• 10.05.2010 - Klinikärzte gegen Rabattschlacht und Studienquote

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MARBURGER BUND

Klinikärzte gegen Rabattschlacht und Studienquote

 

Dresden  -  Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund ist gegen eine Einführung einzelvertraglicher Vertragsstrukturen in der Krankenhausversorgung: „Selektive Verträge stellen kein geeignetes Instrument zur dauerhaften Sicherstellung einer flächendeckenden, qualitativ hochwertigen stationären Versorgung dar", heißt es im Beschluss der Hauptversammlung. Die insbesondere von den Kassenverbänden propagierten Einzelverträge zwischen Krankenkassen und Krankenhäusern würden die Krankenhausplanung aushöhlen, die Patientensouveränität einschränken und zu einem Rabattwettbewerb führen, der die Qualität der Versorgung verschlechtere.

Gegen Rabatt und Quote: MB-Chef Rudolf Henke erteilt Plänen von BMG
 und Kassen eine Absage. Foto: Elke Hinkelbein

Gegen Rabatt und Quote: MB-Chef Rudolf Henke erteilt Plänen von BMG und Kassen eine Absage. Foto: Elke Hinkelbein

Auch der von Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) geplanten Quotierung der Studienplätze in der Humanmedizin erteilen die Klinikärzte eine Absage: Eine „Landarztquote" dürfe kein Auswahlkriterium werden, heißt es in einem Beschluss der Hauptversammlung. Eine Reservierung von Studienplätzen für Mediziner, die sich auf dem Land niederlassen sollen, sei ein ungeeignetes Kriterium und würde die freie Berufswahl massiv einschränken.

Stattdessen sollen Bund und Länder prüfen, ob auch durch eine Erhöhung der Studienplätze in der Medizin mittelfristig dem Nachwuchsmangel begegnet werden könne. Zugleich müssten die Kapazitäten in der klinischen Ausbildung, am Krankenbett des Patienten, erweitert werden. „Vorher und auch kontinuierlich muss die Qualität der Lehre deutlich verbessert und mehr Praxisbezug hergestellt werden", forderten die Delegierten in Dresden.

Bisher würden nur die Universitätskliniken die Ausbildung am Krankenbett des Patienten übernehmen. „Die Einbeziehung auch anderer Krankenhäuser in die klinische Ausbildung der Medizinstudenten - unter der Lehrverantwortung der Medizinischen Fakultäten - ist in die Überlegungen mit einzubeziehen", heißt es in dem Beschluss der Hauptversammlung.

Die Ärztegewerkschaft verteidigte außerdem ihre Streikpläne und forderte einen Kompromiss. Einen Tarifabschluss, wie er in Hamburg gelungen sei, würde man ohne Streik akzeptieren, sagte Rudolf Henke. Die Krankenhausärzte der Hansestadt bekommen seit April etwa 1,9 Prozent mehr Gehalt, von März 2011 an dann weitere 3 Prozent mehr. Auch in Berlin gibt es einen eigenen Tarifvertrag für die kommunalen Kliniken.

dpa, Montag, 10. Mai 2010, 10:22 Uhr


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(APOTHEKE ADHOC)

 

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