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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
Köln - BZgA: Alkoholproblem in allen Altersgruppen; gesundheitliche Risiken werden unterschätzt
Legale Suchtmittel wie Alkohol werden häufig nicht als gefährliche
Drogen angesehen. Der Alkoholkonsum in Deutschland ist daher in fast
allen Altersgruppen - bei Erwachsenen, Jugendlichen und teilweise
bereits bei Kindern - verbreitet. Viele von ihnen unterschätzen die
gesundheitlichen Risiken von Alkohol, wie die hohen Zahlen der mit einer
Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingelieferten Menschen zeigen. Diese
sind nicht nur bei Heranwachsenden zwischen 10 und 20 Jahren deutlich
gestiegen (von 9500 Fällen im Jahr 2000 auf 26.400 Fälle in 2009). In
nahezu jeder Altersgruppe wächst von Jahr zu Jahr der Anteil derer, die
aufgrund eines akuten Rausches medizinisch versorgt werden müssen. In
der Altersgruppe der 40- bis 50-Jährigen etwa hat sich die Zahl von rund
13.000 im Jahr 2000 auf rund 25.000 im Jahr 2009 fast verdoppelt.
"Alkohol ist das am weitesten verbreitete Suchtmittel in Deutschland.
Das Abhängigkeitspotenzial und die gesundheitlichen Gefahren von Alkohol
werden von Jugendlichen und Erwachsenen stark bagatellisiert", erklärt
Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung, anlässlich des Weltdrogentages am 26. Juni.
"Doch Alkohol ist ein Zellgift, das fast alle Organe im Körper schädigen
und zum Beispiel Herzmuskel- und Krebserkrankungen verursachen kann.
Täglich sterben allein in Deutschland rund 200 Menschen an den Folgen
ihres Alkoholmissbrauchs."
Insgesamt trinken schätzungsweise 9,5 Millionen Menschen zwischen 18 und
65 Jahren Alkohol in gesundheitlich riskanten Mengen. Rund 1,3
Millionen von ihnen sind alkoholabhängig. Schon geringe Alkoholmengen
können auf Dauer zu Gesundheitsschäden führen. Deshalb sollten Frauen
pro Tag nicht mehr als 12 Gramm Reinalkohol (1 kleines Glas Bier) und
Männer nicht mehr als 24 Gramm Reinalkohol (2 kleine Gläser Bier) an
maximal fünf Tagen in der Woche trinken.
Kinder und Jugendliche besonders gefährdet
Kinder und Jugendliche sind besonders durch Alkohol gefährdet. Je früher
sie mit dem Alkoholtrinken beginnen, desto größer ist die Gefahr einer
gesundheitlichen Schädigung. Denn ihr Körper befindet sich noch in der
Entwicklung. Darüber hinaus steigt das Risiko einer späteren
Abhängigkeit. Daher sieht das Jugendschutzgesetz vor, dass Alkohol für
Heranwachsende unter 16 Jahre generell tabu ist. Doch noch immer greifen
einer aktuellen BZgA-Studie zufolge 13 Prozent der 12- bis 17-Jährigen
mindestens einmal wöchentlich zu alkoholischen Getränken. Knapp 17
Prozent von ihnen geben an, mindestens einmal im Monat Rauschtrinken zu
praktizieren, das heißt fünf oder mehr alkoholische Getränke bei einer
Gelegenheit zu konsumieren - der Großteil von ihnen ist unter 16 Jahre
alt.
In Deutschland setzt sich die BZgA bundesweit für die Prävention von
Alkoholmissbrauch ein. Um Kinder, Jugendliche und Erwachsene ihrem Alter
und ihrer Lebenssituation entsprechend über die mit Alkohol verbundenen
Risiken zu informieren und für einen verantwortungsvollen und
gesundheitsbewussten Umgang mit alkoholischen Getränken zu
sensibilisieren, hat die BZgA drei bundesweite Programme zur
Alkoholprävention entwickelt:
- Die Jugendaktion "NA TOLL!" (http://www.bist-du-staerker-als-alkohol.de) für 12- bis 16-Jährige, die eine kritische Einstellung gegenüber Alkohol fördert.
- Die Jugendkampagne "Alkohol? Kenn dein Limit." (http://www.kenn-dein-limit.info)
für die Zielgruppe der 16- bis 20-Jährigen. Diese im Jahr 2009
gestartete Kampagne zum verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol wird vom
Verband der privaten Krankenversicherung e.V. (PKV) finanziell
umfangreich unterstützt.
- Das Präventionsprogramm für Erwachsene "Alkohol? Kenn dein Limit." (http://www.kenn-dein-limit.de),
das unter anderem mit einer bundesweiten Informationstour in
Einkaufszentren, auf Messen und bei Großveranstaltungen Station macht,
um über die Gefahren von Alkohol aufzuklären und den Besucherinnen und
Besuchern die Möglichkeit zu geben, ihren eigenen Alkoholkonsum zu
überprüfen und kritisch zu reflektieren. Bilder von der Informationstour
und aktuelle Tour-Termine unter http://www.kenn-dein-limit.de
Die BZgA-Studie "Der Alkoholkonsum Jugendlicher und junger Erwachsender in Deutschland 2010" steht unter http://www.bzga.de zum Download zur Verfügung.
Kontakt
Dr. Marita Völker-Albert, Pressesprecherin
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Postfach 91 01 52
51071 Köln
Tel.: 0221/8992-280, Fax.: 0221/8992-201
eMail: marita.voelker-albert@bzga.de
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