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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Wenn Gerichte Rechtssicherheit schaffen, Märkte ihre Illusionen offenbaren und Apotheken unter Katastrophenbedingungen improvisieren müssen, dann verdichten sich strukturelle Fragen zu politischen Prüfsteinen: Die Entscheidung des Bundesgerichtshofs vom 3. Juni 2025 zur Zustimmungsfiktion bei Bankentgelten markiert nicht nur ein juristisches Finale, sondern auch ein Signal an Millionen Bankkunden, Rückzahlungen einzufordern – mit präzisierten Verjährungsregeln und abgewiesener Leistungsschutz-Argumentation der Institute; währenddessen zeigt das Beispiel Bitcoin, dass technologischer Hype keine wirtschaftliche Systemintegration ersetzt und Vertrauen als harte Währung an institutionelle Strukturen gebunden bleibt; und in Australien wie auch in deutschen Regionen mit Hitzewellen, Flut oder Infrastrukturversagen wird sichtbar, dass Apotheken mehr leisten als Medikamentenabgabe: Sie stabilisieren unter widrigsten Bedingungen die Versorgung, agieren kreativ, übernehmen Verantwortung, ohne dass Staat oder Versicherer strukturelle Sicherheit bieten – was zu einer neuen Führungsaufgabe wird, die Prävention, Resilienzstrategie und Haftungssicherheit umfasst.
Als der Bundesgerichtshof am 3. Juni 2025 seine Entscheidung zur Musterfeststellungsklage gegen Sparkassen veröffentlichte, war das Echo in der juristischen wie gesellschaftlichen Debatte unüberhörbar – nicht nur, weil die Klage gegen die sogenannte Zustimmungsfiktion in Bank-AGBs mit einem Präzedenzurteil endete, sondern weil das Urteil auch neue Maßstäbe für Verjährungsfristen, Rückforderungsrechte und die Reichweite stillschweigender Zustimmung setzte. Der XI. Zivilsenat stellte unter dem Aktenzeichen XI ZR 45/24 unmissverständlich klar: Eine einseitige Entgeltanpassung ohne aktive Zustimmung der Bankkundschaft ist nicht nur unwirksam – sie kann auch Jahre später noch rückabgewickelt werden, selbst wenn Kundinnen und Kunden über Jahre hinweg nicht reagierten. Die Argumentation der Kreditinstitute, sie hätten im Vertrauen auf eine uneinheitliche Rechtslage gehandelt, ließ das Gericht nicht gelten. Der Verbraucherschutz wurde gestärkt, die Bankpraxis beschnitten – und das Signal ist deutlich: Schweigen ist kein Einverständnis.
Diese juristische Klarstellung kommt zu einer Zeit, in der wirtschaftliches Vertrauen ebenso umkämpft ist wie digitales. So bleibt auch die Bewertung von Bitcoin als Währungssystem eine Frage zwischen Hoffnung und Realität. Trotz spektakulärer Kursgewinne, wachsender Akzeptanz in bestimmten Investorengruppen und der Etablierung ganzer Ökosysteme rund um Blockchain-Technologie bleibt die strukturelle Rolle des Bitcoin im Weltwährungssystem marginal. Volatilität, regulatorische Unsicherheit, mangelnde Skalierbarkeit und das Ausbleiben einer substantiellen Alltagsnutzung verhindern eine breite Etablierung. Die Währung ist Spekulationsobjekt, aber kein Systemanker. Was bleibt, ist ein symbolisch überhöhter Glaube an Unabhängigkeit – ohne wirtschaftliche Bodenhaftung.
Ganz andere Formen der Systemrelevanz zeigen sich unterdessen im Gesundheitswesen – konkret bei Apotheken in Katastrophensituationen. Australien demonstrierte bei Bränden und Überschwemmungen, wie Apotheken unter Extremlasten operativ bleiben: mit improvisierten Auslieferungen via Jet Ski, Generatorstrom oder reiner Vertrauensbasis. Diese Beispiele wirken in Deutschland wie aus einer anderen Welt – auch weil hierzulande Notfallrechte fehlen, Infrastruktur kaum abgesichert ist und Versicherungen selten auf Naturkatastrophen vorbereitet sind. Es offenbart sich eine strategische Leerstelle: Apotheken sind in der Theorie systemrelevant, in der Praxis aber oft ohne strukturelle Notfallanbindung. Das ist nicht nur fahrlässig, sondern riskant – denn mit zunehmender Klimadynamik werden Unwetter zur Infrastrukturfrage.
Genau diese Verwundbarkeit zeigt sich auch auf einer anderen Ebene: bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Die elektronische Patientenakte (EPA) steht ab Oktober 2025 flächendeckend zur verpflichtenden Nutzung an – doch statt Vertrauen zu stärken, erzeugt sie Unsicherheit. Nicht wenige Ärzte kritisieren die unklare Kommunikation gegenüber Patienten, die mangelnde Differenzierung sensibler Daten und die strukturelle Unfähigkeit des Systems, differenzierte Zugriffsrechte alltagstauglich zu gestalten. Der Konflikt zwischen Datenhoheit, Transparenz und Datenschutz ist ungelöst – und so droht ein Instrument, das eigentlich Effizienz schaffen sollte, das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient zu belasten.
Anders agieren Apotheken in Hitzewellen. Mit dem vom Bundesgesundheitsministerium und der Bundesapothekerkammer entwickelten Musterhitzeschutzplan wächst ihre Rolle als Schutzinstanz für vulnerable Gruppen. Es geht nicht mehr nur um Medikamentensicherheit bei Lagerung, sondern um aktive Beratung, Temperatur-bedingte Dosisanpassungen, Identifikation von Risikowirkstoffen und infrastrukturelle Vorbereitung. Apotheken stabilisieren nicht nur Arzneimittelkreisläufe, sondern tragen aktiv zum Gesundheitsmonitoring bei – eine Funktion, die in der politischen Wahrnehmung oft untergeht.
Diese Lücke zeigt sich exemplarisch im Fall Rieseby. Die dortige Schulhaus-Apotheke schloss mangels Nachfolge – ein Medikamentenautomat im Edeka-Markt soll nun kompensieren. Doch was als Brücke gedacht ist, markiert in Wahrheit ein strukturelles Versagen: Apotheken sind keine Maschinen. Die persönliche Beratung, das Vertrauen, die Arzneimittelverantwortung lassen sich nicht durch Terminals ersetzen. Der Automat ist ein Symbol für politischen Stillstand, nicht für Zukunft.
Zukunft zeigen dagegen neue Therapieformen – etwa die CAR-T-Zelltherapie bei soliden Tumoren. Mit der chinesischen Studie zu satricabtagen autoleucel (satri-cel) wird erstmals klinisch nachgewiesen, dass zelluläre Immuntherapie auch bei Magen- und Übergangstumoren wirkt. Das Zielprotein Claudin 18.2 eröffnet eine neue Angriffsebene – und mit ihr neue Hoffnungen für Patientengruppen, denen bislang kaum Optionen blieben.
Weniger experimentell, aber ebenso entscheidend ist der Umgang mit Antidepressiva im Alltag. Psychiaterin Julia Reiff und Apothekerin Pamela Reißner betonten beim Pharmacon-Kongress, wie wichtig interprofessionelle Beratung ist – etwa bei QT-Zeit-Risiken, Blutungsgefahr oder Absetzphänomenen. Auch Benzodiazepine verlieren an Bedeutung – moderne SSRI und Verhaltenstherapie rücken stärker in den Fokus. Die richtige Medikation ist kein Schema-F, sondern Ergebnis gemeinsamer Verantwortung.
Genau diese Verantwortung zeigt sich auch beim Hitzeschutz in Apotheken: Beratung wird zur Prävention, Lagerbedingungen zum Patientenschutz. Hitze wirkt auf Arzneien ebenso wie auf Menschen – und Apotheken werden zunehmend zu zentralen Beratungsorten, die pharmazeutisches Wissen in klimabedingten Krisen nutzbar machen. Ein Wandel, der längst begonnen hat – aber politisch noch nicht angekommen ist.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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