• 31.07.2025 – Verantwortung organisieren, Versicherungsrisiken beherrschen, Führungsstrukturen hinterfragen

    APOTHEKE | Leitartikel | Die Apotheken-Nachrichten berichten über innere Betrugsrisiken, die Bedeutung struktureller Kontrolle und den Schutz durch Vertrauensschadenversi ...

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APOTHEKE | Leitartikel |

Verantwortung organisieren, Versicherungsrisiken beherrschen, Führungsstrukturen hinterfragen

 

Ausgabe Nr. 25 | Die heutigen Apotheken-Nachrichten zeigen, wie interner Betrug Betriebe ruiniert, warum Versicherungsversäumnisse fatale Folgen haben und wie Führung durch Struktur schützt.

Leitartikel von heute

Leitartikel von Seyfettin Günder zu den heutigen Apotheken-Nachrichten über betriebsinterne Delikte, fehlenden Versicherungsschutz und die Notwendigkeit, Vertrauen und Kontrolle als Führungsstruktur zu denken

Der Schock saß tief, aber er kam nicht plötzlich. Rudolph Jeschke*, ein Apotheker mit jahrzehntelanger Berufserfahrung, bemerkte über Monate hinweg Unregelmäßigkeiten. Es waren keine dramatischen Einbrüche, keine offensichtlichen Spuren, kein plötzlicher Alarm. Aber irgendetwas stimmte nicht. Rechnungen passten nicht zu Lagerbeständen, Geldflüsse wirkten unstet, das Verhältnis von Aufwand zu Umsatz verzerrte sich. Als schließlich ein externer Prüfer hinzugezogen wurde, lag die Wahrheit offen: ein sechsstelliger Betrag fehlte – und der Verdacht, dass jemand aus dem eigenen Team systematisch Gelder abzweigte, war kaum noch zu entkräften. Doch beweisen ließ es sich nicht. Es blieb bei einem strukturellen Schaden – ohne Täter, ohne Rückhalt, ohne Schutz. Die Insolvenz folgte, leise und unausweichlich. Zwei Apotheken musste Jeschke bereits aufgeben, eine dritte klammert sich an die Hoffnung, das laufende Verfahren unbeschadet zu überstehen. Was bleibt, ist ein Musterfall – nicht für individuellen Fehler, sondern für systemisches Versagen.

Denn was Jeschke erlebt hat, ist kein Einzelfall. Die Apotheken-Nachrichten berichten seit Monaten über eine Zunahme interner Delikte in Apothekenbetrieben. Es geht dabei nicht um große kriminelle Machenschaften oder spektakuläre Einbrüche, sondern um das, was zwischen Vertrauen und Unachtsamkeit geschieht: manipulierte Kassenbewegungen, abgezweigte Rezeptabrechnungen, doppelt deklarierte Warenzugänge, nicht gemeldete Erstattungen. Es sind alltägliche, teils banale Vorgänge – aber mit schwerwiegenden Folgen. Denn Apotheken sind betriebswirtschaftlich oft eng geführt, finanzielle Reserven sind dünn, laufende Verpflichtungen hoch. Schon mittlere Schäden bringen das Gleichgewicht ins Wanken, größere führen direkt zur Zahlungsunfähigkeit. Und dennoch sind viele Apotheken nicht abgesichert – nicht gegen solche Formen von innerem Verrat.

Der Begriff „Vertrauensschadenversicherung“ klingt sperrig, trifft aber den Kern. Gemeint ist nichts anderes als eine betriebliche Absicherung gegen die eigenen blinden Flecken – gegen das, was aus dem Innersten des Teams heraus Schaden anrichtet. Während Sachversicherungen gegen Einbruch, Feuer, Leitungswasser und Elementarschäden zum Standardrepertoire jeder Apotheke gehören, wird die Absicherung gegen interne Täuschung nach wie vor stiefmütterlich behandelt. Dabei sind gerade diese Risiken besonders tückisch: Sie werden spät erkannt, schwer nachgewiesen und oft auf die Leitung zurückgewälzt. Denn wer das eigene Kontrollsystem nicht nachweisen kann, verliert am Ende nicht nur das Geld, sondern auch die Glaubwürdigkeit gegenüber Versicherern, Banken und Behörden.

Im Fall Jeschke war es ein Desaster auf Raten. Die Buchhaltung wurde extern betreut, die Kassensysteme waren nicht miteinander vernetzt, Kontrollmechanismen lagen brach. Aus einer Kombination von Vertrauen, Alltagsroutine und Zeitmangel entwickelte sich ein struktureller Blindflug, der nicht einmal bemerkt worden wäre – hätte nicht der wirtschaftliche Druck irgendwann das Rechnen erzwungen. Genau hier setzt die zentrale Lehre an: Vertrauen ist keine Entschuldigung für das Fehlen von Struktur. Führung bedeutet nicht, alles selbst zu wissen, sondern Systeme zu schaffen, die Wissen und Kontrolle verteilen. Und das ist nicht Misstrauen – sondern Verantwortung.

Viele Apothekenbetriebe operieren in einer Grauzone zwischen persönlicher Nähe und betrieblicher Distanz. Die Teams sind eingespielt, Hierarchien flach, das Arbeitsklima familiär. Das ist in vielerlei Hinsicht ein Vorteil. Aber es wird dann zum Problem, wenn daraus eine Führungskultur entsteht, die Kontrolle mit Kälte verwechselt, Absicherung mit Entfremdung gleichsetzt. Die Apotheken-Nachrichten haben wiederholt darauf hingewiesen, dass gerade in solchen Konstellationen das Risiko besonders hoch ist. Nicht, weil die Menschen schlechter sind – sondern weil die Strukturen schwächer sind.

Was aber heißt das konkret? Erstens: Zugriffsrechte müssen dokumentiert sein. Wer in Buchhaltung, Rezeptabrechnung, Warenwirtschaft und Kassenbewegungen eingreift, braucht klar definierte und nachvollziehbare Berechtigungen. Zweitens: Digitale Schnittstellen und Warnmechanismen müssen aktiv genutzt werden – sie erkennen Unregelmäßigkeiten früh, etwa Buchungslücken, Zeitverschiebungen oder Mengenabweichungen. Drittens: Kontrolle muss aktiv kommuniziert werden. Sie ist keine Sanktion, sondern gelebte Qualitätssicherung – sichtbar, verbindlich, nachvollziehbar. Und viertens: Eine auf Apotheken spezialisierte Vertrauensschadenversicherung gehört zur Grundausstattung – nicht als Add-on, sondern als betriebswirtschaftliches Pflichtinstrument. Die Apotheken-Nachrichten berichten regelmäßig, wie schnell sich ein kleiner Schaden zur Existenzbedrohung auswachsen kann, wenn der Schutz fehlt – finanziell, rechtlich, reputativ.

Das alles ist nicht einfach. Gerade jetzt nicht. Apotheken kämpfen mit Personalmangel, Margendruck, Bürokratie und Reformstaus. Da wirkt jede neue Maßnahme wie eine zusätzliche Last. Doch gerade unter Stressbedingungen brechen Systeme, die keine Widerstandskraft besitzen. Und manchmal genügt eine einzige Lücke.

Versicherer berichten inzwischen häufiger von Leistungsablehnungen. Nicht wegen Böswilligkeit, sondern weil Vertragsbedingungen verletzt wurden – etwa durch fehlende Kontrollprotokolle, nicht dokumentierte Berechtigungen oder unterlassene Schadensmeldungen. Die Police schützt nicht automatisch – sie verlangt Strukturen, die den Schutz aktivieren. Und das ist kein juristischer Trick, sondern elementare Risikologik.

Dabei geht es längst nicht mehr nur ums Geld. Es geht um betriebliche Haltung. Die Apotheken-Nachrichten machen am Beispiel Jeschke deutlich: Wer heute führt, muss Systeme denken – nicht nur Menschen einschätzen. Führung heißt nicht, Vertrauen zu schenken. Führung heißt, Vertrauen sicher zu machen.

Was also bleibt, ist ein betrieblicher Imperativ: Wer Verantwortung trägt, darf sich nicht nur auf Loyalität verlassen, sondern muss Sicherheit systemisch erzeugen. Wer Mitarbeitende schätzt, schützt sie – auch vor der Versuchung. Wer Betriebe aufbaut, schützt sie – auch vor sich selbst.

Rudolph Jeschke hat das nicht getan. Nicht aus Fahrlässigkeit, nicht aus Desinteresse. Sondern weil er – wie viele – glaubte, dass Vertrauen reicht. Doch Vertrauen ohne Struktur ist kein Fundament, sondern ein Risiko. Und ein Risiko ohne Absicherung ist kein Unternehmertum, sondern ein gefährliches Spiel.

 

SG
Prokurist | Publizist | Verantwortungsträger im Versorgungsdiskurs
Kontakt: sg@mysecur.de

Wer glaubt, Vertrauen sei eine Ressource, die sich nach Bedarf abrufen lässt, hat nie erlebt, was es bedeutet, den eigenen Ruf zu verlieren. Vertrauen entsteht nicht durch Titel oder Positionen, sondern durch Haltung – sichtbar, wiederholbar, verlässlich. Und wo Haltung systematisch beschädigt wird, braucht es nicht nur Schutz, sondern auch eine Stimme, die bleibt, wenn andere längst verstummt sind.

 

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