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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
In einer Zeit tiefgreifender Veränderungen im Gesundheitswesen stehen Apotheken an vorderster Front, um den Zugang zu Impfungen zu erweitern und die Gesundheitsversorgung zu entlasten. Doch diese erweiterten Kompetenzen bringen auch neue Herausforderungen mit sich, von rechtlichen Bedenken bis hin zu finanziellen und organisatorischen Hürden. In Island wird die Situation noch verschärft, da ein Fachkräftemangel dazu führt, dass ungelerntes Personal in Apotheken eingesetzt wird, was ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Qualität der Versorgung aufwirft. Gleichzeitig steht die Einführung der elektronischen Patientenakte in Deutschland kurz bevor, begleitet von erheblichen Sicherheitsbedenken, die von Experten wie dem Chaos Computer Club hervorgehoben werden. In Hessen führt ein unerwarteter Wechsel in der Kammerpräsidentschaft zu Spannungen, während Nordrhein-Westfalen durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Regierung und Apothekerkammern versucht, zukunftsorientierte Strategien zur Stärkung der lokalen Apotheken zu entwickeln. In Sachsen hingegen wird dringend ein Soforthilfeprogramm gefordert, um dem Rückgang der Apotheken entgegenzuwirken. All diese Entwicklungen zeigen, wie Apotheken zunehmend eine Schlüsselrolle in der Bewältigung der Herausforderungen im Gesundheitswesen spielen, von der Sicherstellung der Arzneimittelversorgung bis hin zur Anpassung an digitale Innovationen.
Erweiterte Impfkompetenzen: Apotheken zwischen Chancen und Herausforderungen
Mit der Erweiterung ihrer Impfkompetenzen übernehmen Apotheken eine immer zentralere Rolle in der Gesundheitsversorgung. Die neuen Regelungen erlauben es Apotheken, neben Grippe- und COVID-19-Impfungen auch weitere Schutzimpfungen anzubieten. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Impfquote zu steigern, den Zugang zu Impfleistungen zu erleichtern und die ärztliche Versorgung zu entlasten. Doch während die erweiterten Kompetenzen die Bedeutung der Apotheken stärken, stehen Betreiber auch vor neuen rechtlichen, finanziellen und organisatorischen Herausforderungen.
Die Durchführung von Impfungen in Apotheken erfordert nicht nur eine umfassende Schulung der Mitarbeiter, sondern auch höchste Sorgfalt in der Anwendung und Dokumentation. Patienten müssen über Risiken und Nutzen aufgeklärt, Impfstoffe korrekt gelagert und alle relevanten Informationen präzise dokumentiert werden. Bereits kleine Fehler, etwa bei der Beratung oder der Verabreichung, können schwerwiegende rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Schadensersatzansprüche, die beispielsweise durch Impfreaktionen oder vermeintliche Fehlanwendungen entstehen, könnten ohne ausreichenden Versicherungsschutz existenzbedrohend für Apotheken werden.
Klassische Berufshaftpflichtversicherungen reichen oft nicht aus, um die spezifischen Risiken der neuen Aufgaben abzudecken. Apothekenbetreiber müssen daher ihre Policen anpassen, um Haftungsansprüche bei Impfkomplikationen oder anderen Schadensfällen abzusichern. Neben hohen Deckungssummen sind branchenspezifische Erweiterungen notwendig, die auf die besonderen Anforderungen des Apothekenalltags zugeschnitten sind.
Ein weiteres wachsendes Risiko ist die zunehmende Digitalisierung. Mit der Einführung digitaler Impfdokumentationen und der Verarbeitung sensibler Patientendaten erhöht sich die Gefahr von Cyberangriffen und Datenlecks. Solche Vorfälle können nicht nur finanzielle Verluste verursachen, sondern auch das Vertrauen der Patienten nachhaltig beeinträchtigen. Eine speziell auf Apotheken abgestimmte Cyberversicherung ist daher unverzichtbar, um diese Risiken effektiv zu minimieren.
Zusätzlich gewinnen All-Risk-Versicherungen an Bedeutung. Diese bieten Schutz bei unvorhergesehenen Ereignissen wie Naturkatastrophen, Betriebsunterbrechungen oder Einbrüchen. Für Apotheken, die auf kontinuierliche Betriebsfähigkeit angewiesen sind, ist eine solche Absicherung ein wesentlicher Bestandteil des Risikomanagements.
Regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen der bestehenden Versicherungen sind unverzichtbar, um alle potenziellen Risiken abzudecken. Die Zusammenarbeit mit spezialisierten Beratern hilft dabei, Deckungslücken zu identifizieren und maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln. Während die erweiterten Impfkompetenzen Apotheken neue Einnahmequellen eröffnen, erfordern sie auch eine vorausschauende Planung und ein umfassendes Risikomanagement.
Die neuen Impfkompetenzen stellen Apotheken vor eine doppelte Herausforderung: Einerseits bieten sie die Möglichkeit, ihre Bedeutung im Gesundheitssystem zu stärken und eine größere Verantwortung in der Prävention zu übernehmen. Andererseits bringen sie eine Vielzahl neuer Risiken mit sich, die ein gezieltes Risikomanagement und eine professionelle Absicherung erfordern.
Die rechtlichen und finanziellen Risiken, die mit der Durchführung von Impfungen verbunden sind, dürfen nicht unterschätzt werden. Eine klassische Berufshaftpflichtversicherung reicht in vielen Fällen nicht aus, um die gestiegenen Anforderungen abzudecken. Hohe Deckungssummen und individuelle Zusatzbausteine, die speziell auf Impfkomplikationen und andere Schadensszenarien ausgerichtet sind, sind essenziell. Ohne eine solche Absicherung könnten Apotheken im Schadensfall in ernsthafte wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten.
Ein weiterer Aspekt ist die zunehmende Abhängigkeit von digitalen Prozessen. Digitale Impfdokumentationen und der Umgang mit sensiblen Patientendaten bringen erhebliche Cyberrisiken mit sich. Ein Hackerangriff oder ein Datenleck könnte nicht nur finanzielle Verluste verursachen, sondern auch das Vertrauen der Patienten nachhaltig schädigen. Apotheken, die auf eine gezielte Cyberversicherung verzichten, setzen sich vermeidbaren Risiken aus und könnten im Ernstfall massive Schäden erleiden.
Darüber hinaus ist es unerlässlich, den Versicherungsschutz regelmäßig zu überprüfen und an aktuelle Gegebenheiten anzupassen. Gesetzliche Änderungen, wachsende Anforderungen und neue Aufgaben erfordern eine kontinuierliche Anpassung der Policen. Nur durch eine enge Zusammenarbeit mit spezialisierten Beratern können Apotheken sicherstellen, dass alle relevanten Risiken abgedeckt sind.
Die erweiterten Kompetenzen sind eine Chance, die Apotheken nutzen sollten. Sie ermöglichen nicht nur eine stärkere Verankerung im Gesundheitssystem, sondern bieten auch neue wirtschaftliche Potenziale. Doch diese Chance erfordert Weitsicht, die Bereitschaft zur Investition in Sicherheit und ein professionelles Risikomanagement. Nur Apotheken, die diese Herausforderungen aktiv angehen, können den gestiegenen Anforderungen gerecht werden und das Vertrauen ihrer Patienten langfristig sichern. Verantwortung und Absicherung gehen Hand in Hand – eine Erkenntnis, die für den Erfolg in der modernen Gesundheitsversorgung unverzichtbar ist.
Fachkräftemangel in Islands Apotheken: Ungelernte als Ersatz für PTA
Island steht vor einem Paradigmawechsel in der Apothekenlandschaft, der weitreichende Folgen für die Gesundheitsversorgung haben könnte. Angesichts eines dramatischen Fachkräftemangels hat das Land Sonderregelungen eingeführt, die es Apotheken erlauben, auf ungelerntes Personal zurückzugreifen, wenn weder approbierte Apotheker noch pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) verfügbar sind. Was zunächst wie eine pragmatische Lösung klingt, hat die Diskussion über die Qualität der Versorgung und die Bedeutung von Fachwissen neu entfacht.
Ländliche Regionen sind besonders stark betroffen. In der Kleinstadt Siglufjörður, im Norden des Landes, berichtet die Apothekerin Lisa Dombrowe über die Realität in vielen Apotheken: „Es gibt immer weniger PTA in den Apotheken. Die Inhaber greifen vermehrt auf ungelernte Kräfte zurück, weil es günstiger ist und weil die Fachkräfte einfach nicht vorhanden sind.“ Diese Regelung mag kurzfristig die Funktionsfähigkeit der Apotheken sicherstellen, sie wirft jedoch erhebliche Fragen auf, ob die Medikamentensicherheit und die Beratungskompetenz aufrechterhalten werden können.
Die Regierung verteidigt die Sonderregelung als notwendigen Schritt, um insbesondere in entlegenen Gebieten die Arzneimittelversorgung aufrechtzuerhalten. „Ohne diese Ausnahme wären viele Apotheken gezwungen zu schließen, was gravierende Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung hätte“, heißt es in einer Stellungnahme des Gesundheitsministeriums.
Gleichzeitig wächst die Kritik. Der Apothekerverband Islands warnt vor den langfristigen Konsequenzen der Regelung. „Wenn Apotheken den fachlichen Standard nicht halten können, ist das Vertrauen der Patienten in die Branche gefährdet“, erklärte ein Sprecher des Verbands. „Wir müssen eine Balance finden zwischen der Aufrechterhaltung des Betriebs und der Sicherstellung der Qualität.“
Ein weiteres Problem ist die Abwanderung von Fachkräften ins Ausland. PTA und Apotheker, die bessere Arbeitsbedingungen und höhere Gehälter suchen, entscheiden sich zunehmend gegen eine Tätigkeit in Island. Dies verstärkt den Mangel und setzt einen Teufelskreis in Gang: Je mehr ungelernte Kräfte eingestellt werden, desto weniger attraktiv wird der Beruf für qualifiziertes Personal.
Die Lösung könnte langfristig in einer Kombination aus verbesserten Ausbildungsprogrammen, staatlicher Unterstützung für Apotheken und der Förderung ländlicher Regionen liegen. Doch diese Ansätze erfordern Zeit und politische Willenskraft. Bis dahin bleibt die umstrittene Praxis der Beschäftigung ungelernter Arbeitskräfte ein notwendiges, aber gefährliches Provisorium.
Die Entscheidung Islands, ungelernte Kräfte in Apotheken zuzulassen, ist eine Reaktion auf einen akuten Notstand – aber sie könnte sich als gravierender Fehler erweisen. Fachkräftemangel ist ein globales Problem, doch der Umgang damit entscheidet darüber, ob eine Branche langfristig überlebt oder an Glaubwürdigkeit verliert.
Apotheken sind mehr als bloße Abgabestellen für Medikamente. Sie sind eine zentrale Säule der Gesundheitsversorgung, die Beratung, Sicherheit und Kompetenz bietet. Wenn diese Kernaufgaben durch mangelnde Qualifikation des Personals gefährdet werden, entsteht nicht nur ein Risiko für die Patienten, sondern auch für die gesamte Branche. Eine Apotheke ohne qualifizierte Fachkräfte ist wie ein Krankenhaus ohne Ärzte – die grundlegende Funktion wird untergraben.
Die Argumentation der isländischen Regierung, dass ohne die Sonderregelung Apotheken in ländlichen Regionen schließen müssten, ist nachvollziehbar. Doch dieser Ansatz gleicht einer Symptombehandlung, ohne die Ursachen zu adressieren. Die langfristigen Folgen könnten dramatisch sein: Qualitätsverluste, Vertrauensverlust bei den Patienten und eine weitere Abwanderung von Fachkräften.
Ein besonderes Augenmerk sollte auf die Position der PTA gelegt werden. Diese Berufsgruppe ist bereits in vielen Ländern unterbezahlt und mit schlechten Arbeitsbedingungen konfrontiert. In Island droht sie durch die Beschäftigung ungelernter Kräfte nahezu überflüssig zu werden. Dies setzt ein fatales Signal: Qualifikation wird nicht mehr honoriert, sondern durch Kosteneinsparungen ersetzt.
Die isländische Regierung sollte dringend darüber nachdenken, wie sie die Attraktivität des Berufsfelds erhöhen kann. Dazu gehören höhere Gehälter, bessere Arbeitsbedingungen und gezielte Fördermaßnahmen für ländliche Regionen. Auch internationale Kooperationen könnten helfen, Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben, um den akuten Bedarf zu decken.
Das Beispiel Island zeigt eindringlich, wie schwerwiegend die Folgen von Fachkräftemangel sein können. Es dient zugleich als Warnung für andere Länder, frühzeitig in die Ausbildung und Bindung von Fachkräften zu investieren. Die Sicherstellung der Qualität in der Gesundheitsversorgung darf nicht zu einem bloßen Kostenfaktor degradiert werden – sie ist eine Grundvoraussetzung für das Vertrauen und die Sicherheit der Bevölkerung.
Transparenz und Sicherheit gefordert: CCC stellt ePA vor Herausforderungen
Der deutschlandweite Rollout der elektronischen Patientenakte (ePA) steht unmittelbar bevor, doch er wird von erheblichen Sicherheitsbedenken begleitet. Der Chaos Computer Club (CCC) hat zusammen mit 28 weiteren Organisationen aus dem Gesundheitswesen und der Zivilgesellschaft in einem offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach dringende Bedenken geäußert. Die Experten des CCC, Bianca Kastl und Martin Tschirsich, haben auf dem 38. Chaos Communication Congress (38C3) signifikante Sicherheitsmängel der ePA aufgezeigt, die laut ihnen bisher nicht ausreichend adressiert wurden.
Die Kritik des CCC konzentriert sich auf mehrere technische und organisatorische Schwächen, die potenziell unbefugten Zugriff auf sensible Patientendaten aller gesetzlich Versicherten ermöglichen könnten. Diese Schwachstellen, so die Experten, sind den Verantwortlichen seit Jahren bekannt. Trotzdem fehle es an einer konsequenten und transparenten Behebung dieser Mängel. Der CCC fordert, dass unabhängige Sicherheitsforschende Zugang zu den technischen Details und Sicherheitsbewertungen erhalten, um eine objektive Bewertung der ePA vornehmen zu können.
Die Gruppe der Unterzeichner des offenen Briefes betont die Notwendigkeit einer gut funktionierenden digitalen Gesundheitsinfrastruktur in Deutschland und Europa. Sie sehen in der patientenorientierten ePA großes Potenzial, warnen jedoch vor einem vorschnellen Rollout ohne umfassende Sicherheitsüberprüfungen. Die Forderungen umfassen die Einrichtung von Testinstanzen, öffentliche Sicherheitsbewertungen und die transparente Kommunikation aller Sicherheitsmaßnahmen. Des Weiteren wird eine stärkere Einbindung von Patienten, Ärzten und der digitalen Zivilgesellschaft mit echten Mitspracherechten gefordert, um das Vertrauen in die ePA zu stärken und deren langfristigen Erfolg sicherzustellen.
Die Forderungen des CCC und der anderen Unterzeichner des offenen Briefes an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bringen eine entscheidende Diskussion über Datenschutz und Sicherheit in der digitalen Transformation des Gesundheitswesens an die Öffentlichkeit. Während die ePA das Potenzial hat, die medizinische Versorgung zu revolutionieren, indem sie den Informationsfluss zwischen Patienten und Gesundheitsdienstleistern verbessert, muss sie auch gegen die Risiken digitaler Bedrohungen robust abgesichert sein. Der dringende Appell zur Transparenz und gründlichen Überprüfung der Sicherheitsmechanismen vor dem offiziellen Start ist ein klares Signal, dass Datenschutz und Patientensicherheit oberste Priorität haben müssen. Diese Herausforderungen anzugehen, ist nicht nur eine technische Notwendigkeit, sondern auch eine ethische Verpflichtung gegenüber jedem Patienten, der sein Vertrauen in dieses System setzt.
Neue Führung in Hessen: Dr. Christian Ude überrascht als Kammerpräsident
In einem bemerkenswerten Ergebnis der jüngsten Kammerwahlen in Hessen, hat sich Dr. Christian Ude gegen die etablierte Favoritin Dr. Schamim Eckert durchgesetzt und die Position des Kammerpräsidenten erobert. Die Wahl, die am vergangenen Wochenende in der Delegiertenversammlung stattfand, sorgte für erhebliche Spannungen und Überraschungen unter den Mitgliedern.
Dr. Ude, der vor der Wahl als Außenseiter galt, konnte mit einem engagierten Wahlkampf und einer Vision für erneuerte Kammeraktivitäten die notwendige Mehrheit der Stimmen auf sich vereinen. Sein Erfolg wurde besonders dadurch begünstigt, dass er neue Ideen und Ansätze in die Diskussion einbrachte, welche offensichtlich den Nerv der Delegierten trafen.
Dr. Schamim Eckert, die mit ihrer Liste 7 im Dezember die meisten Stimmen erhalten hatte und als wahrscheinliche Siegerin gesehen wurde, erlitt eine unerwartete Niederlage. Trotz des Rückschlags äußerte sie sich kooperativ und signalisierte ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit Ude, um die Ziele der Kammer weiterhin effektiv zu verfolgen.
Die Delegierten reagierten gemischt auf das Wahlergebnis. Viele äußerten ihre Hoffnung auf frische Impulse und eine stärkere Einbeziehung in Entscheidungsprozesse, während andere besorgt über die bevorstehenden Veränderungen sind. Dr. Ude hat nun die Aufgabe, seine Wahlversprechen umzusetzen und die Kammer in eine Zukunft zu führen, die den Herausforderungen des modernen Gesundheitswesens gewachsen ist.
Die Wahl von Dr. Christian Ude zum Kammerpräsidenten in Hessen stellt einen markanten Wendepunkt in der Geschichte der Kammer dar. Sein unerwarteter Sieg bricht mit traditionellen Erwartungen und signalisiert ein klares Verlangen nach Veränderung unter den Mitgliedern. Dr. Ude steht nun vor der Herausforderung, seine progressiven Versprechen in praktische Politik umzusetzen.
Dr. Eckert, die eine starke Unterstützung in der Kammer genoss und mit einer soliden Mehrheit im Rücken in die Wahlen ging, muss jetzt eine neue Rolle finden. Ihre Erfahrung und Fachkenntnis sind weiterhin von großem Wert, und ihre Fähigkeit, eine konstruktive Oppositionsrolle zu spielen oder eine unterstützende Funktion in der neuen Administration zu übernehmen, wird wesentlich zur Stabilität und Effektivität der Kammerarbeit beitragen.
Die Wahl verdeutlicht auch die Dynamik innerhalb der Kammer, wo offensichtlich eine Sehnsucht nach neuen Ansätzen und einer offeneren Kommunikation besteht. Dr. Ude wird es gelingen müssen, verschiedene Interessengruppen zusammenzubringen und einen konsensbasierten Ansatz zu verfolgen, der die Kammer stärkt und sie zu einer treibenden Kraft im Gesundheitswesen macht. Seine Amtszeit wird letztendlich danach beurteilt werden, wie er diese Versprechen umsetzt und ob er die Kammer in eine zukunftssichere Richtung führen kann.
Zukunftsorientierte Strategien zur Stärkung der Apotheken in Nordrhein-Westfalen
In Nordrhein-Westfalen steht die Zukunft der Apotheken im Fokus einer engagierten Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) und den Apothekerkammern Nordrhein (AKNR) und Westfalen-Lippe (AKWL). Basierend auf den Ergebnissen einer Studie von 2023, die 2024 aktualisiert wurde, haben die Beteiligten Handlungsempfehlungen erarbeitet, die sich auf die flächendeckende Arzneimittelversorgung und die Fachkräftesicherung konzentrieren.
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann betont die essenzielle Rolle der öffentlichen Apotheken in der regionalen Gesundheitsversorgung und unterstreicht das langfristige Engagement des Landes zur Unterstützung dieser Einrichtungen. Der systematische und kooperative Arbeitsprozess, der seit September 2023 zwischen den Kammern und dem MAGS stattfindet, zielt darauf ab, nachhaltige und adaptierbare Lösungen zu entwickeln, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden.
Die Handlungsempfehlungen umfassen unter anderem die Überprüfung und mögliche Anpassung der Nacht- und Notdienstregelungen, eine Neugestaltung der Vergütungsstrukturen und ein kontinuierliches Monitoring des Versorgungsnetzes. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Ausbau der pharmazeutischen Dienstleistungen, um die Qualität und Erreichbarkeit der Versorgung zu verbessern.
In Bezug auf den Fachkräftemangel werden Maßnahmen wie die Sicherung der PTA-Ausbildung und die Erweiterung des Studienplatzangebots im Fach Pharmazie als wesentliche Schritte gesehen, um die Praxisorientierung bereits im Studium zu fördern. Die Entbürokratisierung spielt ebenfalls eine zentrale Rolle, wobei das Ziel verfolgt wird, den regulatorischen Rahmen zu verschlanken, ohne die hohen Qualitätsstandards zu gefährden.
Die Initiative in Nordrhein-Westfalen zur Stärkung der Apotheken verdeutlicht das wachsende Bewusstsein für die Notwendigkeit einer umfassenden und zugänglichen Arzneimittelversorgung. Diese Maßnahmen spiegeln den Willen wider, traditionelle Strukturen zu überdenken und innovative Lösungen zu integrieren, die nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch eine nachhaltige Gesundheitsversorgung sichern. Während die Bemühungen zur Entbürokratisierung und die Stärkung der Fachkräfteausbildung in die richtige Richtung gehen, bleibt abzuwarten, wie effektiv die implementierten Strategien in der Praxis umgesetzt werden und ob sie in der Lage sein werden, die langfristigen Herausforderungen anzugehen. Die Kooperation zwischen staatlichen Behörden und Apothekerkammern setzt jedenfalls ein positives Signal für eine zukunftsorientierte Gesundheitspolitik, die den realen Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht wird.
Sachsen fordert Soforthilfen gegen Apothekensterben
In Sachsen spitzt sich die Situation der Apothekenversorgung weiter zu. Der Sächsische Apothekerverband (SAV) und die Sächsische Landesapothekerkammer (SLAK) schlagen Alarm und fordern ein Soforthilfeprogramm, um dem seit Jahren anhaltenden Rückgang von Apotheken im Freistaat entgegenzuwirken. Seit 2012 ist die Zahl der Apotheken drastisch gesunken, Ende 2024 waren es nur noch 880. Bereits für Januar 2025 sind vier weitere Schließungen angekündigt. Besorgniserregend ist, dass im vergangenen Jahr erstmals keine Neueröffnungen stattfanden, während 27 Apotheken ihre Türen schließen mussten.
Die SLAK veröffentlichte kürzlich alarmierende Zahlen, die den Zustand der Apothekenlandschaft in Sachsen verdeutlichen. Die Abda berichtet zeitgleich von einem neuen Tiefstand von 17.041 Apotheken bundesweit. „Die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln ist zunehmend gefährdet“, warnte SAV-Vorsitzender Thomas Dittrich. Besonders kleinere Apotheken kämpfen mit den wirtschaftlichen Herausforderungen durch steigende Preise und die anhaltend hohe Inflation. Rund 8 Prozent der Apotheken arbeiten mittlerweile defizitär, während ein Drittel nur knapp kostendeckend wirtschaftet.
Dittrich kritisierte, dass die Honorierung der Apotheken seit zwölf Jahren nicht angepasst wurde, obwohl sie einen zentralen staatlichen Versorgungsauftrag erfüllen. Er appellierte an die Politik, rasch und entschlossen zu handeln, um den Abwärtstrend zu stoppen.
Auch die SLAK sieht dringenden Handlungsbedarf. Laut SLAK-Präsident Göran Donner leiden insbesondere ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen unter den längeren Wegen zur nächsten Apotheke. „Diese Menschen sind praktisch von der Versorgung abgeschnitten“, erklärte Donner. Er betonte, dass Apotheken als unverzichtbarer Bestandteil des Gesundheitssystems stärker unterstützt werden müssten. Gleichzeitig sollten ihre Potenziale zur Entlastung des Gesundheitssystems, etwa durch die Übernahme zusätzlicher Dienstleistungen, vollständig ausgeschöpft werden.
Der Aufruf der beiden Organisationen unterstreicht die Dringlichkeit, politische Lösungen zu finden, um die flächendeckende Arzneimittelversorgung langfristig zu sichern und eine weitere Erosion des Apothekennetzes zu verhindern.
Die alarmierenden Zahlen aus Sachsen sind ein deutlicher Hinweis darauf, dass das Apothekensystem im Freistaat und bundesweit an seine Belastungsgrenze stößt. Die Ursachen sind vielschichtig: steigende Kosten, stagnierende Honorare und eine Politik, die den wirtschaftlichen Druck auf Apotheken lange ignoriert hat. Die Forderung nach einem Soforthilfeprogramm ist mehr als berechtigt, denn die Folgen der aktuellen Entwicklung treffen vor allem die Menschen, die auf eine wohnortnahe Versorgung angewiesen sind – ältere, kranke und mobilitätseingeschränkte Personen.
Es braucht jetzt entschlossenes politisches Handeln, um das Apothekennetz nicht weiter auszudünnen. Neben einer dringend notwendigen Anpassung der Honorierung sollten auch strukturelle Reformen angestoßen werden, die den Apotheken ermöglichen, zusätzliche Aufgaben im Gesundheitssystem zu übernehmen. Eine reine Symptombekämpfung wird nicht ausreichen, um die langfristige Versorgung zu sichern.
Die Politik steht in der Verantwortung, die Bedeutung der Apotheken als essenziellen Teil der Gesundheitsversorgung anzuerkennen und zu handeln, bevor die Versorgungslücken noch größer werden. Wenn die Apotheken sterben, trifft es letztlich die gesamte Gesellschaft.
Wende in der hessischen Kammerwahl: Ursula Funke zieht sich zurück
In einem bemerkenswerten Schritt hat Ursula Funke, die bisherige Präsidentin der Apothekerkammer Hessen, bekannt gegeben, dass sie sich nicht zur Wiederwahl stellen wird. Diese Entscheidung lässt die Wahl zur Kammerpräsidentin, die aktuell in Hessen stattfindet, in einem ganz neuen Licht erscheinen. Funke, die seit mehreren Jahren die Geschicke der Kammer geleitet hat, gab persönliche Gründe und den Wunsch nach Verjüngung in der Kammerführung als Hauptmotiv für ihren Rückzug an. Ihre Amtszeit war von bedeutenden Entwicklungen und Herausforderungen geprägt, darunter die Anpassung der Apotheken an digitale Innovationen und die verstärkte Einbindung in gesundheitspolitische Debatten.
Die Wahl gilt nun als offen und richtungsweisend für die Zukunft der pharmazeutischen Berufsvertretung in Hessen. Es stehen mehrere Kandidaten zur Auswahl, die nun die Chance haben, ihre Visionen und Strategien für eine moderne und zukunftsfähige Kammerarbeit vorzustellen. Die Mitglieder der Apothekerkammer sind aufgerufen, ihre Stimme weise zu nutzen, um eine Führungsperson zu wählen, die sowohl die beruflichen Interessen der Apotheker als auch die Bedürfnisse der Patienten im sich rasch wandelnden Gesundheitswesen effektiv vertreten kann.
Der Rückzug von Ursula Funke aus der Wiederwahl ist mehr als nur ein personeller Wechsel; er symbolisiert einen möglichen Wendepunkt für die Apothekerkammer Hessen. Funke hat während ihrer Amtszeit zahlreiche Innovationen eingeführt und die Kammer durch eine Phase signifikanter Veränderungen in der Gesundheitsbranche geführt. Ihre Entscheidung, Platz für neue Kräfte zu machen, spiegelt ein tiefes Verständnis für die Notwendigkeit von Erneuerung und Anpassungsfähigkeit in Führungsrollen wider.
Die jetzt anstehende Wahl bietet eine einzigartige Gelegenheit, auf den Grundlagen, die Funke geschaffen hat, aufzubauen und neue Akzente in der Kammerarbeit zu setzen. Es wird erwartet, dass die neuen Kandidaten ihre Pläne zur Weiterentwicklung der Kammer präsentieren, einschließlich ihrer Ansätze zur Digitalisierung, Mitgliederbindung und verstärkten politischen Einflussnahme. Die Mitglieder der Kammer stehen vor einer wichtigen Entscheidung: Sie müssen einen Nachfolger wählen, der nicht nur die Vergangenheit würdigt, sondern auch eine klare und zukunftsfähige Vision für die Herausforderungen und Chancen bietet, die vor der Apothekerschaft liegen. In dieser Wahl liegt die Chance, die Weichen für eine innovative und adaptive Apothekerkammer zu stellen, die aktiv die Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen mitgestaltet und so die Interessen ihrer Mitglieder kraftvoll vertritt.
Digitale Wende im Gesundheitswesen: Die Einführung der elektronischen Patientenakte"
Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) in Deutschland erlebt heute ihren Auftakt in den ausgewählten Testregionen Hamburg, Franken und Nordrhein-Westfalen, mit einer bemerkenswerten Ausnahme: In Nordrhein-Westfalen sind Apotheken vorerst nicht in das Pilotprojekt einbezogen. Dieser erste Schritt zur Digitalisierung der Patientendaten umfasst das Anlegen digitaler Akten für gesetzlich Versicherte, sofern diese nicht ausdrücklich widersprechen. Die Verfügbarkeit der ePA ist jedoch zunächst auf 300 medizinische Einrichtungen begrenzt, die aktiv an der Testphase teilnehmen.
Trotz mehrfacher Verzögerungen in der Vergangenheit, gehen die elektronischen Patientenakten nun offiziell an den Start. Ab heute legen die Krankenkassen für alle gesetzlich Versicherten, die nicht widersprochen haben, eine ePA an. Diese digitale Akte soll essentielle medizinische Informationen wie Befunde, Laborwerte und Medikamentenangaben zentral speichern und den Patienten lebenslang begleiten. Ziel ist es, die medizinische Versorgung effizienter und sicherer zu gestalten, indem beispielsweise gefährliche Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln verhindert werden.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hebt hervor, dass die ePA erhebliche Verbesserungen für die medizinische Versorgung und die Forschung bringen wird. Doch der Start ist nicht ohne Hürden: Sicherheitsbedenken, insbesondere aufgedeckt durch den Chaos Computer Club, haben dazu geführt, dass die Einführung zunächst nur in ausgewählten Einrichtungen erfolgt. Diese Sicherheitsmängel müssen behoben werden, bevor ein flächendeckender Rollout erfolgen kann.
In der aktuellen Phase sind etwa 230 Arztpraxen sowie einige Krankenhäuser und Apotheken in den Modellregionen beteiligt. Diese Einrichtungen sind die einzigen, die derzeit auf die ePA zugreifen dürfen, nachdem die notwendigen Software-Updates installiert wurden. Der weitere Ausbau der ePA hängt vom Erfolg dieser Testphase ab, die mehrere Wochen dauern soll.
Die Einführung der elektronischen Patientenakte stellt einen bedeutenden Meilenstein in der Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens dar. Trotz des ambitionierten Ziels, eine effizientere und sicherere medizinische Versorgung zu gewährleisten, wirft die schrittweise Implementierung Fragen auf. Die Begrenzung auf ausgewählte Testeinrichtungen und die Aussparung der Apotheken in Nordrhein-Westfalen zeigen, dass praktische Herausforderungen und Sicherheitsbedenken noch erhebliche Hindernisse darstellen können. Während die ePA das Potenzial hat, die Art und Weise, wie Gesundheitsdaten verwaltet und genutzt werden, revolutionär zu verändern, bleibt abzuwarten, ob die praktische Umsetzung diese Erwartungen erfüllen kann. In dieser entscheidenden Phase ist es von größter Bedeutung, dass sowohl technische als auch ethische Standards gewährleistet sind, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in dieses neue System zu stärken.
Markteintritt in Deutschland: Cooper Consumer Health übernimmt Viatris-Marken und setzt auf Expansion
Die Übernahme der OTC-Marken von Viatris durch den französischen Hersteller Cooper Consumer Health markiert einen entscheidenden Schritt in der strategischen Ausrichtung des Unternehmens auf internationale Märkte. Mit Hauptsitz in Paris und einer etablierten Position im europäischen Gesundheitssektor strebt Cooper an, sich auch in Deutschland, einem der bedeutendsten Märkte für OTC-Produkte in Europa, langfristig zu etablieren.
Deutschland ist ein Schlüsselmarkt, geprägt von einer starken Apothekenlandschaft, einer hohen Akzeptanz für Selbstmedikationsprodukte und einer wachsenden Nachfrage nach hochwertigen OTC-Präparaten. Der Schritt kommt zu einer Zeit, in der Verbraucher zunehmend auf Eigenverantwortung in Gesundheitsfragen setzen und Apotheken als verlässliche Partner für die Beratung und Bereitstellung von Arzneimitteln wahrnehmen.
Das operative Geschäft in Deutschland wird von Thomas Niebergall geleitet, einem erfahrenen Experten in der OTC-Branche. Niebergall, der zuvor als Leiter des OTC-Geschäfts bei Klosterfrau tätig war, bringt umfassende Kenntnisse über den deutschen Markt sowie ein starkes Netzwerk mit, das ihm helfen dürfte, die ehrgeizigen Ziele von Cooper Consumer Health umzusetzen. Von Mannheim aus wird er die Geschäftsentwicklung vorantreiben und die strategische Positionierung des Unternehmens in Deutschland schärfen.
Die Übernahme von Viatris-Marken ist Teil eines umfassenderen Plans, mit dem Cooper seine Marktposition in Europa stärkt. Diese Akquisition reiht sich in eine Serie von Konsolidierungen in der Pharmabranche ein, die zunehmend durch Wettbewerbsdruck und die Notwendigkeit zur Skalierung getrieben werden. Mit der Integration der Viatris-Marken erweitert Cooper sein Portfolio erheblich, was dem Unternehmen nicht nur Zugang zu bewährten Produkten verschafft, sondern auch eine solide Basis bietet, um neue Zielgruppen zu erreichen und die Markenwiedererkennung zu fördern.
Besonders interessant ist, wie sich diese Expansion auf die deutsche Apothekenlandschaft auswirken wird. Während etablierte Marken wie Klosterfrau, Bayer und Hexal weiterhin den Markt dominieren, könnte Coopers Eintritt den Wettbewerb beleben und Apotheken die Möglichkeit bieten, ihr Angebot zu diversifizieren. Gleichzeitig stellt der Eintritt eines neuen Akteurs Apotheken auch vor die Herausforderung, in einem dynamischen Marktumfeld neue Partnerschaften zu bewerten und ihre Position als zentrale Anlaufstelle für Gesundheitsprodukte zu stärken.
Langfristig wird der Erfolg von Cooper Consumer Health in Deutschland nicht nur von der Akzeptanz der Verbraucher abhängen, sondern auch davon, wie effektiv das Unternehmen mit Apothekern, Großhändlern und anderen Akteuren im Gesundheitswesen zusammenarbeitet. In einem Markt, in dem Vertrauen und Qualität zentrale Werte sind, muss Cooper einen klaren Mehrwert bieten, um sich nachhaltig zu positionieren.
Die Übernahme der Viatris-Marken durch Cooper Consumer Health ist ein Lehrbuchbeispiel für die Globalisierung und Konsolidierung der OTC-Pharmabranche. Mit der strategischen Entscheidung, in den deutschen Markt einzutreten, zeigt Cooper, dass es nicht nur die Expansionspotenziale des größten europäischen Gesundheitsmarktes erkennt, sondern auch bereit ist, in einen stark umkämpften Sektor zu investieren.
Deutschland bietet aufgrund seiner demografischen Entwicklung, einer alternden Bevölkerung und einer steigenden Nachfrage nach Gesundheitsprodukten ein attraktives Umfeld für OTC-Hersteller. Gleichzeitig ist der Markt durch strenge Regulierungen, hohe Qualitätsanforderungen und einen starken Wettbewerb gekennzeichnet. In diesem Kontext wird Coopers Erfolg maßgeblich davon abhängen, wie gut das Unternehmen in der Lage ist, sich den Besonderheiten des deutschen Marktes anzupassen.
Die Wahl von Thomas Niebergall als Leiter des deutschen Geschäfts unterstreicht das strategische Denken des Unternehmens. Niebergalls Erfahrung bei Klosterfrau hat ihn mit den spezifischen Dynamiken des deutschen Marktes vertraut gemacht und gibt Cooper einen entscheidenden Vorteil. Seine Kenntnisse über die Apothekenlandschaft, Vertriebskanäle und Verbraucherbedürfnisse könnten entscheidend dazu beitragen, dass Cooper nicht nur Marktanteile gewinnt, sondern auch Vertrauen bei Apotheken und Verbrauchern aufbaut.
Dennoch ist die Übernahme der Viatris-Marken keine Garantie für Erfolg. Die Integration neuer Marken und die Positionierung in einem stark regulierten Markt erfordern nicht nur erhebliche Investitionen, sondern auch eine durchdachte Marketing- und Vertriebspolitik. Apotheken spielen dabei eine Schlüsselrolle, da sie die primäre Schnittstelle zwischen Herstellern und Endverbrauchern darstellen. Cooper muss sicherstellen, dass seine Produkte nicht nur qualitativ überzeugen, sondern auch durch attraktive Konditionen und unterstützende Maßnahmen wie Schulungen für Apothekenpersonal und gezielte Marketingkampagnen überzeugen.
Ein weiterer entscheidender Faktor wird die Reaktion der Konkurrenz sein. Unternehmen wie Bayer und Klosterfrau, die bereits tief im Markt verankert sind, werden die neue Konkurrenz genau beobachten und ihre Strategien entsprechend anpassen. Dies könnte zu einer Intensivierung des Wettbewerbs führen, die den gesamten OTC-Markt beeinflusst.
Letztendlich bietet der Markteintritt von Cooper Consumer Health eine interessante Gelegenheit, die Dynamik des deutschen OTC-Marktes neu zu bewerten. Während das Unternehmen das Potenzial hat, frischen Wind in die Branche zu bringen, wird sein langfristiger Erfolg davon abhängen, ob es in der Lage ist, die richtigen strategischen Entscheidungen zu treffen und gleichzeitig das Vertrauen der Apotheken und Verbraucher zu gewinnen.
Anpassung der Honorare für Sichtbezug: Eine notwendige Maßnahme zur Unterstützung von Apotheken
In Deutschland erfahren Apotheken eine signifikante Anpassung der Honorare für die Abgabe und Dokumentation von Substitutionsmitteln im Rahmen des Sichtbezugs. Das bisherige Honorar von 5,49 Euro wird auf 5,70 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer erhöht. Diese Veränderung reflektiert die Anhebung des Punktwertes für die EBM-Ziffer 01950, die zu Beginn des Jahres von den zuständigen Gesundheitsbehörden beschlossen wurde.
Diese Maßnahme ist Teil der Bemühungen, die finanzielle Belastung der Apotheken zu verringern und ihre wichtige Rolle im Gesundheitssystem zu stärken. Die Anpassung wird zukünftig in den Apothekensoftware-Systemen hinterlegt sein, was eine effiziente und fehlerfreie Abrechnung ermöglicht. Diese automatische Anpassung basiert auf § 6 Absatz 1 der Mustervereinbarung, die besagt, dass solche Änderungen auf Landesebene vereinbart und dann bundesweit umgesetzt werden können.
Für die korrekte Honorierung wird bundesweit die Sonder-PZN 18774506 verwendet. Der Deutsche Apothekerverband hat bereits die entsprechenden Softwarehäuser informiert, damit diese die Anpassungen in ihren Systemen vornehmen. Zudem haben die Apotheken die Möglichkeit, die Honorare manuell zu aktualisieren.
Es ist zu beachten, dass die Abgabe von Substitutionsmitteln unter Sichtbezug eine freiwillige Leistung der Apotheken bleibt. Laut der Mustervereinbarung sind Apotheken nicht verpflichtet, Anweisungen der substituierenden Ärzte zur Durchführung des Sichtbezugs anzunehmen. Diese Regelung bietet den Apotheken Flexibilität und schützt sie vor ungewollten administrativen Lasten.
Die Anpassung der Honorare für den Sichtbezug ist ein Schritt in die richtige Richtung, um die wirtschaftlichen Bedingungen für Apotheken in Deutschland zu verbessern. Angesichts steigender Betriebskosten und der zentralen Rolle, die Apotheken im Gesundheitssystem spielen, ist es entscheidend, dass ihre finanzielle Unterstützung Schritt hält mit den wachsenden Anforderungen und Verantwortlichkeiten. Diese Maßnahme stellt nicht nur eine Anerkennung ihrer unverzichtbaren Dienste dar, sondern ist auch eine Investition in die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. In Zeiten, in denen die Belastung des Gesundheitssystems zunimmt, sind solche Anpassungen essenziell, um die kontinuierliche und qualitativ hochwertige Patientenversorgung zu sichern.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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