• 21.01.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute: Gesundheitsreformen, Wintersportverletzungen und Finanzbetrug

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute: Gesundheitsreformen, Wintersportverletzungen und Finanzbetrug

 

Ein kritischer Blick auf medizinische Innovationen, Versicherungsnotwendigkeiten und politische Entwicklungen

In der kalten Jahreszeit steigt nicht nur die Freude am Wintersport, sondern auch das Risiko für schwere Verletzungen beim Skifahren, die finanzielle und gesundheitliche Folgen nach sich ziehen können. Apotheken stehen ebenfalls vor Herausforderungen, denn die Bedrohung durch extreme Wetterereignisse macht eine Elementarschadenversicherung unverzichtbar. Politische Ambitionen sind ebenfalls im Spiel, wie Dr. Can Ansay zeigt, der nach Erfolgen im Online-Medizinhandel nun einen Sitz im Bundestag anstrebt. Zudem könnte die Entbudgetierung hausärztlicher Leistungen bald realisiert werden, eine Reform, die Ärzte für jede erbrachte Leistung vollständig entschädigt. Warnungen gibt es vor betrügerischen Trading-Plattformen, die insbesondere unerfahrene Anleger ins Visier nehmen. Derweil könnten politische Vorstöße die steuerliche Behandlung von Aktien und ETFs verändern und die private Altersvorsorge stärken. Fortschritte gibt es auch im Gesundheitssektor durch innovative Grippeimpfungen direkt in Apotheken, die zu höheren Impfquoten führen. In Bayern setzt die CSU mit der „Bayern-Agenda“ neue Akzente im Wahlkampf, während neue Medikamentenklassen wie GLP-1-Rezeptoragonisten und Krebsimpfstoffe vielversprechende Ergebnisse in der Behandlung chronischer Krankheiten zeigen. Auch die Rolle der Ernährung in der Krebsprävention wird weiterhin intensiv diskutiert und erforscht, wobei Experten auf die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung hinweisen.

 

Hohe Kosten durch Skiunfälle: Wie Urlauber sich richtig absichern

Wintersport erfreut sich großer Beliebtheit, birgt jedoch erhebliche Risiken. Besonders das Skifahren führt regelmäßig zu schweren Verletzungen, die nicht nur die Gesundheit, sondern auch die finanzielle Sicherheit der Betroffenen belasten können. Nach Angaben von Versicherern gehören Knochenbrüche, Kreuzbandrisse und Kopfverletzungen zu den häufigsten Folgen von Skiunfällen.

Ein Unfall kann schnell teuer werden: Kosten für Bergungsmaßnahmen, etwa mit dem Helikopter, belaufen sich oft auf mehrere tausend Euro. Dazu kommen Krankenhausaufenthalte, Operationen und eventuell notwendige Reha-Maßnahmen. Auch Haftungsfragen spielen eine Rolle, wenn Dritte zu Schaden kommen. Ohne entsprechenden Versicherungsschutz drohen hohe finanzielle Belastungen.

Um sich abzusichern, sollten Urlauber vor der Reise ihren bestehenden Versicherungsschutz überprüfen. Eine Auslandskrankenversicherung, die sowohl die Behandlungskosten als auch einen Rücktransport abdeckt, ist unerlässlich. Ebenso wichtig ist eine private Unfallversicherung, die langfristige Folgen eines Unfalls finanziell abfedert. Für Wintersportler empfiehlt sich zudem eine Haftpflichtversicherung, die Schäden gegenüber Dritten reguliert.

Neben dem richtigen Versicherungsschutz kann auch die persönliche Vorbereitung das Unfallrisiko reduzieren. Gut gewartete Ausrüstung, angepasste Fahrweise und die Berücksichtigung der Wetterbedingungen sind essenziell. Zudem sollten Wintersportler niemals ohne ausreichende Kondition oder bei gesundheitlichen Einschränkungen auf die Piste gehen.

Skiunfälle sind mehr als nur ein persönliches Risiko – sie belasten auch die Infrastruktur und das Gesundheitssystem. Trotz moderner Sicherheitsausrüstung und verbesserter Rettungsmaßnahmen bleibt die Eigenverantwortung der Sportler ein zentraler Aspekt. Wer sich auf den Winterurlaub vorbereitet, sollte nicht nur an Spaß und Erholung denken, sondern auch an die möglichen Konsequenzen eines Unfalls.

Die Bedeutung eines umfassenden Versicherungsschutzes wird oft unterschätzt. Dabei sind die Kosten für Bergung und Behandlung oft nur die Spitze des Eisbergs. Insbesondere jüngere Menschen, die selten über zusätzliche Versicherungen verfügen, gehen hier oft unnötige Risiken ein. Es ist höchste Zeit, dass Wintersportler Vorsorge und Sicherheit ernster nehmen – nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere auf der Piste.

 

Elementarschadenversicherung: Ein kritischer Sicherheitsanker für Apotheken

Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch extreme Wetterereignisse, die durch den Klimawandel noch verstärkt werden, hat sich die Elementarschadenversicherung zu einer unverzichtbaren Absicherung für Apotheken entwickelt. Diese spezialisierte Form der Versicherung schützt Apotheken vor den direkten und indirekten Auswirkungen von Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Erdbeben, Lawinen, Erdrutsche und Stürme, welche die Betriebsstätten beschädigen und die Geschäftskontinuität bedrohen können.

Viele Apotheken lagern lebensnotwendige Medikamente und hochsensible medizinische Geräte, deren Beschädigung oder Verlust nicht nur finanziell, sondern auch gesellschaftlich schwerwiegende Folgen haben kann. Der Schutz dieser kritischen Infrastruktur ist daher von enormer Bedeutung. Eine Elementarschadenversicherung bietet finanzielle Entschädigung für Schäden am Gebäude und Inventar der Apotheke und hilft, die Wiederherstellungskosten zu decken, sodass der Betrieb schnellstmöglich fortgesetzt werden kann.

Der Versicherungsschutz umfasst typischerweise nicht nur die direkten Schäden durch Naturereignisse, sondern auch die daraus resultierenden Betriebsunterbrechungen. Letztere können oft gravierender sein als die unmittelbaren physischen Schäden, da sie den Geschäftsfluss unterbrechen und zu Einnahmeverlusten führen, während die Fixkosten weiterlaufen. Gerade in ländlichen oder stark von spezifischen Naturrisiken betroffenen Gebieten kann die Existenz einer Apotheke von dieser Versicherung abhängen.

Die Bedeutung der Elementarschadenversicherung wird auch von den Finanzierungsinstituten erkannt, die häufig den Abschluss einer solchen Versicherung als Bedingung für die Gewährung von Krediten fordern. Dies zeigt, wie entscheidend ein solider Versicherungsschutz für die finanzielle Stabilität und Kreditwürdigkeit von Apotheken ist.

Die wachsenden Risiken durch Naturkatastrophen stellen eine ernsthafte Herausforderung für Apotheken dar, die über das rein geschäftliche Risikomanagement hinausgeht. Die Elementarschadenversicherung spielt hierbei eine zentrale Rolle, da sie nicht nur finanzielle Sicherheit bietet, sondern auch ein Fundament für die gesellschaftliche Verantwortung der Apotheker darstellt.

Durch die Sicherstellung des schnellen Wiederaufbaus und der Wiederherstellung der Betriebsfähigkeit nach einer Katastrophe tragen Apotheken zur Resilienz ihrer Gemeinden bei. Sie garantieren, dass lebenswichtige Medikamente und Dienstleistungen schnell wieder verfügbar sind, was in Zeiten eines erhöhten Bedarfs nach medizinischer Versorgung besonders kritisch ist.

Es ist jedoch wichtig, dass Apotheker die Bedingungen und Einschlüsse ihrer Elementarschadenversicherungen genau verstehen und regelmäßig überprüfen, ob der Versicherungsschutz noch angemessen ist. Da sich die Risikolandschaft ständig verändert, kann eine Anpassung der Policen erforderlich sein, um sicherzustellen, dass alle relevanten Risiken abgedeckt sind. Dies erfordert eine proaktive Zusammenarbeit mit Versicherungsmaklern und -gesellschaften, um maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die den spezifischen Bedürfnissen und geografischen Gegebenheiten der Apotheke gerecht werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Elementarschadenversicherung mehr als nur eine Geschäftsentscheidung ist; sie ist ein entscheidender Teil der gesellschaftlichen Verpflichtung, die Apotheken tragen. In einer Zeit, in der die Bedrohung durch Naturkatastrophen zunimmt, ist diese Art der Vorsorge unerlässlich, um die kontinuierliche Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten und die Grundpfeiler des Gesundheitssystems zu stärken.

 

Zwischen Geschäftsinteressen und Politik: Ein neuer Parteigründer auf dem Prüfstand

Dr. Can Ansay, einst bekannt für seine Geschäfte mit Online-Rezepten für Medizinalcannabis und Krankenbescheinigungen, hat nun seine politischen Ambitionen offengelegt. Mit der Gründung der „Dr. Ansay Partei“ (DrA) strebt er einen Sitz im deutschen Bundestag an. Ansay, dessen Vermögen maßgeblich durch den Verkauf von medizinischen Bescheinigungen und Cannabis-Produkten gewachsen ist, präsentiert sich als Reformer, der mit modernen Mitteln wie künstlicher Intelligenz (KI) und direkter Demokratie politische Veränderung herbeiführen will.

Sein Wahlprogramm, das auf fünf Seiten umrissene Pläne für eine effizientere, transparentere Verwaltung darlegt, umfasst Vorschläge wie die Einführung einer „Staats-KI“ zur Reduzierung von Bürokratie und Verwaltungskosten sowie die Schaffung einer „Volks-App“, die den Bürger*innen ermöglichen soll, direkter an politischen Entscheidungen teilzuhaben. Des Weiteren plant Ansay die Einrichtung eines „Sparsamkeitsministeriums“, das die Aufgabe hat, die Nutzung öffentlicher Finanzen zu überwachen und zu optimieren.

Zu den weiteren zentralen Punkten seines Programms zählt die drastische Reduktion der Krankenkassen auf zehn, was laut Ansay erhebliche Einsparungen und eine bessere Mittelverwendung im Gesundheitssystem ermöglichen soll. Ebenso kontrovers ist sein Vorschlag, das Wahlrecht ab Geburt einzuführen, wobei Eltern bis zur Mündigkeit ihrer Kinder das Stimmrecht ausüben sollen.

Kritiker werfen Ansay vor, seine wirtschaftlichen Interessen könnten seinen politischen Entscheidungen im Wege stehen, insbesondere bei Themen wie Cannabis, wo er durch die Teillegalisierung und den Verkauf von Online-Rezepten bereits stark profitiert hat. Auch seine Position zu Psilocybin, einem weiteren Schwerpunkt seines Unternehmens, bleibt in politischen Kreisen umstritten.

Die Kandidatur von Dr. Can Ansay für den Bundestag wirft eine grundsätzliche Frage auf: Inwieweit dürfen persönliche und wirtschaftliche Interessen die politische Agenda eines Kandidaten bestimmen? Während Ansay's unternehmerischer Hintergrund ihm bei der Lösung von Verwaltungsproblemen mittels Technologie durchaus Vorteile verschaffen könnte, müssen Wähler kritisch prüfen, ob seine Vorschläge der Allgemeinheit dienen oder primär seinen geschäftlichen Interessen. Die Einführung einer „Staats-KI“ und einer „Volks-App“ könnte zwar theoretisch die Effizienz steigern, doch ohne klare Regulierungen und Transparenz besteht die Gefahr, dass solche Innovationen missbraucht werden könnten. Sein Eintritt in die Politik sollte daher nicht nur als Möglichkeit gesehen werden, neue Technologien zu fördern, sondern auch als Testfall dafür, wie Deutschland seine politischen und ethischen Standards in Zeiten des rasanten technologischen Wandels aufrechterhalten kann.

 

Entbudgetierung hausärztlicher Leistungen: Durchbruch im Endspurt der Legislaturperiode

SPD, Grüne und FDP haben sich auf eine lang diskutierte Reform in der ambulanten Versorgung geeinigt: die Aufhebung der Budgetobergrenzen für hausärztliche Leistungen. Diese Entbudgetierung soll sicherstellen, dass künftig jede erbrachte hausärztliche Leistung vollständig vergütet wird. Die Maßnahme könnte noch in der laufenden Legislaturperiode beschlossen werden, wie Gesundheitspolitiker der drei Parteien am Montag bekannt gaben.

Die Einigung wird als großer Fortschritt für die ambulante Versorgung in Deutschland angesehen, besonders vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels. „Damit stabilisieren wir einen zentralen Versorgungsbereich“, erklärten Maria Klein-Schmeink und Armin Grau von den Grünen. Auch die FDP, die sich seit Jahren für eine Entbudgetierung eingesetzt hatte, begrüßte den Durchbruch. Christine Aschenberg-Dugnus, gesundheitspolitische Sprecherin der FDP, betonte, dass die vollständige Vergütung hausärztlicher Leistungen die ambulante Versorgung und damit das Rückgrat des Gesundheitssystems stärken werde.

Neben der Entbudgetierung plant die ehemalige Ampel-Koalition weitere Maßnahmen. So sollen bürokratische Hürden bei der Hilfsmittelversorgung für Menschen mit Behinderungen reduziert werden. Zudem ist vorgesehen, dass die gesetzliche Krankenversicherung künftig die Kosten für Notfallkontrazeptiva für Frauen, die Opfer sexueller Gewalt wurden, ohne Altersbeschränkung übernimmt.

Trotz der Einigung in diesen Punkten bedauerten Vertreterinnen und Vertreter der Grünen und SPD, dass andere zentrale Reformen wie die Entbürokratisierung, die Notfallversorgung und die Digitalisierung nicht weiterverfolgt werden konnten.

Die Ärzteschaft reagierte positiv, wenngleich die Forderung nach einer weitergehenden Reform laut wurde. Der Spitzenverband Fachärztinnen und Fachärzte Deutschlands (SpiFa) kritisierte, dass die Entbudgetierung allein nicht ausreiche. „Ohne eine Aufhebung aller Budgets für Vertragsärzte werden lange Wartezeiten auf fachärztliche Diagnosen und Behandlungen nicht reduziert“, erklärte SpiFa-Vorsitzender Dirk Heinrich.

Kritik kam jedoch von den Krankenkassen. Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen (vdek), bezeichnete die Entbudgetierung als „Wahlgeschenk“ und warnte vor den finanziellen Folgen. Laut vdek wird die Reform jährlich etwa 500 Millionen Euro kosten, was vor allem in städtischen Gebieten mit ohnehin guter Versorgung kaum einen Mehrwert bringe.

Trotz dieser Einwände gilt die Einigung als bedeutender politischer Erfolg, der den Stellenwert hausärztlicher Leistungen im deutschen Gesundheitssystem langfristig stärken könnte.

Die Entbudgetierung hausärztlicher Leistungen ist ein Meilenstein, der lange überfällig war. Hausärzte sind zentrale Akteure in der medizinischen Grundversorgung, und ihre Arbeit verdient eine faire Vergütung. Doch so sinnvoll dieser Schritt auch ist, bleibt die Reform unvollständig. Die Kritik der Fachärzte ist berechtigt: Ohne eine umfassende Entbudgetierung aller vertragsärztlichen Leistungen wird die grundlegende Problematik – lange Wartezeiten und Engpässe – nicht gelöst.

Besonders irritierend ist die Tatsache, dass diese Entscheidung mitten im Wahlkampf getroffen wurde, was die Frage nach der langfristigen Tragfähigkeit aufwirft. Die finanziellen Bedenken der Krankenkassen sind ernst zu nehmen. Die geschätzten 500 Millionen Euro pro Jahr könnten andernorts fehlen, vor allem in ländlichen Regionen, die von der Entbudgetierung kaum profitieren werden.

Dennoch zeigt die Einigung, dass parteiübergreifende Zusammenarbeit auch in schwierigen Zeiten möglich ist. Jetzt ist es an der nächsten Regierung, diese Reform weiterzudenken und nachhaltige Lösungen für die strukturellen Defizite im Gesundheitssystem zu entwickeln. Die Zeit der halben Schritte muss ein Ende haben.

 

Welle betrügerischer Trading-Plattformen: Eine Gefahr für unerfahrene Anleger

In jüngster Zeit hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) vor einer wachsenden Gefahr durch eine Vielzahl nicht autorisierter Trading-Plattformen gewarnt, die sich im Internet rasch verbreiten. Diese Plattformen, die oft durch ähnliche Webdesigns und Einstiegsphrasen gekennzeichnet sind, locken vor allem unerfahrene Anleger an und bringen diese um ihr hart verdientes Geld. Viele dieser Websites behaupten, legitime Dienstleistungen im Bereich der Finanz- und Wertpapiergeschäfte anzubieten, stehen jedoch in keinem legalen Rahmen, der ihre Aktivitäten reguliert.

Diese betrügerischen Plattformen nutzen ausgeklügelte Taktiken, um Vertrauen zu gewinnen, einschließlich gefälschter Bewertungen und gefälschter Zeugnisse von „zufriedenen“ Kunden. Einmal angelockt, werden die Anleger oft dazu verleitet, zunehmend größere Summen zu investieren, wobei die Versprechen auf hohe Renditen nie eingelöst werden. Wenn die Nutzer versuchen, ihr Geld abzuheben, werden sie mit hohen Gebühren konfrontiert, oder ihre Anfragen werden gänzlich ignoriert, was letztlich zum vollständigen Verlust der investierten Mittel führt.

Die BaFin hat in Reaktion darauf eine Liste dieser Plattformen veröffentlicht und aktualisiert diese regelmäßig, um potenzielle Investoren zu warnen und zu informieren. Zusätzlich arbeiten die Behörden mit internationalen Partnern zusammen, um die Betreiber solcher Seiten zu identifizieren und rechtliche Schritte einzuleiten. Die Konsumenten werden dazu aufgerufen, vor jeder Investition die Legitimität und den rechtlichen Status der Plattformen eingehend zu prüfen.

Die jüngste Flut von betrügerischen Online-Trading-Plattformen unterstreicht ein dringendes Bedürfnis nach strengeren Regulierungen und einer besseren Verbraucheraufklärung im digitalen Finanzmarkt. Diese Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf die dunklen Aspekte der Finanztechnologie, wo Innovation ohne entsprechende regulatorische Aufsicht zur Plattform für umfangreichen Betrug werden kann. Während das Internet eine demokratisierende Kraft in der Finanzwelt darstellt, die kleineren Anlegern den Zugang zu den Märkten erleichtert, hat es auch Tür und Tor für skrupellose Akteure geöffnet, die diese Technologien ausnutzen.

Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass Aufsichtsbehörden wie die BaFin ihre Überwachung und Durchsetzung verstärken, um solche betrügerischen Aktivitäten zu unterbinden. Gleichzeitig muss ein stärkeres Bewusstsein und Bildung bei den Verbrauchern gefördert werden, um sie über die Risiken des Online-Tradings aufzuklären. Langfristig ist eine internationale Kooperation erforderlich, um die grenzüberschreitende Natur des Internets und die globalen Operationen der Betrugsnetzwerke effektiv zu bekämpfen. Nur durch eine solche umfassende Strategie können wir hoffen, das Vertrauen in die digitale Finanzlandschaft zu stärken und die Anleger zu schützen.

 

Rückgang der Aktionärszahlen: Was bedeutet das für die Altersvorsorge in Deutschland?

Die Zahl der Aktionäre in Deutschland ist zum zweiten Mal in Folge gesunken. Nach Angaben des Deutschen Aktieninstituts (DAI) waren im Jahr 2024 nur noch rund 11,6 Millionen Menschen direkt oder indirekt in Aktien investiert, ein Rückgang von etwa 300.000 gegenüber dem Vorjahr. Dieser Trend überrascht, da Aktien aufgrund niedriger Zinsen und einer gestiegenen Inflation weiterhin als zentrale Säule der Altersvorsorge gelten.

Experten führen den Rückgang vor allem auf die Unsicherheiten an den Finanzmärkten zurück. Die geopolitischen Spannungen und die anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen haben viele Kleinanleger offenbar dazu bewegt, ihre Investitionen in Aktien zu reduzieren. Gleichzeitig scheinen hohe Lebenshaltungskosten die Sparfähigkeit vieler Menschen weiter einzuschränken, was langfristige Anlageentscheidungen erschwert.

Trotz des Rückgangs bewerten Experten die Situation differenziert. „Die Zahl der Aktionäre bleibt insgesamt auf einem hohen Niveau, verglichen mit den vergangenen Jahrzehnten“, betont ein Sprecher des DAI. Der langfristige Trend zur Beteiligung an Kapitalmärkten sei ungebrochen, auch wenn zwischenzeitliche Rückschläge auftreten könnten.

Analysten sehen auch positive Entwicklungen: Gerade unter jungen Menschen nimmt das Interesse an ETFs und nachhaltigen Investments zu. Diese Gruppen, so die Hoffnung, könnten langfristig die Zahl der Aktionäre stabilisieren oder sogar wieder erhöhen. Allerdings bleibt die Frage, ob Deutschland den Anschluss an Länder wie die USA oder Schweden halten kann, in denen die Aktienkultur deutlich ausgeprägter ist.

Die Bundesregierung sieht weiterhin Handlungsbedarf. Wirtschaftsminister Robert Habeck betonte jüngst, dass es mehr Aufklärung und Anreize brauche, um die Aktienkultur in Deutschland zu stärken. In der Diskussion steht auch die Einführung eines staatlich geförderten Aktienfondsmodells, um die private Altersvorsorge breiter aufzustellen. Kritiker warnen jedoch, dass solche Modelle vor allem von einer stabilen Wirtschaftspolitik und Vertrauen in die Märkte abhängen.

Der erneute Rückgang der Aktionärszahlen ist ein Warnsignal für die deutsche Altersvorsorge. Aktien sind eine der wenigen Anlageformen, die langfristig inflationsgeschützte Renditen ermöglichen. Wenn sich immer weniger Menschen an den Kapitalmärkten beteiligen, droht eine Verschärfung der Rentenlücke, die ohnehin schon viele Deutsche betrifft.

Die Ursachen sind vielfältig. Während wirtschaftliche Unsicherheiten zweifellos eine Rolle spielen, zeigt sich auch ein kulturelles Problem: In Deutschland wird das Thema Aktienanlage oft mit Spekulation und Risiko gleichgesetzt, anstatt es als langfristige Möglichkeit zur Vermögensbildung zu verstehen. Diese Wahrnehmung zu verändern, erfordert eine stärkere finanzielle Bildung, die bereits in Schulen beginnen sollte.

Gleichzeitig muss die Politik den Zugang zu Kapitalmärkten erleichtern. Steuerliche Anreize und transparente, kostengünstige Modelle könnten mehr Menschen ermutigen, in Aktien zu investieren. Besonders wichtig ist dabei, das Vertrauen in die Märkte zu stärken, was nur durch eine stabile und berechenbare Wirtschaftspolitik erreicht werden kann.

Die aktuelle Entwicklung zeigt aber auch Chancen: Das wachsende Interesse junger Menschen an nachhaltigen und diversifizierten Investments könnte die Basis für eine neue Aktienkultur bilden. Entscheidend wird sein, diesen Trend durch gezielte Maßnahmen zu unterstützen und für eine breitere Akzeptanz in der Gesellschaft zu sorgen. Nur so kann Aktienbesitz ein fester Bestandteil der Altersvorsorge für alle Bevölkerungsschichten werden.

 

Steuerfreiheit für Aktien und ETFs: Politischer Vorstoß sorgt für Diskussionen

In Deutschland wird seit Jahren über die steuerliche Behandlung von Kapitalerträgen diskutiert. Ein neuer Vorschlag aus der Politik hat nun für Aufsehen gesorgt: Aktien und ETFs könnten künftig steuerfrei gestellt werden. Dieser Vorstoß, der von Teilen der Regierungskoalition unterstützt wird, zielt darauf ab, die Attraktivität des Kapitalmarktes zu erhöhen und die private Altersvorsorge zu stärken.

Insbesondere die sogenannte Abgeltungssteuer, die seit 2009 auf Kapitalerträge wie Dividenden und Kursgewinne erhoben wird, steht im Fokus der Reformpläne. Die Abgeltungssteuer beträgt derzeit pauschal 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer. Kritiker monieren, dass diese Steuer die Anreize zur langfristigen Geldanlage mindert und gerade in Zeiten von Inflation und Rentenlücken kontraproduktiv ist.

Befürworter der Steuerfreiheit argumentieren, dass eine Abschaffung der Abgeltungssteuer zu mehr Investitionen in den deutschen Kapitalmarkt führen könnte. "Eine steuerfreie Behandlung von Aktien und ETFs würde Deutschland als Finanzstandort attraktiver machen und den Bürgerinnen und Bürgern helfen, Vermögen aufzubauen," heißt es in einer Stellungnahme eines Bundestagsabgeordneten.

Doch es gibt auch Gegenwind: Oppositionsparteien und einige Finanzexperten befürchten, dass ein solcher Schritt vor allem Besserverdienern zugutekäme, während einkommensschwächere Haushalte kaum profitieren würden. Zudem könnte die Steuerfreiheit Einnahmeverluste für den Staat bedeuten, die an anderer Stelle ausgeglichen werden müssten.

Die Diskussion um die Steuerfreiheit von Aktien und ETFs ist längst nicht neu, doch der aktuelle Vorstoß könnte durch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den Handlungsdruck der Politik an Dynamik gewinnen. Noch ist unklar, ob und in welcher Form die Reformpläne umgesetzt werden. Fest steht jedoch, dass ein solcher Schritt erhebliche Auswirkungen auf die deutsche Finanzlandschaft hätte.

Die Idee, Aktien und ETFs von der Steuer zu befreien, ist zweifellos attraktiv – aber auch kontrovers. Auf den ersten Blick scheint es eine Win-win-Situation zu sein: Anleger könnten von einer besseren Rendite profitieren, während der Finanzmarkt durch zusätzliche Investitionen gestärkt würde. Doch wie bei jeder Steuererleichterung stellt sich die Frage: Wer zahlt am Ende die Rechnung?

Ein häufiger Kritikpunkt ist die Verteilungswirkung. Während einkommensstarke Anleger, die bereits ein größeres Vermögen in Aktien und ETFs halten, deutlich profitieren würden, bleibt für Kleinanleger der Mehrwert überschaubar. Die langfristige Stärkung der privaten Altersvorsorge darf jedoch nicht allein von der Steuerpolitik abhängen. Wichtiger wären finanzielle Bildung und Anreize, die breite Bevölkerungsschichten erreichen.

Zudem steht der Staat vor der Herausforderung, mögliche Steuerausfälle zu kompensieren. Ohne eine Gegenfinanzierung könnten wichtige Investitionen in Bildung, Infrastruktur oder Soziales gefährdet sein. Die Diskussion über die Steuerfreiheit darf deshalb nicht isoliert betrachtet werden, sondern muss in einen größeren finanzpolitischen Kontext eingebettet werden.

Die Steuerfreiheit von Aktien und ETFs ist eine interessante Idee, aber sie darf nicht überstürzt umgesetzt werden. Ein ausgewogener Ansatz, der sowohl die Förderung des Kapitalmarktes als auch die gesellschaftliche Gerechtigkeit berücksichtigt, wäre der bessere Weg.

 

Innovative Grippeimpfungen in Apotheken: Ein Fortschritt für die öffentliche Gesundheit

In den Jahren 2020 bis 2023 erlebte Deutschland eine signifikante Entwicklung im Gesundheitssektor durch die Einführung von Grippeimpfungen in Apotheken. Diese Modellprojekte, die in acht Bundesländern umgesetzt wurden, haben eine beachtliche Datenmenge und Erkenntnisse geliefert, die nun wissenschaftlich ausgewertet und im Fachjournal "Vaccine" publiziert wurden. Die Untersuchung, geleitet von Dr. Thorsten Lehr, Pharmazieprofessor an der Universität des Saarlands, offenbarte nicht nur die hohe Akzeptanz und Zufriedenheit unter den Geimpften, sondern auch den positiven Effekt auf die Impfquoten in der Bevölkerung.

Die Daten zeigen, dass insgesamt 11.571 anonyme, zweiteilige Fragebögen analysiert wurden, die detaillierte Informationen zum Impfprozess und zur Patientenwahrnehmung enthalten. Mit einer deutlichen Mehrheit von 93,9 Prozent würden sich die Teilnehmer erneut in der Apotheke impfen lassen, was die Zufriedenheit mit der Dienstleistung unterstreicht. Ein weiteres Schlüsselergebnis ist, dass 44 Prozent der Befragten angaben, sich ohne das Angebot in Apotheken nicht gegen Grippe impfen lassen zu wollen. Besonders Erstimpflinge zeigten mit 65 Prozent eine hohe Bereitschaft, dieses Angebot zu nutzen.

Die Studie hebt hervor, dass durch die Nutzung der Apotheken als Impforte der Zugang zur Grippeimpfung erheblich erleichtert wurde. Die wichtigsten Gründe für die Wahl der Apotheke waren der einfache Zugang, das Fehlen von Wartezeiten und das Vertrauen in die fachliche Kompetenz der Apotheker. Die durchschnittliche Dauer eines Impfvorgangs konnte durch Erfahrung und bessere Planung von 15 auf 11 Minuten reduziert werden.

Trotz anfänglicher Bedenken einiger Ärzteverbände bezüglich der Sicherheit und Kompetenz der Apotheker bestätigen die Ergebnisse die hohe Sicherheitsstandard. Nur neun akute Nebenwirkungen wurden dokumentiert, was lediglich 0,08 Prozent entspricht und keine notärztliche Intervention erforderte.

Die Ergebnisse der Modellprojekte zur Grippeimpfung in Apotheken stellen einen bedeutenden Fortschritt für das Gesundheitssystem in Deutschland dar. Sie bestätigen nicht nur die praktische Machbarkeit und Sicherheit dieses Ansatzes, sondern zeigen auch dessen Potenzial auf, die allgemeinen Impfquoten signifikant zu erhöhen. Diese positiven Entwicklungen sollten als Basis dienen, um das Angebot auf weitere Impfungen auszuweiten und so die öffentliche Gesundheit weiter zu stärken. Die Apotheken haben bewiesen, dass sie eine zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung spielen können, insbesondere in Zeiten, in denen der Zugang zu medizinischen Leistungen entscheidend ist. Es bleibt zu hoffen, dass die positiven Ergebnisse dieser Projekte eine dauerhafte Integration und Erweiterung der Impfdienstleistungen in Apotheken fördern werden.

 

Bayerns Initiative für eine resiliente Gesundheitspolitik: Die CSU stellt die „Bayern-Agenda“ vor

Kurz vor der Bundestagswahl hat die CSU einen eigenständigen Wahlkampfakzent gesetzt: Mit der Präsentation ihrer „Bayern-Agenda“ bringt die Partei neue Vorschläge in die politische Diskussion, die besonders auf die Bedürfnisse Bayerns zugeschnitten sind. Der Vorstoß unterscheidet sich in mehreren Punkten vom gemeinsamen Wahlprogramm mit der CDU, das bereits im Dezember vorgelegt wurde, und betont die Notwendigkeit eines tiefgreifenden politischen und gesellschaftlichen Wandels in Deutschland.

Die Agenda, die in einem 13-seitigen Dokument festgehalten ist, widmet der Gesundheits- und Pflegepolitik besondere Aufmerksamkeit. Ein Kernpunkt des Programms ist der Aufbau einer staatlichen Notfallreserve für Medikamente, eine Maßnahme, die in Zeiten globaler Lieferkettenprobleme und einer Pandemie als zunehmend wichtig erachtet wird. Die CSU argumentiert, dass eine sichere und kontinuierliche Arzneimittelversorgung nicht von geopolitischen Unsicherheiten abhängig sein dürfe und fordert eine Rückverlagerung der Medikamentenproduktion nach Europa.

Neben der Arzneimittelsicherheit spricht sich die Partei für den Erhalt der Präsenzapotheken aus, um die flächendeckende Versorgung zu sichern. Dies, so die CSU, stärkt nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern garantiert auch den Zugang zu pharmazeutischer Beratung und Unterstützung im ländlichen Raum.

Die Agenda setzt ebenfalls einen starken Akzent auf die Reform der Krankenhauslandschaft und die Pflege. Die CSU plädiert für Reformen, die nur in enger Abstimmung mit den Bundesländern realisiert werden sollten, und betont die Bedeutung von mehr Planbarkeit und besseren Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal. Ziel ist es, den Beruf attraktiver zu machen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Prävention. Die CSU will das betriebliche Gesundheitsmanagement ausbauen und regelmäßige Screenings fördern, um Krankheiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Zudem macht die Partei ihre Position klar gegen das aktuelle Cannabis-Gesetz, welches sie als zu liberal und riskant ansieht und dessen Abschaffung sie fordert.

Trotz der Vielzahl an Vorschlägen bleibt die Finanzierung der geplanten Maßnahmen unklar. Die CSU spricht sich für ein Modell aus, das auf einer Mischfinanzierung beruht, legt jedoch keine konkreten Finanzierungspläne vor. Dies wirft Fragen hinsichtlich der Umsetzbarkeit und der Nachhaltigkeit der Initiativen auf.

Die „Bayern-Agenda“ der CSU markiert einen interessanten Punkt in der politischen Landschaft Deutschlands, besonders im Hinblick auf die bevorstehende Bundestagswahl. Mit ihrem spezifischen Fokus auf die Stärkung der lokalen Gesundheitsinfrastruktur und einer eigenständigen Positionierung gegenüber dem gemeinsamen Wahlprogramm mit der CDU zeigt die CSU, dass regionale Themen und spezifische Anliegen eine zunehmend wichtige Rolle in der nationalen Politik spielen.

Jedoch stellt die Vagheit in der Finanzierung dieser ambitionierten Pläne eine signifikante Hürde dar. Während die Zielsetzungen in der Gesundheitsversorgung und Pflege, die Notfallreserven für Medikamente, und die Stärkung lokaler Apotheken auf breite Zustimmung stoßen könnten, bleiben die praktischen Aspekte der Umsetzung dieser Ziele unklar. Dies könnte bei den Wählern Skepsis hervorrufen, die sich konkrete Lösungen und transparente Pläne wünschen.

Es bleibt abzuwarten, wie die Wählerschaft auf diese Agenda reagiert und ob die CSU mit ihren spezifischen, auf Bayern zugeschnittenen Themen, genug Überzeugungsarbeit leisten kann, um ihre politischen Ziele zu verwirklichen. In jedem Fall ist die „Bayern-Agenda“ ein Beleg dafür, dass in der Politik oft der lokale Kontext entscheidend ist und dass die Parteien gut daran tun, die spezifischen Bedürfnisse ihrer Wählerschaft nicht aus den Augen zu verlieren.

 

Komplexe Wirkung: Die Doppelseitigkeit der GLP-1-Rezeptoragonisten in der modernen Medizin

Die jüngsten Forschungsergebnisse zu GLP-1-Rezeptoragonisten, bekannt durch Medikamente wie Semaglutid und Liraglutid, werfen Licht auf deren vielschichtige Rolle in der medizinischen Behandlung von Typ-2-Diabetes sowie deren Potenzial zur Gewichtsreduktion. Eine umfangreiche Studie aus den Vereinigten Staaten, die auf der Auswertung von Patientenakten von über 2,4 Millionen US-Veteranen basiert, bietet neue Einblicke in das breite Spektrum an gesundheitlichen Auswirkungen dieser Wirkstoffklasse.

Die Studie, veröffentlicht in "Nature Medicine" und geleitet von Dr. Ziyad Al-Aly von der Washington University in St. Louis, bestätigt nicht nur die bereits bekannten Vorteile wie Senkung des Blutzuckerspiegels und Förderung des Gewichtsverlusts, sondern auch eine Reihe von präventiven Effekten gegenüber schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen. Dazu zählen reduzierte Risiken für Herzinfarkte, Schlaganfälle und verschiedene Formen von Demenz. Interessanterweise deutet die Forschung darauf hin, dass GLP-1-Rezeptoragonisten auch positive Auswirkungen auf Suchterkrankungen und einige psychiatrische Störungen haben könnten, was auf ihre entzündungshemmenden Eigenschaften und ihre Rolle in der Regulation neuronaler Belohnungspfade zurückgeführt wird.

Jedoch sind diese Medikamente nicht frei von Risiken. Die Studie hebt hervor, dass die Behandlung mit GLP-1-Rezeptoragonisten auch zu einer Reihe von Nebenwirkungen führen kann, darunter gastrointestinale Probleme, Gelenkentzündungen und potenzielle Komplikationen bei der Nieren- und Pankreasfunktion. Diese Erkenntnisse rufen nach einer vorsichtigen Abwägung in der klinischen Praxis, besonders wenn es um die Langzeitanwendung geht.

Die Forschungsergebnisse betonen zudem die Bedeutung einer individualisierten Medizin, die das breite Spektrum an Wirkungen dieser Medikamente berücksichtigt und auf die spezifischen Bedürfnisse der Patienten eingeht. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Überwachung und Anpassung der Behandlungspläne, insbesondere bei Patienten, die ein höheres Risiko für die genannten Nebenwirkungen aufweisen.

Die neue Studie über GLP-1-Rezeptoragonisten illustriert ein grundlegendes Dilemma der modernen Medizin: Wie balancieren wir die potenziellen Vorteile einer Behandlung gegen ihre möglichen Risiken? Während die Forschungsergebnisse die beeindruckende Wirksamkeit dieser Medikamentenklasse in der Prävention und Behandlung von chronischen Krankheiten bestätigen, werfen sie auch ein Licht auf die unerwünschten Nebenwirkungen, die nicht ignoriert werden dürfen. Diese Dualität erfordert eine fundierte klinische Urteilsfähigkeit und eine individuelle Patientenbetreuung, die über das übliche Maß hinausgeht. Es bleibt abzuwarten, wie diese Medikamente in Zukunft eingesetzt werden, insbesondere in Bezug auf ihre Langzeitwirkungen und die ethischen Überlegungen ihrer Anwendung. Die fortgesetzte Forschung und Diskussion um GLP-1-Rezeptoragonisten ist daher nicht nur wünschenswert, sondern unerlässlich, um die Sicherheit und Effektivität der Behandlung zu gewährleisten und letztlich das Wohl der Patienten zu sichern.

 

SCORPIO: Durchbruch in der KI-gestützten Vorhersage von Immuntherapie-Erfolgen bei Krebs

Die medizinische Forschung und Praxis stehen möglicherweise vor einer Revolution, getrieben durch den jüngsten Fortschritt in der künstlichen Intelligenz – das Tool SCORPIO, ein Algorithmus basierend auf maschinellem Lernen, verspricht eine erhebliche Verbesserung in der Vorhersage des Erfolgs von Immuncheckpoint-Inhibitoren. Diese Medikamente, darunter Ipilimumab, Pembrolizumab und Atelizumab, spielen eine zentrale Rolle in der Behandlung schwerer Krebserkrankungen wie Lungenkarzinom, Melanom und Brustkrebs. Sie aktivieren das Immunsystem, um Krebszellen effektiv zu bekämpfen, allerdings mit variierenden Erfolgsraten und zum Teil schwerwiegenden Nebenwirkungen bei einem Teil der Patienten.

Die herkömmliche Herangehensweise erfordert invasive biopsische Verfahren, um Biomarker wie PD-L1 oder die Tumormutationslast zu analysieren, was nicht nur risikobehaftet, sondern auch belastend für die Patienten ist. SCORPIO hingegen verwendet eine Kombination aus leicht zugänglichen klinischen Daten, wie Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index und Blutwerten, um eine fundierte Prognose zu stellen, ohne dass eine Gewebeentnahme nötig ist.

Die Entwicklung von SCORPIO erfolgte am Sloan Kettering Cancer Center in New York, wo der Algorithmus mit Daten von über 1600 Patienten mit 17 verschiedenen Krebsarten trainiert wurde. Die Ergebnisse einer breit angelegten Validierung, die Daten von weiteren Patienten aus dem Mount Sinai Health System und Phase-III-Studien umfasste, wurden kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift "Nature Medicine" veröffentlicht. SCORPIO erreichte dabei beeindruckende Vorhersagewerte für das Gesamtüberleben der Patienten – signifikant besser als die traditionellen Methoden.

Diese Technologie könnte die Landschaft der Onkologie verändern, indem sie genauere und individuellere Behandlungsansätze ermöglicht und gleichzeitig die physische Belastung für die Patienten minimiert. Der nächste Schritt in der Entwicklung von SCORPIO wird die Schaffung einer benutzerfreundlichen Schnittstelle sein, um die Technologie nahtlos in den klinischen Alltag zu integrieren.

Der Fortschritt, den SCORPIO darstellt, ist nicht nur ein technologischer, sondern auch ein paradigmatischer Wandel in der Behandlung von Krebs. Die Fähigkeit, die Erfolgsaussichten einer Therapie genauer vorherzusagen, könnte die Grundlage der onkologischen Praxis tiefgreifend verändern. Indem Ärzte diejenigen Patienten identifizieren, die am wahrscheinlichsten von bestimmten Therapien profitieren, lassen sich nicht nur die Erfolgsraten der Behandlungen erhöhen, sondern auch unnötige Nebenwirkungen und Kosten vermeiden.

Zudem betont der Erfolg von SCORPIO die wachsende Bedeutung von künstlicher Intelligenz in der Medizin. Diese Technologien bieten das Potenzial, die Medizin zu einer genaueren Wissenschaft zu machen, in der Entscheidungen auf einer umfassenden Analyse von Big Data basieren, statt nur auf einzelnen Biomarkern. Es ist eine Entwicklung, die letztlich zur Verbesserung der Patientenversorgung führt, indem sie personalisierte Medizin zugänglicher und wirksamer macht.

Dennoch müssen wir vorsichtig sein und dürfen die potenziellen Risiken und ethischen Fragen nicht aus den Augen verlieren. Datenschutz, die Sicherheit von Patienteninformationen und die mögliche Fehleranfälligkeit von Algorithmen sind Aspekte, die in der weiteren Entwicklung und Anwendung von SCORPIO berücksichtigt werden müssen. Letztendlich wird der wahre Test für SCORPIO in seiner Fähigkeit liegen, diese vielversprechenden Ergebnisse in die breite klinische Praxis zu übertragen und die Lebensqualität von Krebspatienten weltweit nachhaltig zu verbessern.

 

Neue Ära in der Onkologie: Therapeutische Krebsimpfstoffe vor der Zulassung

Die Entwicklung therapeutischer Krebsimpfstoffe könnte bald einen entscheidenden Fortschritt in der Behandlung von Krebserkrankungen markieren. Diese neuen Vakzinen zielen darauf ab, das Immunsystem der Patienten direkt gegen Krebszellen zu mobilisieren, indem spezifische Antigene, die auf Tumorzellen präsentiert werden, genutzt werden, um eine Immunantwort zu stimulieren.

Trotz der Erfolge von Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICI), die in der Lage sind, das Immunsystem gegen Tumorzellen zu aktivieren, gibt es eine bedeutende Anzahl von Patienten, die auf diese Behandlungen nicht ansprechen. Die Forschung hat sich daher darauf konzentriert, das Potenzial von Krebsimpfstoffen zu erkunden, die eine spezifischere und breiter anwendbare Therapieoption bieten könnten.

Ein innovatives Forschungsprojekt an der Universität Tübingen hat einen Ansatz entwickelt, bei dem Immunpeptide, die tatsächlich auf der Oberfläche von Tumorzellen präsentiert werden, isoliert und analysiert werden. Dieser Prozess, bekannt als Immunpräzipitation, ermöglicht es, gezieltere und individuellere Impfstoffe zu entwickeln, die auf die einzigartigen Eigenschaften der Tumoren eines jeden Patienten abgestimmt sind.

Die klinische Erprobung dieser Impfstoffe ist bereits im Gange, und die Ergebnisse sind vielversprechend. Diese Forschung könnte zu einer wichtigen Erweiterung der bestehenden Therapieoptionen führen, wobei die ersten Zulassungen von therapeutischen Krebsimpfstoffen bis 2026 erwartet werden.

Die Entwicklung therapeutischer Krebsimpfstoffe steht beispielhaft für die kontinuierliche Evolution der Onkologie und stellt einen potenziellen Fortschritt in der personalisierten Medizin dar. Diese neuen Therapien bieten möglicherweise eine gezieltere Behandlungsmöglichkeit, die das Immunsystem der Patienten nutzt, um Krebszellen effektiver zu bekämpfen. Doch diese Fortschritte werfen auch wichtige Fragen auf.

Die Herausforderungen bei der Implementierung solcher Impfstoffe sind nicht zu unterschätzen. Neben den wissenschaftlichen und technologischen Hürden müssen auch ethische, ökonomische und logistische Aspekte berücksichtigt werden. Der Zugang zu diesen Therapien, die Kosten und die Gerechtigkeit ihrer Verteilung sind kritische Punkte, die in den kommenden Diskussionen eine zentrale Rolle spielen werden.

Es ist entscheidend, dass die Einführung neuer medizinischer Technologien von einer sorgfältigen Überlegung begleitet wird, wie diese in die bestehenden Gesundheitssysteme integriert werden können, ohne bestehende Ungleichheiten zu verschärfen. Die Zukunft der Krebsbehandlung sieht vielversprechend aus, doch der Weg dorthin erfordert eine umfassende Abwägung aller beteiligten Faktoren.

 

Ernährung und Krebsprävention: Fakten und Mythen entschlüsselt

Die Debatte über die Rolle der Ernährung in der Krebsprävention ist komplex und von wissenschaftlichen Studien geprägt, die sowohl Aufschluss geben als auch Raum für Interpretationen lassen. Auf dem kürzlich in Schladming abgehaltenen Pharmacon Fortbildungskongress, brachte Dr. Jann Arends, ein Experte vom Universitätsklinikum Freiburg, Licht ins Dunkel der präventiven Ernährungsstrategien gegen Krebs.

Laut Arends gibt es keine spezifische Diät, die Krebs per se verhindern kann. Vielmehr betont er die Bedeutung eines gesunden Körpergewichts. Studien zeigen, dass starkes Übergewicht mit einer erhöhten Rate an Krebssterblichkeit korreliert. Ein gesundes Gewicht zu halten, könnte demnach ein Schlüsselaspekt in der Krebsprävention sein. Der World Cancer Research Fund unterstützt diese Ansicht und empfiehlt zusätzlich körperliche Aktivität und einen reduzierten Konsum von rotem Fleisch, um das Risiko bestimmter Krebsarten zu minimieren.

Ein weiteres häufig diskutiertes Thema ist der Konsum von Obst und Gemüse. Obwohl diese als Bestandteile einer gesunden Ernährung unumstritten sind, ist ihr direkter Nutzen für die Krebsprävention in großen Studien nicht eindeutig nachweisbar. Ebenso wird die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln zur Krebsvorbeugung kritisch gesehen. Der Nutzen solcher Supplemente, darunter Selen und Vitamine wie A, C und E, ist wissenschaftlich nicht belegt und könnte in bestimmten Fällen mehr Schaden als Nutzen bringen, etwa bei Rauchern durch die Einnahme von Betacarotin.

Für Patienten, die bereits an Krebs erkrankt sind, ist die Vermeidung von Mangelernährung kritisch. Arends betont die Wichtigkeit einer ausreichenden Energie- und Eiweißzufuhr. Mangelernährung kann hier die Prognose verschlechtern und ist häufig mit einem niedrigen Body-Mass-Index und einem höheren Gewichtsverlust verbunden, was die Überlebenszeit signifikant verkürzen kann.

Pharmakologische Ansätze zur Behandlung der Kachexie, einer Form der Mangelernährung bei Krebs, sind in Entwicklung, aber derzeit sind die Optionen limitiert. In Japan ist beispielsweise Anamorelin, ein Ghrelin-Analogon, zur Behandlung zugelassen und zeigt positive Effekte auf Appetit und Körpergewicht. In weiteren Studien werden Medikamente wie das Neuroleptikum Olanzapin und antiinflammatorische Substanzen getestet, um deren potenziellen Nutzen in der Unterstützung von Krebspatienten zu evaluieren.

Die Diskussion um Ernährung als Präventionsmaßnahme gegen Krebs verdeutlicht, wie essenziell fundierte wissenschaftliche Forschung für effektive Gesundheitsempfehlungen ist. Während die Verbindung zwischen Übergewicht und erhöhtem Krebsrisiko gut dokumentiert ist, bleibt die Rolle spezifischer Nahrungsmittel und Supplemente in der Prävention komplex und oft missverstanden. Es ist entscheidend, dass zukünftige Empfehlungen auf soliden, wissenschaftlich fundierten Daten basieren und nicht durch die oft irreführende Berichterstattung über einzelne Studien verzerrt werden. Nur so können wir hoffen, effektive Strategien zur Krebsprävention zu entwickeln, die auf realen Beweisen und nicht auf Mythen basieren.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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