• 09.07.2025 – Millionen schuften, wenige erben, der Staat zahlt drauf

    SICHERHEIT | Medienspiegel & Presse | Immer mehr Senioren erhalten Grundsicherung – trotz Arbeit. Der Bericht zeigt, warum das System versagt und was sich dringend ändern ...

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SICHERHEIT | Medienspiegel & Presse |

Millionen schuften, wenige erben, der Staat zahlt drauf

 

Warum das Rentensystem stille Ungerechtigkeit belohnt, Grundsicherung keine Ausnahme mehr ist und Altersarmut das neue Tabu der Mitte wird

Apotheken-News von heute

Die Grundsicherung im Alter wird zunehmend zur Normalität für Menschen, die jahrzehntelang gearbeitet haben, denn das Rentensystem schützt Lebensleistung immer seltener, wobei besonders Frauen, Niedrigverdiener, pflegende Angehörige und Selbstständige betroffen sind, die oft in Lebensmodellen arbeiteten, die politisch kaum abgesichert waren, während gleichzeitig diejenigen mit Erbvermögen, Immobilienbesitz und Beamtenpensionen durch das System strukturell bevorzugt bleiben, wodurch eine gefährliche Spaltung zwischen Armutsbetroffenen und Vermögensabsichernden entsteht, die durch fehlenden politischen Gestaltungswillen und das Verschweigen systemischer Ursachen noch vertieft wird, weshalb Sozialverbände und Gerechtigkeitsforscher fordern, Altersarmut nicht länger als individuelles Scheitern darzustellen, sondern als Ergebnis bewusster politischer Entscheidungen, das eine neue Rentenarchitektur notwendig macht.


In Deutschland zeigt sich ein sozialer Wandel, der oft übersehen wird: Während Wohlstand in bestimmten Schichten durch Erbschaften und Immobiliengewinne gesichert scheint, bricht für eine wachsende Gruppe von Menschen mit Renteneintritt die ökonomische Grundlage weg. Die Zahl der Rentnerinnen und Rentner, die auf Grundsicherung angewiesen sind, hat im Frühjahr 2025 mit 742.410 einen neuen Höchststand erreicht. Was früher als Randerscheinung der Gesellschaft galt, entwickelt sich leise zur Realität der arbeitenden Mitte – mit dramatischen Auswirkungen auf das Selbstbild des Sozialstaats.

Wer heute nach einem Leben voller Erwerbsarbeit in die Altersarmut rutscht, ist nicht unbedingt zu wenig oder zu kurz tätig gewesen. Es reicht mittlerweile, zur falschen Zeit in befristeten Jobs gearbeitet, Care-Arbeit ohne Rentenpunkte geleistet oder als Selbstständige keine Altersvorsorge abgeschlossen zu haben. Immer häufiger geraten Menschen in die Grundsicherung, die nach geltender politischer Logik nie dort hätten landen dürfen. Die Vorstellung von sozialer Gerechtigkeit wird so nicht nur untergraben – sie wird ins Gegenteil verkehrt: Die Lebensleistung wird entwertet, während systemische Lücken als individuelles Versagen kaschiert werden.

Die Grundsicherung im Alter betrug zuletzt 563 Euro monatlich – zuzüglich Unterkunftskosten. Wer dieses Niveau unterschreitet, hat Anspruch auf die staatliche Hilfe, aber nicht auf gesellschaftliche Achtung. Der bürokratische Prozess ist langwierig, der soziale Makel bleibt. Viele ältere Menschen nehmen die Leistung gar nicht erst in Anspruch, weil sie sich schämen oder die Antragstellung psychisch nicht mehr bewältigen. Damit vergrößert sich die verdeckte Altersarmut – sie ist statistisch unsichtbar, aber gesellschaftlich präsent: in Apotheken, Tafeln, Wartezimmern, auf Friedhöfen ohne Grabpflege.

Noch gravierender ist die Erkenntnis, dass die Grundsicherung nicht nur eine soziale Notlösung darstellt, sondern sich schleichend zu einem strukturellen Bestandteil der Altersversorgung entwickelt. Die Rentenformel koppelt sich zunehmend von der Realität ab. Die Grundrente verpufft in der Fläche, weil sie zu kompliziert ist und von zu wenigen erreicht wird. Private Vorsorgemodelle wie Riester haben versagt – nicht nur in der Rendite, sondern auch in der Zielgruppenreichweite. Und während die Politik neue Rentenpakete schnürt, fehlen mutige Antworten auf die Kernfrage: Wie lässt sich Würde im Alter garantieren – unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Erwerbsbiografie?

Ein bislang kaum beachteter Aspekt liegt in der gesellschaftlichen Spaltung, die durch die Altersarmut weiter vertieft wird. Wer erbt, profitiert vom System. Wer sein Leben lang Miete zahlte, kann im Alter nichts weitergeben. Das Vermögen in Deutschland ist extrem ungleich verteilt – die oberen zehn Prozent besitzen mehr als die unteren 50 zusammen. Der Sozialstaat finanziert die Altersgrundsicherung zunehmend aus Steuern, während große Erbvermögen steuerlich geschont werden. Diese Asymmetrie ist kein Betriebsunfall, sondern ein politisches Kalkül. Altersarmut ist auch ein Ausdruck fehlender Umverteilung.

Gleichzeitig wächst die Zahl jener, die die Renten nicht als zu niedrig, sondern als zu hoch empfinden – nämlich in Relation zu ihren eigenen Ansprüchen. Jüngere Generationen verlieren das Vertrauen in ein System, das sie alimentieren sollen, ohne selbst jemals auf eine gleichwertige Absicherung hoffen zu können. Die Debatte verschiebt sich: von der Frage nach Bedarf hin zur Sorge um Gerechtigkeit zwischen Generationen. Dabei bleibt außen vor, dass das Grundproblem nicht bei den Älteren liegt, sondern im politischen Unwillen, Renten als Zukunftsversprechen und nicht als Kostenfaktor zu behandeln.

Der Blick auf europäische Nachbarländer zeigt Alternativen: Österreich etwa zahlt im Schnitt doppelt so hohe gesetzliche Renten wie Deutschland – bei vergleichbarer Wirtschaftsleistung. Der Unterschied liegt in der Struktur: Einheitliches Rentensystem für alle Berufsgruppen, höhere Beiträge, aber auch bessere Leistungen. In Deutschland hingegen verhindern Privilegien und politischer Stillstand seit Jahrzehnten die Einführung einer echten Erwerbstätigenversicherung. Die Folge: mehr Individualverantwortung, mehr Altersarmut, weniger Vertrauen.

Nicht minder brisant ist die Rolle von Pflege und Gesundheit im Alter. Wer auf Grundsicherung angewiesen ist, hat oft schlechtere Zugangschancen zur Versorgung – von präventiven Angeboten bis zur häuslichen Pflege. Auch hier zeigen sich Ungleichheiten, die nicht durch Zufall entstehen, sondern strukturell eingebaut sind. Wer am Existenzminimum lebt, stirbt im Schnitt früher, ist häufiger krank und lebt isolierter. Die Rentenfrage ist längst auch eine Gesundheitsfrage – und umgekehrt.

Zukunftssicher wäre ein System, das Lebensleistung schützt, ohne Herkunft zu privilegieren, das Armut nicht verwaltet, sondern verhindert, das Solidarität nicht mit Bürokratie verwechselt. Doch davon ist Deutschland weit entfernt. Die wachsende Zahl der Menschen in Grundsicherung ist kein Datenpunkt – sie ist ein Weckruf. Und sie ist eine Mahnung: Altersarmut ist längst kein Schicksal mehr – sie ist Folge politischer Entscheidungen.

 

Quellenangaben:

Die hier dargestellten Sachverhalte beruhen auf Auswertungen des Statistischen Bundesamts zur Empfängerstruktur der Grundsicherung im Alter (Datenstand: Frühjahr 2025), Analysen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zu Rentenungleichheit, Studien der OECD zu Systemvergleichen in der Altersversorgung, Fachveröffentlichungen der Friedrich-Ebert-Stiftung sowie politischen Aussagen aus Rentenberatungen im Bundestag (2023–2025).

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

Recherchiert und ausgearbeitet im redaktionellen Auftrag von MySecur®, dem Fachmakler für versicherbare Apothekenrisiken mit Sitz in Karlsruhe. Der journalistische Bericht entstand unabhängig, faktenbasiert und nach den geltenden Standards publizistischer Sorgfaltspflicht.

 

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