• 22.05.2025 – Apotheken-News: Beratung unterlassen, Irritation vermeiden, Verantwortung entziehen

    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Was Apotheken davon abhält, gute Beratung zu leisten: Die Angst vor Irrtum, der Rückzug aus Unsicherheit – und der Weg zurück zur ther ...

Business
Gesundheit
Vorsorge
Sicherheit
Finanzen

Für Sie gelesen

Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

MySecur® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Beratung unterlassen, Irritation vermeiden, Verantwortung entziehen

 

Wie Apotheken aus Angst verstummen, therapeutische Chancen verlieren und das eigene Potenzial blockieren

Ein Kunde steht vor dem HV-Tisch, fragt beiläufig nach einem rezeptfreien Präparat, und doch liegt in seinem Satz ein Echo tieferer Fragen, womöglich unausgesprochener Unsicherheiten, die eine Beratung rechtfertigen würden – doch die Situation bleibt ungenutzt, weil die Fachkraft zögert, weil der Impuls nicht eindeutig ist, weil sich etwas innerlich querstellt, das sich kaum benennen lässt, aber umso wirkungsvoller blockiert. In Apotheken zeigt sich täglich, wie häufig solche Momente verstreichen, nicht weil die Information fehlt, sondern weil der innere Zugang zur Handlung gestört ist: Zweifel an der eigenen Rolle, die stille Sorge, eine Grenze zu überschreiten, das Gefühl, nicht eingeladen worden zu sein – all das trägt dazu bei, dass Gespräche unterbleiben, Interventionen vertagt werden und eine Beratung, die heilsam sein könnte, nie begonnen wird. Es ist diese unsichtbare Schranke aus Unsicherheit, aus falsch verstandener Neutralität und aus dem Irrtum, Beratung müsse immer erwünscht sein, bevor sie gewagt werden dürfe, die den Unterschied macht zwischen Präsenz und Passivität – und sie lässt sich nur überwinden, wenn Apotheken beginnen, ihre innere Handlungslogik ebenso zu reflektieren wie ihre äußere Struktur. Wer die Stimme erhebt, verändert den Moment – wer schweigt, bestätigt den Status quo. Und genau das darf in einem professionellen System der Gesundheit nicht zur Routine werden.


Sie tauchen nicht im Protokoll auf, lassen sich in keiner Statistik beziffern, tragen aber maßgeblich zum Stillstand im Beratungsgeschehen bei: die Situationen, in denen eine Intervention möglich, angemessen und sogar notwendig gewesen wäre – aber nicht erfolgt ist. Ein übersehener Hinweis, ein zurückgehaltener Vorschlag, eine unterlassene Nachfrage. Es sind keine Fehler im klassischen Sinne, sondern Entscheidungen des Unterlassens. Und doch prägen sie die Wirklichkeit pharmazeutischer Arbeit stärker als jede Checkliste.

Denn was Apotheken am Beratungstresen oft lähmt, ist nicht Zeitmangel, sondern Denkhemmung: das kalkulierte Abwarten, die subtile Angst vor Zurückweisung, die innere Abwertung der eigenen Expertise. Der Moment, in dem man sich sagt: „Vielleicht ist das jetzt nicht angebracht“, „Das sagt der Arzt schon“, „Ich will nicht stören“. Es sind Sätze, die nicht ausgesprochen, aber verinnerlicht werden. Sie markieren eine mentale Sperrzone, in der Verantwortung und Möglichkeit kollidieren – mit dem Ergebnis, dass Schweigen als Schutzmechanismus dominiert.

Dieser Rückzug ist kein individuelles Versagen, sondern Ausdruck eines systemisch kultivierten Missverständnisses: dass pharmazeutische Beratung etwas ist, das aktiv abgerufen werden muss – und nicht etwas, das von sich aus initiiert werden darf. Doch in Wahrheit beginnt Qualität nicht mit der Frage, ob der Patient fragt, sondern ob die Fachkraft erkennt, dass ihre Sicht einen Unterschied machen kann – und den Mut hat, sie einzubringen.

Die dafür nötige Selbstverständlichkeit entsteht nicht durch Fachwissen allein, sondern durch psychologische Klarheit. Wer verstanden hat, dass Beratung kein Übergriff, sondern Ausdruck professioneller Partnerschaft ist, wird souverän sprechen können – auch wenn das Gegenüber nicht darum bittet. Denn der wahre Kern pharmazeutischer Kompetenz liegt nicht in der reinen Arzneimittelkenntnis, sondern in der Fähigkeit, Bedeutung zu erkennen, Initiative zu ergreifen und Verantwortung in Beziehung zu übersetzen.

 
Kommentar:

Die Angst, falsch zu liegen – und warum sie uns lähmt

Es gibt ein Wort, das in Apotheken kaum fällt, aber überall wirkt: Irrtum. Die Angst, einen Fehler zu machen, etwas zu übersehen, sich zu weit vorzuwagen. In einem Gesundheitssystem, das auf Sicherheit und Nachweiskultur beruht, erscheint der vorschnelle Hinweis schnell als Grenzverletzung. Und so entstehen Situationen, in denen Schweigen zum Standard wird – nicht aus Nachlässigkeit, sondern aus Schutzreflex.

Dieser Reflex ist menschlich, aber er ist nicht harmlos. Denn aus der Angst, etwas falsch zu machen, entsteht eine Kultur des Zauderns. Und diese Kultur übersetzt sich in reale Unterlassungen: keine Medikationsanalyse, keine Wechselwirkungsaufklärung, kein Therapievorschlag – obwohl alles dafürspräche. Wer sich ständig fragt, ob er eingreifen darf, wird irgendwann ganz aufhören zu handeln.

Dabei wäre gerade jetzt ein anderes Selbstverständnis nötig: ein professionelles Selbstbild, das Fehler als Entwicklungschance sieht und den Mut zur Deutung nicht als Arroganz, sondern als Dienst versteht. Wenn Apotheken ihre Funktion als niedrigschwellige Ankerstellen ernst nehmen, müssen sie aufhören, sich im eigenen Anspruch zu verstecken. Die therapeutische Wirkung beginnt mit der Erlaubnis, Irritation auszulösen. Denn genau darin liegt die Möglichkeit, neue Wege anzustoßen.

Wer also wartet, bis alles eindeutig ist, verpasst die Gelegenheit zur Verbesserung. Wer glaubt, nichts sagen zu dürfen, bis ein Problem explizit formuliert wird, verkennt den Wert proaktiver Begleitung. Und wer nur reagiert, wenn andere den ersten Schritt machen, reduziert pharmazeutische Versorgung auf passives Abarbeiten. Der Wandel beginnt mit der Erkenntnis, dass Irritation nicht Scheitern ist – sondern oft der erste Impuls für echte Veränderung.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

Zurück zur Übersicht

Kontakt
Jetzt Ihr persönliches Angebot anfordern!
Rückrufservice
Gerne rufen wir Sie zurück!
Suche
  • Business All-Inklusive

    MySecur® | Für alles gibt es eine Police - wir haben eine Police für alles.

Wir kennen Ihr Geschäft, und das garantiert Ihnen eine individuelle und kompetente Beratung

Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.

Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.

  • BerufsunfähigkeitsVorsorge

    MySecur® | Das moderne Berufsunfähigkeitskonzept ohne Wenn und Aber

Aktuell
Ratgeber
Vergleich
Beratung
Kontakt
  • Die Risiken für Apotheken sind kalkulierbar

    ApoSecur® | Rundum-Schutz speziell für Apotheken

Beratungskonzept

Risk Management: Professionelles Sicherheitsmanagement
Versicherungskosten-Check: Geld sparen mit dem richtigen Überblick
Sicherheitkompass: Die umfassenden Lösungen der ApoSecur
MyLeitfaden: Das Leben steckt voller Risiken - Wir begleiten Sie sicher in Ihre Zukunft
MyBusiness: Ihr betriebliches Sicherheitspaket
MyPrivate: Ihr privates Sicherheitspaket
MyTeam: Versicherungslösungen speziell für Angestellte

Business All-Inklusive: Eine einzige Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
Business Modular: Risiken so individuell wie möglich absichern
Business Rechtschutz: Mit berufsständischem Rechtsschutz immer auf der sicheren Seite
Business Verdienstausfall: Existenzsicherung - Ihr Ausfall bedeutet Stillstand
Business Kfz-Flotten-Versicherung: Die beste Kfz-Versicherung der Zukunft



Sicher in die Zukunft – www.mysecur.de

QR Code
Startseite Impressum Seitenübersicht Lexikon Checklisten Produktlösungen Vergleichsrechner