• 18.07.2025 – Schwere Beine im Weißen Haus, schwache Signale aus dem Gesundheitswesen, starke Umbrüche im Versorgungssystem

    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Trumps Venenleiden, Preisfreiheit für EU-Versender, OTC-Cannabis und Apotheken ohne Nachwuchs – dieser Bericht verknüpft medizinische Sy ...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Schwere Beine im Weißen Haus, schwache Signale aus dem Gesundheitswesen, starke Umbrüche im Versorgungssystem

 

Wie Trumps CVI-Diagnose Fragen nach Volkskrankheiten und politischer Belastbarkeit aufwirft, der BGH die Preisbindung schleift und Cannabis-Apotheken eine neue Richtung suchen

Apotheken-News: Bericht von heute

Donald Trump hat eine chronisch venöse Insuffizienz – medizinisch unbedrohlich, politisch symptomatisch. Denn die stille Volkskrankheit steht für strukturelle Fehlstellen in Prävention und Aufklärung, in Bewegungsförderung und Gesundheitspolitik, deren Defizite nicht nur ältere Menschen, sondern ganze Systeme belasten, während gleichzeitig das Rx-Urteil des Bundesgerichtshofs preisrechtliche Unsicherheiten erzeugt, die Versorgungskultur auf den Prüfstand stellt und das Vertrauensverhältnis zwischen Patient, Preisbindung und Apotheke beschädigt. Inmitten dieser Debatte fordern Cannabis-Apotheken neue Freiheiten, Schülerinnen erkunden im Nordosten Apothekenberufe, eine neue NRF-Vorschrift verbessert die Versorgung herzkranker Kinder, ein innovativer TRPM8-Agonist bringt Hoffnung bei trockenen Augen, während sich Altersdepression, Parkinson, Suchtbehandlung und Nachwuchsmangel als chronische Belastungen eines Systems zeigen, das nicht an Symptomen, sondern an strukturellem Rückstau zu scheitern droht.


Donald Trump hat eine chronisch venöse Insuffizienz – und das Weiße Haus reagiert mit der bekannten Formel: kein Grund zur Sorge. Doch was medizinisch harmlos erscheinen mag, ist gesundheitspolitisch ein Brennglas. Denn Trumps Diagnose betrifft Millionen: In Industrienationen wie Deutschland oder den USA leiden rund fünf Prozent der Erwachsenen an CVI. Bei Älteren, Übergewichtigen oder jenen mit Bewegungsmangel ist die Erkrankung häufig – inmitten einer Gesellschaft, die immer älter, inaktiver und gleichzeitig vulnerabler wird. Dass ausgerechnet der ehemalige US-Präsident, politischer Polarisierer und medialer Dauerakteur, nun öffentlich sichtbar wird mit Schwellungen, gestörtem Rückfluss und Krampfader-Symptomatik, verleiht dem Krankheitsbild eine ungewöhnliche Präsenz. Aber das reicht nicht – denn das größere Problem liegt in der gesellschaftlichen Bagatellisierung chronischer Erkrankungen, solange sie nicht unmittelbar lebensbedrohlich erscheinen. Trumps Sprecherin Karoline Leavitt betont, der Präsident sei „bei bester Gesundheit“ – eine Beruhigungsformel, die weder Patienten ernst nimmt noch Gesundheitskompetenz fördert.

CVI ist kein ästhetisches Problem, sondern Ausdruck einer Kreislaufbelastung, die bei ausbleibender Behandlung zu Hautverhärtungen, Ulzera und Bewegungseinschränkungen führen kann. Die Unterschenkelmuskulatur als „Muskelpumpe“ funktioniert bei inaktiven Menschen – und solchen, die Stunden am Schreibtisch oder Rednerpult verbringen – nur eingeschränkt. Dabei wäre Vorbeugung vergleichsweise einfach: Bewegung, Gewichtsreduktion, konsequente Kompressionstherapie. Auch Phytopharmaka mit Rutosiden oder Rosskastanienextrakten haben ihre Rolle in der Therapie. Doch Prävention braucht politische Bühne, nicht PR-Beruhigung. Insofern ist die Erkrankung Trumps nicht nur medizinisches Detail, sondern impliziter Kommentar zur Unsichtbarkeit der Volkskrankheiten – und zur selektiven Sichtbarkeit von Spitzenpolitikern, die sich gesund reden lassen.

Unsichtbar bleibt auch, wie stark Psyche und Bewegung miteinander verknüpft sind. Eine neue Studie belegt, dass ängstliche und gestresste Menschen besonders vom Sport profitieren – vorausgesetzt, die Sportart passt zur Persönlichkeit. Wer introvertiert ist, meidet Gruppenwettkämpfe; wer impulsiv ist, fühlt sich bei Teamsportarten wohler. Dass ausgerechnet regelmäßige Bewegung einen dopaminbasierten Gegeneffekt zur Stressbelastung bietet, wird in der CVI-Prävention selten mitgedacht. Trumps Bewegungsmuster, sein Tagesrhythmus, seine Ernährung – all das bleibt spekulativ. Doch das strukturelle Problem ist bekannt: Weder in den USA noch in Deutschland gibt es eine politische Strategie zur Bewegungsförderung älterer Erwachsener, zur Behandlung venöser Erkrankungen oder zur Integration präventiver Ansätze in die öffentliche Gesundheitsbildung. Und so stauen sich nicht nur die Venen, sondern auch die politischen Versäumnisse im Versorgungssystem.

Parallel zur körperlichen Stauung verhandelt die Politik derweil eine strukturelle: Die Rx-Preisbindung wurde vom Bundesgerichtshof nun auch formal für EU-ausländische Versender als nicht anwendbar erklärt. Das Urteil folgt der Linie des EuGH aus dem Jahr 2016, doch die Implikationen reichen weiter. Denn während sich Versender wie DocMorris über das Urteil freuen, wächst auf Seiten der Vor-Ort-Apotheken der Widerstand. Stephan Pilsinger (CSU) nennt das Urteil einen „Tiefschlag für die inhabergeführte Apotheke“, Dorothee Brakmann (Pharma Deutschland) warnt vor einem „Ramschsignal an die Gesellschaft“, und die Freie Apothekerschaft formuliert es unverblümt: „Medikamente sind keine Ware, auf die man Rabattmarken klebt.“ Denn der Preis ist nicht nur ökonomisch zu lesen, sondern auch semantisch: Wo Boni, Skonti und Lockangebote dominieren, wird Vertrauen zur Disposition gestellt – ein Fundament, das in der Arzneimittelversorgung nicht beliebig reproduzierbar ist.

Apropos Reproduktion: Im Cannabisbereich fordert der Verband der Cannabis versorgenden Apotheken (VCA) einen Paradigmenwechsel. Christiane Neubaur plädiert nicht nur gegen das Verbot von Onlineverordnungen und Versand – sie will Cannabisblüten als OTC-Präparate freigeben. Der Vorstoß kommt inmitten einer unscharfen Versorgungsrealität: Während die Regierung mit Einschränkungen auf Missbrauch reagiert, fordern Versorgende mehr Freiheit – mit Blick auf Therapiesicherheit, Patientenführung und pharmazeutische Verantwortung. Der OTC-Switch wäre ein radikaler Schritt: Er könnte Cannabis aus dem Graubereich der Plattformökonomie holen, gleichzeitig aber neue Risiken erzeugen. Denn ob eine entstigmatisierte Abgabe ohne Rezept zu besserer Versorgung oder unkontrollierter Nutzung führt, hängt nicht vom Produkt ab – sondern vom Umfeld.

Und dieses Umfeld verändert sich: In Mecklenburg-Vorpommern öffneten kürzlich zahlreiche Apotheken ihre Türen für Schülerinnen und Schüler. Der Tag der Offenen Apotheke – ein Projekt, das nicht als PR-Aktion, sondern als Notruf verstanden werden muss. Denn vielerorts gibt es keine Nachfolger mehr, keine Bewerberinnen, kein Interesse. Der Apothekenberuf leidet unter Imageschwäche, Bürokratie, Lohnunterschieden – und einem System, das Verantwortung delegiert, aber kaum anerkennt. „Der Funke muss überspringen“, heißt es aus Ueckermünde. Doch der Sprung wird weiter: Der Nachwuchs fehlt, weil Perspektive fehlt. Die Berufe in Offizin und Labor benötigen nicht nur neue Kampagnen, sondern neue politische Wertschätzung. Und das beginnt nicht bei TikTok, sondern bei der Ausbildung.

Wie komplex Versorgungslücken sein können, zeigt sich auch bei Kindern. Die neue DAC/NRF-Vorschrift für Bisoprololfumarat-Lösung 0,5 mg/mL erweitert die Möglichkeiten für kindgerechte Rezepturarzneimittel. Die standardisierte Herstellung erleichtert Apotheken die sichere Versorgung pädiatrischer Patienten – und unterstreicht zugleich: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Für viele Kinder mit Herzproblemen bedeutet diese Lösung eine bessere Dosierbarkeit und höhere Verträglichkeit. Doch Rezepturen sind kein Selbstläufer – sie erfordern Zeit, Sorgfalt und qualifiziertes Personal. Genau das aber fehlt in vielen Apotheken.

Was hingegen nicht fehlt: Innovation in der Wirkstoffentwicklung. Die FDA hat mit Tryptyr® ein Medikament zugelassen, das über Acoltremon einen neuen TRPM8-Agonisten für das trockene Auge anbietet. Der Wirkmechanismus ist neu, der Bedarf hoch – und die Hoffnung groß, Patienten mit chronischem Sicca-Syndrom eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen. Ebenso vielversprechend ist die technologische Entwicklung bei der Tiefen Hirnstimulation: Neue Systeme zur adaptiven THS passen Impulsstärke und -frequenz in Echtzeit an die neuronale Aktivität an. Für Parkinson-Patienten bedeutet das nicht nur weniger Medikamente, sondern auch mehr Kontrolle über ein Krankheitsbild, das bisher nur gemanagt, nicht transformiert werden konnte.

Transformiert hat sich auch der Blick auf Altersdepressionen. Ein prominenter Unternehmer hat öffentlich über seine Erkrankung gesprochen und damit ein Thema sichtbar gemacht, das oft übersehen wird. Denn depressive Symptome im Alter erscheinen oft atypisch: weniger Traurigkeit, mehr Antriebslosigkeit, weniger Klagen, mehr Rückzug. Viele Betroffene bleiben unerkannt – ein Versorgungsversagen, das durch fehlende Screeningstrukturen, mangelnde ärztliche Zeit und unklare Zuständigkeiten verschärft wird. Und doch ist Hoffnung sichtbar: Auch im Alter sind therapeutische Fortschritte möglich – wenn das System hinsieht.

Und manchmal liegt das Problem nicht in der Therapie, sondern in der Struktur. Depotpräparate mit Buprenorphin sind seit Jahren ein stabilisierender Faktor in der Substitutionstherapie opioidabhängiger Menschen. Sie reduzieren den Praxisaufwand, entlasten Ärztinnen und Patienten – und verbessern die Lebensrealität. Doch der Zugang bleibt limitiert, die Bürokratie hoch, die politische Förderung ausbaufähig. Dabei zeigen Studien: Gerade vulnerable Gruppen profitieren überproportional von niederschwelligen Langzeitangeboten.

Was bleibt also? Ein Präsident mit geschwollenen Beinen. Ein Gesundheitswesen mit strukturellen Staus. Eine Versorgung, die an vielen Punkten vom akuten in den chronischen Krisenzustand kippt. Ob bei Preisbindung, Prävention oder Personal – die Symptome sind sichtbar. Die Frage ist nur: Wird behandelt?

Die Frage nach Versorgung beginnt oft mit Symptomen – doch sie endet bei Systemfragen. Wenn ein Präsident Schwellungen in den Beinen verspürt, steht dahinter nicht nur ein medizinisches Detail, sondern eine exemplarische Geschichte darüber, wie Volkskrankheiten entpolitisiert und Bagatellerkrankungen systematisch ignoriert werden. Was bei Trumps CVI-Diagnose auffällt, ist die mediale Oberflächlichkeit: Statt die Erkrankung als Signal zu deuten, wird sie verharmlost – trotz all ihrer gesellschaftlichen Relevanz. Dabei sind chronisch venöse Insuffizienzen längst kein Thema nur für die Altersmedizin, sondern ein Spiegel für die Bewegungsarmut ganzer Bevölkerungen. In Europa wie in Nordamerika verlagert sich der Alltag von körperlicher Aktivität zu sitzenden Routinen. Arbeitsplätze, Verkehrswege, Medienkonsum – alles folgt einem statischen Prinzip, das die Muskelpumpe der unteren Extremitäten verkümmern lässt.

Diese Muskelschwäche ist jedoch nicht nur biomechanisch relevant, sondern steht symbolisch für das, was auch politisch geschieht: Die Kraft, Probleme aktiv zum Herzen zurückzupumpen, schwindet. Stattdessen staut sich Verantwortung in den Peripherien des Systems – bei Apothekenteams, Pflegekräften, ärztlichen Basisversorgern. Und während die zentralen Organe – politische Führung, strategische Steuerung, wirtschaftliche Macht – auf stabile Rückflüsse angewiesen sind, erodieren diese Transportstrukturen. So entsteht aus einer venösen Erkrankung ein systemischer Vergleich: Der Druck steigt, der Rückfluss stockt, die Schwellung wird sichtbar, die Wunde chronisch.

Ebenso chronisch sind mittlerweile die Auseinandersetzungen um Arzneimittelpreise. Das BGH-Urteil zur Rx-Preisbindung bestätigt nicht nur die EU-rechtliche Linie, es entwertet auch das ordnungspolitische Fundament eines solidarisch finanzierten Versorgungssystems. Denn Preisbindung ist mehr als ein juristischer Begriff – sie ist Ausdruck eines Vertrauensverhältnisses zwischen Gesellschaft, Staat und Arzneimittelversorgung. Sie garantiert, dass das verschriebene Medikament für alle den gleichen Preis hat – unabhängig von Wohnort, Einkaufsverhalten oder technischer Affinität. Mit der Aushebelung dieser Regel durch europarechtlich motivierte Ausnahmen gerät diese Gleichheit ins Wanken.

Wenn nun Versender mit Rabatten werben dürfen, Apotheken vor Ort aber sanktioniert werden, sobald sie einen Cent vom Preis abweichen, entsteht eine strukturelle Asymmetrie. Diese asymmetrische Lastverteilung ist juristisch erklärbar – aber gesundheitspolitisch fatal. Denn sie benachteiligt jene, die nicht nur verkaufen, sondern auch erklären, dokumentieren, schützen, intervenieren. Der Apotheker vor Ort ersetzt nicht einfach ein Arzneimittel – er ersetzt im Zweifel auch den fehlenden Hausarzt, die überlastete Klinik, die nicht erreichbare Hotline. Diese immaterielle Leistung ist nicht rabattierbar. Sie verdient Anerkennung, nicht Abwertung.

Anerkennung wäre auch im Bereich Cannabis dringend notwendig. Der Vorstoß, Cannabis in Apotheken rezeptfrei abgeben zu dürfen, ist Ausdruck eines Misstrauens gegenüber dem bestehenden Rezeptsystem – und zugleich ein Plädoyer für pharmazeutische Verantwortung. Während Plattformanbieter zunehmend als Dispenser agieren, fordern Cannabis-Apotheken eine therapeutisch kontrollierte Entstigmatisierung. Der OTC-Switch wäre ein Regulierungsspagat: mehr Freiheit, aber auch mehr Verantwortung. Was fehlt, ist eine klare Einordnung in bestehende Versorgungsketten – und eine Strategie, wie Missbrauch verhindert, aber Patienten nicht bestraft werden.

Strategien zur Nachwuchsgewinnung sind dagegen vielerorts bloße Appelle geblieben. Der Nachwuchsmangel in Apotheken ist dramatisch – nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern. In ländlichen Regionen schließen Apotheken nicht, weil sie unrentabel wären, sondern weil sich niemand mehr findet, der sie weiterführt. Die Ursachen sind vielfältig: zu wenig Studienplätze, zu hohe bürokratische Hürden, mangelnde politische Wertschätzung. Wenn ein Berufsbild über Jahrzehnte als Versorgungslast statt als Gestaltungsaufgabe dargestellt wird, verliert es Attraktivität. Apotheken sind keine Auslaufmodelle – aber sie werden politisch so behandelt.

Dabei ist ihre Rolle unersetzlich. Besonders bei der Versorgung vulnerabler Gruppen – Kinder, Ältere, Multimorbide – sind Apotheken die stabilste Brücke zwischen Verordnung und Anwendung. Die neue DAC/NRF-Vorschrift für Bisoprololfumarat-Lösung ist ein Beispiel dafür, wie differenzierte Rezepturmedizin Versorgungslücken schließen kann. Aber sie zeigt auch: Fortschritt braucht Fachpersonal, Infrastruktur, Zeit. In einer Ökonomie, die auf Geschwindigkeit und Standardisierung drängt, sind Individualrezepturen ein Kulturakt – gegen die Verflachung medizinischer Präzision.

Eine ähnliche Präzision bringt Acoltremon – der neue TRPM8-Agonist – in die Ophthalmologie. Der neuartige Wirkstoff verspricht bei trockenen Augen eine wirkliche Verbesserung, da er auf einem neuen neurophysiologischen Mechanismus basiert. Doch wie immer bei Innovationen ist die Frage der Zugänglichkeit entscheidend. Wird Tryptyr® ein Premiumprodukt für Privatversicherte? Oder gelingt es, neue Therapien systemisch einzubetten? Gleiches gilt für die adaptive Tiefe Hirnstimulation: Ihre Echtzeitsteuerung kann Parkinsonsymptome besser regulieren als klassische Systeme – aber sie ist teuer, erklärungsbedürftig und personell aufwendig. Technik allein rettet nicht – sie braucht ein tragfähiges Versorgungssystem.

Ein System, das auch psychische Erkrankungen nicht länger marginalisiert. Altersdepression ist ein blinder Fleck in der deutschen Gesundheitsstatistik. Millionen Betroffene, kaum Screening, kaum spezialisierte Angebote. Die Tatsache, dass ein Unternehmer öffentlich über seine Depression im Alter spricht, ist wichtig – aber ersetzt keine Versorgungsstruktur. Was fehlt, sind integrierte Programme für altersmedizinische Psychiatrie, sektorenübergreifende Kooperationen, niedrigschwellige Beratungsangebote in Apotheken, Pflegeeinrichtungen, Hausarztpraxen.

Und diese Lücken betreffen auch die Suchttherapie. Depotpräparate mit Buprenorphin zeigen, wie niederschwellige Substitution langfristige Stabilität schaffen kann. Doch die politischen Rahmenbedingungen hinken hinterher: Noch immer scheitert die Einführung solcher Präparate an Formalien, Erstattungsfragen oder regulatorischen Unsicherheiten. Das ist tragisch – denn gerade in der Substitution zählt Verlässlichkeit. Wenn Patienten einmal pro Woche eine schmerzarme, wirkungsstarke Dosis erhalten, entfällt der tägliche Gang zur Praxis – und damit ein Teil des Stigmas. Mehr Autonomie, mehr Integration, mehr Alltag.

Die Systemfrage wird also drängender. Denn die Symptome sind längst sichtbar: geschwollene Beine, unklare Preise, leere Ausbildungsstätten, nicht erkannte Depressionen, unrealisierte Therapien. Und doch wird nicht behandelt, sondern verwaltet. Der strukturelle Rückstau in der Versorgung entspricht dem venösen Rückstau im Körper: Er erzeugt Druck, verändert Gewebe, schafft Dauerbelastung. Und wie bei der CVI ist die Lösung bekannt – aber nur selten politisch gewollt.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt, wenn das Verstehen längst vorbei ist. Was nicht gesagt wurde, wirkt trotzdem. Nicht für alle. Nur für jene, die hören, was zwischen den Sätzen spricht.

Die chronische Venenschwäche eines Präsidenten, die Preisentkopplung durch ein Gericht, die Rezeptur für Kinder, die kein Personal mehr zubereiten kann – sie sind keine Einzelfälle, sondern Signaturen eines Systems, das nicht an seiner Komplexität scheitert, sondern an seinem Willen zur Ordnung. Gesundheitspolitik ohne Struktur ist wie ein Kreislauf ohne Rückfluss: sichtbar, bewegungslos, gefährlich.

Die Systeme, über die wir sprechen, sind nicht defekt – sie sind erschöpft. Weil sie zu lange nur verwaltet, nicht gestaltet wurden.

Wer glaubt, man könne Versorgung durch Sichtbarkeit ersetzen, irrt. Was fehlt, ist nicht Aufmerksamkeit – sondern Richtung.

 

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