• 21.02.2025 – Unbehandelter Hörverlust steigert Demenzrisiko um bis zu 7 Prozent

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GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse |

Unbehandelter Hörverlust steigert Demenzrisiko um bis zu 7 Prozent

 

Studien zeigen Zusammenhang zwischen sozialer Isolation, kognitivem Abbau und fehlender Hörversorgung

Schwerhörigkeit wird oft als harmloses Altersphänomen abgetan – doch neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass unbehandelter Hörverlust das Risiko für Demenz erheblich erhöhen könnte. Während Experten den genauen Zusammenhang noch untersuchen, zeigen Studien, dass soziale Isolation und mangelnde geistige Anreize eine zentrale Rolle spielen. Warum frühzeitige Hörtests und eine rechtzeitige Versorgung mit Hörhilfen nicht nur das Gehör, sondern möglicherweise auch die geistige Gesundheit schützen könnten, erklärt dieser Bericht.


Schwerhörigkeit im mittleren und höheren Lebensalter rückt zunehmend in den Fokus der Demenzforschung. Während lange Zeit der altersbedingte Hörverlust lediglich als Teil des natürlichen Alterungsprozesses betrachtet wurde, verdichten sich die Hinweise darauf, dass unbehandelter Hörverlust weitreichendere Folgen für die geistige Gesundheit haben könnte als bislang angenommen. Insbesondere der Zusammenhang zwischen Hörminderung und kognitivem Abbau wird derzeit intensiv erforscht.

Laut einer aktuellen Analyse von The Lancet aus dem Jahr 2024 könnten bis zu 45 Prozent der Demenzerkrankungen weltweit durch die Ausschaltung modifizierbarer Risikofaktoren verhindert oder zumindest erheblich verzögert werden. Neben bekannten Faktoren wie Bluthochdruck, Rauchen und Diabetes wurde Schwerhörigkeit als einer der zentralen Einflussgrößen identifiziert. Nach Einschätzung der Wissenschaftler könnten allein sieben Prozent aller Demenzerkrankungen verhindert werden, wenn Hörverlust bereits im mittleren Alter adäquat behandelt würde.

Professor Dr. Jan Löhler, Präsident des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte, äußert sich jedoch vorsichtig zu dieser Annahme. „Diese 7-Prozent-Hypothese ist eine gewagte Aussage und wird in der Fachwelt kontrovers diskutiert. Es gibt noch keinen wissenschaftlich gesicherten Kausalzusammenhang zwischen Hörverlust und Demenz. Was wir aber wissen, ist, dass Hörgeräte das soziale Leben verbessern und damit indirekt auch eine positive Wirkung auf kognitive Prozesse haben könnten.“

Besonders die soziale Isolation durch unbehandelten Hörverlust könnte eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Demenz spielen. Wer schlechter hört, nimmt seltener an Gesprächen teil, zieht sich aus Gruppenaktivitäten zurück und verliert allmählich die Fähigkeit zur differenzierten Kommunikation. Dieser schleichende soziale Rückzug führt langfristig zu einer geringeren geistigen Stimulation, die wiederum als ein entscheidender Faktor für den kognitiven Abbau gilt.

Dass dieser Zusammenhang komplexer ist als oft angenommen, zeigt eine Anfang 2024 in JAMA Otolaryngology – Head & Neck Surgery veröffentlichte dänische Studie. Forscher der Universität Süddänemark unter der Leitung von Manuella Lech Cantuaria analysierten die Daten von mehreren tausend Erwachsenen und stellten fest, dass Menschen mit diagnostiziertem Hörverlust häufiger an Demenz erkrankten als Hörgesunde. Allerdings fiel das Risiko in ihrer Untersuchung geringer aus als in früheren Studien. Zudem wies die Studie darauf hin, dass das Tragen von Hörgeräten mit einer niedrigeren Demenzrate einherging, wenngleich auch hier noch weitere Langzeitstudien erforderlich seien, um eine klare Ursache-Wirkungs-Beziehung zu belegen.

Neben kognitiven Einschränkungen führt unbehandelte Schwerhörigkeit zu weiteren gesundheitlichen Risiken. So haben Betroffene häufiger Probleme mit der räumlichen Orientierung, was das Risiko für Stürze und Unfälle erhöht. Studien zeigen zudem eine höhere Rate an Depressionen und Angststörungen bei Personen mit unbehandeltem Hörverlust, was die Lebensqualität zusätzlich beeinträchtigen kann.

Trotz dieser Erkenntnisse bleibt die Sensibilisierung für das Thema in der Bevölkerung gering. Viele Betroffene ignorieren erste Anzeichen oder suchen erst dann ärztliche Hilfe, wenn die Hörprobleme bereits weit fortgeschritten sind. Experten empfehlen daher regelmäßige Hörtests ab dem 50. Lebensjahr, um frühzeitig Defizite zu erkennen und geeignete Maßnahmen einzuleiten.


Kommentar:

Die aktuelle Diskussion über den Zusammenhang zwischen Schwerhörigkeit und Demenz offenbart ein weitreichendes Problem: Die Risiken von Hörverlust werden unterschätzt, nicht nur von Betroffenen, sondern auch in der breiten medizinischen Praxis. Während es bislang keinen endgültigen wissenschaftlichen Beweis für einen direkten kausalen Zusammenhang gibt, sind die Indizien doch eindeutig: Wer schlechter hört, zieht sich sozial zurück. Wer sich sozial zurückzieht, verliert geistige Anreize. Und wer weniger geistige Anreize hat, ist einem höheren Demenzrisiko ausgesetzt.

Es ist daher an der Zeit, Schwerhörigkeit nicht nur als ein altersbedingtes Phänomen zu betrachten, sondern als einen relevanten Faktor in der Prävention neurodegenerativer Erkrankungen. Der medizinische Fokus muss sich erweitern: Neben klassischen neurologischen Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder Diabetes sollte auch die Hörgesundheit systematisch in Präventionsprogramme integriert werden. Ein frühzeitiger Hörtest könnte so selbstverständlich werden wie eine Blutdruckmessung beim Hausarzt.

Doch die gesellschaftlichen Hürden sind hoch. Viele Menschen verbinden Hörgeräte noch immer mit Stigmata des Alterns und lehnen eine frühzeitige Versorgung ab. Dabei zeigen Studien, dass die Nutzung von Hörhilfen nicht nur das Hören verbessert, sondern auch soziale und psychische Stabilität fördert. Hier braucht es mehr Aufklärung, aber auch ein Umdenken in der öffentlichen Wahrnehmung: Hörverlust ist kein rein individuelles Problem, sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung.

Letztlich steht eine Frage im Raum, die weit über die aktuelle wissenschaftliche Debatte hinausgeht: Wann beginnt Prävention? Wenn wir erst handeln, wenn ein Problem sich manifestiert hat, ist es oft zu spät. Die Auseinandersetzung mit Hörverlust sollte nicht erst im hohen Alter beginnen, sondern als fester Bestandteil präventiver Gesundheitsstrategien etabliert werden. Wer früher hört, bleibt länger geistig fit – es liegt an Medizin, Politik und Gesellschaft, diesen Zusammenhang endlich ernst zu nehmen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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