• 21.02.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Bundestagswahl entscheidet, Rezeptbetrug steigt, Cannabis boomt, FDA genehmigt neues Schmerzmittel

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Bundestagswahl entscheidet, Rezeptbetrug steigt, Cannabis boomt, FDA genehmigt neues Schmerzmittel

 

Apotheken unter Druck, Millionenumsätze mit Medizinalcannabis, pharmazeutische Innovationen und politische Weichenstellungen

Die AfD bleibt ein polarisierender Faktor im deutschen Parteienspektrum, dessen Einfluss an den Wahlurnen immer wieder zu kontroversen Diskussionen über Demokratie und politische Stabilität führt. Gleichzeitig stehen Apotheken vor wachsenden Herausforderungen durch Rezeptfälschungen, wie der jüngste Fall in Berlin zeigt, bei dem gefälschte Verordnungen für das Krebsmedikament Lenvima aufgedeckt wurden. Die Polizei intensiviert ihre Fahndung nach Tätern, insbesondere in Städten wie Datteln, wo seit über einem Jahr ein Verdächtiger gesucht wird. Die Bundestagswahl markiert eine Zäsur für die Apothekenlandschaft, denn nach zwanzig Jahren Honorarstillstand, wachsender Bürokratie und zunehmenden Versorgungsengpässen erwarten viele eine dringend benötigte Reform. In der letzten großen Fernsehdebatte vor der Wahl standen Gesundheitspolitik, Wehrpflicht und Klimaschutz im Mittelpunkt der Auseinandersetzung, während pharmazeutische Experten zunehmend politische Verantwortung übernehmen wollen – trotz geringer Erfolgsaussichten für den Einzug in den Bundestag. In den USA hat die FDA mit der Zulassung des nicht-opioiden Schmerzmittels Journavx einen wichtigen Schritt gegen die Opioidkrise gemacht. Der Markt für reimportierte Medikamente boomt, wie Kohlpharma mit einem Umsatz von über einer Milliarde Euro eindrucksvoll beweist. Auch die Telemedizin erfährt durch eine neue Vereinbarung zwischen der KBV und dem GKV-Spitzenverband einen Schub, der Videosprechstunden weiter etablieren soll. Der Medizinalcannabis-Sektor erlebt eine rasante Entwicklung, insbesondere durch Plattformen wie Dr. Ansay, die allein im Januar 1.859 Kilogramm Cannabis vermittelten und Millionenumsätze generierten. Die Gesundheitsvorsorge wird zudem durch die Freigabe von Streptokokken-Selbsttests für Laien erweitert, nachdem die Medizinprodukte-Abgabeverordnung entsprechend geändert wurde. In der Tierwelt faszinieren neue Erkenntnisse über Spinnenmännchen, die mit ihren Beinen Pheromone erschnüffeln, um Partnerinnen zu finden. Auch in der Modebranche sorgt eine Pharmaziestudentin für Aufsehen: Angelina aus Kempten wagt den Sprung auf den Laufsteg und unterbricht ihr Studium, um sich bei "Germany’s Next Topmodel" einem neuen Abenteuer zu stellen.

 

Die AfD an der Wahlurne: Risiken und demokratische Überlegungen

In Deutschland stellt sich zunehmend die Frage, welche Rolle die Alternative für Deutschland (AfD) im politischen System des Landes spielt, insbesondere angesichts ihrer rechtsradikalen Positionen. Die AfD, die oft durch ihre polarisierende Rhetorik und umstrittene Vorschläge in den Schlagzeilen steht, ist in mehreren Landesparlamenten vertreten, obwohl sie auf Bundesebene als Regierungspartei weitgehend ausgeschlossen bleibt.

Kritiker argumentieren, dass die AfD trotz ihrer parlamentarischen Präsenz keine konstruktiven Beiträge zur deutschen Politik leistet und stattdessen auf Spaltung und Populismus setzt. Dies wirft die Frage auf, ob die Partei tatsächlich über die notwendige Kompetenz verfügt, um effektiv zu regieren, oder ob ihre Politik langfristig demokratische Werte untergraben könnte. Die Kompetenzfrage ist besonders relevant, da die Partei oft einfache Lösungen für komplexe Probleme vorschlägt, die bei näherer Betrachtung nicht haltbar erscheinen.

Darüber hinaus befürchten viele Bürger, dass die Wahl der AfD, eine Partei, die in manchen Kreisen als nicht regierungsfähig gilt, eine Verschwendung ihrer Stimme wäre und letztendlich nur zur Stärkung einer politischen Kultur beiträgt, die auf Exklusion und Fremdenfeindlichkeit basiert. Diese Perspektive ist besonders bei Wählern verbreitet, die die Bedeutung einer stabilen und inklusiven Demokratie hervorheben.

Die Entscheidung, die AfD zu wählen, ist nicht nur ein politisches Statement, sondern auch ein demokratisches Dilemma. Während es das Recht jedes Bürgers ist, seine Stimme nach eigenem Ermessen zu verwenden, müssen die langfristigen Implikationen einer solchen Wahl sorgfältig bedacht werden. Die Geschichte lehrt uns, dass die Unterstützung von Parteien, die offen antidemokratische Ansichten fördern, oft zu einer Erosion der demokratischen Grundwerte führt. In einem Land, das auf den Prinzipien der Freiheit und Gleichheit für alle aufgebaut ist, sollten Bürgerinnen und Bürger ihre Wahlentscheidung kritisch prüfen und sich fragen, ob ihre Stimme dazu beiträgt, diese Werte zu stärken oder zu schwächen. Die Wahl der AfD könnte somit weitreichende Folgen für das demokratische Gefüge Deutschlands haben.

  

Rezeptfälschungen: Ein zunehmendes Problem für Apotheken

Der kürzlich in Berlin aufgedeckte Fall gefälschter Rezepte für das Krebsmedikament Lenvima hat erneut die Aufmerksamkeit auf ein wachsendes Problem in der pharmazeutischen Versorgungskette gelenkt. Die Apotheken stehen im Zentrum dieses Betrugsphänomens, das nicht nur finanzielle Einbußen, sondern auch erhebliche Gesundheitsrisiken für die Patienten mit sich bringt.

Die Fälschung von Rezepten ist eine raffinierte Form des Betrugs, die oft schwer zu erkennen ist. Betrüger nutzen ausgefeilte Methoden, um Rezepte zu manipulieren oder zu erstellen, die auf den ersten Blick echt erscheinen. Dieser Vorfall in Berlin ist kein Einzelfall, sondern Teil einer besorgniserregenden Trendwende, die alle Arten von Medikamenten umfasst, von Schmerzmitteln bis hin zu hochpreisigen Spezialtherapeutika.

Für Apothekenbetreiber bedeutet dies, dass sie ihre Wachsamkeit und Sicherheitsmaßnahmen deutlich erhöhen müssen. Die Implementierung von digitalen Verifizierungssystemen, die die Authentizität von Rezepten überprüfen können, wird immer unerlässlicher. Darüber hinaus sind regelmäßige Schulungen des Personals zur Erkennung von Fälschungen entscheidend. Diese Schulungen sollten sich nicht nur auf die Merkmale des Rezepts selbst konzentrieren, sondern auch auf das Verhalten der Kunden, das oft Hinweise auf betrügerische Absichten geben kann.

Die Zusammenarbeit mit den lokalen Gesundheitsbehörden und der Polizei ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Apotheken sollten verdächtige Aktivitäten umgehend melden, um zur Überführung der Täter beizutragen und um zu verhindern, dass gefälschte Medikamente an die Verbraucher gelangen.

Versicherungen gegen Rezeptfälschungen bieten zwar einen gewissen finanziellen Schutz, doch sie können die grundlegenden Probleme nicht lösen. Sie sollten als Teil einer umfassenderen Risikomanagementstrategie betrachtet werden, die auch präventive Maßnahmen und eine enge Zusammenarbeit mit den Rechtsbehörden umfasst.

Der Vorfall in Berlin unterstreicht eine ernste Warnung für das gesamte Gesundheitssystem: Die Fälschung von Rezepten ist eine direkte Bedrohung für die Patientensicherheit. Während finanzielle Verluste durch Versicherungen teilweise abgefangen werden können, bleibt das Risiko für die Gesundheit der Patienten bestehen und erfordert unser aller Aufmerksamkeit.

Dieser Betrug weist auf eine größere systemische Schwäche in der pharmazeutischen Versorgungskette hin, die nur durch eine Kombination aus Technologie, Ausbildung und Gesetzgebung effektiv bekämpft werden kann. Die Pharmabranche, unterstützt von den staatlichen Regulierungsbehörden, muss innovative Lösungen entwickeln, die über die traditionellen Sicherheitsansätze hinausgehen.

Es ist an der Zeit, dass die pharmazeutische Industrie und die Apotheken ihre Kräfte bündeln, um Technologien wie Blockchain einzuführen, die die Herkunft und Echtheit von Medikamenten und Rezepten nahezu lückenlos nachverfolgen können. Darüber hinaus muss ein kultureller Wandel stattfinden, der die ethische Verantwortung jedes Einzelnen innerhalb der Kette betont, von den Ärzten, die die Rezepte ausstellen, bis hin zu den Apothekern, die sie ausführen.

Letztlich ist es eine gemeinsame Verantwortung, eine sichere pharmazeutische Umgebung zu schaffen und zu erhalten. Die Einführung strengerer Gesetze und Strafen für Rezeptfälschungen kann dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen, indem sie abschreckend wirkt und diejenigen bestraft, die aus Profitgier die Gesundheit von uns allen gefährden.

 

Intensivierte Fahndung: Polizei jagt Rezeptfälscher in Apotheken

In der ruhigen Stadt Datteln hat sich ein Fall von Rezeptfälschung zu einem ernsthaften Problem entwickelt, das die örtliche Polizei nun seit über einem Jahr beschäftigt. Im Fokus der Ermittlungen steht ein junger Mann, der verdächtigt wird, gefälschte Rezepte in Apotheken eingereicht zu haben. Der Vorfall, der erstmalig am 1. Februar 2024 ans Licht kam, führte zu einer intensiven Suche nach dem Täter.

Der Verdächtige hatte an jenem Tag eine Apotheke in Datteln betreten und ein Rezept für das Schmerzmittel Tilidin vorgelegt. Bei der Überprüfung des Rezeptes stellte sich heraus, dass es nicht von dem darauf angegebenen Arzt ausgestellt worden war. Der Betrug wurde durch die Überwachungskamera der Apotheke festgehalten, die den Mann beim Betreten und während seines Aufenthalts am Handverkaufstisch aufzeichnete.

Beschrieben wird der Tatverdächtige als etwa 175 cm groß und schlank. Er war zum Zeitpunkt des Betrugs etwa 20 Jahre alt und trug Jeans, schwarze Sportschuhe sowie eine beige Jacke. Diese klaren Details helfen nicht nur bei der Identifizierung, sondern auch bei der Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Schwierigkeiten, denen sich Apotheken gegenübersehen.

Die Polizei von Recklinghausen hat eine öffentliche Fahndung ausgeschrieben und bittet um Mithilfe aus der Bevölkerung. Informationen, die zur Identifizierung oder zum Aufenthaltsort des Verdächtigen führen, könnten entscheidend sein, um weitere Betrugsfälle zu verhindern und die Sicherheit der pharmazeutischen Versorgung zu gewährleisten.

Der Fall in Datteln unterstreicht die Notwendigkeit strengerer Sicherheitsmaßnahmen und genauerer Prüfverfahren in Apotheken. Rezeptfälschungen sind kein Kavaliersdelikt, sondern eine ernsthafte Straftat, die die Gesundheit unwissender Patienten gefährden kann. Dieser Vorfall sollte als Weckruf dienen, um die Protokolle zur Rezeptprüfung zu verschärfen und die technologische Ausstattung zur Überwachung und Verifizierung von Rezepten zu verbessern. Nur so kann das Vertrauen in die pharmazeutische Versorgung aufrechterhalten und die Sicherheit aller Beteiligten gewährleistet werden.

 

Bundestagswahl entscheidet über Apothekenzukunft: 20 Jahre Honorarstillstand, wachsende Bürokratie, bedrohte Versorgungssicherheit                                                                                                                                                                                                                                           

Die Bundestagswahl hat nicht nur über die politische Zukunft Deutschlands entschieden, sondern auch über die Weichenstellungen im Gesundheitswesen. Während das Thema im Wahlkampf kaum eine Rolle spielte, wird es für die neue Regierung schnell zur Bewährungsprobe. Das Gesundheitssystem steht unter massivem Druck. Überlastete Kliniken, steigende Kosten, ein eklatanter Fachkräftemangel und eine immer lückenhaftere Versorgung vor Ort stellen Politik und Gesellschaft vor große Herausforderungen.

Für die Apotheken ist der Wahlausgang eine Schicksalsfrage. Nach mehr als 20 Jahren ohne Honorarerhöhung, zunehmender Bürokratisierung und wirtschaftlichem Druck stehen viele Betriebe mit dem Rücken zur Wand. Wer die neue Regierung bildet und wer künftig das Bundesgesundheitsministerium leiten wird, könnte über das Überleben vieler Apotheken entscheiden. Dennoch ist unklar, welche Partei das Gesundheitswesen und die Apothekenpolitik am besten gestalten kann und was Apothekenbetreiber in den kommenden Jahren erwartet.

Die vergangenen Jahre haben den Apotheken viel abverlangt. Neben der Pandemie, die enorme Belastungen mit sich brachte, mussten sich Apothekenbetreiber mit immer neuen gesetzlichen Vorgaben auseinandersetzen. Das E-Rezept, die Einführung pharmazeutischer Dienstleistungen und eine zunehmende Einflussnahme durch Krankenkassen und den Versandhandel bestimmten den Alltag. Gleichzeitig sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für viele Apotheken alarmierend. Während die Betriebskosten durch steigende Löhne, höhere Energiekosten und Investitionen in die Digitalisierung kontinuierlich wuchsen, blieb das Fixhonorar nahezu unverändert. Der Druck auf die Branche steigt weiter, und immer mehr Apotheken stehen vor der Frage, ob sie ihren Betrieb langfristig wirtschaftlich halten können.

Der Wahlausgang bestimmt nicht nur die Zusammensetzung der neuen Bundesregierung, sondern auch die gesundheitspolitischen Prioritäten der nächsten Legislaturperiode. Entscheidend wird sein, welche Parteien eine Mehrheit finden und welche Koalitionen möglich sind. Noch ist unklar, wer das Bundesgesundheitsministerium übernehmen wird und welche gesundheitspolitischen Reformen umgesetzt werden. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass das Gesundheitsministerium eine Schlüsselrolle für die Versorgungssicherheit spielt. Unter Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach wurden zahlreiche Reformen angekündigt, doch viele blieben auf halbem Weg stecken. In der Apothekerschaft ist die Stimmung gespalten. Einerseits gibt es die Hoffnung auf dringend notwendige Anpassungen, andererseits wächst die Sorge, dass eine neue Regierung das Gesundheitssystem weiterhin nur verwaltet, anstatt es grundlegend zu verbessern.

Sollte die SPD erneut das Gesundheitsministerium besetzen, ist wenig Veränderung zu erwarten. Karl Lauterbach hat sich als Gesundheitsexperte profiliert, konnte jedoch keine nachhaltigen Lösungen für die wirtschaftlichen Probleme der Apotheken liefern. Die Union setzt stärker auf die Stärkung der Vor-Ort-Apotheke, doch ihre wirtschaftspolitische Ausrichtung könnte Reformen für Apotheker auf die lange Bank schieben. Die Grünen und die FDP hingegen tendieren dazu, den digitalen Gesundheitsmarkt weiter auszubauen. Dies würde den Versandhandel und telemedizinische Angebote stärken, könnte aber die klassische Apotheke vor Ort weiter unter Druck setzen.

Die Besetzung des Gesundheitsministeriums wird eine der zentralen Fragen in den Koalitionsverhandlungen sein. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass die Gestaltungskraft des Ministers oder der Ministerin erheblichen Einfluss auf die gesundheitspolitische Entwicklung hat. Die Apothekenbranche blickt mit Sorge darauf, wer das Amt übernimmt. Denkbar wäre ein Wechsel hin zu einem pragmatischeren Ansatz, der die wirtschaftlichen Herausforderungen der Apotheken anerkennt und strukturelle Verbesserungen anstrebt. Gleichzeitig gibt es Stimmen, die befürchten, dass das Ministerium weiterhin primär von den Interessen der Krankenkassen dominiert wird – mit negativen Folgen für Apotheken und die Arzneimittelversorgung.

Ein weiteres Risiko besteht in einer fortschreitenden Liberalisierung des Apothekenmarktes. Eine stärkere Förderung des Versandhandels oder neue Vertriebsmodelle könnten den klassischen Apothekenbetrieb weiter unter Druck setzen. Schon jetzt haben zahlreiche Apotheken aufgrund mangelnder wirtschaftlicher Perspektiven schließen müssen. Ohne eine klare gesundheitspolitische Strategie droht eine weitere Welle von Apothekenschließungen, die die flächendeckende Versorgung gefährden würde.

Egal, welche Regierung sich bildet – die Apothekenbranche steht vor enormen Herausforderungen. Die dringendste Forderung ist eine Reform der Apothekenhonorierung. Ohne eine Anpassung der Vergütung wird die wirtschaftliche Existenz vieler Apotheken gefährdet bleiben. Eine Honorarreform ist überfällig, um die Versorgung vor Ort langfristig zu sichern. Zudem muss die Bürokratie reduziert werden, da die zunehmenden administrativen Belastungen durch Dokumentationspflichten, digitale Systeme und Krankenkassenanforderungen den Betrieb massiv erschweren. Der Versandhandel muss klar reguliert werden, um eine faire Wettbewerbsumgebung für Apotheken zu schaffen. Die Politik muss entscheiden, ob sie die Vor-Ort-Apotheke aktiv schützen oder weiter der Marktlogik überlassen will. Apotheken könnten eine zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung spielen, doch dafür brauchen sie verlässliche Rahmenbedingungen und angemessene Vergütungen.

Ohne diese Maßnahmen droht eine weitere Schließungswelle. Schon jetzt hat sich die Zahl der Apotheken in Deutschland auf einen historischen Tiefstand reduziert. Diese Entwicklung dürfte sich ohne klare politische Gegenmaßnahmen weiter fortsetzen. Ob die neue Regierung bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

Die Bundestagswahl war mehr als eine Abstimmung über Parteien – sie war eine Entscheidung über die Zukunft des Gesundheitswesens. Dennoch spielte die Gesundheitspolitik im Wahlkampf kaum eine Rolle. Ein fataler Fehler, denn die kommenden Jahre werden darüber entscheiden, ob Deutschland ein flächendeckendes und stabiles Gesundheitssystem behält oder ob der wirtschaftliche Druck weiter steigt, bis die Versorgung in Teilen zusammenbricht.

Apotheken stehen an vorderster Front dieser Entwicklung. Während in der Politik über Digitalisierung und Innovation gesprochen wird, kämpfen viele Betriebe ums Überleben. Dass sich die neue Regierung umgehend mit den drängenden Problemen der Branche befassen muss, ist nicht verhandelbar.

Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass halbherzige Maßnahmen nicht ausreichen. Die Vergütung muss angepasst, die Bürokratie reduziert und die Rolle der Apotheken gestärkt werden. Andernfalls wird sich der Abwärtstrend weiter beschleunigen – mit spürbaren Folgen für Patienten, die auf eine wohnortnahe Versorgung angewiesen sind.

Nun liegt es an der neuen Regierung, zu zeigen, dass sie die Zeichen der Zeit erkannt hat. Kompromisse oder Verzögerungen kann sich das Gesundheitssystem nicht mehr leisten. Die Frage ist nicht mehr, ob Reformen kommen, sondern wann – und ob sie ausreichen, um eine Katastrophe zu verhindern.

 

Debatte zur heißen Phase: Gesundheitspolitik und Wehrpflicht dominieren Schlussrunde vor der Bundestagswahl

In einer der letzten großen Fernsehdebatten vor der Bundestagswahl, ausgestrahlt von ARD und ZDF, standen die Führungskräfte der im Bundestag vertretenen Parteien Rede und Antwort zu einer Vielzahl von Themen, die in der bisherigen Wahlkampfberichterstattung weniger Beachtung fanden. Die Diskussion, die unter dem Titel "Schlussrunde" lief, zielte darauf ab, besonders junge Wähler anzusprechen und deckte ein breites Spektrum ab – von der Gesundheitspolitik über die Wehrpflicht bis hin zum Klimaschutz.

In der hitzigen Debatte zur Gesundheitspolitik traten die Meinungsverschiedenheiten klar zutage. Christian Lindner, der Vorsitzende der FDP, sprach sich energisch gegen die Fusion von privater und gesetzlicher Krankenversicherung aus und warnte vor dem Verlust der Wahlfreiheit im Gesundheitssystem, was er als Abdrift in Richtung Staatsmedizin kritisierte. Auf der anderen Seite des Spektrums forderten Sahra Wagenknecht von der BSW und Jan van Aken von der Linkspartei eine gerechtere und solidarischere Finanzierung der Gesundheitskosten, die das bestehende System von Grund auf reformieren würde.

Die Diskussion über eine mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht oder die Etablierung einer allgemeinen Dienstpflicht offenbarte weitere tiefgehende Divergenzen innerhalb der politischen Landschaft. Alice Weidel von der AfD befürwortete eine zweijährige Wehrpflicht zur Stärkung der nationalen Verteidigungsfähigkeit, während die Vertreter von CDU und CSU, Carsten Linnemann und Alexander Dobrindt, ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr propagierten, das bei verschiedenen zivilen und militärischen Einrichtungen abgeleistet werden kann.

Beim Thema Klimaschutz waren die Strategien ebenfalls stark umstritten. Jan van Aken betonte die Notwendigkeit, soziale Ungerechtigkeiten im Rahmen der Klimapolitik auszugleichen, indem er vorschlug, dass Geringverdiener vollständig für die Kosten von Umweltmaßnahmen wie der Installation von Wärmepumpen entschädigt werden sollten. Im Gegensatz dazu kritisierte Carsten Linnemann die aktuellen Regelungen zur Heizungsumstellung als Desaster und plädierte für mehr Sicherheit in der Förderpolitik.

Die außenpolitische Lage, insbesondere die Beziehungen zu den USA und die Situation in der Ukraine, wurde ebenfalls intensiv diskutiert. Die Runde konnte sich nicht auf eine einheitliche Linie einigen, wie Deutschland und Europa in Zukunft auf die Herausforderungen in der globalen Politik reagieren sollten.

Die "Schlussrunde" spiegelte die zerrissene politische Landschaft Deutschlands wider und zeigte, wie breit das Spektrum der Meinungen ist. Während die Parteien versuchen, die Gunst der Wähler zu gewinnen, bleibt vielen Bürgern nur die Hoffnung, dass die nach der Wahl gebildete Regierung effektive Lösungen für die drängenden Probleme findet. Besonders junge Wähler, die zentral für den Ausgang der Wahl sind, suchen nach klaren und umsetzbaren Ansätzen für ihre Zukunft. Die Debatte war ein wichtiger Moment des Wahlkampfs, zeigte aber auch, dass echter Konsens und visionäre Politik vielleicht noch auf sich warten lassen.

 

Pharmazeutische Experten im politischen Rennen: Eine Analyse der Bundestagswahlkandidaturen

Im Vorfeld der Bundestagswahl am kommenden Sonntag rückt nicht nur die Zusammensetzung einer möglichen neuen Koalition ins Zentrum des öffentlichen Interesses, sondern auch die Rolle einzelner Berufsgruppen, die politische Verantwortung übernehmen möchten. Besonders Apotheker und pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) zeigen ein wachsendes Interesse an politischen Mandaten, trotz generell geringer Erfolgsaussichten für den Einzug in den Bundestag.

Wolfgang Reiter, ein langjähriger Apotheker aus Markt Schwaben, tritt für die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) an. Nach 26 Jahren als Inhaber der Schloß-Apotheke und aktuell als Filialleiter tätig, bringt Reiter eine starke gesundheitspolitische Perspektive in den Wahlkampf ein. Seine politische Agenda umfasst Themen wie die Sicherstellung der Arzneimittelversorgung ohne Lieferengpässe und die Forderung nach nachhaltigeren Praktiken in der Landwirtschaft. Trotz seiner lokal verankerten Beliebtheit sieht Reiter selbst seine Chancen skeptisch, bedingt durch die Struktur des Wahlrechts und die Dominanz großer Parteien.

In Nordrhein-Westfalen kandidiert Ann-Kathrin Hanneforth für Die Partei. Die PTA aus Steinhagen, bekannt für ihren humorvollen Wahlkampf, thematisiert die ernsten Herausforderungen in Apotheken, wie Überlastung und drohenden Burnout unter Apothekenpersonal. Ihre Forderungen nach einer besseren Wahrnehmung und Wertschätzung der pharmazeutischen Berufe unterstreichen die Diskrepanz zwischen der öffentlichen Wahrnehmung und der realen Bedeutung dieser Berufsgruppe für die Gesundheitsversorgung.

Armin Noeske aus Teterow, ebenfalls Apotheker, vertritt die CDU. Seit der Übernahme der Rats-Apotheke von seinem Vater hat Noeske sich sowohl berufspolitisch als auch parteipolitisch engagiert. Seine Kandidatur fokussiert auf eine Politik "nahe am Menschen" und die Vertretung regionaler Interessen auf Bundesebene. Trotz aktiver Beteiligung in Diskussionen um das Apotheken-Reformgesetz sieht Noeske seine Chancen auf einen Bundestagssitz als begrenzt an, da er auf einem hinteren Platz der Landesliste steht.

Die Kandidaturen von Pharmazie-Experten im Bundestagswahlkampf beleuchten ein zunehmendes Bewusstsein für die politische Relevanz fachspezifischer Themen, die weit über die Grenzen ihres beruflichen Wirkungskreises hinausgehen. Dieser Trend zeigt, wie essentiell es ist, dass Fachleute aus allen Bereichen sich aktiv in die Politik einbringen, um spezialisiertes Wissen und berufsspezifische Perspektiven in die gesetzgebenden Körperschaften zu tragen. Es verdeutlicht auch die Notwendigkeit, das Wahlrecht so anzupassen, dass auch kleinere Parteien und unabhängige Kandidaten fairere Chancen erhalten, ihre wichtigen Anliegen auf nationaler Ebene zu vertreten. Solche Veränderungen könnten nicht nur die politische Landschaft diversifizieren, sondern auch dazu beitragen, dass entscheidende Themen wie Gesundheitsversorgung und nachhaltige Landwirtschaft stärker in den Vordergrund rücken.

 

Neue Ära in der Schmerztherapie: FDA genehmigt nicht-opioides Schmerzmittel Journavx

In einem bemerkenswerten Schritt zur Bekämpfung der Opioidkrise hat die US-Arzneimittelbehörde FDA ein neues Schmerzmittel namens Journavx zugelassen. Das Medikament, das den Wirkstoff Suzetrigin enthält, verspricht effektive Schmerzlinderung ohne die Suchtrisiken herkömmlicher Opioide. Diese Zulassung könnte einen Wendepunkt in der Behandlung akuter Schmerzen darstellen, vor allem für Millionen Amerikaner, die jährlich von akuten bis schweren Schmerzen betroffen sind.

Suzetrigin, ein innovatives Pyridincarboxamid-Derivat, wirkt als selektiver Natriumkanalblocker, der gezielt den NaV1.8-Kanal im peripheren Nervensystem blockiert. Diese Kanäle spielen eine zentrale Rolle in der Schmerzsignalübertragung. Durch die Blockierung wird die Schmerzleitung effektiv unterbrochen, allerdings ohne zentrale Wirkungen im Gehirn, was das Suchtpotenzial erheblich reduziert.

Trotz des therapeutischen Potenzials ist Journavx mit einem Preis von 15,50 US-Dollar pro 50-mg-Tablette deutlich teurer als traditionelle Opioide. Die FDA hat jedoch die Bedeutung dieses Medikaments durch beschleunigte Zulassungsverfahren wie „Breakthrough Therapy“ und „Priority Review“ anerkannt, um schnelle Lösungen für dringende Gesundheitsprobleme zu ermöglichen.

Die klinischen Studien zu Journavx zeigten eine überzeugende Wirksamkeit in der Schmerzkontrolle bei postoperativen Zuständen wie Abdominoplastik und Hallux-Valgus-Operationen. Trotz der positiven Ergebnisse und der innovativen Wirkweise sind Nebenwirkungen wie Juckreiz, Muskelkrämpfe und Hautausschläge dokumentiert worden, was die Notwendigkeit weiterer Forschung unterstreicht.

Diese Zulassung könnte nicht nur eine neue Option für Patienten bedeuten, sondern auch den Weg für weitere Forschungen in der nicht-opioiden Schmerztherapie ebnen. Es bleibt abzuwarten, wie Journavx sich im Markt etablieren wird und ob es die Hoffnungen erfüllt, die Opioidepidemie in den USA zu mindern.

Die Zulassung von Journavx durch die FDA markiert zweifellos einen Fortschritt im Kampf gegen die Opioidkrise. Ein Medikament, das starke Schmerzen lindern kann, ohne dabei ein hohes Suchtrisiko zu bergen, ist eine vielversprechende Entwicklung. Doch die Kosten von 15,50 US-Dollar pro Tablette werfen Fragen auf: Wird diese neue Behandlungsoption für alle Schmerzpatienten zugänglich sein oder nur für jene, die es sich leisten können?

Die gesundheitspolitische Herausforderung besteht nun darin, den Zugang zu solch fortschrittlichen Medikamenten zu demokratisieren. Es geht nicht nur darum, eine medizinische Innovation zu feiern, sondern auch darum, sicherzustellen, dass sie allen Bedürftigen zugutekommt. Der wahre Test für Journavx wird nicht nur seine klinische Wirksamkeit sein, sondern auch seine Integration in ein Gesundheitssystem, das gleichermaßen auf Effizienz und Gerechtigkeit abzielt.

 

Kohlpharma durchbricht die Milliardenmarke: Ein neuer Meilenstein in der Unternehmensgeschichte

Im letzten Geschäftsjahr hat Kohlpharma, der renommierte Reimporteur mit Sitz im Saarland, einen bedeutenden finanziellen Durchbruch erzielt. Mit einem Umsatz von über 1 Milliarde Euro setzt das Unternehmen neue Maßstäbe in seiner Branche. Dieser Erfolg unterstreicht nicht nur die starke Marktposition von Kohlpharma, sondern auch die steigende Nachfrage nach reimportierten Medikamenten in Deutschland.

Die Firma, bekannt für ihre effiziente Logistik und das geschickte Navigieren im komplexen Arzneimittelmarkt, hat besonders von der wachsenden Akzeptanz und dem Vertrauen der Apotheken und Konsumenten profitiert. Der Geschäftsführer von Kohlpharma, Dr. Hans Müller, betonte in einem kürzlich geführten Interview die Wichtigkeit von Innovation und Kundenorientierung als Treiber für diesen Erfolg. „Unser Ziel war es immer, qualitativ hochwertige Medikamente zu einem reduzierten Preis anzubieten, was in der heutigen Zeit von enormer Bedeutung ist“, so Müller.

Die strategische Entscheidung, in neue Märkte zu expandieren und dabei auf nachhaltige Geschäftspraktiken zu setzen, hat sich als besonders wirksam erwiesen. Kohlpharma hat in den letzten Jahren massiv in die Digitalisierung seiner Prozesse und in die Weiterbildung seiner Mitarbeiter investiert, was die Effizienz steigerte und zur Umsatzsteigerung beitrug.

Angesichts des steigenden Wettbewerbsdrucks und der regulativen Herausforderungen in der Pharma-Industrie bleibt abzuwarten, wie Kohlpharma seine Position weiter festigen und ausbauen wird. Die aktuellen Zahlen geben jedoch Anlass zu Optimismus, dass das Unternehmen auch in Zukunft eine führende Rolle im Markt für reimportierte Arzneimittel einnehmen wird.

Der Erfolg von Kohlpharma ist ein klares Signal, dass Qualität und Preiswettbewerb in der Pharmabranche Hand in Hand gehen können. In einer Zeit, in der die Gesundheitskosten stetig steigen, bietet Kohlpharma eine notwendige Option für Kosteneinsparungen, ohne dabei Kompromisse bei der Qualität einzugehen. Das Erreichen der Umsatzmilliarde ist nicht nur ein Triumph für das Unternehmen, sondern auch ein Gewinn für das Gesundheitssystem, das durch günstigere Medikamentenpreise entlastet wird. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Meilenstein weitere Investitionen in Innovation und Kundenservice anregt, um den Sektor langfristig zu stärken und weiterhin zum Wohl der Verbraucher beizutragen.

 

Neue Ära der Telemedizin: Vereinbarung zwischen KBV und GKV-Spitzenverband stärkt Videosprechstunden

In einem bemerkenswerten Schritt zur Modernisierung der telemedizinischen Infrastruktur in Deutschland haben die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der GKV-Spitzenverband eine neue Vereinbarung über die Durchführung und Qualitätsverbesserung von Videosprechstunden getroffen. Diese Vereinbarung zielt darauf ab, die telemedizinischen Services auf ein neues Qualitätslevel zu heben und eine reibungslose Nachversorgung der Patienten sicherzustellen.

Die neuen Regelungen sehen vor, dass die Terminvergabe für Videosprechstunden ausschließlich nach medizinischen Kriterien erfolgt, ein Ansatz, der den Patienten in den Mittelpunkt der Versorgung rückt. Dr. Sibylle Steiner, Vorstandsmitglied der KBV, erläutert, dass durch die Vereinbarung sowohl gesetzliche Vorgaben umgesetzt als auch die Qualität der telemedizinischen Betreuung gestärkt wird. Dies sei ein wesentlicher Fortschritt, um den Anforderungen einer modernen Gesundheitsversorgung gerecht zu werden.

Stefanie Stoff-Ahnis, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, betont die Wichtigkeit dieser Vereinbarung für die Verbesserung der Patientenversorgung. Die strukturierte Anschlussversorgung und die regionale Ausrichtung der Videosprechstunden sollen nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch eine hochwertige medizinische Betreuung gewährleisten. Vor allem in ländlichen oder unterversorgten Gebieten könnte dies einen signifikanten Unterschied machen.

Ein weiterer Fokus der Vereinbarung liegt auf der Regionalisierung der Angebote. Die KBV und der GKV-Spitzenverband haben beschlossen, dass Videosprechstunden vorrangig zwischen Ärzten und Patienten stattfinden sollen, die sich in räumlicher Nähe zueinander befinden. Diese Maßnahme soll die lokale medizinische Versorgung stärken und gleichzeitig die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von Gesundheitsdienstleistungen erhöhen.

Die Anforderungen an die Vermittlungsportale sind ebenfalls streng: Sie müssen sicherstellen, dass die Terminvergabe nach medizinischen Dringlichkeiten erfolgt und nicht nach kommerziellen Interessen. Dies ist ein entscheidender Schritt, um die Gleichbehandlung aller Patienten sicherzustellen und die medizinische Versorgung nach Bedarf zu priorisieren.

Die jüngste Vereinbarung zwischen der KBV und dem GKV-Spitzenverband markiert einen Wendepunkt in der Nutzung von Telemedizin in Deutschland. Die Fokussierung auf medizinische Kriterien und regionale Nähe in der Videosprechstunde ist ein beispielhafter Schritt in Richtung einer gerechteren und effizienteren Gesundheitsversorgung. Diese Initiative könnte ein Modell für andere Länder bieten, die ihre telemedizinischen Kapazitäten ausbauen möchten. Angesichts einer alternden Bevölkerung und einem zunehmenden Mangel an Fachärzten in ländlichen Gebieten bietet die Telemedizin eine wertvolle Möglichkeit, qualitativ hochwertige medizinische Versorgung breiter zugänglich zu machen. Es bleibt abzuwarten, wie diese Vereinbarung in der Praxis umgesetzt wird, aber die klaren Richtlinien und der starke Fokus auf Patientenbedürfnisse setzen bereits jetzt ein starkes Zeichen für die Zukunft der Gesundheitsversorgung in Deutschland.

 

Aufstieg und Herausforderungen der Medizinalcannabis-Plattformen in Deutschland

In Deutschland gewinnt der Markt für Medizinalcannabis durch Online-Rezeptplattformen zunehmend an Dynamik. Ein führendes Unternehmen in diesem Bereich ist Dr. Ansay, das kürzlich beeindruckende Umsatzzahlen veröffentlicht hat. Im Januar 2025 vermittelte die Plattform 1.859 Kilogramm Medizinalcannabis, was einem Umsatz von 13 Millionen Euro entspricht. Eine Partner-Apotheke erzielte allein durch den Verkauf von 251 Kilogramm Cannabis einen Umsatz von etwa 2,1 Millionen Euro.

Trotz des wirtschaftlichen Erfolgs sieht sich Dr. Ansay rechtlichen Herausforderungen gegenüber. Das Unternehmen musste sich vor dem Landgericht Hamburg wegen Vorwürfen unlauterer Wettbewerbsmethoden und möglicher Verstöße gegen das Heilmittelwerbegesetz verteidigen. Dr. Ansay betont jedoch die Rechtskonformität seiner Geschäftspraktiken und die Rolle seiner Plattform in der Transformation von Apotheken zu lizenzierten Cannabis-Verkaufsstellen.

Parallel zur kommerziellen Verbreitung von Medizinalcannabis gibt es regulatorische Entwicklungen. Eine kürzlich von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir unterzeichnete Verordnung ermöglicht es, Cannabis in medizinischer Qualität auch ohne Rezept in ausgewählten Modellregionen abzugeben. Städte wie Wiesbaden, Groß-Gerau, Berlin, Frankfurt am Main und Hannover haben Interesse bekundet, diese neuen Modelle zu erproben. Sollte dieses Modell erfolgreich sein, könnten Online-Rezeptplattformen eine ernstzunehmende Konkurrenz in Apotheken und direktverkaufenden Großhändlern finden.

Die Entwicklungen auf dem deutschen Medizinalcannabismarkt spiegeln einen interessanten Wandel im Umgang mit Cannabisprodukten wider. Während Plattformen wie Dr. Ansay eine wichtige Rolle in der aktuellen Marktstruktur spielen, ist die Erprobung von Modellregionen ohne Rezeptpflicht ein signifikanter Schritt, der die Landschaft weiter verändern könnte. Diese Entwicklung stellt eine direkte Antwort auf die Forderungen nach einer flexibleren Cannabispolitik dar. Langfristig könnte sie nicht nur die Verfügbarkeit verbessern, sondern auch zu einer Reduzierung der Stigmatisierung von Cannabis in der Gesellschaft beitragen. Die Zukunft wird zeigen, wie diese Initiativen das Verhältnis zwischen Online-Plattformen und traditionellen Apotheken sowie die allgemeine Akzeptanz von Cannabis als medizinisches Produkt beeinflussen werden.

 

Freigabe von Streptokokken-Selbsttests für Laien: Ein bedeutsamer Fortschritt in der Gesundheitsvorsorge

Die jüngste Novellierung der Medizinprodukte-Abgabeverordnung (MPAV), die am letzten Donnerstag in Kraft trat, stellt einen Wendepunkt in der Bereitstellung von medizinischen Selbsttests in Deutschland dar. Mit dieser Änderung ist es Apotheken nun erlaubt, Streptokokken-Tests direkt an Laien zu verkaufen, eine Praxis, die zuvor ausschließlich Fachpersonal vorbehalten war.

Diese Neuerung ist besonders relevant, da Streptokokken-Infektionen, die nicht frühzeitig erkannt und behandelt werden, schwerwiegende Gesundheitsrisiken bergen können, einschließlich rheumatisches Fieber und andere schwerwiegende Komplikationen. Die Möglichkeit, dass Laien diese Tests selbst durchführen können, ist ein entscheidender Schritt, um die Früherkennung solcher Infektionen zu verbessern und schneller auf potenzielle Gesundheitsbedrohungen reagieren zu können.

Die Entscheidung, Selbsttests breiter zugänglich zu machen, spiegelt ein tiefgreifendes Vertrauen in die Fähigkeit der Bevölkerung wider, mit angemessener Anleitung verantwortungsvoll mit den eigenen Gesundheitsbelangen umzugehen. Dies könnte zu einer erheblichen Entlastung der medizinischen Einrichtungen führen, da weniger Menschen wegen grundlegender Diagnosen medizinische Einrichtungen aufsuchen müssen.

Experten im Gesundheitswesen betonen jedoch, dass die Ausweitung der Zugänglichkeit dieser Tests mit umfangreichen Aufklärungskampagnen einhergehen muss. Es ist essentiell, dass die Bevölkerung nicht nur Zugang zu den Tests erhält, sondern auch die nötige Bildung und Unterstützung, um sie korrekt anzuwenden und die Ergebnisse richtig zu interpretieren.

Die Aufhebung der Abgabebeschränkungen für Streptokokken-Selbsttests an Laien ist ein fortschrittlicher Schritt, der das Potenzial hat, die öffentliche Gesundheitslandschaft in Deutschland nachhaltig zu verändern. Diese Maßnahme fördert nicht nur eine größere Selbstständigkeit in der persönlichen Gesundheitsvorsorge, sondern unterstützt auch das übergeordnete Ziel, die Effizienz im Gesundheitswesen zu steigern und die medizinischen Einrichtungen von nicht notwendigen Belastungen zu befreien.

Es bleibt jedoch eine zentrale Herausforderung, sicherzustellen, dass die Selbsttests verantwortungsvoll eingesetzt werden. Die Bereitstellung von klaren Anleitungen und die Bildung der Anwender sind unerlässlich, um das volle Potenzial dieser Initiative zu realisieren. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Vorteile dieser Neuerung die potenziellen Risiken überwiegen und zu einer effektiveren und zugänglicheren Gesundheitsvorsorge für alle führen.

 

Spinnenmännchen erschnüffeln ihre Partnerin – mit den Beinen

Spinnenmännchen haben eine außergewöhnliche Fähigkeit entwickelt, um ihre Partnerinnen zu finden: Sie riechen mit ihren Beinen. Forschende haben entdeckt, dass männliche Spinnen spezielle Sinneshaare besitzen, die es ihnen ermöglichen, die Pheromone von Weibchen wahrzunehmen. Diese sogenannten Wandporen-Sensillen befinden sich im oberen Bereich der Beine und sind darauf spezialisiert, die gasförmigen Duftstoffe aufzuspüren, die Weibchen zur Fortpflanzung abgeben.

Die Erkenntnisse basieren auf einer Untersuchung von 19 Spinnenarten. Dabei zeigte sich, dass diese Geruchshaare nahezu ausschließlich bei Männchen vorkommen. Ihre Position nahe am Körper sorgt dafür, dass sie beim Laufen, Jagen oder Paaren nicht gestört werden. Ein Vergleich mit anderen Spinnengruppen und Insekten deutet darauf hin, dass sich diese Art der Geruchswahrnehmung unabhängig entwickelt hat.

Während Spinnen bekannt für ihre feinen Vibrationssensoren oder ihr scharfes Sehvermögen sind, galt die Frage nach ihrer Geruchswahrnehmung lange als ungelöst. Die Entdeckung, dass Männchen ihre Beine als Riechorgan nutzen, liefert nun eine neue Perspektive auf die sensorischen Fähigkeiten dieser Tiere. Sie erlaubt es ihnen, gezielt nach einer geeigneten Partnerin zu suchen und den Paarungserfolg zu steigern.

Die Forschung zeigt, wie vielseitig Spinnen ihre Sinne anpassen. Ob Netzbau, Beutejagd oder Fortpflanzung – sie haben spezialisierte Mechanismen entwickelt, um in ihrer Umgebung optimal zurechtzukommen. Die Fähigkeit, mit den Beinen zu riechen, ist ein weiteres Beispiel für die faszinierenden Anpassungen, die sich in der Evolution dieser Tiergruppe herausgebildet haben.

Dass Spinnen außergewöhnliche Fähigkeiten besitzen, ist nicht neu. Doch die Erkenntnis, dass Männchen mit den Beinen riechen, wirft ein neues Licht auf ihre sensorischen Möglichkeiten. Während Vibrationssinn und Sehvermögen in der Forschung lange im Mittelpunkt standen, zeigt sich nun, dass Geruch eine weit größere Rolle spielt als bisher angenommen.

Die Evolution hat Spinnenmännchen eine ausgeklügelte Strategie zur Partnerfindung beschert. Ihre spezialisierten Sinneshaare ermöglichen es ihnen, Pheromone über größere Distanzen wahrzunehmen – eine wichtige Fähigkeit in der Welt der Einzelgänger. Während Menschen sich bei der Partnerwahl auf das Auge oder soziale Interaktion verlassen, nutzen Spinnen die chemische Sprache der Natur.

Die Forschung zu den Sinnesleistungen von Spinnen steht noch am Anfang. Möglicherweise lassen sich weitere Parallelen zu anderen Tiergruppen entdecken. Fest steht: Die Welt der Spinnen bleibt voller Überraschungen – und mit jedem neuen Fund zeigt sich, wie vielfältig sich das Leben auf der Erde entwickelt hat.

 

Zwischen Labor und Laufsteg: Pharmaziestudentin Angelina erkundet die Welt des Modelns

In der aktuellen Staffel von "Germany’s Next Topmodel" (GNTM), die auf ProSieben ausgestrahlt wird, hat eine ungewöhnliche Kandidatin für Furore gesorgt: Angelina, eine Pharmaziestudentin aus Kempten. Die junge Allgäuerin hat sich entschieden, ihr Studium temporär zu pausieren, um sich auf das Abenteuer Modelkarriere einzulassen. Diese Staffel, die 20. in der langen Geschichte von GNTM, zeichnet sich durch eine besondere Vielfalt aus, da erstmals auch männliche Teilnehmer an den Start gehen.

Die "Fashion Show" in der dritten Episode stellte für Angelina eine besondere Herausforderung dar. Sie trat in einem Abendkleid der Designerin Lessja Verlingieri auf, welches ihr zunächst Unsicherheit bereitete. Angelinas Bitte, das Kleid wechseln zu dürfen, wurde von Verlingieri mit einem Hinweis auf die Anforderungen des Modelalltags abgelehnt. Trotz dieser Schwierigkeiten meisterte Angelina ihren Auftritt mit Bravour und erhielt Lob von der hochkarätig besetzten Jury, zu der Heidi Klum, Lessja Verlingieri und das ehemalige Supermodel Kristen McMenamy gehören.

Nach diesem erfolgreichen Durchlauf zog Angelina ins Modelhaus ein, wo sie mit 24 weiteren Kandidatinnen zusammenlebt und weiterhin um den Titel kämpft. Das Preisgeld von 100.000 Euro und die Chance, "Germany’s Next Topmodel" zu werden, sind greifbar nahe, doch der Weg dorthin ist mit weiteren Herausforderungen gepflastert.

Angelinas Teilnahme bei GNTM ist nicht nur ein Schritt in eine möglicherweise glänzende Modelkarriere, sondern auch ein bemerkenswertes Beispiel für den Mut, gewohnte Pfade zu verlassen und neue Erfahrungen zu wagen. Ihr Hintergrund als Pharmaziestudentin bringt eine erfrischende Perspektive in den oft eindimensional wahrgenommenen Modelberuf. Diese Entscheidung mag bei einigen auf Unverständnis stoßen, zeigt jedoch eindrucksvoll, wie vielseitig die Interessen und Talente junger Menschen heute sein können. Angelinas Reise ist ein Lehrstück darüber, wie wichtig es ist, seinen Interessen und Träumen zu folgen, auch wenn diese auf den ersten Blick nicht zu vereinbaren scheinen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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