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Apotheken-News: Zwei Jahrzehnte GroKo – Apothekenzahl im freien Fall

Politische Halbherzigkeit, wachsende Belastungen und die ungelöste Krise vor Ort

Inmitten wachsender Herausforderungen und steigender Betriebskosten kämpfen Deutschlands Apotheken ums Überleben. Trotz verschiedener Unterstützungsmaßnahmen der Großen Koalition bleibt die Frage offen: Reichen die politischen Bemühungen aus, um das fortschreitende Apothekensterben aufzuhalten? Dieser Bericht wirft einen kritischen Blick auf zwei Jahrzehnte Gesundheitspolitik unter der GroKo und untersucht, wie effektiv diese Maßnahmen wirklich sind, um die strukturellen Probleme der Branche zu adressieren.

Die deutsche Apothekenlandschaft hat in den letzten zwei Jahrzehnten unter der Großen Koalition (GroKo) tiefgreifende Veränderungen erfahren, die nicht nur das Bild traditioneller Apotheken verändert, sondern auch deren wirtschaftliche Grundlagen erheblich erschüttert haben. Während die GroKo verschiedene Gesetzesinitiativen und Unterstützungsmaßnahmen auf den Weg gebracht hat, bleibt die Wirksamkeit dieser Bemühungen in der Praxis oft hinter den Erwartungen zurück.

Das zunehmende Schließen von Apotheken, oft als "Apothekensterben" bezeichnet, wird durch eine Vielzahl von Faktoren angetrieben. Dazu gehören der verschärfte Wettbewerb durch Online-Apotheken, die steigenden Betriebskosten, und eine oft als unzureichend empfundene Vergütung für pharmazeutische Dienstleistungen. Die GroKo hat zwar mit finanziellen Anreizen, Förderungen für die Digitalisierung und Anpassungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen reagiert, jedoch kritisieren viele Apotheker, dass diese Maßnahmen zu kurz greifen und die tiefer liegenden strukturellen Probleme nicht adressieren.

Die Maßnahmen umfassen unter anderem Zuschüsse für die Modernisierung der IT-Infrastruktur in Apotheken, Steuererleichterungen für kleinere Betriebe und verbesserte Bedingungen für die Zusammenarbeit zwischen Apotheken und öffentlichen Gesundheitseinrichtungen. Dennoch fühlen sich viele Apothekeninhaber von der Politik im Stich gelassen, da die grundlegenden Herausforderungen wie der Preisdruck durch große Ketten und der Aufwand für die Erfüllung regulatorischer Anforderungen weiterhin bestehen.

Kommentar:

Die aktuelle Politik der GroKo zu den Apotheken lässt viele Fragen offen. Trotz wiederholter Versprechungen und vermeintlich unterstützender Gesetzesinitiativen steht die Apothekenbranche vor einer ungewissen Zukunft. Es ist offensichtlich, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen, um den Apotheken eine stabile Betriebsgrundlage zu bieten. Vielmehr bedarf es einer umfassenden Reform, die sowohl die wirtschaftlichen als auch die gesellschaftlichen Beiträge der Apotheken anerkennt und stärkt.

Die Apotheker selbst sind gefordert, nicht nur passiv auf Hilfen von oben zu warten, sondern aktiv an der Gestaltung ihrer Zukunft mitzuwirken. Dies könnte durch die Entwicklung innovativer Gesundheitsdienstleistungen, die Stärkung der lokalen Präsenz und die Schaffung eines stärkeren Bewusstseins für die Bedeutung der Apotheken in der Gesundheitsversorgung geschehen. Zudem ist eine intensivere politische Einflussnahme notwendig, um die Interessen der Apotheken nachhaltig in den politischen Entscheidungsprozessen zu verankern.

In dieser kritischen Phase der Gesundheitspolitik sollten Entscheidungsträger die Apotheken nicht als bloße Einzelhandelspunkte, sondern als integralen Bestandteil des Gesundheitssystems betrachten, deren Erhalt und Förderung von essentieller Bedeutung für die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung ist. Die GroKo steht hier vor einer historischen Verantwortung, die Weichen richtig zu stellen und den Apotheken die Unterstützung zu bieten, die sie benötigen, um ihre wichtige Rolle in der Gesellschaft weiterhin erfolgreich ausfüllen zu können.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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