• 22.04.2025 – Apotheken-News: Digitalisierung stockt, Apotheken unter Druck, Milliarden fließen ins Ausland

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Apotheken-News: Digitalisierung stockt, Apotheken unter Druck, Milliarden fließen ins Ausland

 

Wie politische Versprechen, Investitionen und Bürokratie an der Versorgungsrealität vorbeigehen

Die elektronische Patientenakte stockt, Apotheken kämpfen mit wirtschaftlichen und regulatorischen Belastungen, und selbst politische Anerkennung bleibt oft folgenlos. Während Roche Milliarden in die USA investiert, fehlen in Deutschland tragfähige Lösungen für den Versorgungsalltag. Vom ungenutzten Digitalisierungspotenzial über rechtliche Auseinandersetzungen bis hin zu unklaren Zahlungspraktiken und mangelnder sozialer Absicherung selbstständiger Frauen zeigt sich ein deutliches Muster: Die Gesundheitsversorgung ist geprägt von bürokratischen Hürden, wirtschaftlichem Druck und politischer Halbherzigkeit – mit teils weitreichenden Folgen für Patientinnen, Fachpersonal und ganze Betriebe.


Die Digitalisierung des Gesundheitswesens gilt als zentrales Reformvorhaben in Deutschland. Ein Herzstück davon ist die elektronische Patientenakte (EPA), die ab 2025 allen gesetzlich Versicherten automatisch zur Verfügung gestellt werden soll, sofern kein Widerspruch erfolgt. Doch obwohl die EPA bereits seit Jahren verfügbar ist, bleibt sie in der Praxis weitgehend ungenutzt. Technische Hürden, Datenschutzbedenken und fehlende Anreize für Leistungserbringer hemmen die Verbreitung. Die politisch formulierte Vision einer vernetzten Versorgung steht somit im starken Kontrast zur Realität in Praxen und Apotheken, wo der Mehrwert bislang kaum spürbar ist.

Gleichzeitig deutet sich in der politischen Wahrnehmung ein gestiegenes Bewusstsein für die Rolle der Apotheken an. Der aktuelle Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD erwähnt die Apotheken explizit – ein Schritt, der durchaus Symbolkraft entfaltet. Doch in der praktischen Ausgestaltung bleibt es bei wohlklingenden Formulierungen. Konkrete Verbesserungen für die Apothekenteams fehlen, so der Adexa-Vorstand Andreas May. Er fordert, dass die Menschen in den Apotheken endlich in den Fokus der politischen Planung rücken – nicht nur als systemrelevante Dienstleister, sondern als unverzichtbare Schnittstelle im Versorgungsalltag.

Dass diese Schnittstelle nicht nur ökonomisch unter Druck steht, sondern auch zunehmend zur Projektionsfläche juristischer Auseinandersetzungen wird, zeigt ein aktueller Fall vor dem Landgericht München II. Eine niederländische Versandapotheke wollte einem Apotheker aus dem Isarwinkel verbieten lassen, öffentlich Kritik an der Kostenstruktur und Beratungsqualität im Onlinehandel zu äußern. Doch die Richter wiesen den Antrag zurück. Der Apotheker habe sich im Rahmen des rechtlich Zulässigen bewegt. Der Beschluss ist rechtskräftig – und wird in der Branche als wichtiges Signal für die Meinungsfreiheit gewertet.

Weitaus weniger erfreulich ist ein anderer Fall aus Dortmund, wo eine Bank wegen Bareinzahlungen aus der Abgabe hochpreisiger Medikamente einen Geldwäscheverdacht prüft. Die betroffene Apotheke hatte von Privatversicherten hohe Summen in bar erhalten – ein gängiges Vorgehen bei Privatrezepten. Doch bei Beträgen in fünfstelliger Höhe werden Banken zunehmend aufmerksam. Die gesetzlichen Vorgaben zur Geldwäscheprävention treffen auch Apotheker, obwohl die Zahlungsmodalitäten aus der Versorgungspraxis resultieren.

Ebenfalls belastend für viele Inhaber sind wirtschaftliche Effekte wie der sogenannte Handelsspannenausgleich. Dieses oft übersehene Instrument der Großhändler kann bei ungenauer Warensteuerung empfindlich am Rohertrag nagen – insbesondere für kleinere Apotheken mit limitierten Bestellmöglichkeiten. Die betriebswirtschaftliche Realität wird so zur schleichenden Bedrohung, die erst im Monatsabschluss richtig sichtbar wird.

Unterdessen setzt der Pharmakonzern Roche ein geopolitisches Ausrufezeichen: Mit einem Investitionspaket von 50 Milliarden US-Dollar in den USA macht das Unternehmen nicht nur auf seine Expansionsstrategie aufmerksam, sondern sendet auch ein deutliches Signal an politische Entscheider – besonders im Kontext wachsender protektionistischer Tendenzen in internationalen Märkten.

Im Apothekenalltag hingegen zeigt sich, wie bürokratische Vorgaben in sinnvolle Strukturen überführt werden können. Das Qualitätsmanagementhandbuch (QMH), oft als Belastung empfunden, erweist sich etwa bei der Abwicklung von Milchpumpenrezepten als praktisches Werkzeug. Wenn es gelingt, innerbetriebliche Standards klar und zugänglich zu gestalten, lässt sich die Bürokratie in den Alltag integrieren – nicht als Hindernis, sondern als Orientierung.

Ein anderes politisches Reformprojekt betrifft den Mutterschutz für Selbstständige. Die Bundesregierung plant, die bislang bestehende gesetzliche Lücke zu schließen. Ziel ist ein neues Modell, das freiberuflich tätige Frauen während Schwangerschaft und Wochenbett absichert. Geprüft wird ein umlagefinanziertes System, das mit der Versicherungswirtschaft abgestimmt werden soll. Für viele Unternehmerinnen wäre das ein überfälliger Schritt hin zu mehr sozialer Gleichbehandlung.

Unterdessen flammt auch die Debatte um den Ursprung der Corona-Pandemie erneut auf. Die US-Regierung unter Ex-Präsident Trump befeuert mit einer öffentlichkeitswirksam inszenierten Webseite die These eines Laborunfalls in China. Obwohl wissenschaftlich keine abschließenden Beweise vorliegen, wird die politische Deutung zunehmend von geopolitischen Interessen überlagert. Die Wahrheit bleibt weiterhin offen – und mit ihr die Gefahr der Instrumentalisierung.

Indessen zeigen Studien zur Prävention, dass auch niedrigschwellige Maßnahmen einen enormen gesundheitlichen Nutzen entfalten können. In China gelang es sogenannten „Village Doctors“, durch konsequente Blutdruckkontrollen das Demenzrisiko ganzer Bevölkerungsgruppen zu senken. Das Beispiel wirft die Frage auf, wie Gesundheitskompetenz auch in Deutschland breiter verankert werden kann – etwa durch geschulte Laien oder neue Versorgungsmodelle.

Solche Modelle sind besonders im Bereich der Kindermedizin relevant, wo selbst kleinere Verletzungen besondere Aufmerksamkeit erfordern. Die Versorgung von Wunden bei Kindern verlangt einfühlsames Handeln, da ihre Haut empfindlicher und anfälliger für Infektionen ist. Ähnlich sensibel ist der Umgang mit Tierallergien, die zunehmend zum Problem werden. Nicht die Tierhaare selbst, sondern bestimmte Proteine im Speichel oder den Hautschuppen sind die Ursache – ein Aspekt, der in der Beratung häufig unterschätzt wird.

Die Liste der gesundheitspolitischen Baustellen ist lang. Und während manche Fortschritte nur auf dem Papier bestehen, fehlt es vielerorts an praktischen Lösungen, um aus politischer Anerkennung tatsächliche Verbesserung zu machen. Der Alltag in der Gesundheitsbranche bleibt geprägt von Widersprüchen zwischen Vision und Wirklichkeit.


Kommentar:

Was auf dem Papier nach Fortschritt aussieht, entpuppt sich in der Realität allzu oft als Frustfaktor im Gesundheitswesen. Die elektronische Patientenakte, die milliardenschweren Investitionen internationaler Pharmakonzerne oder politische Absichtserklärungen zugunsten der Apotheken – sie alle stehen sinnbildlich für ein System, das zwischen Anspruch und Wirklichkeit zerrieben wird. Die EPA etwa sollte längst als digitales Rückgrat der Versorgung dienen, doch stattdessen dominiert Ratlosigkeit in den Praxen. Und während die Politik die Rolle der Apotheken verbal aufwertet, fehlen nach wie vor tragfähige Konzepte zur Entlastung der Teams vor Ort.

Die strukturelle Überforderung zeigt sich nicht nur im Großen, sondern auch im Kleinen: Apothekeninhaber kämpfen mit undurchsichtigen Handelsspannenausgleichen, übergriffigen Banken bei Barzahlungen und einer Dokumentationspflicht, die immer mehr Raum frisst. Gleichzeitig verdeutlichen Projekte wie die Village-Doctors-Studie oder ein durchdachtes Qualitätsmanagement bei Hilfsmittelverordnungen, dass gute Versorgung nicht zwangsläufig komplex oder teuer sein muss – sondern strukturiert, menschlich und lokal verankert.

Die aktuellen Entwicklungen sind ein Weckruf. Nicht für noch mehr Symbolpolitik, sondern für klare, verlässliche Rahmenbedingungen und praxistaugliche digitale Lösungen. Wer Gesundheitsversorgung zukunftsfest machen will, darf nicht länger an der Lebensrealität der Leistungserbringer und Versicherten vorbeiplanen. Zwischen dem Hochglanz der Strategiepläne und dem Alltag in Apotheke, Praxis und Pflege muss endlich eine funktionierende Brücke geschlagen werden. Sonst bleibt die Reformrhetorik genau das – Rhetorik.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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