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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
Berlin - Anlässlich der
öffentlichen Anhörung zum GKV-Versorgungsstrukturgesetz (GKV-VStG) am
19. Oktober 2011 fordert der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) noch
einmal deutliche Nachbesserungen. Insbesondere im Bereich der
Spezialärztlichen Versorgung werde die Bedarfsplanung quasi außer Kraft
gesetzt, erklärte Thomas Ballast, Vorstandsvorsitzender des vdek. "Es
ist eine unkontrollierte Leistungsausweitung zu befürchten mit Gefahren
für die Qualität der Patientenversorgung."
Neben der hausärztlichen, fachärztlichen und der stationären Versorgung
soll mit der sogenannten Spezialärztlichen Versorgung ein neuer
Leistungsbereich für seltene Erkrankungen wie z. B. der Hämophilie
(Bluterkrankheit) oder der Mukoviszidose geschaffen werden. Die
Behandlung der Patienten soll nach gleichen Markt- und Vergütungsregeln
im ambulanten und stationären Bereich erfolgen. "Dieser wettbewerbliche
Ansatz ist sinnvoll, allerdings muss der Gesetzgeber klare Regeln
aufstellen, welche Ärzte und welche Kliniken zugelassen werden können
und welche nicht", betonte Ballast.
Daneben werden klare Begrenzungen gebraucht, wer innerhalb des neuen
Versorgungsbereiches tätig werden kann und wer nicht. "Ohne ein klares
Zulassungsverfahren besteht die Gefahr eines unkontrollierten Zugangs zu
diesem neuen Markt, der auch auf Kosten der Versorgungsqualität und auf
Kosten der Basisversorgung gehen könnte", warnte der
Vorstandsvorsitzende. Der vdek fordert deshalb, dass die Zulassung zur
Spezialärztlichen Versorgung nur befristet über den Zulassungsausschuss
bei den Kassenärztlichen Vereinigungen erteilt wird. Auch muss es
Preisregulierungen geben, damit es nicht zu einer exorbitanten
Mengenausweitung und zu Leistungsverlagerungen komme. Daneben muss
sichergestellt werden, dass auch in der ambulanten Spezialärztlichen
Versorgung noch nicht abschließend bewertete neue Untersuchungs- oder
Behandlungsmethoden nur mit besonderer Erlaubnis des Gemeinsamen
Bundesausschusses angewendet werden dürfen. "Ein neuer Leistungsbereich
bedarf einer besonderen Beobachtung und Kontrolle, damit Patienten nicht
zu Schaden kommen", so Ballast.
Ballast befürchtet weiter, dass das Versorgungsstrukturgesetz insgesamt
nicht dazu beitragen wird, Überkapazitäten abzubauen. "Auch wenn die
ärztliche Versorgung flexibler gestaltet wird, so fehlen die geeigneten
Steuerungsinstrumente, um die Überversorgung in Ballungsgebieten
abzubauen." Insbesondere der Verzicht auf preisbezogene
Steuerungsinstrumente (Überversorgungs-/Unterversorgungspunktwerte)
verhindere, dass Geld aus überversorgten Gebieten in Gebiete mit
Unterversorgung fließt. "Welcher Arzt wird schon freiwillig seine Praxis
in der Stadt aufgeben? Und auch der Aufkauf von Arztpraxen wird sich
vermutlich als stumpfes Schwert erweisen, weil es keine verbindlichen
Regeln gibt", befürchtet Ballast.
Um das Versorgungsstrukturgesetz wirkungsvoll zu machen, sind daher noch
eine Reihe von Nachbesserungen erforderlich. „Diese Chance sollte nicht
vertan werden", so der Vorstandsvorsitzende abschließend. Die
Ersatzkassen haben der Bundesregierung ihre Änderungsvorschläge
unterbreitet.
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist Interessenvertretung und
Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die zusammen mehr
als 24 Millionen Menschen in Deutschland versichern:
- BARMER GEK
- Techniker Krankenkasse
- Deutsche Angestellten-Krankenkasse
- KKH-Allianz
- HEK - Hanseatische Krankenkasse
- hkk
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist die Nachfolgeorganisation
des Verbandes der Angestellten-Krankenkassen e. V. (VdAK), der am 20.
Mai 1912 unter dem Namen „Verband kaufmännischer eingeschriebener
Hilfskassen (Ersatzkassen)" in Eisenach gegründet wurde. In der
vdek-Zentrale in Berlin sind rund 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
beschäftigt.
In den einzelnen Bundesländern sorgen 15 Landesvertretungen und eine
Geschäftsstelle in Westfalen-Lippe mit insgesamt weiteren rund 350
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die regionale Präsenz der
Ersatzkassen.
Kontakt
Ansprechpartnerin:
Michaela Gottfried
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Pressesprecherin und
Abteilungsleiterin Kommunikation
Askanischer Platz 1
10963 Berlin
Tel.: 0 30 / 2 69 31 - 12 00
Fax: 0 30 / 2 69 31 - 29 15
Mobil: 01 73 / 25 13 13 3
michaela.gottfried@vdek.com
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