• 25.03.2025 – Apotheken-News: dm startet Versand aus Tschechien, Cannabis-Rezepte boomen online, die Hilfstaxe wird zum Streitfall, Apotheken geraten zunehmend unter Druck

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Apotheken-News: dm startet Versand aus Tschechien, Cannabis-Rezepte boomen online, die Hilfstaxe wird zum Streitfall, Apotheken geraten zunehmend unter Druck

 

Zwischen rechtlichen Schlupflöchern, digitalen Risiken und wachsendem Kostendruck gerät das Apothekensystem zunehmend ins Wanken

Der Apothekenmarkt gerät zunehmend unter Druck: dm steigt mit einer Präsenzapotheke im tschechischen Bor in den grenznahen OTC-Versandhandel ein und umgeht damit geschickt das deutsche Apothekenrecht. Zeitgleich schlägt die Ärztekammer Nordrhein Alarm wegen der Zunahme von Cannabis-Rezepten, die ohne persönlichen Arztkontakt über Online-Plattformen ausgestellt werden. Währenddessen eskaliert der jahrelange Streit um die Hilfstaxe – der DAV bereitet Musterklagen vor, um Klarheit über die Vergütung parenteraler Zubereitungen zu schaffen. Hochpreisige Therapien bringen das GKV-System an seine Belastungsgrenze und stellen Apotheken vor immense wirtschaftliche Herausforderungen. Schutz bietet hier zunehmend die modulare Versicherungslösung PharmaRisk® OMNI. Parallel dazu forciert die standeseigene Gedisa digitale Lösungen zur Vermeidung von Retaxationen. Und auch in der Wissenschaft gibt es Neues: Eine aktuelle Studie zeigt, wie der Menstruationszyklus das Herz und das vegetative Nervensystem beeinflusst. Ein Blick auf eine Branche im Wandel – zwischen regulatorischem Vakuum, digitalem Umbruch und medizinischem Fortschritt.


Der Drogeriemarkt dm plant den Einstieg in den Versandhandel mit apothekenpflichtigen, nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln über eine eigens gegründete Präsenzapotheke im tschechischen Bor, nur wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Dieser Schritt, der im Herbst umgesetzt werden soll, markiert eine neue Realität für deutsche Apothekenbetriebe. Durch die bewusste Umgehung des deutschen Apothekenrechts mittels Versand aus einem EU-Land in Kombination mit einer deutschen Domain nutzt dm gezielt das europäische Fernabsatzrecht, um sich einen neuen Markt zu erschließen. Apothekenvertreter sehen darin eine bedenkliche Entwicklung, da die gewachsenen regulatorischen Schutzmechanismen des deutschen Apothekenwesens unterlaufen werden. Während die dm-Kunden künftig rezeptfreie Arzneimittel bequem online bestellen können, wächst der Druck auf stationäre Apotheken weiter – insbesondere im Grenzgebiet.

Parallel dazu sorgt eine andere digitale Entwicklung im Arzneimittelbereich für Alarm unter Ärzten und Apothekern. Die Ärztekammer Nordrhein warnt eindringlich vor der rasant wachsenden Zahl von Cannabis-Rezepten, die seit der Teillegalisierung von Cannabis zum 1. April 2024 nahezu ausschließlich über Online-Plattformen generiert werden. Der Verdacht: Viele dieser Verordnungen basieren allein auf digital ausgefüllten Fragebögen, ohne jeglichen persönlichen Arztkontakt. Die Kammer kritisiert dies als unerwünschten Nebeneffekt der Gesetzesänderung und warnt vor einem potenziellen Missbrauch, der sowohl medizinische als auch gesellschaftliche Risiken birgt. Die betroffenen Apotheker sehen sich zunehmend mit fragwürdigen Verschreibungen konfrontiert und fordern eine strengere Kontrolle dieser neuen Rezeptwege.

Auch juristisch bleibt es für Apotheken unruhig. Der Deutsche Apothekerverband bereitet nach Angaben aus gut unterrichteten Kreisen mehrere Musterklagen gegen den GKV-Spitzenverband vor. Im Zentrum des Rechtsstreits steht die sogenannte Hilfstaxe – eine Vergütungsregelung für parenterale Zubereitungen, wie etwa Zytostatika. Seit der Kündigung des entsprechenden Rahmenvertrags im Jahr 2020 durch die gesetzlichen Krankenkassen fehlt es an einer verbindlichen Grundlage für die Abrechnung. Übergangsweise gelten fortgeschriebene Regelungen, die in der Praxis jedoch regelmäßig zu Konflikten und Unsicherheiten führen. Die geplanten Musterklagen sollen nun für rechtliche Klarheit sorgen. Apotheken sehen sich im Zentrum einer Auseinandersetzung, die für ihre wirtschaftliche Stabilität entscheidend sein dürfte.

Gleichzeitig geraten Apotheken und Krankenkassen durch den kontinuierlichen Markteintritt hochpreisiger Arzneimittel zunehmend unter Druck. Viele der neu zugelassenen Medikamente, vor allem bei seltenen Erkrankungen, in der Onkologie oder im Bereich der Gentherapie, schlagen mit Kosten in sechsstelliger Höhe pro Patient und Jahr zu Buche. Der medizinische Fortschritt bringt zweifellos lebensrettende Perspektiven für Einzelne – stellt aber das solidarisch finanzierte System der Gesetzlichen Krankenversicherung auf eine harte Belastungsprobe. Apotheken sind dabei nicht nur Distributoren dieser innovativen Therapien, sondern auch unmittelbar betroffen von den Abrechnungsrisiken, den erhöhten Lagerkosten und den rechtlichen Anforderungen im Umgang mit diesen sensiblen Produkten.

Vor dem Hintergrund dieser komplexen Gemengelage gewinnt das Thema Absicherung in der Apothekenbranche an Relevanz. Die Versicherungsbranche reagiert mit angepassten Policen. Die PharmaRisk® OMNI-Police von Mysecur hat sich dabei als umfassender Sicherheitsanker etabliert. Sie bietet einen modularen Schutz gegen zentrale Risikofelder wie Haftungsansprüche, Betriebsunterbrechungen oder Cyberangriffe. Die Police ist speziell auf die Bedarfe moderner Apotheken zugeschnitten und berücksichtigt auch neue Risikolagen, etwa durch digitale Betriebsprozesse oder EU-weite Marktveränderungen. Für viele Apothekenbetriebe bedeutet diese Form der Absicherung einen stabilisierenden Faktor angesichts zunehmender Unwägbarkeiten.

Zugleich wird auf digitaler Ebene an Lösungen gearbeitet, um operative Risiken besser zu kontrollieren. Die Digitalgesellschaft Gedisa, ein gemeinsames Projekt der Apothekerschaft, präsentierte auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in Sachsen-Anhalt eine neue Plattformstrategie zur Bekämpfung von Retaxationen. Im Fokus steht die Einführung eines zentralen digitalen Systems für Apothekenbetriebe, das strukturierte Datenübermittlung, automatisierte Prüfprozesse und perspektivisch sogar den Einsatz künstlicher Intelligenz ermöglicht. Ziel ist es, Fehlerquellen bei der Abrechnung mit Krankenkassen zu minimieren und gleichzeitig Prozesse zu standardisieren. Die Apotheken sollen dadurch spürbar entlastet und rechtlich abgesichert werden.

Währenddessen hat der Arzneimittelhersteller Stada erneut seine Börsenpläne zurückgestellt. Als Grund nennt das Unternehmen das derzeit volatile Marktumfeld. Bereits mehrfach hatte Stada in der Vergangenheit zwischen Börsengang und Privatisierung gewechselt, was Beobachter als Zeichen fehlender strategischer Klarheit werten. Die Unklarheit über den künftigen Kurs des traditionsreichen Pharmaunternehmens aus Bad Vilbel wirft Fragen hinsichtlich seiner Wettbewerbsfähigkeit und Kapitalstruktur auf – auch mit Blick auf mögliche Auswirkungen auf Apotheken, die zu den wichtigen Abnehmern von Stada-Produkten zählen.

Abseits wirtschaftlicher Themen rückt auch die Gesundheitsforschung neue Erkenntnisse in den Fokus. Eine aktuelle Studie des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig zeigt, wie der weibliche Menstruationszyklus das vegetative Nervensystem und die Herzaktivität beeinflusst. Die Forscher konnten belegen, dass hormonelle Schwankungen im Zyklusverlauf nicht nur das emotionale und körperliche Befinden, sondern auch Herzfrequenz und autonome Steuerungselemente des Körpers signifikant beeinflussen. Die Ergebnisse legen nahe, dass medizinische Diagnostik und Therapie künftig stärker individualisiert werden sollten – auch im Hinblick auf geschlechtsspezifische Unterschiede in der Pharmakodynamik.

In der Summe spiegeln diese Entwicklungen eine dynamische Transformation des pharmazeutischen Umfelds wider: wirtschaftlich, rechtlich, technologisch und medizinisch. Für Apotheken bedeutet dies nicht nur Anpassungsdruck, sondern auch neue Möglichkeiten – sofern sie bereit sind, aktiv auf den Wandel zu reagieren.


Kommentar:

Was sich derzeit rund um dm, Cannabis-Verordnungen, die Hilfstaxe, Hochpreis-Therapien und digitale Plattformstrategien abzeichnet, ist mehr als eine Aneinanderreihung isolierter Ereignisse – es ist das deutlich erkennbare Bild eines Gesundheitssystems im strukturellen Wandel. Apotheken stehen dabei nicht am Rand, sondern im Zentrum dieser tektonischen Verschiebungen. Sie sind die Nahtstelle zwischen medizinischem Fortschritt, regulatorischer Verantwortung und ökonomischer Belastbarkeit – und zunehmend auch zwischen analoger Verwurzelung und digitaler Disruption.

Der Einstieg von dm in den grenznahen OTC-Versandhandel ist dabei kein bloßes Experiment, sondern ein kalkulierter Vorstoß mit politischer Sprengkraft. Hier wird nicht einfach ein neuer Vertriebsweg ausprobiert – hier wird das deutsche Apothekenrecht ausgehöhlt, mit juristischer Finesse und wirtschaftlicher Entschlossenheit. Wer jetzt noch glaubt, man könne sich mit Strukturdebatten um Nacht- und Notdienste oder neuen Nullretax-Regeln Zeit erkaufen, verkennt die strategische Dynamik, mit der branchenfremde Akteure das Vakuum nutzen, das die Politik hinterlässt.

Ebenso besorgniserregend ist die Entwicklung bei Cannabis-Rezepten. Wenn Medizinalcannabis per Mausklick und Fragebogen verschrieben wird, ist nicht nur die ärztliche Verantwortung in Frage gestellt, sondern auch die therapeutische Integrität gefährdet. Apotheken geraten in ein Dilemma: Sie sollen aufklären, prüfen und dokumentieren – und gleichzeitig diskrete Dienstleister eines rechtlich fragwürdigen Systems sein. Die Entgrenzung der Verordnung ist kein Fortschritt, sondern ein Rückschritt unter digitalem Deckmantel.

Die juristische Eskalation um die Hilfstaxe zeigt derweil, dass auch traditionelle Probleme ungelöst sind. Seit Jahren herrscht rechtliche Unsicherheit bei der Vergütung lebenswichtiger Zubereitungen. Dass der Deutsche Apothekerverband nun zur Musterklage greift, ist weniger ein Zeichen des Angriffs als ein Akt der Notwehr. Die Politik lässt wichtige Fragen ungelöst, obwohl die betroffenen Apotheken hochkomplexe, patientenindividuelle Leistungen unter größtem wirtschaftlichen Risiko erbringen.

Und dieses Risiko wächst – nicht zuletzt durch die explosionsartigen Kosten neuer Arzneimittel. Gentherapien, Onkologie-Innovationen und personalisierte Wirkstoffe sind Segen und Belastung zugleich. Sie eröffnen neue medizinische Horizonte, lassen aber auch die sozialen Sicherungssysteme ächzen. Apotheken stehen vor der Herausforderung, mit diesen Medikamenten verantwortungsvoll umzugehen, ohne selbst zum Kollateralschaden des Fortschritts zu werden.

Inmitten all dessen versucht die Apothekerschaft, ihre Prozesse zu modernisieren. Initiativen wie die neue digitale Plattformstrategie der Gedisa zeigen, dass die Bereitschaft zur Transformation vorhanden ist – wenn auch oft aus der Defensive heraus. Und dass die Versicherungswirtschaft mit Produkten wie PharmaRisk® OMNI auf diese Risiken reagiert, ist ein notwendiger Schritt, aber kein Ersatz für politische Gestaltungsverantwortung.

Fazit: Die Apotheke der Zukunft entsteht nicht durch Warteschleifen oder Lippenbekenntnisse, sondern durch entschlossenes Handeln – in den Betrieben, in den Verbänden und vor allem in der Politik. Wer diese Zeitenwende verschläft, wird nicht nur Marktanteile verlieren, sondern Vertrauen. Und das ist bekanntlich schwerer wiederzugewinnen als jede Retaxation.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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