• 30.06.2025 – Früherkennung schützt Betriebe, Versicherungen schützen Existenzen, Retaxpolitik gefährdet Gerechtigkeit

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Früherkennung schützt Betriebe, Versicherungen schützen Existenzen, Retaxpolitik gefährdet Gerechtigkeit

 

Apotheken entlarven Fälscher, geraten aber selbst unter Druck, wenn Kassen ohne Augenmaß zurückfordern und Policen auf Lücken geprüft werden müssen

Apotheken-News von heute

Ein Fall von Rezeptfälschung führt zur Aufklärung durch die Apotheke und gleichzeitig zur Rückforderung durch die Krankenkasse – ein Vorgang, der das Verhältnis zwischen Verantwortung, Haftung und Gerechtigkeit auf die Spitze treibt, während gleichzeitig Biografien wie die von Zana Murad zeigen, wie Selbstständigkeit aus Fluchterfahrung erwachsen kann und gesellschaftliche Teilhabe zum Fundament eines Apothekenbetriebs wird, flankiert von europäischen Gerichtsurteilen, die Marktordnung und Patientensouveränität neu gewichten, digitalen Bedrohungslagen wie Quishing, die Apotheken systemisch angreifbar machen, wirtschaftlichen Strategiewechseln bei Großhändlern wie Sanacorp, bei denen Gewinnrückgang und Dividendenausschüttung im Widerspruch stehen, sowie Lieferengpässen bei Blockbuster-Medikamenten, die das Vertrauen in Lagerhaltung erschüttern, während die Schweiz mit ihrem Impfmodell neue Wege in der Versorgung beschreitet, Eurneffy als nadelfreies Adrenalin-Spray potenziell neue Optionen für Angstpatienten schafft und die DKMS angesichts demografischer Trends vor einer dramatischen Versorgungslücke bei Stammzellspenden warnt.


Es ist eine Konstellation, wie sie widersprüchlicher kaum gedacht werden könnte – und doch ist sie für Apotheken längst gelebte Realität: Die Bereitschaft zur Aufklärung und Gefahrenabwehr wird nicht etwa honoriert, sondern kehrt sich ins Gegenteil, sobald Krankenkassen mit pauschaler Retaxpolitik agieren. Der Fall des Apothekers Dr. Roland Pitz aus Ottobrunn steht emblematisch für dieses strukturelle Dilemma. Nachdem er eine gefälschte Mounjaro-Verordnung identifiziert, die Polizei eingeschaltet und damit zur Festnahme des Täters beigetragen hatte, wurde ihm wenig später im gleichen Kontext eine Abrechnung gestrichen – mit der Begründung, eine andere Fälschung hätte ebenso „offensichtlich“ sein müssen. Die juristische Absurdität besteht darin, dass nicht die Fälschung selbst, sondern die Erwartung an ihre Erkennbarkeit zum Maßstab erhoben wird. Gleichzeitig verdeutlicht der Vorfall, wie lückenhaft die Absicherungslage vieler Apotheken ist: Nur wer über spezielle Retax-Policen verfügt, kann sich im Ernstfall auf einen gewissen Schutz verlassen – sofern dieser nicht durch Ausschlussklauseln oder Compliance-Auflagen unterlaufen wird. Die paradoxe Folge: Je aktiver eine Apotheke mitarbeitet, desto größer das Risiko, zwischen Prüfdruck und Haftungslücke aufgerieben zu werden.

In einem völlig anderen, aber gleichwohl strukturverwandten Kontext zeigt die Lebensgeschichte von Zana Murad, wie unternehmerische Resilienz gegen äußere Barrieren entstehen kann. Als Geflüchteter kam er nach Deutschland, ohne Ressourcen, ohne Kontakte, ohne pharmazeutische Vorprägung. Heute ist er selbstständiger Apothekeninhaber – mit einem Rollenverständnis, das weit über betriebswirtschaftliche Dimensionen hinausgeht. Murads Entscheidung für die Selbstständigkeit ist Ausdruck einer Haltung, die aus Fremdbestimmung herauswächst und in gesellschaftlicher Teilhabe ihren Anker findet. Sein Erfolg ist kein Gegenbeweis für bestehende Barrieren, sondern ein Beleg dafür, dass es Ausnahmen braucht, um strukturelle Normen zu durchbrechen. Dass seine Geschichte öffentlich erzählt wird, ist auch eine Reaktion auf eine zunehmend verengte Debatte über Herkunft, Zugehörigkeit und Leistung.

Währenddessen bringt ein Urteil aus Luxemburg die europäische Grundordnung ins Wanken – zumindest dort, wo nationale Gesetzgebung den freien Wettbewerb zu instrumentalisieren versucht. Mit dem EuGH-Urteil zum Werbeverbot für Apotheken in Polen wurde ein Präzedenzfall geschaffen, der weit über nationale Grenzen hinausreicht. Der Gerichtshof erklärte das Verbot für unzulässig, da es nicht dem Patientenschutz diene, sondern de facto dem Schutz etablierter Marktstrukturen. Damit öffnet sich ein Raum für mehr Transparenz, mehr Vergleichbarkeit, mehr Wettbewerb – doch gleichzeitig wird die Frage aufgeworfen, wie weit sich Gesundheitskommunikation überhaupt ökonomisieren lässt, ohne den Versorgungsauftrag zu relativieren. Patientensouveränität wird gestärkt, aber auch ökonomischen Spielregeln ausgesetzt.

Parallel dazu geraten Apotheken zunehmend ins Visier einer neuen Form digitaler Angriffe: Quishing. Während klassische Phishing-Methoden digitaler Natur sind, nutzt Quishing das Medium der Briefpost, um eine psychologisch glaubwürdige Umgebung für die Täuschung zu schaffen – mit QR-Codes, die angeblich auf offizielle Seiten verweisen, in Wahrheit aber zur Datenabschöpfung dienen. Apotheken, deren Mitarbeitende täglich mit Formularen und Dokumenten umgehen, werden so zur idealen Zielgruppe – gerade weil sie Vertrauen als Grundprinzip leben. Versicherer registrieren das Risiko, verlangen aber in der Regel technische Präventionsmaßnahmen, die gerade kleinere Apotheken oft nicht in der geforderten Tiefe implementieren können.

Auch ökonomisch spitzen sich die Widersprüche zu. Die Sanacorp, einer der zentralen pharmazeutischen Großhändler in genossenschaftlicher Struktur, verkündet für 2025 einen massiv reduzierten Gewinn – obwohl Umsatz und Umbau auf Kurs liegen. Personalabbau, Investitionen in digitale Infrastruktur und Lagerlogistik verschlingen Millionen. Und dennoch: Die Dividende bleibt stabil. Eine Entscheidung mit Signalwirkung – aber auch mit Fragen an das Verhältnis von Ergebniswahrheit, Mitgliedsbindung und langfristiger Resilienz. Für viele Apotheken ist Sanacorp mehr als ein Lieferant, sie ist Teil des eigenen wirtschaftlichen Ökosystems. Wenn dort Prioritäten neu gesetzt werden, sind die Folgen indirekt, aber spürbar.

Noch direkter spürbar ist der Engpass bei lebenswichtigen Medikamenten wie Xarelto. Die Preissteigerung zum 1. Juli 2025 ist bekannt, doch Apotheken berichten bereits Tage zuvor über unerklärliche Verknappung. Offiziell gelistet, aber praktisch nicht bestellbar – ein Phänomen, das nicht neu ist, aber angesichts der Preisdynamik Misstrauen nährt. Der Verdacht: gezielte Lagerhaltung zur Gewinnmaximierung. Der Vorwurf: wirtschaftliche Interessen gehen vor Versorgungssicherheit. Der Schaden: Einbruch des Vertrauens in Verfügbarkeit, Planbarkeit und Ethik in der Arzneimittelkette.

Dem gegenüber steht ein Beispiel dafür, wie Versorgung auch anders gedacht werden kann. In der Schweiz haben sich Apotheken mit Erfolg das Impfen erobert – nicht als politisch zugewiesene Rolle, sondern als gewachsene Kompetenzpraxis. Die Akzeptanz ist hoch, die Zufriedenheit ebenfalls. Was in Deutschland noch immer mit Modellprojekten, Honorardebatten und strukturellen Vorbehalten verknüpft ist, ist dort gelebter Alltag – auch, weil Apothekerinnen und Apotheker frühzeitig in gesundheitspolitische Prozesse eingebunden wurden.

Ein weiteres Produkt, das neue Wege in der Versorgung ermöglicht, ist das kürzlich zugelassene Adrenalin-Nasenspray Eurneffy®. Es ersetzt im Notfall die Nadel – zumindest in der Theorie. Für Menschen mit ausgeprägter Nadelfurcht oder motorischen Einschränkungen könnte das Spray eine niederschwellige Alternative sein, etwa bei Insektenstichallergien oder Nahrungsmittelreaktionen. Doch Apotheken müssen dabei Aufklärungsarbeit leisten, denn Indikationen, Dosierung und Handhabung unterscheiden sich von bisherigen Notfallsets.

Im Kontrast zu technologischen Innovationen steht eine stille, aber dramatische Entwicklung im Hintergrund: Der Schwund an Stammzellspendern. Die DKMS warnt vor einer Versorgungslücke, die nicht allein durch Kampagnen geschlossen werden kann. Wenn junge Menschen sich nicht registrieren, weil das Thema nicht präsent genug ist oder der Aufwand als zu groß erscheint, verliert das System seine wichtigste Ressource: die Spontanbereitschaft zur Hilfe. Das Durchschnittsalter steigt, die Datenbank altert – mit direkten Folgen für künftige Therapien gegen Blutkrebs.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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