• 26.04.2025 – Apotheken-News: Während Rezeptfälschungen und Nachwuchsmangel Apotheken schwächen, bringen Generationenwechsel neue Impulse

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Während Rezeptfälschungen und Nachwuchsmangel Apotheken schwächen, bringen Generationenwechsel neue Impulse

 

Dennoch reichen einzelne Modernisierungsschritte nicht aus, um die strukturellen Defizite im System zu beheben

Ein Generationswechsel bringt frischen Wind in eine Apotheke in Winterberg, doch die pharmazeutische Versorgung steht unter massivem Druck. Gefälschte Rezepte bedrohen die wirtschaftliche Existenz vieler Betriebe, während Sozialbeiträge steigen und Reformen ausbleiben. Thüringer Apotheker kämpfen gegen Nachwuchsmangel und marode Ausbildungsstrukturen. Gleichzeitig verschieben globale Gesundheitskrisen wie Malaria und gesellschaftliche Debatten über Autismus unser Bild von Krankheit und Teilhabe. Der Gesundheitssektor steht an einem kritischen Wendepunkt – zwischen Erneuerung und strukturellem Stillstand.


In einer Apotheke im sauerländischen Winterberg kündigt sich ein Generationswechsel an, der beispielhaft für die Erneuerung der pharmazeutischen Versorgung stehen könnte. Die zukünftige Inhaberin, seit mehreren Jahren Teil des Teams, bereitet sich auf die Betriebsübernahme zum Jahreswechsel vor. Ihr Konzept verbindet bewährte pharmazeutische Leistungen mit neuen Ansätzen wie Telemedizin und der gezielten Ansprache jüngerer Patientengruppen. Damit trägt sie einem sich wandelnden Patientenverhalten Rechnung, das zunehmend digitale Angebote und niedrigschwellige Gesundheitsdienstleistungen einfordert.

Parallel dazu bleibt das traditionelle Profil der öffentlichen Apotheken ein geschütztes Gut. Das rote Apotheken-A, seit Jahrzehnten Symbol für verlässliche Arzneimittelversorgung, unterliegt strengen Nutzungsregeln. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) hat diese Vorgaben in der neuen Auflage seiner „Apotheken-A-Fibel“ präzisiert. Auf 25 Seiten wird detailliert geregelt, wer das Apotheken-A nutzen darf und welche Bedingungen dabei einzuhalten sind. Die Marke, beim DAV eingetragen, bleibt exklusiv öffentlichen Apotheken und bestimmten Institutionen vorbehalten – ein Schutzmechanismus, der die Integrität der Vor-Ort-Versorgung unterstreichen soll.

Zugleich geraten Apotheken durch eine andere Entwicklung massiv unter Druck. Die Zahl gefälschter Rezepte ist zuletzt deutlich gestiegen, besonders im Bereich hochpreisiger Medikamente wie GLP-1-Analoga. Täter legen täuschend echte Verordnungen vor, oft gestützt durch gestohlene Arztdaten und korrekte Abrechnungsziffern. Wird eine Fälschung nicht sofort erkannt, liefern Apotheken die teuren Medikamente aus – mit drastischen finanziellen Folgen. Krankenkassen retaxieren in solchen Fällen häufig auf Null, sodass Apotheken auf hohen Einkaufskosten sitzenbleiben und ihre wirtschaftliche Basis gefährden.

Diese finanzielle Belastung trifft auf ein soziales Umfeld, das ohnehin unter Druck steht. Die steigenden Sozialbeiträge in Deutschland entwickeln sich zunehmend zu einem politischen Risiko. SPD-Chef Lars Klingbeil fordert angesichts der demografischen Entwicklung und wachsender Kosten im Gesundheits- und Rentensystem schnelle und tiefgreifende Reformen. Flickschusterei werde die Stabilität der sozialen Sicherungssysteme nicht gewährleisten können, notwendig seien strukturelle Anpassungen, um Solidarität und Finanzierbarkeit gleichermaßen zu sichern.

Besonders deutlich werden die Versäumnisse am Beispiel Thüringens. Die Apothekerschaft des Freistaats hat kürzlich den Petitionsausschuss des Landtags auf die dramatische Lage hingewiesen: wirtschaftliche Probleme, Nachwuchsmangel und der marode Zustand des Instituts für Pharmazie in Jena bedrohen die Zukunft der pharmazeutischen Versorgung. Die Forderung nach besserer Finanzierung der Apotheken und einer schnellen Umsetzung des beschlossenen Institutsneubaus zeigt den akuten politischen Handlungsbedarf.

Inmitten dieser Herausforderungen wagen Einzelne den Sprung in die praktische Versorgung: Dr. Christian Studenik, ehemaliger Pharmakologie-Professor an der Universität Wien, absolviert nach seinem Masterstudium nun das Aspirantenjahr in einer österreichischen Apotheke – das Äquivalent zum deutschen Pharmazeuten im Praktikum. Sein Wechsel von der akademischen Forschung in die Praxis illustriert, dass persönliches Engagement unverzichtbar bleibt, um die Versorgung trotz aller strukturellen Defizite aufrechtzuerhalten.

Während auf gesundheitspolitischer Ebene um Lösungen gerungen wird, zeigen andere Entwicklungen die globale Dimension der Herausforderungen. Trotz medizinischer Fortschritte bleibt Malaria eine der tödlichsten Infektionskrankheiten weltweit. 2023 wurden fast 600.000 Todesfälle registriert, überwiegend in Afrika südlich der Sahara. Fortschritte bei Impfstoffen stehen im Wettlauf mit dem Klimawandel, der die Lebensräume von Mücken verändert und neue Infektionsgebiete entstehen lässt. Besonders betroffen sind weiterhin Kinder unter fünf Jahren – fast jede Minute stirbt ein Kind an den Folgen eines Mückenstichs.

Auch gesellschaftliche Bilder wandeln sich langsam. Jahrzehntelang wurde das Puzzleteil als Symbol für Autismus genutzt – oft verbunden mit der Vorstellung von Defiziten und Leid. Heute distanzieren sich viele Betroffene und Organisationen davon. Der Abschied vom Puzzleteil markiert einen grundlegenden Wandel im Verständnis: weg von der Defizitorientierung, hin zu einer differenzierten und respektvollen Sichtweise auf Autismus.

 
Kommentar:

Die Themen, die aktuell die Gesundheitslandschaft prägen, zeigen ein bedrückendes Bild struktureller Versäumnisse und verpasster Reformen. Der Generationswechsel in einzelnen Apotheken wie in Winterberg ist ein hoffnungsvolles Zeichen, doch die Rahmenbedingungen verschlechtern sich rapide. Gefälschte Rezepte bedrohen nicht nur die wirtschaftliche Existenz vieler Betriebe, sie offenbaren auch ein massives Vollzugsdefizit bei der Prävention und Aufklärung durch Behörden und Kassen.

Gleichzeitig hält der Staat unbeirrt an überholten Symbolpolitiken fest, wie das Beispiel des roten Apotheken-A illustriert: Der Schutz alter Markenzeichen wird fein säuberlich reguliert, während die reale Bedrohung der Apothekenlandschaft durch Nachwuchsmangel, Unterfinanzierung und Überregulierung weitgehend ignoriert wird. Die Lage in Thüringen könnte sich bundesweit wiederholen, wenn nicht endlich gehandelt wird. Dass ein erfahrener Pharmakologie-Professor den praktischen Weg geht, zeugt von individueller Stärke, kann aber systemische Defizite nicht ausgleichen.

Die steigenden Sozialbeiträge und die politische Sprachlosigkeit bei der Bewältigung der demografischen Herausforderungen sind Symptome einer tieferen Krise. Wer nur kurzfristig Finanzlöcher stopfen will, ignoriert die Notwendigkeit echter Strukturreformen. Angesichts globaler Gesundheitsrisiken wie Malaria und gesellschaftlicher Neubewertungen wie der Abschied vom Puzzleteil bleibt der Eindruck: Die Welt wandelt sich schneller als ihre Institutionen. Ein Umdenken ist dringender denn je – auf politischer, gesellschaftlicher und ökonomischer Ebene.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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