfluss – verliert die Systemfrage an Schärfe. Dann bleibt, was zählt: mehr Schutz mit weniger Hürden, nah am Alltag der Menschen.

Erweiterte Impfangebote in Apotheken zielen auf Nähe, flexible Zeiten und mehr Reichweite für Standardimpfungen. Entscheidend ist die Qualitätssicherung: zertifizierte Schulung, Anamnese, Aufklärung, Hygienekonzept, Notfallbereitschaft, Dokumentation und Rückmeldung an digitale oder analoge Impfnachweise. So entsteht ein zusätzlicher Zugangspunkt ohne Bruch der Versorgungslogik. Ärztliche Vorbehalte betreffen vor allem Steuerung und Haftung; diese lassen sich durch klar definierte Indikationen, SOPs und verlässliche Schnittstellen entschärfen. Ökonomisch entlastet ein standardisiertes Apotheken-Impfangebot Praxen an planbaren Stellen, während ärztliche Zeit für komplexe Fälle frei wird. Akzeptanz setzt kostendeckende, qualitätsgebundene Vergütung voraus und eine eindeutige Kommunikationslinie: keine Diagnostik, keine Ausweitung über definierte Indikationen, konsequentes Eskalieren bei Unsicherheiten. Wird dieser Rahmen gelebter Alltag, tritt die Systemdebatte in den Hintergrund und es bleibt, was zählt: bessere Impfquoten mit stabiler Sicherheit.

 

Apotheke zwischen Bindung und Recht, Taler als Symbol, Wirtschaft im Druck

Die Rückkehr der Taler wirkt wie ein Déjà-vu: Ein haptisches Dankeschön, das Emotionen triggert, Vertrauen signalisieren soll und Frequenz erzeugt. Hinter dem goldglänzenden Symbol steht jedoch eine anspruchsvolle Gemengelage aus Wettbewerbsrecht, Berufsrecht und Arzneimittelwerberecht. Der Kern bleibt unverändert: Bindung ist erlaubt, Beeinflussung der Arzneimittelwahl nicht – erst recht nicht bei verschreibungspflichtigen Präparaten. Zugaben dürfen weder den Preischarakter von Arzneimitteln überdecken noch den Eindruck erwecken, Gesundheit sei eine Rabattkategorie. Wer Taler reaktiviert, entscheidet damit über mehr als ein Marketingtool: Er setzt ein Zeichen, wofür die Apotheke stehen will – für Nähe und Wertschätzung, ohne an der Therapiesouveränität zu kratzen.

Historisch diente der Taler als niederschwellige Kundenwährung, die Beratungsmomente verstetigen sollte: Kleine Rituale, die das „Wir sehen uns wieder“ greifbar machen. Doch jedes Ritual braucht Grenzen. Rechtlich sensibel sind insbesondere Kopplungen an Rx-Abgaben, Wertgrenzen, Intransparenzen und jede Form von Druck („nur heute“, „nur mit Rezept“). Unproblematischer sind neutrale, geringwertige Kleinigkeiten bei OTC, Kosmetik oder Service – sauber kommuniziert, getrennt von Therapieentscheidungen und ohne Verdrehung des Preisbilds. Wer die Rückkehr plant, tut gut daran, interne SOPs festzuzurren: klare Do’s & Don’ts für das Team, dokumentierte Freigabeschleifen, geschulte Formulierungen am Handverkaufstisch. So wird aus Nostalgie eine regelkonforme, kontrollierte Maßnahme – nicht die Einladung zu Abmahnung oder Imageschaden.

Betriebswirtschaftlich gilt die nüchterne Rechnung: Ein Taler ist kein Umsatz, sondern ein Kostenblock, der sich nur über Wiederkehr, Warenkorb und Zusatznutzen rechnet. Entscheidend ist der „zweite Effekt“: Kommt die Kundin wegen des Talers wieder – oder wegen eines spürbar besseren Beratungserlebnisses? Wenn Letzteres die Leitwährung bleibt, kann der Taler flankieren: als Trigger für Services (Hautanalyse, Inhalationscheck, Lieferdienstfenster), als Eintrittskarte in ein loyalitätsbasiertes, datenarmes Punkte-Äquivalent, das ohne Bewegungsprofile und ohne Druck funktioniert. Wer den symbolischen Wert nutzt, um Qualitätsversprechen sichtbar zu machen, dreht die Logik um: Nicht der Taler zieht die Kundschaft, sondern die Leistung – der Taler sagt nur „Danke“.

Reputation ist die härtere Währung. Talerkampagnen polarisieren, weil sie die Altfrage berühren, ob Bindung in der Apotheke über „Goodies“ oder über Inhalte läuft. Antworten, die tragen, klingen so: Wir bepreisen nicht die Gesundheit, wir würdigen die Entscheidung für Beratung. Das lässt sich konkret übersetzen – etwa indem Taler ausschließlich an nicht-therapielenkende Käufe geknüpft werden, in Services „eingelöst“ werden können und niemals als verdeckte Preisnachlässe erscheinen. Transparente Aushänge, einheitliche Teamkommunikation und dokumentierte Prüfwege nehmen dem Vorwurf die Spitze, die Apotheke betreibe „Rabattmedizin“. Am Ende entscheidet Kohärenz: Wer im Engpass ehrlich berät, bei Risiken bremst und bei Wechselwirkungen klärt, darf sich ein kleines Dankeszeichen leisten – ohne den Kern zu verraten.

Risiko bleibt, wo Symbolik Regie führt: Talerkaskaden können falsche Anreize setzen, den Warencharakter betonen und das Team in die Rolle der „Goodie-Verwalter“ drängen. Sicherer ist die Kopplung an erkennbaren Mehrwert: pDL, Medikationsanalyse, Inhalationsschulung, Bestell- und Abholkomfort. So wird das Token zur Erinnerung an Qualität, nicht zum Ersatz für sie. Und falls die Diskussion wieder lodert, hilft eine einfache Linie nach außen: Bindung ja, Beeinflussung nein; Dankbarkeit sichtbar, Therapieentscheidung frei. Wer das verlässlich lebt, braucht keinen Goldglanz – aber wenn er ihn setzt, dann als dezente Fußnote unter ein starkes Versorgungsversprechen.

Bonustaler polarisieren, weil sie an der Schnittstelle von Kundenbindung, Berufsrecht und Arzneimittelwerberecht liegen. Unkritischer sind geringwertige, transparente Zugaben außerhalb der Rx-Abgabe und ohne therapeutische Lenkung. Problematisch wird es bei Kopplungen an verschreibungspflichtige Arzneien, bei verdeckten Preisnachlässen oder intransparenten Aktionen. Wer Taler reaktiviert, braucht klare interne Leitplanken: SOPs mit Do’s und Don’ts, Freigabeschritte, einheitliche Teamformulierung und sichtbare Hinweise am HV-Platz. Betriebswirtschaftlich rechnet sich das nur, wenn der Effekt auf Wiederkehr und Warenkorb messbar ist; der symbolische Dank sollte Services flankieren – etwa pDL, Inhalationsschulung oder Abholkomfort – statt Therapieentscheidungen zu tangieren. Reputationsseitig trägt die Linie „Bindung ja, Beeinflussung nein“. So bleibt die Geste ein Zeichen der Wertschätzung, nicht der Rabattmedizin.

 

Apfelessig-Hype entzaubert, Evidenz bleibt dünn, Apotheken ordnen nüchtern ein

Der Rückzug einer vielbeachteten Studie zum Abnehmen mit Apfelessig hat dem viralen Trend die schillerndste Begründung genommen, die Debatte aber nicht beendet. In sozialen Netzwerken kursieren weiterhin Versprechen zu Fettverbrennung, Blutzuckerkontrolle und „Detox“-Effekten, gestützt von Erfahrungsberichten und Werbekampagnen für Kapseln und Pulver. Aus Versorgungssicht zählt jedoch die belastbare Evidenz: Randomisierte Studien zeigen, wenn überhaupt, nur geringe, kurzfristige Effekte, häufig bei kleinen Stichproben und heterogener Methodik. Regulatorisch sind gesundheitsbezogene Aussagen streng limitiert, zugelassene Health Claims fehlen. Zurück bleibt ein Produkt mit Tradition in der Küche, aber ohne tragfähige Basis als Schlankheitsmittel.

Für Apotheken ergibt sich daraus ein klarer Kommunikationsrahmen: zwischen Offenheit für Kundenfragen und konsequenter Einordnung. Essigsäure kann die Magenentleerung verlangsamen und so kurzfristig glykämische Spitzen dämpfen, doch dieser Effekt übersetzt sich nicht automatisch in relevante, nachhaltige Gewichtsreduktion. Hinzu kommen potenzielle Risiken wie Zahnschmelzerosion, Refluxbeschwerden oder Schleimhautreizungen, vor allem bei unverdünnter oder häufiger Einnahme. Wechselwirkungen mit bestehenden Beschwerden oder Medikamenten sind mitzudenken, etwa bei empfindlicher Magenschleimhaut oder bereits bestehender Therapie. Ein Hype, der Risiken übertönt und Nutzen überhöht, ist kein Versorgungsgewinn.

Ökonomisch hat der Trend eine zweite Dimension: Nahrungsergänzungen mit Apfelessig werden als „natürliche“ Abkürzung positioniert und konkurrieren damit um Aufmerksamkeit, Budgets und Erwartungen. Werbeaussagen laden Produkte mit Heilsversprechen auf, die später in der Beratung eingerahmt werden müssen. Apotheken sind hier keine Spielverderber, sondern Filter: Sie übersetzen Studienlage in alltagstaugliche Orientierung und halten die Linie zwischen Lebensstil, evidenzbasierter Therapie und Placeboeffekt. Das schützt auch vor Enttäuschungsspiralen, wenn die Realität den Versprechen nicht folgt und Kundinnen und Kunden nach wenigen Wochen die Motivation verlieren.

Reputativ zahlt sich Nüchternheit aus. Beratungen, die zunächst Ziele, Ausgangslage und mögliche Nebenwirkungen klären, zeigen Professionalität, ohne dogmatisch zu wirken. Wenn Kundinnen oder Kunden Apfelessig dennoch nutzen möchten, steht die sichere Anwendung im Vordergrund und die Einbettung in realistische Erwartungen. Parallel lässt sich der Blick auf bewährte, evidenzbasierte Stellschrauben lenken, die individuell planbar sind und messbar wirken. So bleibt die Apotheke der Ort, an dem Trends geprüft, nicht nur geteilt werden – und an dem Gesundheit kein Versuchsballon der Woche ist.

Der Rückzug einer prominenten Abnehm-Studie hat die stärkste Stütze des Apfelessig-Trends entfallen lassen. Die Gesamtevidenz zeigt allenfalls kleine, kurzfristige Effekte auf Gewicht oder glykämische Spitzen bei heterogenen, meist kleinen RCTs; zugelassene Health-Claims fehlen. Risiken wie Zahnschmelzerosion, Reflux und Schleimhautreizungen treten vor allem bei unverdünnter oder häufiger Einnahme auf. In der Offizin zählt daher die nüchterne Einordnung: Erwartungen realistisch halten, sichere Anwendung nur stark verdünnt und nicht nüchtern, Wechselwirkungen und Vorerkrankungen berücksichtigen, und den Fokus auf bewährte Stellschrauben legen. So bleibt die Apotheke Anlaufstelle für evidenzbasierte Orientierung statt Verstärker eines fragilen Trends.

 

Versandaktionen mit Schmerzmitteln und Nasensprays verschieben die Wahrnehmung von Risiko und Preis – und stellen die Grenze zwischen Marketing und Verantwortung auf die Probe. Parallel wächst der Bedarf an Impfangeboten in Apotheken, während Kassen und Teile der Ärzteschaft rechtlich wie fachlich opponieren. Kundenbindungsmodelle wie Taler erleben punktuell ein Revival, geraten aber schnell in regulatorische und reputative Grauzonen. Und wenn Internet-Trends wie Apfelessig zur Schlankheitskur hochjazzen, braucht es eine nüchterne Evidenzbilanz. Diese vier Linien treffen sich in einem Punkt: Vertrauen entsteht, wo Klarheit, Qualität und Verlässlichkeit sichtbar werden.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Wo Versandrabatte laut werden, muss die Beratung lauter denken: Indikation, Dosierung, Grenzen. Wo Impfangebote wachsen, zählt die dokumentierte Qualität vor jeder Schlagzeile. Wo Kundenbindung lockt, schützt Rechtsklarheit vor Retax, Rüge und Reputationsschaden. Und wo Trends Tempo machen, hält Evidenz die Richtung. So behauptet sich die Apotheke als erste Anlaufstelle: leise im Ton, stark in der Sache, messbar im Nutzen.

Journalistischer Kurzhinweis: Unabhängig erarbeitet von einer separaten Redaktion mit nachvollziehbarer Qualitätssicherung; kommerzielle Bereiche hatten keinen Einfluss.

 

Tagesthemenüberblick: https://mysecur.de/aktuell

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