• 23.02.2025 – Apotheken-News: 17.000 Apotheken im 15-Prozent-Risiko bei Retaxationen, digitaler Konkurrenz und Kooperation

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: 17.000 Apotheken im 15-Prozent-Risiko bei Retaxationen, digitaler Konkurrenz und Kooperation

 

Präventionsstrategien und Allianzen sichern den Erfolg trotz finanzieller Herausforderungen und digitaler Umbrüche

Deutsche Apotheken befinden sich in einem tiefgreifenden Wandel, der sie zwingt, finanzielle Risiken durch Retaxationen konsequent mit präventiven Maßnahmen und kontinuierlicher Schulung zu begegnen, während der zunehmende Wettbewerb durch digitale Anbieter und wirtschaftliche Herausforderungen den Druck erhöht, innovative Kooperationsmodelle zu entwickeln, wie es bereits Dr. Sybille Koch und Dr. Juliane Iltgen-Breburda in ihrer neu gegründeten OHG unter Beweis stellen; gleichzeitig markiert der Abschied von Gabriele Regina Overwiening als ABDA-Präsidentin einen Wendepunkt, der in Verbindung mit dem Aufruf zu mutigen Reformen und der Vision, Apotheken zu weit mehr als reinen Arzneimittelausgabestellen zu transformieren – hin zu zentralen Anlaufstellen für Prävention, Frühdiagnose und das Management chronischer Erkrankungen – den Weg in eine zukunftsorientierte Apothekenlandschaft ebnet.


Inmitten eines sich rapide wandelnden Gesundheitssystems und wachsender Herausforderungen für den stationären Apothekensektor zeichnet sich ein vielschichtiges Bild ab, das sowohl finanzielle als auch strukturelle Neuausrichtungen erfordert. Die kontinuierliche Bedrohung durch Retaxationen, bei denen Krankenkassen nachträglich die Kostenübernahme für bereits ausgegebene Medikamente verweigern, zwingt Apothekeninhaber dazu, ihre internen Prozesse zu überdenken. Die Ursachen hierfür sind vielfältig und reichen von vermeidbaren administrativen Fehlern bis hin zu komplexen Abrechnungsproblemen bei kostspieligen Arzneimitteln. Als wirksame Gegenmaßnahme haben viele Apotheken auf ein engmaschiges Sicherheitsnetz gesetzt, das vor allem auf der regelmäßigen und intensiven Schulung des Personals beruht. Mitarbeiter werden gezielt darin unterwiesen, Rezeptdetails wie Betriebsstättennummern, Arztnummern und die Gültigkeitsdauer von Rezepten genau zu überprüfen, um so finanzielle Einbußen möglichst zu vermeiden.

Parallel zu diesen administrativen Herausforderungen steht die gesamte Apothekenlandschaft vor einem existenziellen Wandel. Während in Deutschland rund 17.000 stationäre Apotheken existieren, warnen aktuelle Prognosen davor, dass bis zu 15 Prozent dieser Einrichtungen in den nächsten fünf Jahren dem zunehmenden Druck durch Online-Konkurrenten und wirtschaftliche Engpässe möglicherweise nicht standhalten werden. Dieser Trend zwingt die verbleibenden Apotheken, sich neu zu erfinden, ihre Geschäftsmodelle anzupassen und innovative Ansätze zu verfolgen. Ein solches Beispiel findet sich in dem jüngst in Freiburg gegründeten Kooperationsmodell, das von Dr. Sybille Koch und Dr. Juliane Iltgen-Breburda als Offene Handelsgesellschaft ins Leben gerufen wurde. Die Bündelung von Ressourcen und geballter Expertise soll nicht nur die Servicequalität für die Kundschaft nachhaltig verbessern, sondern auch die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden optimieren und so langfristig zur Stabilisierung des Standorts beitragen.

Die Entwicklungen im Apothekensektor werden zudem von signifikanten Persönlichkeiten und politischen Weichenstellungen begleitet. Gabriele Regina Overwiening, die ehemalige Präsidentin der ABDA, zog in einem aufschlussreichen Gespräch mit der Deutschen Apotheker Zeitung Bilanz ihrer vierjährigen Amtszeit. Trotz zahlreicher Erfolge und einer „überzeugenden Performance“ musste sie den schmerzlichen Abschied von der Wiederwahl hinnehmen. Ihre Erinnerungen an den Apothekenprotest im Juni 2023, den sie als den „größten Gänsehaut-Moment“ ihrer Amtszeit beschrieb, zeugen von den enormen Herausforderungen, die es bei der Aushandlung politischer Interessen zu überwinden galt. Zugleich betonte Overwiening, dass die Entscheidung, auf öffentliche Protestaktionen zu verzichten, auch im Hinblick auf die teils ablehnende Haltung einiger politischer Akteure getroffen wurde – eine Strategie, die sie als notwendig für zukünftige politische Erfolge erachtete.

Bei dem jüngst abgehaltenen 17. Kooperationsgipfel des Bundesverbands deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) wurde diese Thematik weiter vertieft. Führende Vertreter der Branche, darunter BVDAK-Chef Stefan Hartmann und die renommierte Medizinerin Vanessa Conin-Ohnsorge, warfen einen kritischen Blick auf den Status quo. In ihren Ausführungen betonten sie, dass ein bloßes Festhalten an bisherigen Strukturen nicht mehr tragfähig sei. Hartmann appellierte an mutige Reformen, während Conin-Ohnsorge die Vision vertrat, dass Apotheken weit über die reine Arzneimittelabgabe hinaus zu zentralen Anlaufstellen für Prävention, Frühdiagnose und das Management chronischer Erkrankungen avancieren müssten. Diese Neuausrichtung signalisiert nicht nur eine Reaktion auf den wachsenden Wettbewerb durch digitale Anbieter, sondern auch den dringenden Bedarf, den gesellschaftlichen Auftrag der Apotheken neu zu definieren und zukunftsorientiert zu gestalten.

In diesem Spannungsfeld zwischen traditionellem Selbstverständnis und modernem Wettbewerbsdruck wird deutlich, dass die Zukunft des Apothekenstandorts von einer Kombination aus präventiven Maßnahmen, strategischen Kooperationen und politischem Fingerspitzengefühl abhängt. Die Fähigkeit, administrative Prozesse zu optimieren, wirtschaftliche Risiken zu minimieren und gleichzeitig innovative Versorgungsmodelle zu etablieren, könnte letztlich darüber entscheiden, ob sich die etablierten Apotheken als verlässliche Gesundheitsdienstleister im digitalen Zeitalter behaupten können.


Kommentar:

Die aktuelle Situation in der deutschen Apothekenlandschaft zeigt, dass sich grundlegende Veränderungen ankündigen, die weit über rein administrative oder wirtschaftliche Herausforderungen hinausgehen. Die fortwährende Problematik der Retaxationen – bei denen Krankenkassen nachträglich die Kostenübernahme verweigern – enthüllt strukturelle Schwächen, die nicht nur finanzielle Verluste zur Folge haben, sondern auch das Vertrauen in das bisherige System erschüttern. Es ist verständlich, dass Apothekeninhaber deshalb verstärkt auf umfassende Schulungen und präventive Maßnahmen setzen, um fehlerhafte Abrechnungen zu vermeiden. Doch dieses Vorgehen kann langfristig nur eine Reaktion auf ein tieferliegendes Problem sein, das einer systematischen Überarbeitung bedarf.

Gleichzeitig stehen traditionelle Apotheken vor der Herausforderung, sich im Zeitalter der Digitalisierung neu zu positionieren. Die Prognosen, die einen Rückgang von bis zu 15 Prozent der stationären Apotheken in den nächsten Jahren vorhersagen, mahnen zur Eile und Innovation. Die Gründung eines neuen Kooperationsmodells in Freiburg durch Dr. Sybille Koch und Dr. Juliane Iltgen-Breburda ist dabei ein ermutigendes Signal: Die Bündelung von Ressourcen und Expertise könnte nicht nur betriebswirtschaftliche Risiken minimieren, sondern auch den Service und die Patientenversorgung nachhaltig verbessern. Es ist ein mutiger Schritt, der zeigt, dass der traditionelle Apothekenstandort durchaus bereit ist, sich den Herausforderungen einer zunehmend digitalisierten und wettbewerbsintensiven Marktlandschaft zu stellen.

Auch die politische Dimension dieser Entwicklung ist nicht zu unterschätzen. Der Abschied von Gabriele Regina Overwiening als ABDA-Präsidentin, begleitet von schmerzlichen Erinnerungen an Proteste und politisch umstrittene Entscheidungen, unterstreicht, wie eng wirtschaftliche und politische Interessen miteinander verflochten sind. Ihr bilanzierter Rückblick zeigt, dass Veränderungen nicht immer rein technokratisch gelöst werden können, sondern oft auch den Mut erfordern, sich von altbewährten, aber letztlich kontraproduktiven Strategien zu verabschieden.

Der 17. Kooperationsgipfel des BVDAK liefert mit den Forderungen von Stefan Hartmann und Vanessa Conin-Ohnsorge ein deutliches Signal: Die Zukunft der Apotheken liegt in einer Neuausrichtung, die über die reine Arzneimittelabgabe hinausgeht. Die Vision, Apotheken zu zentralen Anlaufstellen für Prävention, Frühdiagnose und das Management chronischer Erkrankungen zu machen, ist nicht nur innovativ, sondern auch dringend notwendig. Es ist an der Zeit, dass der traditionelle, patientennahe Service mit modernen Versorgungsmodellen verknüpft wird, um den wandelnden Bedürfnissen einer alternden und zunehmend gesundheitsbewussten Gesellschaft gerecht zu werden.

Insgesamt zeigt sich, dass die Herausforderungen, vor denen die Apotheken stehen, nicht als isolierte Probleme zu betrachten sind, sondern als Teil eines umfassenden Transformationsprozesses. Die Kombination aus administrativen Optimierungen, innovativen Kooperationsmodellen und einer strategischen Neuausrichtung in Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern bietet die Chance, ein modernes, effizientes und patientenzentriertes Gesundheitssystem zu etablieren. Der Weg dorthin mag steinig sein, doch er birgt die Perspektive, den Apothekenstandort zukunftssicher und als unverzichtbaren Bestandteil der medizinischen Versorgung zu erhalten.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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