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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die Apotheken in Deutschland geraten zunehmend unter Druck: Der Rückgang ihrer Zahl ist so dramatisch wie lange nicht mehr, das E-Rezept beschleunigt die Marktverdrängung, und aggressive Rabattaktionen der Versandriesen setzen den stationären Betrieben zusätzlich zu. Während einzelne Apotheken mit unkonventionellen Stellenprofilen gegen den Fachkräftemangel ankämpfen, werfen neue Forschungsansätze Hoffnung auf – sei es durch verbesserte Kombinationstherapien bei Herzinfarkt, neuartige Mechanismen von Schmerzmitteln oder potenziell krankheitsverlangsamende Parkinson-Behandlungen. Parallel dazu stellen sich auch Großunternehmen wie Boehringer Ingelheim strategisch neu auf, während interdisziplinäre Expertengremien wie die AMK personell gestärkt werden. Inmitten dieser Entwicklungen zeigen Studien, wie politische Überzeugungen in fiktive Heldenfiguren projiziert werden, und wie selbst das Fleckenmuster von Giraffen unter dem Klimawandel zur Belastung wird. Ein breites Spektrum an Umbrüchen – medizinisch, gesellschaftlich, ökologisch – verdichtet sich zu einem Bild grundlegender Transformation.
Die Lage der öffentlichen Apotheken in Deutschland spitzt sich dramatisch zu. Während politische Entscheidungsträger über Reformen diskutieren, geraten viele Apotheken bereits in existenzielle Bedrängnis. Der wirtschaftliche Druck nimmt weiter zu, regulatorische Anforderungen steigen stetig, und der Fachkräftemangel verschärft die Situation zusätzlich. Der Rückgang der Apothekenzahlen ist nicht länger ein abstrakter Trend, sondern eine konkret messbare Entwicklung: Im Jahr 2023 meldete die ABDA den stärksten Rückgang seit Jahrzehnten. Der Blick in die Zukunft wirft daher die drängende Frage auf, wie viele Apotheken in Deutschland überhaupt noch überleben können. Vor dem Hintergrund einer alternden Gesellschaft, steigender Krankheitslast und wachsender Komplexität in der Arzneimittelversorgung wirkt der Verlust wohnortnaher Apotheken wie ein struktureller Kollaps mit Ansage.
Ein maßgeblicher Faktor für diese Entwicklung ist die Einführung des E-Rezepts, das seit Anfang 2024 verpflichtend genutzt werden muss. Was ursprünglich als digitaler Fortschritt zur Entlastung und Modernisierung des Gesundheitswesens gedacht war, entpuppt sich für viele Apothekenbetriebe als erheblicher Stressfaktor. Während Versandapotheken wie DocMorris von den standardisierten und vereinfachten Abläufen des E-Rezepts profitieren, geraten vor Ort ansässige Betriebe zunehmend ins Hintertreffen. Der digitale Wandel verändert nicht nur den Zugang zu Medikamenten, sondern auch die Risikolandschaft im Gesundheitswesen. Die Prozesse werden entpersonalisiert, und der direkte Kontakt zwischen Apotheker und Patient verliert an Bedeutung – ein Rückschritt in der wohnortnahen Gesundheitsversorgung, der langfristig das Vertrauen untergraben könnte.
Gleichzeitig verschärfen aggressive Marketingstrategien der Versandapotheken den Wettbewerb. DocMorris etwa hat jüngst eine Gutscheinaktion gestartet, bei der gesetzlich Versicherte für jedes eingelöste E-Rezept eine Gutschrift von 25 Euro erhalten – ein Betrag, der direkt beim Online-Einkauf angerechnet wird. Diese Maßnahme ist gezielt darauf ausgelegt, das Verhalten der Patientinnen und Patienten zu verändern, sie an das digitale Verfahren zu gewöhnen und den stationären Apotheken dauerhaft Marktanteile zu entziehen. Während Versandapotheken mit hohem Werbebudget, automatisierten Prozessen und zentralen Logistikstandorten agieren, kämpfen inhabergeführte Apotheken mit steigenden Fixkosten, Personalengpässen und wachsender Bürokratie.
Ein Beispiel für innovative, wenngleich unkonventionelle Wege im Kampf gegen den Personalmangel zeigt sich in Trostberg, Oberbayern. Dort hat eine Apotheke eine Stelle für approbiertes Fachpersonal ausgeschrieben, die sich ausschließlich auf den Handverkauf konzentriert. Rezeptur, pharmazeutische Dienstleistungen, Dokumentationen und Notdienste sind explizit ausgeschlossen. Der Fokus liegt allein auf der Kundenberatung und Arzneimittelabgabe – ein Modell, das nicht nur den wachsenden Dokumentationsaufwand umgeht, sondern auch Fachkräften eine Perspektive bietet, die sich auf ihre Kernkompetenz konzentrieren möchten. Ob solche Ansätze langfristig Schule machen, bleibt offen. Sie zeigen jedoch den Anpassungsdruck, unter dem viele Apotheken stehen.
Auch in der Pharmaindustrie zeichnen sich Veränderungen ab, wenngleich dort in anderer Größenordnung. Boehringer Ingelheim, eines der größten forschenden Pharmaunternehmen in Familienbesitz, steht vor einem Führungswechsel. Christian Boehringer gibt sein Amt als Vorsitzender des Gesellschafterausschusses im Juni 2025 ab, sein Cousin Hubertus von Baumbach übernimmt. Die operative Geschäftsleitung geht auf Shashank Deshpande über, der bisher das Segment Humanpharma verantwortete. Trotz dieses Generationswechsels bleibt das Unternehmen seiner strategischen Linie treu: Kontinuität im Familienunternehmen mit internationaler Forschungs- und Innovationsausrichtung.
Auf gesundheitspolitischer Ebene sorgt die Neubesetzung der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) für neue Impulse. Für die Amtszeit 2025 bis 2028 wurden insgesamt 21 Mitglieder berufen – darunter renommierte Expertinnen und Experten aus Pharmakologie, Toxikologie, Kardiologie und Intensivmedizin. Vorsitzender bleibt Professor Dr. Martin Schulz, der die AMK bereits seit Jahren leitet. Die Kommission gilt als fachliche Instanz bei Fragen der Arzneimitteltherapiesicherheit und setzt auf interdisziplinären Austausch zur Stärkung der Patientensicherheit.
In der kardiovaskulären Medizin rückt indes eine neue Strategie zur Lipidsenkung in den Fokus. Eine schwedische Kohortenstudie mit mehr als 35.000 Patientinnen und Patienten aus dem SWEDEHEART-Register zeigt, dass die Kombinationstherapie aus Statinen und Ezetimib unmittelbar nach einem Herzinfarkt dem bisherigen stufenweisen Vorgehen deutlich überlegen ist. Die frühe Kombination senkt das kardiovaskuläre Risiko signifikant und legt nahe, dass Therapieeskalationen rascher erfolgen sollten, um Folgeereignisse zu vermeiden. Dieser Paradigmenwechsel könnte künftig auch die Leitlinien beeinflussen.
Gleichzeitig werfen neue Erkenntnisse zu Schmerzmitteln wie Ibuprofen und Naproxen Fragen auf, die über ihre bekannten Wirkmechanismen hinausgehen. Eine US-amerikanische Forschungsgruppe hat Hinweise darauf entdeckt, dass diese Wirkstoffe über den Geschmacksrezeptor TAS1R2-TAS1R3 auch auf den Zuckerstoffwechsel einwirken könnten. Dieser Rezeptorkomplex ist nicht nur für süßen Geschmack verantwortlich, sondern auch in Organen wie Niere, Darm und Bauchspeicheldrüse aktiv. Die Wechselwirkungen könnten künftig eine neue Rolle bei der Therapie von Stoffwechselstörungen spielen – vorausgesetzt, die Hypothese bestätigt sich in klinischen Studien.
Ein gänzlich anderes Thema beschäftigt die psychologische Forschung: Die politische Projektion auf fiktive Figuren. Eine internationale Studie mit über 3.000 Teilnehmenden aus Großbritannien und den USA zeigt, dass Menschen dazu neigen, ihre eigenen politischen Einstellungen auf bekannte Heldenfiguren wie Gandalf, Aladdin oder Spiderman zu projizieren. Die Gegenspieler hingegen werden häufig mit der gegnerischen politischen Seite in Verbindung gebracht. Dieses Phänomen könnte tiefere gesellschaftliche Auswirkungen haben, etwa auf die politische Sozialisation Jugendlicher oder die Polarisierung öffentlicher Debatten.
Auch in der Neurologie gibt es Hoffnung: Neue Ansätze im Kampf gegen Parkinson fokussieren auf krankheitsmodifizierende Therapien, die das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen sollen. Im Mittelpunkt stehen der GLP-1-Rezeptor – bereits bekannt aus der Diabetestherapie – sowie das Protein Alpha-Synuclein, das eine zentrale Rolle in der Pathophysiologie von Parkinson spielt. Klinische Studien prüfen derzeit, ob durch gezielte Proteintherapien und neue GLP-1-Analoga eine Verlangsamung der neurodegenerativen Prozesse möglich ist. Sollte sich dieser Ansatz bewähren, könnte dies einen Wendepunkt in der Parkinson-Behandlung markieren.
Auch in der pharmazeutischen Praxis zeigt sich das Potenzial strukturierter Analysen. In einem Fortbildungsformat zur Betreuung von Hypertonie-Patienten wurde der Fall einer 60-jährigen Frau vorgestellt, die über nächtlichen Harndrang und Schlafstörungen klagte. Eine Medikationsanalyse brachte zutage, dass die abendliche Einnahme eines entwässernden Blutdruckmittels die Ursache war. Durch eine gezielte Umstellung konnte die Lebensqualität der Patientin deutlich verbessert werden – ein Beispiel dafür, wie pharmazeutische Betreuung konkret wirkt.
Der Klimawandel wiederum macht auch vor der Tierwelt nicht halt. Eine aktuelle Studie zeigt, dass das Fleckenmuster von Giraffen, bisher als Tarnung und Identitätsmerkmal betrachtet, auch eine wichtige Funktion bei der Wärmeregulierung erfüllt. Durch steigende Temperaturen droht diese natürliche Klimaanlage der Tiere jedoch an Effektivität zu verlieren. Das könnte erhebliche Konsequenzen für das Überleben der Giraffen in ihrer natürlichen Umgebung haben – ein weiteres Beispiel für die oft unterschätzten Folgen des Klimawandels auf komplexe biologische Systeme.
Die Apothekenlandschaft in Deutschland steht an einem Kipppunkt. Was sich über Jahre angebahnt hat – wirtschaftliche Erosion, politische Vernachlässigung und technokratischer Reformdruck – mündet nun in eine tiefgreifende Krise der Arzneimittelversorgung vor Ort. Das E-Rezept, einst als Fortschritt gefeiert, entpuppt sich in seiner jetzigen Umsetzung als Katalysator eines Strukturwandels, der die inhabergeführte Apotheke systematisch schwächt. Wenn Versandapotheken mit 25-Euro-Gutschriften locken und regulatorische Entlastung genießen, während Apotheken vor Ort an Bürokratie und Personalmangel scheitern, dann ist das nicht länger ein Wettbewerb, sondern eine schleichende Verdrängung.
Der Staat zieht sich aus der Verantwortung zurück, während die wohnortnahe Versorgung ausdünnt – mit allen Risiken für chronisch Kranke, Ältere und sozial Benachteiligte. Statt die Rolle der Apotheke als niedrigschwellige, persönliche Anlaufstelle im Gesundheitssystem zu stärken, lässt man sie unter dem Deckmantel der Digitalisierung in einen Überlebenskampf abgleiten, der politisch befeuert und wirtschaftlich ungleich geführt wird.
Gleichzeitig zeigt das Beispiel Trostberg, dass kreative Lösungen entstehen – nicht aus Vision, sondern aus Not. Wenn eine Apotheke bewusst auf Dokumentation verzichtet, um überhaupt noch Personal zu finden, ist das kein Zeichen von Aufbruch, sondern ein stiller Hilfeschrei aus der Fläche. Und während sich Konzerne wie Boehringer Ingelheim neu aufstellen, kämpfen kleine Apotheken um ihre bloße Existenz.
Die Frage, wie viele Apotheken es in Zukunft noch geben wird, ist längst nicht mehr theoretisch. Sie ist eine Frage politischer Verantwortung, ökonomischer Ehrlichkeit und gesellschaftlicher Prioritätensetzung. Wenn wir eine Gesundheitsversorgung wollen, die mehr ist als ein Algorithmus auf dem Smartphone, dann braucht es mehr als Reformrhetorik: Es braucht den entschlossenen politischen Willen, die Apotheke vor Ort nicht zu marginalisieren, sondern aktiv zu schützen und zu fördern. Sonst wird aus einer schleichenden Erosion ein flächendeckender Versorgungsausfall.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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