• 26.01.2025 – Apotheken-News: Tarifvertrag, Gehaltserhöhung und ungenutzte Millionen im pDL-Fonds

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Tarifvertrag, Gehaltserhöhung und ungenutzte Millionen im pDL-Fonds

 

Apotheken in Nordrhein vor neuen Belastungen: 140 Euro mehr Gehalt ab 2025, Umverteilung des 13. Monatsgehalts und bürokratische Hürden bei pharmazeutischen Dienstleistungen erschweren die Lage

Ab Januar 2025 bringt der neue Tarifvertrag im Tarifgebiet Nordrhein spürbare Veränderungen für Apothekenangestellte und Betreiber: Eine Gehaltserhöhung von 140 Euro sowie die Umverteilung des 13. Monatsgehalts sollen Entlastung schaffen. Doch die finanziellen und strukturellen Herausforderungen für Apotheken bleiben bestehen. Während der Fondstopf für pharmazeutische Dienstleistungen über 500 Millionen Euro umfasst, scheitert die Nutzung oft an Bürokratie, Personalengpässen und fehlender Zeit. Wie geht es weiter mit der wirtschaftlichen Stabilität der Apotheken und den Anforderungen an zusätzliche Dienstleistungen?

Zum Jahresbeginn 2025 tritt im Tarifgebiet Nordrhein ein neuer Tarifvertrag in Kraft, der von der Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter Nordrhein (TGL Nordrhein) und der Apothekengewerkschaft Adexa ausgehandelt wurde. Dieser Vertrag bringt eine Gehaltserhöhung sowie Änderungen bei der Auszahlung des 13. Monatsgehalts mit sich, wirft jedoch auch Fragen zur wirtschaftlichen Belastbarkeit der Apotheken auf.

Kernpunkt des neuen Vertrags ist eine monatliche Gehaltserhöhung in Höhe von 140 Euro für Vollzeitkräfte, die 40 Stunden pro Woche arbeiten. Die Erhöhung gilt für alle Berufsgruppen und Tarifstufen im Apothekenbereich und wird mit dem Januargehalt 2025 erstmals umgesetzt. Gleichzeitig erfolgt eine Neuregelung bei den tariflichen Sonderzahlungen: Das 13. Monatsgehalt wird künftig in zwei Teilen ausgezahlt. Eine Hälfte wird gleichmäßig auf die zwölf Monate des Jahres verteilt, während die andere Hälfte wie bisher als Einmalzahlung spätestens im November erfolgt.

Diese Änderungen sollen den Beschäftigten eine stabilere monatliche Einkommenssituation ermöglichen. Für Apothekenbetreiber bedeutet dies jedoch eine zusätzliche finanzielle Belastung, da die Gehälter steigen, ohne dass entsprechende Entlastungen oder Erhöhungen des Apothekenhonorars in Sicht sind. Die Branche kämpft weiterhin mit stagnierenden Honoraren, die seit Jahren nicht an die gestiegenen Kosten angepasst wurden.

Ein weiteres zentrales Thema in der Apothekenlandschaft ist die Honorierung pharmazeutischer Dienstleistungen (pDL). Nach Angaben von Experten befinden sich derzeit über 500 Millionen Euro in einem Fondstopf, der für diese zusätzlichen Leistungen bereitsteht. Zu den abrechenbaren Dienstleistungen zählen unter anderem Blutdruckmessungen, die Beratung zur richtigen Anwendung von Asthma-Inhalationsgeräten sowie weitere patientenindividuelle Beratungsleistungen.

Der Zugang zu diesen Mitteln gestaltet sich jedoch schwierig. Viele Apotheken sehen sich aufgrund von Personalmangel, fehlender Schulungen und einem hohen bürokratischen Aufwand nicht in der Lage, diese Dienstleistungen flächendeckend anzubieten. Insbesondere die Dokumentationspflichten und die Notwendigkeit, die Unterschrift des Patienten einzuholen, werden als hinderlich empfunden.

Die Bundesapothekerkammer (BAK) appelliert dennoch an die Apotheken, das Potenzial der pDL stärker zu nutzen. Sie weist darauf hin, dass einfache Maßnahmen wie Blutdruckmessungen oder die Beratung zu Asthma-Devices gute Einstiegsmöglichkeiten bieten. Solche Dienstleistungen könnten nicht nur zusätzliche Einnahmen generieren, sondern auch die Rolle der Apotheken als zentrale Anlaufstelle im Gesundheitswesen stärken.

Die wirtschaftlichen Herausforderungen für Apotheken bleiben jedoch bestehen. Steigende Personalkosten, wachsende Bürokratie und die anhaltende Belastung durch den Fachkräftemangel machen es vielen Betrieben schwer, zusätzliche Leistungen zu erbringen. Ohne eine grundlegende Reform des Apothekenhonorars und eine Entlastung bei den bürokratischen Anforderungen droht vielen Apotheken langfristig eine Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Situation.


Kommentar:

Der neue Tarifvertrag für Nordrhein spiegelt die angespannte Lage der Apothekenbranche wider. Die Gehaltserhöhung um 140 Euro pro Monat ist zwar ein wichtiges Signal der Wertschätzung für die Beschäftigten, doch der finanzielle Spielraum vieler Apotheken wird dadurch noch enger. Besonders kleinere Apotheken, die ohnehin mit geringen Margen arbeiten, stehen vor der Herausforderung, diese zusätzlichen Kosten zu kompensieren.

Die Neustrukturierung des 13. Monatsgehalts mag auf den ersten Blick wie eine Verbesserung erscheinen, doch tatsächlich handelt es sich lediglich um eine Umverteilung. Für die Mitarbeitenden bedeutet dies, dass ein Teil ihrer Sonderzahlung früher im Jahr ausgezahlt wird, ohne dass sie tatsächlich mehr verdienen. Für Apothekenbetreiber ändert sich dadurch nichts an der grundsätzlichen Problematik der stagnierenden Einnahmen bei gleichzeitig steigenden Kosten.

Besonders kritisch bleibt die Situation um die Honorierung pharmazeutischer Dienstleistungen. Der Fondstopf, der eigentlich zur Unterstützung der Apotheken gedacht ist, wird vielerorts kaum genutzt. Das liegt weniger an der fehlenden Bereitschaft der Apotheken, zusätzliche Leistungen anzubieten, sondern vielmehr an den strukturellen Hindernissen. Der Personalmangel ist eines der größten Probleme, da viele Apotheken kaum die Kapazitäten haben, um die zeitintensiven Dienstleistungen zu erbringen.

Hinzu kommt die bürokratische Komplexität, die mit der Abrechnung der pDL verbunden ist. Die strengen Dokumentationsvorgaben und die erforderliche Patientenunterschrift schrecken viele Apotheken ab, die ohnehin schon mit einem hohen Verwaltungsaufwand zu kämpfen haben.

Die Apothekenbranche steht an einem Wendepunkt. Einerseits besteht die Möglichkeit, durch die verstärkte Nutzung der pDL zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen. Andererseits fehlen vielen Betrieben die personellen und finanziellen Mittel, um diese Chance zu nutzen. Ohne eine deutliche Erhöhung des Apothekenhonorars und eine Vereinfachung der bürokratischen Vorgaben wird es für viele Apotheken kaum möglich sein, ihre wirtschaftliche Stabilität langfristig zu sichern.

Die Politik ist nun gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine nachhaltige Entwicklung der Apothekenlandschaft ermöglichen. Gleichzeitig müssen Apotheken selbst prüfen, wie sie ihre internen Prozesse effizienter gestalten und vorhandene Potenziale besser nutzen können. Der Tarifvertrag für Nordrhein ist ein Schritt, doch ohne weitergehende Reformen bleibt er ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Zukunft der Apotheken hängt maßgeblich davon ab, ob es gelingt, die strukturellen Probleme der Branche endlich konsequent anzugehen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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