• 08.02.2010 - Ratiopharm stolpert über Formfehler

    POLITIK – TK-RABATTVERTRÄGE Berlin - Dem Generikaunternehmen Ratiopharm sind bei der Ausschreibung zu Rabattverträgen der Techniker Krankenkasse (TK) offenbar Formfehler ...

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TK-RABATTVERTRÄGE

Ratiopharm stolpert über Formfehler

 

Berlin  -  Dem Generikaunternehmen Ratiopharm sind bei der Ausschreibung zu Rabattverträgen der Techniker Krankenkasse (TK) offenbar Formfehler unterlaufen. In einem Schreiben an den Konzern, das APOTHEKE ADHOC vorliegt, weist die Kasse darauf hin, dass Gebote der Bietergemeinschaft „ratiopharm Gruppe" bei insgesamt 19 Fachlosen ausgeschlossen werden mussten.

Formfehler? Mehrere Angebote des Generikahrstellers Ratiopharm wurden bei der TK-Ausschreibung ausgeschlossen. Foto: Elke Hinkelbein Formfehler? Mehrere Angebote des Generikahrstellers Ratiopharm wurden bei der TK-Ausschreibung ausgeschlossen. Foto: Elke Hinkelbein

Bei acht Geboten könnte eine Unachtsamkeit Ratiopharm die Chance auf einen Zuschlag gekostet haben. Laut Schreiben wurde kein Nach-/Wiederzulassungsnachweis eingereicht. Einmal fehlte die Eigenerklärung zu den Produktionskapazitäten, einmal der Zulassungsnachweis. Selbst kleinste formale Fehler führen in Vergabeverfahren zum Ausschluss, selbst wenn man bei einem Unternehmen wie Ratiopharm die Lieferfähigkeit voraussetzen kann.

Ein weiterer Ausschluss gibt möglicherweise einen Hinweis darauf, dass Ratiopharm den betroffenen Wirkstoff bei Lohnherstellern im Ausland produzieren lässt. Laut Schreiben hatte es Ratiopharm bei diesem Fachlos versäumt, alle Informationen über verschiedene Unterauftragnehmer aus Spanien, Indien und den USA zu erteilen. Diese Unternehmen hatten offenbar keine Erklärung abgegeben, wonach sie sich im Falle des Zuschlags unter anderem zur Belieferung verpflichten.

In den übrigen acht Fällen ist die Absage allerdings eine Formalität: Die Gebote betrafen PZN, die Ratiopharm zum Start der Rabattverträge am 1. April nicht mehr führen wird. Aufgrund der Aussschreibungsregeln musste der Hersteller trotzdem für alle Packungen bieten.

Die TK hatte im Sommer Rabattverträge über 89 Wirkstoffe ausgeschrieben. Bei 63 Wirkstoffen konnte die TK bereits Zuschläge erteilen, die übrigen 26 sind Gegenstand eines Nachprüfverfahrens. Ratiopharm hatte laut Vorabinformation bei vier Losen vorübergehende Zuschläge erhalten.

Weder die Krankenkasse noch Ratiopharm wollten sich auf Nachfrage zu den vermeintlichen Fehlern bei der Angebotsabgabe äußern. Es wäre allerdings nicht das erste Mal, dass Ratiopharm Formfehler unterlaufen: Beim dritten AOK-Tender war der Ulmer Generikakonzern vollständig leer ausgegangen. (apotheke adhoc)

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RABATTVERTRäGE

Ratiopharm und Hexal holen DAK-Verträge

 

Berlin  -  Die Deutsche Angestelltenkrankenkasse (DAK) hat die Hersteller heute über ihr Abschneiden bei den Rabattverträgen informiert. Nach Informationen von APOTHEKE ADHOC haben vor allem die Branchenriesen Ratiopharm und Hexal/1A Pharma abgeräumt.

Zuschläge für die Großen: Ratiopharm und Hexal waren bei der DAK-Ausschreibung erfolgreich. Foto: Elke Hinkelbein

Zuschläge für die Großen: Ratiopharm und Hexal waren bei der DAK-Ausschreibung erfolgreich. Foto: Elke Hinkelbein

Demnach hat die Bietergemeinschaft aus Ratiopharm, CT Arzneimittel und AbZ Pharma nicht weniger als 43 der 95 ausgeschriebenen Wirkstoffe geholt, darunter die wichtigen Lose Omeprazol, Pantoprazol und Simvastatin. 1A Pharma hat dem Vernehmen nach allein oder zusammen mit der Konzernmutter Sandoz bei 37 Wirkstoffen vorläufige Zuschläge erhalten. Weitere 19 Lose hat Teva/AWD eingefahren.

Allerdings erhalten bei der DAK jeweils drei Hersteller einen Zuschlag. Die Verträge sollen im Juni in Kraft treten, die Laufzeit beträgt zwei Jahre. Zweimal kann die Kasse die Verträge um ein Jahr verlängern. Das Modell mit drei Rabattpartnern hatte die DAK im September vor dem Landessozialgericht Essen durchgesetzt. Seitdem hat die Kasse bereits über 16 Wirkstoffe Rabattverträge geschlossen. Größter Rabattpartner ist auch hier mit Abstand Ratiopharm.

Die DAK hatte die Ausschreibung im November gemeinsam mit der Hanseatischen Krankenkasse, der HKK Erste Gesundheit und der Hamburg Münchener Krankenkasse gestartet. Die vier Kassen versichern zusammen knapp 7 Millionen Menschen. DAK und Hamburg Münchener hatten bereits im Juli eine Fusion zum Jahreswechsel angekündigt.

Alexander Müller, Freitag, 05. Februar 2010, 19:12 Uhr

 

 

TK-RABATTVERTRäGE

Streit um Dumping-Preise bei Generika

 

Berlin  -  Bei den Rabattverträgen der Techniker Krankenkasse (TK) gibt es Streit über vermeintliche Dumping-Angebote. Die Firma Norrispharm, eine Tochter der indischen Torrent, fühlt sich von der Kasse ungerecht behandelt, weil diese mehrere Gebote des Herstellers abgelehnt hat. Begründung: Die Angebote sollen unauskömmlich gewesen sein, was nach Vergaberecht verboten ist. Norispharm wehrt sich gegen den Vorwurf.

Zu hohe Rabatte? Bei der TK-Ausschreibung zu Rabattverträgen soll es Dumping-Angebote gegeben haben. Foto: Elke Hinkelbein

Zu hohe Rabatte? Bei der TK-Ausschreibung zu Rabattverträgen soll es Dumping-Angebote gegeben haben. Foto: Elke Hinkelbein

Das von der Torrent-Tochter eingeleitete Nachprüfungsverfahren wurde am vergangenen Freitag vor der Vergabekammer des Bundes verhandelt. Es geht um insgesamt 26 Wirkstoffe, für die der Hersteller Angebote abgegeben hatte. Bei den übrigen 63 Wirkstoffen konnte die TK bereits Zuschläge erteilen - fünf davon hat Norispharm gewonnen.

Den Ausschluss bei den anderen Geboten will die Torrent-Tochter nicht hinnehmen. Aus Sicht des Herstellers sind der Kasse bei der Bewertung der Angebote Fehler unterlaufen. Mit Blick auf die Generikapreise in anderen Märkte verteidigen die Inder ihre Angebote.

Bei der TK hält man sich bedeckt: „Wir äußern uns nicht zu Einzelheiten in einem laufenden Verfahren und warten die Entscheidung der Vergabekammer ab", sagte ein Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC. Die könnte Ende des Monats fallen. Danach wäre beiden Parteien noch der Weg vor das zuständige Landessozialgericht Essen offen.

Bei Ausschreibungen überprüfen die Kassen gemäß Vergaberecht die Einhaltung formaler Kriterien, die Leistungsfähigkeit der Bieter sowie die Auskömmlichkeit der Angebote. Hat die Kasse den Verdacht, dass ein Hersteller unter Selbstkosten bietet, kann sie die Offenlegung der Kalkulation verlangen. Solche Kontrollen werden normalerweise durchgeführt, wenn das Angebot des Ausschreibungsgewinners rund 20 Prozent günstiger ist als das zweitbeste. Eine Verpflichtung zur Überprüfung haben die Kassen allerdings nicht, denn der entsprechende Passus im Vergaberecht soll vor allem den Auftraggeber vor der Insolvenz seiner Lieferanten schützen.

Alexander Müller, Mittwoch, 20. Januar 2010, 09:16 Uhr

 

 

GENERIKA

Rabatt-Umbau bei Barmer GEK

 

Berlin  -  Die Fusion der Barmer mit der Gmünder Ersatzkasse (GEK) wirkt sich auch auf die bestehenden Rabattvereinbarungen mit den Generikaherstellern aus: Durch den Zusammenschluss gelten die Sortimentsverträge seit 1. Januar für alle 8,5 Millionen Versicherten. Die großen Hersteller jubilieren. Die Barmer plant jedoch bereits neue Verträge und hat den Apotheken per Fax nahe gelegt, von den erweiterten Austauschmöglichkeiten nur sparsam Gebrauch zu machen.

Fusionierte Verträge: Die Portfolioverträge der Barmer und der GEK werden sich künftig ergänzen. Foto: Elke Hinkelbein

Fusionierte Verträge: Die Portfolioverträge der Barmer und der GEK werden sich künftig ergänzen. Foto: Elke Hinkelbein

„Im Sinne einer erfolgreichen Arzneimitteltherapie und einer hohen Compliance unserer Versicherten, Ihrer Kunden, ist uns daran gelegen, die Medikation unserer Versicherten in gewohnter Art und Weise fortzuführen", heißt es in dem Schreiben. Die Substitution zu Gunsten eines anderen Rabattpartners sollte deshalb die Ausnahme bleiben, so die Empfehlung. Die Versicherten sollen im Januar informiert werden, dass ein Austausch nicht im Interesse der Kasse liegt.

Die Barmer bringt Sortimentsverträge mit Hexal, Stada/Aliud, Betapharm, Mylan Dura und Q-Pharm in den Zusammenschluss ein. Die GEK hatte mit Ratiopharm und den ebenfalls zur Merckle-Gruppe gehörenden Herstellern CT und AbZ Pharma sowie mit der Sanofi-Tochter Winthrop Verträge geschlossen.

Für die Generikahersteller erhöht sich durch die Vereinigung der Rabattverträge auf einen Schlag die Zahl der Patienten, die ihre Arzneimittel erhalten dürfen. Entsprechend positiv wurde die Fusion vor allem von den großen Herstellern aufgenommen: Ratiopharm erwartet durch die Ausweitung ein deutliches Umsatzplus in den kommenden Monaten. Hexal sieht sich selbst als „wichtigsten Vertragspartner" der neuen Kasse.

Für neuen Schwung werden allerdings die geplanten Wirkstoffverträge der Barmer GEK sorgen: Die Kasse kündigte an, Ende Januar mehr als 300 Wirkstoffe in fünf Losgebieten auszuschreiben. Diese Substanzen könnten dann - je nach Ausstiegsklausel - aus den Sortimentsverträgen verschwinden.

Zuschläge sollen an jedes Unternehmen erteilt werden, das den geforderten Mindestrabatt anbietet. Angestrebt werden nach Kassen-Angaben vier bis sieben Hersteller pro Wirkstoff. Die tatsächlich zu gewährenden Rabatte richten sich dann nach dem Anteil jedes Unternehmens am Gesamtumsatz im jeweiligen Fach- und Gebietslos.

Mit der geplanten Ausschreibung sind die ursprünglichen Pläne der GEK, Zielpreise einzuführen, vom Tisch. Im Sommer vergangenen Jahres hatte die Kasse mit dem Deutschen Apothekerverband (DAV) über ein Modell verhandelt, bei dem die Apotheker das preisgünstigste Arzneimittel aussuchen.

Désirée Kietzmann, Mittwoch, 06. Januar 2010, 13:42 Uhr

 

 

RABATTVERTRäGE

TK erteilt 56 Zuschläge

 

Berlin  -  Die Techniker Krankenkasse (TK) ist bei ihrer Ausschreibung zu Rabattverträgen einen großen Schritt weiter: Bei 56 der insgesamt 89 ausgeschriebenen Wirkstoffe konnte die Kasse Zuschläge erteilen. Zu den restlichen 33 Wirkstoffen laufen einem TK-Sprecher zufolge noch Nachprüfungsverfahren vor der Vergabekammer des Bundes.

Rabattverträge fast durch: Die Techniker Krankenkasse hat Zuschläge zu 56 Wirkstoffen erteilt. Foto: Elke Hinkelbein

Rabattverträge fast durch: Die Techniker Krankenkasse hat Zuschläge zu 56 Wirkstoffen erteilt. Foto: Elke Hinkelbein

Nach derzeitigem Stand hat die Sanofi-Aventis-Tochter Winthrop zehn exklusive Zuschläge gewonnen, Sanofi selbst zusätzlich drei. Die Hexal-Tochter 1A Pharma hat bislang neun Wirkstoffe gewonnen, in einer Bietergemeinschaft mit Konzernmutter Sandoz weitere drei. Norispharm, eine Tochter der indischen Torrent, konnte fünf Zuschläge einfahren, die Gruppe aus Ratiopharm, CT Arzneimittel und AbZ Pharma vier.

Stada-Tochter Aliud und Betapharm konnten sich je drei Wirkstoffe sichern, Basics, Mylan Dura und Wörwag jeweils zwei. Mit einem Zuschlag sind bislang AAA Pharma, Actavis, Dexcel, die Teva-Tochter Gry Pharma, Krewel-Meuselbach, Medac, Medice, Merck, TAD und Teva vertreten.

Alexander Müller, Mittwoch, 16. Dezember 2009, 15:26 Uhr

 

 

RABATTVERTRÄGE

Ratiopharm dominiert AOK-Ausschreibung

 

Berlin  -  Der größte Kuchen wird verteilt: Die AOK hat die Hersteller am vergangenen Freitag über ihr Abschneiden bei ihrer vierten Ausschreibung zu Rabattverträgen informiert. Abgeräumt hat nach Informationen von APOTHEKE ADHOC die Bietergemeinschaft aus Ratiopharm, CT Arzneimittel und AbZ Pharma. Bei mindestens 34 der 87 ausgeschriebenen Wirkstoffe hat die Gruppe in allen fünf Losgebieten den vorläufigen Zuschlag erhalten.

Vorabinformationen verschickt: Die AOK hat die Hersteller über ihr Abschneiden bei den neuen Rabattverträgen informiert. Foto: Elke Hinkelbein

Vorabinformationen verschickt: Die AOK hat die Hersteller über ihr Abschneiden bei den neuen Rabattverträgen informiert. Foto: Elke Hinkelbein

Auf Platz zwei folgt mit einigem Abstand die Hexal-Tochter 1A Pharma: Insgesamt 58 Zuschläge zu 13 Wirkstoffen gingen an 1A, die Konzernmutter Sandoz oder die Bietergemeinschaft aus beiden Unternehmen. Heumann, eine Tochter der indischen Torrent, hat mindestens 20 Lose gewonnen.

Stada und die Konzern-Tochter Aliud sollen dem Vernehmen nach dagegen weitestgehend - möglicherweise sogar vollständig - leer ausgegangen sein. Beim Konzern war bislang niemand zu einer Stellungnahme zu erreichen. Über die Gründe des vermeintlichen Scheiterns kann nur spekuliert werden.

Dass auch große Unternehmen an den Ausschreibungen scheitern können, hatte Ratiopharm bei der vorherigen AOK-Rabattrunde gezeigt. Wegen eines Formfehlers hatte der Ulmer Konzern keinen einzigen Zuschlag erhalten. Diesmal lief es deutlich besser für die zur Merckle-Gruppe gehörenden Hersteller.

Bei der AOK gewinnt pro Wirkstoff ein Hersteller den exklusiven Zuschlag in einem von fünf Losgebieten. Dabei kann ein Unternehmen auch sämtliche Regionallose für einen Wirkstoff gewinnen. Für die Industrie ist die gemeinsame Ausschreibung der Ortskrankenkassen besonders wichtig; immerhin geht es um die Versorgung von fast 40 Prozent aller GKV-Versicherten. Die neuen Verträge sollen im April in Kraft treten und zwei Jahre laufen.

Alexander Müller, Dienstag, 15. Dezember 2009, 18:33 Uhr

 

 

AOK-RABATTVERTRäGE

Ratiopharm büßt für Formfehler

 

Berlin  -  Die Zeiten, in denen große Generikahersteller die AOK-Rabattverträge auf die leichte Schulter genommen haben, sind längst vorbei. Alle Hersteller sind auf die Absätze angewiesen, wenn sie im Geschäft bleiben wollen - und bieten mit. Bei der vergangenen Ausschreibung hat sich jedoch ausgerechnet der Branchenriese Ratiopharm offenbar selbst ein Bein gestellt: Die Gebote enthielten nach Informationen von APTOHEKE ADHOC gravierende Formfehler - und Ratiopharm erhielt nicht einen einzigen Zuschlag.

Wegen Formfehler gescheitert? Ratiopharm hat bei den AOK-Rabattverträgen keinen Zuschlag erhalten. Foto: Elke Hinkelbein

Wegen Formfehler gescheitert? Ratiopharm hat bei den AOK-Rabattverträgen keinen Zuschlag erhalten. Foto: Elke Hinkelbein

Angeblich gab es bei Ratiopharm einen Fehler bei den Berechnungen zum Kapazitätsnachweis. Den eingereichten Zahlen zufolge hätten die Kapazitäten des Herstellers nicht ausgereicht, um die Verträge zu bedienen - ein Ausschlusskriterium bei der Vergabe der Zuschläge. Denn das Vergaberecht ist ein formales Recht, und fehlerhafte Dokumente werden gnadenlos bestraft.

Dabei hatte die AOK den Herstellern eine eigens programmierte Excel-Tabelle zur Verfügung gestellt, die nur noch ausgefüllt werden musste. Das Verfahren war nach Einschätzung aus der Branche ziemlich narrensicher, es gab sogar eine Video-Anleitung für die Abgabe der Gebote. Manch kleineres Unternehmen soll daher sogar auf die Hilfe von Juristen verzichtet haben.

Wer dagegen bei Ratiopharm den vermeintlichen Fehler bei der Gebotsabgabe zu verantworten hat, ist nicht bekannt. Aus Unternehmenskreisen heißt es, Geschäftsführer Oliver Windholz habe die Dokumente alleine gezeichnet - was allerdings fraglich ist, da er im Normalfall nicht alleinvertretungsberechtigt ist.

Und es gibt möglicherweise noch ein weiteres pikantes Detail an Ratiopharms Scheitern: Die Schwesterunternehmen CT und AbZ sind bei der Ausschreibung ebenfalls leer ausgegangen - dem Vernehmen nach wegen desselben markanten Formfehlers. Da die Unternehmen, die alle zur Merckle-Gruppe gehören, aber nicht als Bietergemeinschaft aufgetreten sind, hätte eine mögliche Absprache gegen das Vergaberecht verstoßen.

Ratiopharm wollte gegenüber (apotheke adhoc) die Vorkommnisse nicht kommentieren. Auch bei CT und AbZ äußerte man sich auf Nachfrage nicht zu der Ausschreibung. Grundsätzlich kommentiere das Unternehmen nur Vertragsabschlüsse, so AbZ-Geschäftsführerin Sandra Bitterle.

Die Folgen der möglicherweise vermasselten Ausschreibung deuten sich jedenfalls in aktuellen Abverkaufszahlen an: Der Marktanteil des Ulmer Konzerns ist demnach im Juni - dem Startmonat der AOK-Verträge - von 21 auf knapp 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gefallen. Die Abverkäufe lagen damit 5 Millionen Euro unter Vorjahresniveau.

Dienstag, 18. August 2009, 11:50 Uhr

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