• 24.04.2025 – Apotheken-News: Digitale Bequemlichkeit verdrängt Beratung und Nähe in der Vor-Ort-Apotheke

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Digitale Bequemlichkeit verdrängt Beratung und Nähe in der Vor-Ort-Apotheke

 

Zwischen Versandvorteilen, Preisdruck und Kommunikationsdefiziten droht der Apothekenbetrieb vor Ort an Sichtbarkeit und Bindung zu verlieren

Zwischen digitaler Sofortverfügbarkeit und persönlicher Beratung entscheidet sich zunehmend, wie Menschen ihre Medikamente beziehen – und worauf sie dabei verzichten. Eine Umfrage in einem Supermarkt zeigt, wie tief der Wunsch nach Bequemlichkeit verankert ist und wie schwer es die Apotheke vor Ort hat, mit Service, Nähe und Fachwissen durchzudringen. Doch wer nur auf Preisdruck reagiert, verliert mehr als nur Kundschaft: Es geht um die Zukunft einer ganzen Versorgungsstruktur – und um die Frage, ob sich Gesundheit überhaupt noch gegen die Logik des günstigsten Klicks behaupten kann.


Der direkte Vergleich mit Versandapotheken rückt die strukturellen Schwächen des stationären Apothekenbetriebs zunehmend ins Licht. Eine aktuelle Kundenbefragung in einem Supermarkt hat nicht nur das veränderte Konsumverhalten vieler Verbraucherinnen und Verbraucher deutlich gemacht, sondern auch zentrale Herausforderungen offengelegt, mit denen sich Apothekeninhaberinnen und -inhaber konfrontiert sehen. Die Ergebnisse zeichnen ein kritisches Bild: Der persönliche Bezug zur örtlichen Apotheke ist für viele Kundinnen und Kunden nicht mehr selbstverständlich. Digitale Bequemlichkeit, aggressive Preiswerbung und anonyme Bestellprozesse verdrängen zunehmend das klassische Modell der wohnortnahen Arzneimittelversorgung.

Für Apothekenbetreiberinnen und -betreiber ergeben sich daraus weitreichende Konsequenzen. Die erste betrifft die Kundenbindung: Wenn Patientinnen und Patienten ihre Rezepte zunehmend per App einlösen und Medikamente direkt nach Hause liefern lassen, geraten lokale Apotheken nicht nur ökonomisch, sondern auch kommunikativ ins Abseits. Die bloße Existenz digitaler Kanäle reicht dabei nicht aus – sie müssen aktiv beworben, leicht verständlich nutzbar und in den Alltag der Zielgruppen integriert werden. Ein schlecht kommunizierter Botendienst oder eine kaum genutzte Vorbestellfunktion verlieren ihren strategischen Wert.

Zugleich steigt der Druck, wirtschaftlich rentabel zu bleiben. Während Versandapotheken durch zentralisierte Logistik und aggressive Einkaufskonditionen Skalenvorteile erzielen, sehen sich Vor-Ort-Apotheken mit hohen Fixkosten, Personalaufwand und begrenzten Margen konfrontiert. Das steigert die Relevanz effizienter Prozessgestaltung im eigenen Betrieb – von der Warenwirtschaft über die Beratung bis hin zur Personalführung. Wer diese Felder nicht systematisch analysiert und optimiert, riskiert, im digitalen Wettbewerb dauerhaft unterlegen zu bleiben.

Auch regulatorisch stehen Apothekenbetriebe unter Zugzwang. Die zunehmende Digitalisierung im Gesundheitswesen – etwa durch E-Rezept, Telematik-Infrastruktur und telepharmazeutische Angebote – verlangt nicht nur technische Anpassung, sondern auch klare Verantwortlichkeiten im Datenschutz und in der Arzneimittelsicherheit. Gleichzeitig müssen Apotheken ihre Rolle als Gesundheitsdienstleister neu definieren und ausbauen, etwa durch pharmazeutische Dienstleistungen, individuelle Medikationsanalysen und Präventionsangebote.

Nicht zuletzt stellt sich eine strategische Grundsatzfrage: Wie viel „Preisbewusstsein“ kann sich eine Apotheke leisten, ohne sich selbst zu entwerten? Der Versuch, mit Versandapotheken im Preiswettbewerb gleichzuziehen, ist für inhabergeführte Betriebe kaum dauerhaft durchzuhalten. Stattdessen muss die Differenzierung über Qualität, Verlässlichkeit und persönliche Betreuung glaubwürdig und systematisch herausgearbeitet werden. Dabei geht es nicht um kosmetische Maßnahmen, sondern um das aktive Verteidigen eines gesellschaftlich relevanten Versorgungsmodells.

Für Betreiberinnen und Betreiber bedeutet das konkret: Sie müssen nicht nur Marktbeobachter, sondern auch Meinungsbildner im eigenen Einzugsgebiet sein. Aufklärung, Transparenz und moderne Serviceformate werden zur Grundlage unternehmerischer Resilienz. Wer weiterhin auf bloße Sichtbarkeit im Stadtbild oder alte Kundenbeziehungen vertraut, unterschätzt die Dynamik des Wandels.


Kommentar:

Die Lage ist ernst – nicht dramatisch, aber strukturell tiefgreifend. Apotheken vor Ort stehen unter doppeltem Erwartungsdruck: Einerseits sollen sie verlässliche Gesundheitsversorgung in der Fläche gewährleisten, andererseits müssen sie sich in einem von Rabatten, Apps und digitaler Sofortverfügbarkeit geprägten Markt behaupten. Die Ergebnisse der Befragung zeigen deutlich, dass viele Menschen zwischen Preis und Leistung nicht mehr differenzieren – oder es schlicht nicht mehr tun wollen. Diese Haltung trifft auf eine Apothekenlandschaft, die traditionell auf Beratung, Versorgungssicherheit und regionale Verantwortung setzt.

Doch diese Werte entfalten nur dann Wirkung, wenn sie als konkrete, erlebbare Vorteile wahrgenommen werden. Der Verweis auf Qualität reicht nicht aus, wenn sich dieser Begriff im Alltag nicht in spürbaren Vorteilen niederschlägt – sei es durch effiziente Kommunikation, reibungslose Prozesse oder schnelle Hilfe im Akutfall. Die Apotheke als Institution wird nicht per se geschätzt, sondern nur dann, wenn ihre Leistungen in einer digitalisierten Lebenswelt bestehen können.

Gleichzeitig offenbart sich ein gesellschaftliches Dilemma: Die Bereitschaft, für verlässliche Versorgung angemessen zu bezahlen, sinkt – auch dort, wo es um Gesundheit geht. Die Ideologie des niedrigsten Preises hat sich tief in das Konsumverhalten eingeschrieben und gefährdet ausgerechnet jene Strukturen, die auf Vertrauen, Verlässlichkeit und Nähe angewiesen sind. Dass Arzneimittelversorgung mehr ist als eine logistische Aufgabe, scheint in der digitalen Komfortzone vieler Konsumentinnen und Konsumenten in Vergessenheit zu geraten.

Für Apotheken bedeutet das: Sie müssen sich neu aufstellen – nicht durch Anpassung an Versandlogik, sondern durch bewusste Gegenentwürfe. Dazu gehört der Ausbau individueller Beratung, die Präsenz in digitalen Räumen und die konsequente Schulung des Teams in patientenzentrierter Kommunikation. Nur wer den Menschen nicht als bloßen Kunden, sondern als mündigen Patienten anspricht, wird langfristig Vertrauen und Relevanz sichern.

Die aktuelle Entwicklung ist kein unausweichliches Schicksal. Sie ist ein Spiegel gesellschaftlicher Prioritäten – und damit auch veränderbar. Doch dafür braucht es mehr als App-Funktionen und Flyeraktionen: Es braucht ein selbstbewusstes, klares Verständnis von pharmazeutischer Verantwortung im digitalen Zeitalter. Die Zeit, das zu definieren, ist jetzt.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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