• 28.04.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Gesundheitssystem zwischen Stillstand und Aufbruch

    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Deutschlands Gesundheitssystem ringt mit internationalen Anforderungen, digitalen Gefahren und politischer Neuordnung. Im Pharmaziestudi ...

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Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Gesundheitssystem zwischen Stillstand und Aufbruch

 

Digitalisierung, Prävention und politische Neuausrichtung entscheiden die Zukunft

Die Zukunft des deutschen Gesundheitswesens steht auf der Kippe. Während im Pharmaziestudium Englisch weiterhin eine Nebenrolle spielt, kämpfen Apotheken zunehmend gegen digitale Bedrohungen. Die neue Bundesregierung setzt auf politische Erfahrung statt auf Fachkompetenz, doch zugleich entstehen neue Ansätze in Prävention und Versorgung. Zwischen internationalen Erwartungen, strukturellen Defiziten und neuen Chancen entscheidet sich, ob Deutschland im Gesundheitssektor Schritt halten kann oder zurückfällt.


Die Rolle der englischen Sprache im Pharmaziestudium gewinnt angesichts der zunehmenden Globalisierung der Wissenschaft immer stärker an Bedeutung, bleibt in Deutschland jedoch hinter den Anforderungen zurück. Während international längst englischsprachige Lehrangebote dominieren, ist an deutschen Universitäten der Umgang mit Englisch nach wie vor uneinheitlich und oft marginal. Nur einige wenige Standorte wie Mainz und Freiburg haben erste Maßnahmen zur Internationalisierung umgesetzt, während vielerorts weiterhin nahezu ausschließlich auf Deutsch gelehrt wird. Einheitliche Standards fehlen, und freiwillige Sprachkurse ersetzen keine systematische Integration in die pharmazeutische Ausbildung.

Parallel dazu verschärfen sich die Bedrohungen für Apotheken im digitalen Raum. Phishing-Angriffe und fingierte Anfragen auf sensiblen Kanälen zeigen, dass eine leistungsfähige IT-Infrastruktur allein nicht ausreicht, um die Risiken moderner Kriminalität abzuwehren. Apotheken müssen ihr Schutzkonzept auf eine umfassende Kombination technischer, organisatorischer und finanzieller Maßnahmen ausrichten, um dem steigenden Gefährdungsdruck standzuhalten. Die Digitalisierung im Gesundheitswesen schreitet voran, doch gleichzeitig wächst die Angriffsfläche für kriminelle Akteure, die gezielt Schwachstellen ausnutzen.

Die anstehende politische Neuausrichtung in Deutschland gibt Anlass zu vorsichtiger Hoffnung auf Verbesserungen im Gesundheitssystem. Karl Lauterbach, der bisherige Bundesgesundheitsminister, sicherte seiner Nachfolgerin Nina Warken bei der Amtsübergabe seine umfassende Unterstützung zu. Der Wechsel an der Spitze des Ministeriums erfolgt zu einem kritischen Zeitpunkt, da mit der bundesweiten Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) ein zentraler Schritt in der Digitalisierung des Gesundheitswesens bevorsteht. Die ePA wird ab sofort genutzt und ab Oktober 2025 verpflichtend sein, um eine effizientere Versorgung zu ermöglichen.

Die Ernennung Nina Warkens zur neuen Gesundheitsministerin war für viele eine Überraschung, folgt jedoch einer altbekannten politischen Logik: Fachliche Expertise weicht der strategischen Besetzung politischer Positionen. Warken bringt Erfahrungen aus dem Bereich Inneres und Recht mit, während gesundheitspolitische Fachkompetenz durch ihre Parlamentarischen Staatssekretäre Tino Sorge und Georg Kippels flankiert wird. Die CDU setzt damit auf eine Mischung aus Bürgernähe und fachlicher Absicherung innerhalb des Ministeriums.

Auch auf anderen Schlüsselpositionen der neuen Bundesregierung wird auf politische Verlässlichkeit gesetzt: Dorothee Bär übernimmt das neu geschaffene Ministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt, während Alexander Dobrindt das Innenministerium führen wird. Friedrich Merz, der künftige Kanzler, präsentierte ein Kabinett, das auf Kontinuität und strategische Neuakzentuierung gleichermaßen setzt.

Im Apothekenwesen deutet sich ebenfalls ein Kurswechsel an. Mit dem neuen Positionspapier „In eine gesunde Zukunft mit der Apotheke“ setzt die Apothekerschaft ein deutliches Zeichen für die eigene Relevanz in einer alternden Gesellschaft. Schnelle Arzneimittelversorgung, ausgebaute Präventionsarbeit und verbesserte Arzneimitteltherapiesicherheit stehen im Mittelpunkt der Forderungen, die von Experten wie Cosima Bauer und Professor Uwe May als Quantensprung gegenüber bisherigen Ansätzen gewertet werden.

Im Bereich der Geriatrie wurde mit den neuen STOPPCog-Kriterien eine weitere Weichenstellung vorgenommen. Die systematisch erarbeiteten Empfehlungen sollen helfen, potenziell ungeeignete Arzneimittel bei kognitiv gefährdeten älteren Patienten frühzeitig zu erkennen und Delirien zu vermeiden. Dieses gezielte Deprescribing soll die Lebensqualität betroffener Patienten verbessern und unnötige Medikationsrisiken verringern.

Ein weiteres Feld präventiver Gesundheitspolitik sind niederschwellige Impfangebote. Anlässlich der Europäischen Impfwoche werden Schulen und Apotheken verstärkt als Impfzentren genutzt, um insbesondere bei Kindern und Jugendlichen Impflücken zu schließen. Ziel ist es, die Impfquote nachhaltig zu erhöhen und den Infektionsschutz in der Bevölkerung zu verbessern.

Auch im Bereich der Wundversorgung rückt die Notwendigkeit strukturierter medizinischer Maßnahmen stärker in den Fokus. Eiternde Wunden gelten als ernstzunehmende Warnsignale für bakterielle Infektionen. Nur durch konsequente Reinigung, gezielte antimikrobielle Therapie und sorgfältiges Exsudatmanagement können schwere Komplikationen wie Sepsis verhindert werden.

 
Kommentar:

Die Entwicklungen in der Gesundheitspolitik und im Apothekenwesen zeigen eine widersprüchliche Dynamik: Während einerseits Internationalisierung, Digitalisierung und Prävention als zentrale Leitmotive ausgegeben werden, hinkt die strukturelle Umsetzung häufig hinterher. Im Pharmaziestudium bleibt die Dominanz der deutschen Sprache Ausdruck einer provinziellen Haltung, die den Anforderungen einer globalisierten Wissenschaftswelt nicht gerecht wird. Ohne klare Standards und flächendeckende Maßnahmen droht der akademische Nachwuchs international abgehängt zu werden.

Gleichzeitig wird die digitale Verwundbarkeit von Apotheken vielfach unterschätzt. Die Vorstellung, moderne IT-Systeme allein könnten Sicherheit garantieren, ist längst überholt. Vielmehr ist ein integrativer Ansatz erforderlich, der technische, organisatorische und finanzielle Schutzkonzepte eng verzahnt. Die bisherigen Anstrengungen vieler Apothekenbetriebe bleiben dabei oft Stückwerk, weil politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen keine ausreichende Resilienz ermöglichen.

Die Ernennung Nina Warkens zur Gesundheitsministerin steht symbolisch für die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Während gesundheitspolitische Expertise bei Tino Sorge und Georg Kippels erhalten bleibt, zeigt die Besetzung des Ministerpostens eine deutliche Priorisierung politischer Opportunität gegenüber fachlicher Kompetenz. Dass Friedrich Merz dennoch auf starke Teams in den Ministerien setzt, könnte die strukturellen Defizite zumindest abfedern.

Erfreuliche Zeichen kommen dagegen aus der Apothekerschaft selbst. Das neue Positionspapier setzt klare, realitätsnahe Akzente, die die Bedeutung der Vor-Ort-Apotheken für eine alternde Gesellschaft unterstreichen. Auch die Einführung der STOPPCog-Kriterien und der Ausbau niederschwelliger Impfangebote sind wichtige Schritte in Richtung einer präventiveren, patientenzentrierten Gesundheitsversorgung. Doch ohne mutige politische Reformen droht all dies Stückwerk zu bleiben.

Die kommende Legislaturperiode wird zeigen, ob die neue Regierung den Mut hat, strukturelle Defizite offen anzugehen und gesundheitspolitische Leitlinien nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis neu auszurichten.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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