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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Was passiert, wenn Regeln nicht mehr gelten und niemand eingreift? Dr. Morton Douglas zieht in seiner Kolumne eine Parallele zwischen Spielabbruch im Fußball und der unregulierten Entwicklung des Rx-Versandhandels. Während stationäre Apotheken in einem engen regulatorischen Netz agieren, nutzen Versandhändler jede Lücke im System. Die Folgen reichen weit über wirtschaftliche Fragen hinaus. Die gesamte Arzneimittelversorgung gerät unter Druck. Der Staat sieht zu, während sich ein Marktmodell etabliert, das bestehende Strukturen untergräbt.
Im deutschen Apothekenwesen wächst die Sorge vor einer schleichenden Erosion regulierter Versorgung. Im Zentrum der Debatte steht der Rx-Versandhandel, der sich zunehmend außerhalb tragfähiger Kontrollmechanismen entfaltet. Der Jurist Morton Douglas greift diesen Befund in seiner aktuellen Kolumne auf – mit einem Bild, das vielen geläufig ist: einem Fußballspiel, das abgebrochen werden muss, weil wenige Unbelehrbare Regeln missachten und niemand eingreift.
Douglas beschreibt, wie auch im Apothekenmarkt eine Dynamik entsteht, die nicht mehr auf einem gemeinsamen Ordnungsrahmen basiert. Während stationäre Apotheken unter strengen regulatorischen Vorgaben agieren müssen, operieren Versandapotheken mit strukturellem Vorteil. Die Folge ist ein wachsender Wettbewerb auf ungleichen Grundlagen, der nicht nur Marktanteile verschiebt, sondern ganze Versorgungsmodelle gefährdet.
Anders als im Stadion bleibt der notwendige Spielabbruch im Gesundheitswesen jedoch aus. Die politische Ebene, so die Kritik, scheut klare Grenzen. Während man den Rx-Versand lange als zukunftsweisende Option betrachtet hat, zeigt sich nun dessen destruktives Potenzial. Wer Boni gewährt, Preisdruck durch Skalierung aufbaut und Patientenkontakt auf Logistikprozesse reduziert, verlässt das Prinzip der heilberuflichen Verantwortung.
Die Ausbreitung dieser Marktform erfolgt nahezu unkontrolliert. Gesetzliche Leitplanken fehlen, die Durchsetzung bestehender Vorschriften ist unzureichend. Damit verschiebt sich das Kräfteverhältnis in der Arzneimittelversorgung fundamental. Apotheken in der Fläche geraten unter wirtschaftlichen Druck, während einzelne Versandplattformen mit internationalem Kapital und digitaler Reichweite operieren.
Die Frage, ob der Gesetzgeber diesem Trend Einhalt gebieten will, bleibt bislang unbeantwortet. Klar ist jedoch: Wenn sich dieses Modell weiter ausbreitet, steht nicht nur die Präsenzapotheke zur Disposition, sondern das Vertrauen in ein geregeltes und gerechtes Gesundheitssystem insgesamt. Der Rx-Versandhandel könnte damit zu einem Wendepunkt werden – in einer Debatte, die längst mehr ist als eine technische Marktfrage.
Der Vergleich mit einem Spielabbruch ist nicht nur bildhaft klug, sondern strukturell treffend. Was im Fußball als Regelverstoß auf offener Bühne erkennbar ist, geschieht im Apothekenmarkt schleichend und mit staatlicher Duldung. Der Rx-Versandhandel ist längst kein Randphänomen mehr, sondern ein systemischer Störfaktor. Er operiert unter Bedingungen, die mit heilberuflicher Verantwortung kaum mehr vereinbar sind, und nutzt dabei konsequent die Abwesenheit politischer Führung.
Die Verantwortung dafür liegt nicht bei den Versendern. Wer eine Lücke findet und nutzt, handelt rational aus betriebswirtschaftlicher Perspektive. Die eigentliche Verantwortung liegt bei jenen, die das Spielfeld gestalten. Die Politik zieht sich zurück, statt das System zu stabilisieren. Sie delegiert Kontrolle an Marktkräfte, wo Regulierung geboten wäre. Das Ergebnis ist ein Verlust an Fairness, an Vertrauen und letztlich an Versorgungssicherheit.
Der Rx-Versandhandel ist damit zum Sinnbild eines allgemeinen Strukturproblems geworden. Es zeigt sich exemplarisch, wie politische Untätigkeit wirtschaftliche Kräfte freisetzt, die bestehende Systeme destabilisieren. Die Behauptung, Digitalisierung müsse grenzenlos möglich sein, erweist sich hier als Feigenblatt für Deregulierung. Denn die eigentliche Innovation im Gesundheitswesen ist nicht Geschwindigkeit, sondern Verlässlichkeit.
Die aktuelle Entwicklung ist gefährlich. Sie gefährdet die Stabilität eines der sensibelsten Bereiche unserer Gesellschaft. Arzneimittelversorgung ist kein Online-Geschäft, sondern eine ethisch gebundene Daseinsvorsorge. Wer das nicht erkennt, stellt sich außerhalb des öffentlichen Auftrags. Der Gesetzgeber steht in der Pflicht, diesem Prozess Einhalt zu gebieten. Denn wo ein Spiel nicht mehr geschützt wird, verlieren am Ende nicht nur die Spieler, sondern alle.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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