• 22.09.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute: Zwischen Krisen und Selbstbestimmung

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute: Zwischen Krisen und Selbstbestimmung

 

Wirtschaftlicher Druck, politische Ignoranz und Cybergefahren zwingen Deutschlands Apotheker zum Handeln – Warten auf die Regierung ist keine Option mehr

Die Apotheken in Deutschland stehen vor einer beispiellosen Bewährungsprobe. Der wirtschaftliche Druck steigt, der Fachkräftemangel verschärft sich, und die Digitalisierung schreitet nur schleppend voran. Während Apothekerinnen und Apotheker weiterhin auf politische Unterstützung hoffen, bleibt die Reaktion aus dem Gesundheitsministerium unzureichend. Der versprochene Dialog mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach führt zu wenigen konkreten Ergebnissen, was die Frustration in der Branche weiter verstärkt. Gleichzeitig erschüttert ein gravierender Datenleak bei Check24 und Verivox die Apothekenlandschaft, indem sensible Kundendaten ungeschützt im Netz aufgetaucht sind. Die Sicherheitslücke verdeutlicht die dringende Notwendigkeit, dass Apotheken ihre IT-Sicherheitsvorkehrungen deutlich verbessern müssen. Hinzu kommen die Herausforderungen durch die Inflationsausgleichsprämie 2024, die für Apothekenbetreiber ein zweischneidiges Schwert darstellt. Zugleich verstärken Lieferengpässe den ohnehin schon enormen Druck im täglichen Betrieb. Während Ärzte regelmäßige Honoraranpassungen erhalten, warten Apotheken seit über elf Jahren vergeblich darauf. Retaxationen und der kontinuierliche Kampf um angemessene Vergütungen verschärfen die Situation zusätzlich. Vor diesem Hintergrund stellt sich die zentrale Frage, ob die Apotheken weiter auf politische Lösungen hoffen oder eigene Initiativen ergreifen, um ihre Zukunft selbst zu gestalten.

 

Die Zukunft der Apotheken: Warten auf die Regierung oder eigene Initiativen ergreifen?

Die Apothekerschaft in Deutschland steht vor massiven Herausforderungen: wirtschaftlicher Druck, Digitalisierung, der Fachkräftemangel sowie Reformen des Gesundheitswesens bestimmen den Alltag. Viele Apothekerinnen und Apotheker fragen sich, ob die Politik endlich effektive Maßnahmen ergreifen wird, um die Apotheken zu unterstützen. Doch die Hoffnung auf eine schnelle Lösung durch die Regierung scheint zunehmend zu schwinden.

In den letzten Jahren gab es zwar immer wieder politische Diskussionen über die Stärkung der Apotheken, doch konkrete Maßnahmen, die die Branche substanziell entlasten, blieben weitgehend aus. Der Blick auf die vergangenen Regierungsperioden zeigt, dass Apotheker oft zwischen den Stühlen sitzen, wenn es um gesundheitspolitische Reformen geht. Stattdessen mussten sie mit Kostensenkungen und bürokratischen Hürden kämpfen, die ihren Betrieb zunehmend erschweren.

Ein zentrales Problem ist die unklare Haltung der Politik gegenüber den Apotheken. Während einige politische Stimmen betonen, dass die wohnortnahe Apotheke ein unverzichtbarer Bestandteil des Gesundheitssystems sei, lassen konkrete Fördermaßnahmen auf sich warten. Der anhaltende Streit über das Apothekenhonorar und die Regelungen zum Versandhandel verdeutlichen diese Ambivalenz.

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) vertritt die Interessen der Apotheker in der Politik. Doch auch hier gibt es Kritik. Viele Apotheker bemängeln, dass die ABDA zu sehr an alten Strukturen festhält und nicht innovativ genug auf die neuen Herausforderungen reagiert. Die Blockadehaltung gegenüber modernen Lösungen wie Telemedizin, Digitalisierung oder neuen Geschäftsmodellen wird als Hindernis wahrgenommen.

Ein zentraler Punkt in der aktuellen Debatte ist die Frage, ob die Apotheken weiter auf politische Lösungen warten sollten oder ob es Zeit für eine Neuausrichtung ist. Einige Stimmen fordern, dass die Apothekerbranche proaktiver wird und sich verstärkt selbst um die Modernisierung kümmert, anstatt auf die nächste Regierung zu hoffen. Dies könnte bedeuten, innovative Ansätze zu testen, Kooperationen mit anderen Gesundheitsdienstleistern zu suchen und sich auf die Chancen der Digitalisierung einzulassen.

Während die Apotheken auf politischer Ebene mit steigenden Anforderungen und Kostendruck kämpfen, bleiben einige Branchenexperten dennoch optimistisch. Sie sehen Potenzial in neuen Dienstleistungen, die die Apotheke vor Ort weiter stärken könnten – etwa in der verstärkten Beratung zu Präventionsthemen, der Unterstützung bei chronischen Erkrankungen oder in der engen Zusammenarbeit mit Ärzten und Krankenhäusern.

Am Ende bleibt jedoch die Frage: Wie lange kann die Apothekerschaft warten, bis die Politik handelt? Und was passiert, wenn die Branche nicht von innen heraus innovativer wird?

Es wäre ein Trugschluss zu glauben, dass die nächste Regierung die Apothekenlandschaft in Deutschland von Grund auf verändern wird. Zu oft hat die Vergangenheit gezeigt, dass die Interessen der Apotheker im politischen Alltag untergehen. Die Hoffnung, dass die Politik allein die Herausforderungen der Branche lösen wird, ist naiv. Wenn die Apothekerschaft nicht selbst aktiv wird, wird sie die Kontrolle über ihre Zukunft verlieren.

Ein erster Schritt wäre, dass die ABDA ihre Haltung überdenkt und sich für modernere Ansätze öffnet. Die Blockade gegenüber Digitalisierung und neuen Geschäftsmodellen muss ein Ende haben. Die Zeiten, in denen man nur darauf setzte, dass politische Entscheidungen den Apotheken helfen würden, sind vorbei. Es braucht mehr Eigeninitiative, Kreativität und eine Bereitschaft, den eigenen Blickwinkel zu ändern.

Die Zukunft der Apotheken hängt davon ab, wie sie sich selbst positionieren. Innovative Dienstleistungen, die Ausweitung des Beratungsangebots und eine stärkere Vernetzung im Gesundheitssystem könnten ein Weg sein, um sich unabhängig von politischen Maßnahmen weiterzuentwickeln. Die Zeit des Abwartens muss vorbei sein – nur durch aktives Handeln kann die Apothekerschaft langfristig bestehen.

 

Lauterbachs Reformen: Apotheker im Kampf gegen politische Ignoranz

Die angespannte Lage in der deutschen Apothekerschaft hat erneut für hitzige Debatten gesorgt. In den vergangenen Wochen wurde mehrfach deutlich, dass sich zahlreiche Apothekenbetreiber von der Politik, insbesondere von Gesundheitsminister Karl Lauterbach, im Stich gelassen fühlen. Trotz eines vermeintlichen Dialogs zwischen Ministerium und den Apothekenvertretern, scheint der akute Handlungsdruck in den Betrieben nicht ausreichend wahrgenommen zu werden.

Lauterbachs Reformen, die die Apothekenlandschaft nachhaltig verändern sollen, stoßen vielerorts auf Ablehnung. In den Gesprächen mit Betroffenen tritt eine wiederkehrende Klage auf: Der Minister sehe die Notlage der Apotheker und Patienten sehr wohl, ignoriere sie jedoch gezielt oder spiele sie herunter. Kritiker werfen Lauterbach vor, die Probleme absichtlich kleinzureden, um vor den Kameras den Erfolg seiner Reformen zu demonstrieren.

"Er weiß genau, dass viele Apotheken wirtschaftlich am Limit operieren, doch er handelt nicht im Sinne einer echten Entlastung", so ein führender Vertreter des Deutschen Apothekerverbands. Stattdessen würden die Reformen vor allem auf Digitalisierung und Online-Handel setzen, während die stationären Apotheken, die das Rückgrat der flächendeckenden Arzneimittelversorgung bilden, zunehmend ins Abseits gedrängt würden.

Hinzu kommt, dass viele Apotheker mit zusätzlichen bürokratischen Hürden und retaxationsbedingten finanziellen Einbußen zu kämpfen haben. Jüngste Umfragen zeigen, dass etwa ein Drittel der Apotheken in Deutschland ernsthaft um ihre Existenz fürchtet. Besonders in ländlichen Regionen, wo Apotheken eine zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung einnehmen, wächst der Unmut über das politische Krisenmanagement.

Der Deutsche Apothekerverband fordert von der Politik mehr Unterstützung und vor allem eine nachhaltige Reform, die auf die Bedürfnisse der stationären Apotheken eingeht. "Es kann nicht sein, dass unsere Leistung immer weiter beschnitten wird, während wir zugleich die Last einer stetig wachsenden Bürokratie tragen müssen", so ein Sprecher.

Apothekenbetreiber sollten in diesem Zusammenhang insbesondere ihre betriebswirtschaftlichen Planungen überprüfen. Der Druck durch Reformen, die Verlagerung auf Online-Dienste und die steigenden Personalkosten verlangen nach einer klaren Strategie, um wirtschaftlich überleben zu können. Weiterhin wird empfohlen, sich frühzeitig juristisch beraten zu lassen, um möglichen Retaxationen und weiteren finanziellen Belastungen entgegenzuwirken.

Die Frage bleibt: Werden die Apotheken weiterhin das Rückgrat der deutschen Gesundheitsversorgung bleiben können, oder droht ihnen langfristig der Niedergang?

Der Vorwurf, Gesundheitsminister Karl Lauterbach sehe die Not der Apothekenbetreiber und Patienten nicht, ist schlicht falsch. Natürlich sieht er sie. Wie könnte er auch anders? Schließlich ist die Krise der Apotheken seit Langem bekannt, die Zahlen sprechen für sich. Doch der Minister entscheidet sich, diese Realität herunterzuspielen. Warum? Weil es politisch opportun ist.

Lauterbach will glänzen, will vor den Kameras den Erfolg seiner Reformen inszenieren. Eine Reform, die angeblich alles besser macht, die aber in Wahrheit an den wahren Bedürfnissen der Apotheken und Patienten vorbeigeht. Es ist eine mutwillige Täuschung, die darauf abzielt, politische Erfolge zu präsentieren, während die Versorgungsrealität in vielen Regionen Deutschlands vernachlässigt wird.

Die Apotheken sind das Rückgrat der Arzneimittelversorgung. Sie stehen unter einem nie dagewesenen Druck. Und doch wird genau dieses Rückgrat weiter belastet – mit neuen Vorschriften, zunehmender Bürokratie und wirtschaftlichen Herausforderungen. Anstatt die Apotheken zu entlasten und zu stärken, setzt man auf Digitalisierung und E-Rezepte, ohne die Rahmenbedingungen dafür so zu gestalten, dass sie flächendeckend funktionieren.

Was müssen die Apothekenbetreiber tun? Sie müssen sich wehren, ihre Stimme lauter erheben und aufzeigen, dass die aktuellen Reformen nicht nur an ihren Bedürfnissen vorbeigehen, sondern eine ernsthafte Gefahr für die Versorgungssicherheit darstellen. Und sie müssen klarstellen: Es geht nicht nur um wirtschaftliche Interessen, es geht um die Versorgung der Patienten, die zunehmend schlechter wird.

Lauterbach weiß das. Doch solange es politisch opportun ist, wird er weiter glänzen – auf Kosten der Apotheken und letztlich der Patienten.

 

Datenleck bei Check24 und Verivox alarmiert Apothekenbranche

Ein schwerwiegender Datenvorfall bei den Verbraucherplattformen Check24 und Verivox hat zahlreiche persönliche Kundendaten ungeschützt im Internet zugänglich gemacht. Betroffen sind höchst sensible Informationen, darunter Namen, Adressen, Versicherungsdetails und Finanzdaten von möglicherweise zehntausenden Kunden. Die Datenschutzbehörden haben bereits Ermittlungen eingeleitet, um die genaue Ursache der Sicherheitslücke zu ermitteln und mögliche rechtliche Schritte zu prüfen.

Für die Apothekenbranche, die täglich mit besonders schutzbedürftigen Gesundheitsdaten arbeitet, ist dieser Vorfall eine ernsthafte Warnung. Apotheken müssen sicherstellen, dass ihre internen IT-Systeme den höchsten Sicherheitsstandards entsprechen, um derartige Datenpannen zu verhindern. Gerade im Umgang mit Patientendaten gilt es, besondere Vorsicht walten zu lassen, da eine unzureichende Sicherung nicht nur rechtliche Folgen, sondern auch das Vertrauen der Kunden nachhaltig erschüttern kann.

Die Europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verpflichtet Apotheken, strenge Maßnahmen zum Schutz von personenbezogenen Daten umzusetzen. Dazu gehören regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen, die Verschlüsselung sensibler Informationen und die Schulung des Personals im Umgang mit digitalen Systemen. Vor allem in Zeiten zunehmender Cyberangriffe müssen Apotheken sicherstellen, dass ihre Systeme ausreichend geschützt sind, um Datenverluste oder Missbrauch zu vermeiden.

Dieser Vorfall verdeutlicht erneut, wie verletzlich digitale Systeme sein können, wenn Sicherheitsvorkehrungen nicht konsequent umgesetzt werden. Apotheken sind jetzt mehr denn je aufgefordert, ihre Datenschutzmaßnahmen kritisch zu hinterfragen und mögliche Schwachstellen zu beseitigen, bevor es zu ähnlich schwerwiegenden Folgen kommt.

Der Datenleck-Skandal bei Check24 und Verivox zeigt einmal mehr, dass die Cybersicherheit in vielen Branchen noch immer nicht ausreichend ernst genommen wird. Insbesondere Apotheken sollten diesen Vorfall als Weckruf verstehen, denn der Schutz von Gesundheitsdaten erfordert höchste Sorgfalt. Ein Verstoß gegen die DSGVO kann nicht nur hohe Strafen nach sich ziehen, sondern auch das Vertrauen der Patienten in die Apotheke nachhaltig beschädigen.

In einer zunehmend digitalisierten Welt reicht es nicht aus, sich auf alte Sicherheitslösungen zu verlassen. Apotheken müssen proaktiv handeln, um ihre Datenbestände vor Angriffen und Leaks zu schützen. Dazu gehören regelmäßige Audits der IT-Systeme, der Einsatz moderner Verschlüsselungstechnologien und die ständige Weiterbildung der Mitarbeiter im sicheren Umgang mit sensiblen Daten.

Es bleibt zu hoffen, dass dieser Vorfall nicht nur in den betroffenen Unternehmen, sondern auch in der Apothekenbranche für ein Umdenken sorgt. Datenschutz ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, um das Vertrauen der Patienten und die eigene rechtliche Absicherung zu gewährleisten.

 

Inflationsausgleichsprämie 2024: Finanzielle Entlastung und Risiken für Apotheken

Apothekenbetreiber haben im Jahr 2024 die Möglichkeit, ihren Mitarbeitern eine steuer- und sozialversicherungsfreie Inflationsausgleichsprämie von bis zu 3.000 Euro zu gewähren. Diese Maßnahme wurde als Teil eines Maßnahmenpakets der Bundesregierung eingeführt, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten infolge der anhaltenden Inflation abzufedern. Die Prämie darf allerdings nur zusätzlich zum regulären Gehalt ausgezahlt werden und kann nicht mit bestehenden Lohnbestandteilen verrechnet werden.

Für Apothekenbetreiber bietet die Prämie eine Chance, die Arbeitszufriedenheit in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit zu stärken. Gerade in der Apothekenbranche, die mit Fachkräftemangel, steigenden Betriebskosten und zunehmender Bürokratie zu kämpfen hat, könnte die Inflationsausgleichsprämie ein wertvolles Instrument zur Bindung von qualifiziertem Personal sein. Doch trotz der steuerlichen Vorteile bringt die Entscheidung über die Auszahlung der Prämie finanzielle Herausforderungen mit sich.

Besonders kleine und mittlere Apotheken, die bereits durch die sinkenden Margen bei Arzneimitteln und den steigenden Kosten für Energie und Logistik belastet sind, müssen genau prüfen, ob sie die Prämie finanzieren können, ohne die wirtschaftliche Stabilität zu gefährden. Eine strategische Entscheidung, die sorgfältig vorbereitet werden sollte, denn eine unbedachte finanzielle Belastung könnte langfristig negative Auswirkungen auf den Betrieb haben.

Neben der finanziellen Frage müssen Apothekenbetreiber auch die gesetzlichen Vorgaben berücksichtigen. So ist sicherzustellen, dass die Prämie eindeutig als zusätzliche Zahlung zum regulären Gehalt ausgewiesen wird, um die Steuer- und Beitragsfreiheit nicht zu gefährden. Es empfiehlt sich daher, frühzeitig den Kontakt mit Steuerberatern aufzunehmen, um sicherzustellen, dass alle formalen Voraussetzungen erfüllt sind.

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Inflationsausgleichsprämie 2024 eine wertvolle Chance für Apothekeninhaber ist, ihren Mitarbeitern eine spürbare Entlastung zu bieten. Gleichzeitig erfordert die Entscheidung zur Auszahlung eine sorgfältige Abwägung der finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen.

Die Inflationsausgleichsprämie bietet Apothekenbetreibern die Möglichkeit, in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten ein positives Signal an ihre Mitarbeiter zu senden. Gerade in einem Arbeitsumfeld, das zunehmend unter Druck gerät, können solche Maßnahmen die Mitarbeiterbindung und Motivation erheblich stärken. Doch die Entscheidung über die Prämie darf nicht leichtfertig getroffen werden. Betreiber müssen die langfristigen finanziellen Auswirkungen ebenso im Blick behalten wie die gesetzlichen Vorgaben.

Eine gut durchdachte Auszahlung der Prämie kann zur Stabilisierung des Betriebsklimas beitragen, aber sie darf nicht zu Lasten der wirtschaftlichen Gesundheit der Apotheke gehen. Es gilt, klug zu planen und die Bedürfnisse der Belegschaft mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten in Einklang zu bringen.

 

Umkehr auf dem Immobilienmarkt: Mieten steigen schneller als Kaufpreise

Der deutsche Immobilienmarkt hat eine überraschende Wendung erlebt: Die Mieten steigen inzwischen schneller als die Kaufpreise. Diese Entwicklung, die in den vergangenen zwei Jahren besonders deutlich wurde, bricht mit dem langjährigen Trend, bei dem die Immobilienpreise überdurchschnittlich stärker anstiegen als die Mietpreise. Vor allem in großen Städten und Ballungsräumen ist diese Umkehr spürbar, während auf dem Land die Dynamik langsamer verläuft.

Laut einer aktuellen Marktanalyse zeigt sich, dass Mietpreise in Regionen wie Berlin, Hamburg oder München seit 2022 deutlicher gestiegen sind als die Kaufpreise. Experten führen dies auf verschiedene Faktoren zurück, darunter die hohe Nachfrage nach Mietwohnungen, gestiegene Baukosten und ein stagnierendes Neubauvolumen. Gleichzeitig sorgen die gestiegenen Zinsen und die allgemein unsichere Wirtschaftslage dafür, dass der Kauf einer Immobilie für viele Haushalte unattraktiv geworden ist.

Für Mieter wird die Situation zunehmend schwieriger. Die gestiegenen Lebenshaltungskosten, Energiekosten und die allgemeine Inflation erhöhen den finanziellen Druck. Der Mietmarkt ist vielerorts angespannt, und der Mangel an verfügbarem Wohnraum verschärft die Lage weiter. Auf der anderen Seite führen die stabilen oder leicht sinkenden Kaufpreise nicht zwangsläufig zu einer Entlastung für Kaufinteressenten, da die Finanzierung aufgrund höherer Zinsen teurer geworden ist.

Die Entwicklung birgt weitreichende Konsequenzen für die Wohnungs- und Immobilienpolitik. Während viele Experten weiterhin darauf hoffen, dass zusätzliche Bauprojekte den Wohnungsmarkt entspannen könnten, bleibt die kurzfristige Lage für Mieter und potenzielle Käufer gleichermaßen schwierig. Eine klare Antwort auf die Frage, ob Mieten oder Kaufen die bessere Wahl ist, lässt sich daher momentan kaum geben.

Die Umkehr des Trends auf dem Immobilienmarkt ist mehr als nur eine statistische Anomalie – sie hat das Potenzial, die Wohnsituation für viele Menschen grundlegend zu verändern. Während Kaufpreise in den vergangenen Jahren oft so hoch stiegen, dass das Mieten die vernünftigere Option schien, sind es nun die Mietpreise, die rasant anziehen. Besonders betroffen sind die Menschen, die keine Möglichkeit haben, sich ein Eigenheim zu leisten und weiterhin auf Mietwohnungen angewiesen sind.

Die aktuelle Entwicklung zeigt, wie sehr der Immobilienmarkt von äußeren Faktoren abhängig ist. Steigende Zinsen, Inflation und hohe Baukosten haben den Wohnungsbau massiv verlangsamt, während die Nachfrage nach Wohnraum ungebrochen bleibt. Für Mieter und Käufer bedeutet das Unsicherheit und steigende finanzielle Belastungen. Es bleibt zu hoffen, dass sich diese Dynamik in den kommenden Jahren wieder normalisiert – doch eine schnelle Entspannung ist derzeit nicht in Sicht.

 

Strategien für den Vermögensaufbau: So gestalten Anleger ihr optimales ETF-Portfolio

Immer mehr Anleger setzen auf ETFs, um langfristig Vermögen aufzubauen. Diese börsengehandelten Fonds bieten eine kostengünstige Möglichkeit, in breite Märkte zu investieren, ohne sich um die Auswahl einzelner Aktien kümmern zu müssen. Doch der Weg zu einem erfolgreichen ETF-Portfolio erfordert eine durchdachte Strategie. Die richtige Mischung aus verschiedenen Anlageklassen, Regionen und Branchen bildet die Basis für langfristige Erfolge.

Zunächst gilt es, eine klare Risikobereitschaft zu definieren. Ein ausgewogenes ETF-Portfolio setzt meist auf eine Mischung aus Aktien- und Anleihen-ETFs. Während Aktien-ETFs Wachstumspotenzial bieten, sorgen Anleihen-ETFs für Stabilität. Die Gewichtung dieser Anlageklassen hängt stark von den individuellen Zielen und der Risikotoleranz des Anlegers ab. Jüngere Sparer mit einem langen Anlagehorizont können höhere Aktienquoten verkraften, während Anleger kurz vor dem Ruhestand eher auf Anleihen setzen, um ihr Kapital zu sichern.

Breite Diversifikation ist ein weiterer Schlüssel zum Erfolg. Anleger sollten nicht nur in einen Markt oder eine Region investieren, sondern weltweit streuen. Neben ETFs, die den US-amerikanischen oder europäischen Markt abbilden, sollten auch Schwellenländer nicht außer Acht gelassen werden. Diese Märkte bieten oft höhere Renditechancen, bergen aber auch größere Risiken. Die richtige Mischung kann helfen, Chancen zu nutzen und Risiken abzufedern.

Ein oft unterschätzter Aspekt beim Vermögensaufbau mit ETFs sind die Kosten. Zwar sind ETFs im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds deutlich günstiger, doch auch hier lohnt es sich, auf die Gesamtkostenquote (TER) zu achten. Die Gebühren sollten möglichst niedrig gehalten werden, um die Rendite nicht zu schmälern. Zudem sollten Anleger darauf achten, nicht zu viele unterschiedliche ETFs ins Portfolio aufzunehmen, da die Handels- und Verwaltungskosten schnell steigen können.

Langfristiges Denken ist der wohl wichtigste Erfolgsfaktor beim ETF-Investment. Marktbewegungen sollten nicht zu hektischen Reaktionen führen. Es ist entscheidend, in Krisenzeiten nicht zu verkaufen, sondern den Plan beizubehalten. Die Märkte erholen sich in der Regel, und wer investiert bleibt, profitiert langfristig. Historische Daten zeigen, dass langfristige Anleger oft die besten Renditen erzielen.

Auch steuerliche Überlegungen spielen eine Rolle. Gewinne aus ETF-Verkäufen unterliegen der Abgeltungssteuer, doch durch geschickte Steuerplanung lassen sich Belastungen minimieren. Es kann sinnvoll sein, Anlagen lange zu halten, um steuerliche Freibeträge zu nutzen.

Letztlich kommt es beim ETF-Investment darauf an, eine klare Strategie zu verfolgen, die zu den persönlichen Zielen passt. Ein gut strukturiertes Portfolio, das eine ausgewogene Mischung aus Risiko und Rendite bietet, ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Vermögensaufbau.

Das Investieren in ETFs hat sich als eine der beliebtesten Methoden für den Vermögensaufbau etabliert. Der große Vorteil liegt in der Einfachheit und Kosteneffizienz dieser Produkte. Doch wie bei jeder Geldanlage gilt auch hier: Wer erfolgreich sein möchte, muss einen klaren Plan verfolgen und Disziplin bewahren. Die richtige Mischung aus Diversifikation, Kostenkontrolle und Geduld ist entscheidend. Panikreaktionen bei Kursschwankungen führen oft zu Verlusten – Ruhe und eine langfristige Perspektive hingegen zu Erfolg. Anleger sollten sich bewusst machen, dass Zeit und Ausdauer die größten Verbündeten im Kampf um die beste Rendite sind.

 

Leoni-Verkauf nach China: Zeichen einer wachsenden Bedrohung für den Mittelstand

Der deutsche Autozulieferer Leoni, einst ein stolzes Beispiel für die Innovationskraft des deutschen Mittelstands, steht kurz vor dem Verkauf an einen chinesischen Investor. Das Nürnberger Traditionsunternehmen, bekannt für seine hochwertigen Kabel- und Bordnetzsysteme, kämpfte in den letzten Jahren mit finanziellen Schwierigkeiten, die nun in einem Verkauf gipfeln könnten. Der geplante Verkauf sorgt in der deutschen Wirtschaft für Aufsehen und Besorgnis, denn er symbolisiert die wachsende Gefahr, der viele deutsche Mittelständler ausgesetzt sind.

Leoni ist kein Einzelfall. Zahlreiche deutsche Unternehmen, die einst als Weltmarktführer in ihren Bereichen galten, stehen unter immensem Druck. Steigende Energiekosten, hohe Lohnnebenkosten und der zunehmende internationale Wettbewerb erschweren den Unternehmen das Überleben. Besonders die Konkurrenz aus China, die auf großzügige staatliche Unterstützung bauen kann, ist eine ernste Bedrohung. Die mögliche Übernahme von Leoni durch einen chinesischen Investor stellt nicht nur die Frage nach dem Fortbestand des Unternehmens selbst, sondern auch nach der Sicherheit deutscher Technologie und des damit verbundenen Know-hows.

Politiker und Wirtschaftsvertreter warnen seit Jahren vor dem Ausverkauf deutscher Schlüsselindustrien an ausländische Investoren, insbesondere aus China. Während auf der einen Seite der notwendige Kapitaleinsatz durch ausländische Investitionen gesehen wird, gibt es auf der anderen Seite große Bedenken, dass immer mehr deutsche Unternehmen in ausländische Hände geraten. Die wirtschaftlichen Folgen könnten weitreichend sein. Wenn deutsche Weltmarktführer an die internationale Konkurrenz verkauft werden, droht nicht nur der Verlust wertvollen Know-hows, sondern auch eine Schwächung der Innovationskraft Deutschlands.

Für Leoni selbst könnte der Verkauf die letzte Möglichkeit sein, um den drohenden Bankrott abzuwenden. Doch der Schritt zeigt auch, wie eng die Lage für viele deutsche Mittelständler geworden ist. Wenn selbst ein Unternehmen wie Leoni, das über Jahrzehnte in seinem Segment dominierte, nicht mehr bestehen kann, was bedeutet das für andere Unternehmen ähnlicher Größe?

Die Situation ruft nach einer politischen Reaktion. Die Bundesregierung muss dringend Rahmenbedingungen schaffen, die den Mittelstand unterstützen und wettbewerbsfähig halten. Ohne Unterstützung droht der deutsche Mittelstand, der als Rückgrat der deutschen Wirtschaft gilt, zunehmend zu erodieren. Der Verkauf von Leoni könnte ein Vorbote für weitere Unternehmensverkäufe sein, die den deutschen Wirtschaftsstandort langfristig schwächen könnten.

Der geplante Verkauf von Leoni an einen chinesischen Investor ist ein bitteres Zeichen der Zeit. Es ist das Ergebnis jahrelanger Vernachlässigung des Mittelstands durch die Politik und zeigt eindringlich, wie verletzlich selbst die einst stärksten deutschen Unternehmen geworden sind. Wenn ein weltweit führender Autozulieferer wie Leoni die Segel streichen muss, stellt sich die Frage, wie es um die Zukunft des gesamten deutschen Mittelstands bestellt ist.

Dieser Verkauf ist mehr als ein Einzelfall. Er steht symbolisch für die großen Herausforderungen, denen der Mittelstand heute gegenübersteht: steigende Kosten, internationaler Wettbewerbsdruck und ein Mangel an politischer Unterstützung. Es wird höchste Zeit, dass die politischen Entscheidungsträger das Problem erkennen und handeln, bevor weitere Unternehmen in ausländische Hände fallen. Der Verkauf von Leoni sollte ein Weckruf sein, bevor die deutsche Wirtschaft ihre Position als globaler Innovationsführer weiter verliert.

 

Fed-Zinsentscheid: Was die Senkung für Anleger bedeutet

Die Entscheidung der US-Notenbank Fed, die Leitzinsen zu senken, hat weitreichende Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte. Insbesondere Aktien, Anleihen und Rohstoffe wie Gold stehen im Fokus der Anleger. Während die Zinssenkung einerseits als positive Nachricht für Aktienanleger gewertet wird, die auf günstigere Finanzierungskosten und damit potenziell höhere Unternehmensgewinne hoffen, gibt es auf der anderen Seite auch Risiken, die nicht außer Acht gelassen werden sollten.

Für die Aktienmärkte bedeutet die Senkung der Zinsen, dass Unternehmen, die auf Fremdkapital angewiesen sind, von den geringeren Kosten profitieren können. Vor allem in kapitalintensiven Branchen wie Technologie und Bauwirtschaft wird erwartet, dass Investitionen zunehmen, was den Aktienkursen Auftrieb geben könnte. Europäische und asiatische Märkte dürften sich diesen Impulsen anschließen, da Anleger nach Alternativen zu festverzinslichen Anlagen suchen.

Anders sieht es im Anleihemarkt aus, der von niedrigeren Zinsen eher negativ betroffen ist. Sinkende Renditen machen festverzinsliche Papiere weniger attraktiv, was viele Investoren dazu bewegen könnte, riskantere Investments zu suchen. Dies könnte zu einer Verlagerung von Kapital in Aktien oder Rohstoffe führen, mit möglichen Folgen für die Stabilität der Anleihemärkte. Besonders problematisch wird es für Investoren, die auf sichere und stabile Erträge angewiesen sind, wie etwa Pensionsfonds.

Gold hingegen erweist sich einmal mehr als sicherer Hafen in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten. Sinkende Zinsen und die Aussicht auf eine schwächere Konjunktur machen das Edelmetall attraktiver, da es im Gegensatz zu Anleihen keinen Zinsnachteil hat. Hinzu kommt, dass in Zeiten potenzieller Inflation Gold als Absicherung gegen den Kaufkraftverlust wahrgenommen wird. Dennoch sollte auch hier bedacht werden, dass der Goldpreis starken Schwankungen unterliegen kann, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wieder ändern.

Die jüngste Zinssenkung der Fed wirkt auf den ersten Blick wie ein Segen für Anleger, doch der Schein kann trügen. Während Aktien und Gold von der Maßnahme profitieren, sollte man die langfristigen Risiken nicht außer Acht lassen. Niedrigere Zinsen sind oft ein Zeichen für wirtschaftliche Probleme. Für Investoren, die auf stabilen Erträgen basieren, ist die Lage besonders herausfordernd. Sie werden gezwungen, höhere Risiken einzugehen, um Renditen zu erzielen.

Einige Anleger könnten dazu verleitet werden, zu stark in risikoreiche Aktien oder alternative Anlagen zu investieren, was langfristig zu erheblichen Verlusten führen könnte, wenn die Konjunktur sich nicht wie erwartet erholt. Die Suche nach sicheren Häfen wie Gold könnte ebenfalls übertrieben werden, was zu einer Blasenbildung führen könnte.

Es gilt, die Chancen, die eine Zinssenkung bietet, mit Bedacht zu nutzen, ohne dabei die potenziellen Gefahren aus den Augen zu verlieren. Diversifikation bleibt in diesen unsicheren Zeiten der Schlüssel zu einem langfristig erfolgreichen Investment.

 

Auto gestohlen: So reagieren Sie richtig

Der Schock, das eigene Auto nicht mehr an seinem Platz vorzufinden, sitzt tief. Doch schnelles und gezieltes Handeln ist jetzt entscheidend. Zunächst gilt es, sicherzustellen, dass das Fahrzeug nicht lediglich abgeschleppt wurde. Ein Anruf bei der zuständigen Behörde oder dem örtlichen Abschleppdienst kann Klarheit bringen. Sollte dies ausgeschlossen sein, ist der Diebstahl umgehend der Polizei zu melden. Dabei sind alle relevanten Fahrzeugdokumente wie der Fahrzeugschein, der Fahrzeugbrief sowie der Personalausweis bereitzuhalten.

Neben der Anzeige bei der Polizei ist die Meldung an die Kaskoversicherung der nächste notwendige Schritt. Viele Versicherer fordern neben der polizeilichen Diebstahlanzeige auch eine schriftliche Bestätigung, dass der Fahrzeugbrief vorliegt und keine Schulden auf dem Fahrzeug lasten. Es ist ratsam, schnellstmöglich mit der Versicherung in Kontakt zu treten, da oft eine Wartefrist von mehreren Wochen gilt, in der das Fahrzeug möglicherweise wieder auftauchen könnte. Erst nach Ablauf dieser Frist erfolgt in der Regel eine Auszahlung des Schadensersatzes.

Für Leasingfahrzeuge oder finanzierte Autos besteht zudem die Verpflichtung, den Diebstahl auch der Bank oder dem Leasingunternehmen zu melden, da diese als Eigentümer des Fahrzeugs gelten. Hierbei sind die vertraglichen Verpflichtungen sorgfältig zu prüfen, um finanzielle Nachteile zu vermeiden.

Oft unterschätzt wird der Verlust persönlicher Gegenstände, die sich im Auto befunden haben. Diese sind in der Regel nicht durch die Kaskoversicherung, sondern nur über eine Hausratversicherung abgedeckt. Viele Versicherungsverträge bieten jedoch optionalen Schutz für Gegenstände, die außerhalb der Wohnung gestohlen werden. Ein prüfender Blick in die eigene Police kann sich lohnen, um zu erfahren, welche Ansprüche man geltend machen kann.

Die Schritte nach einem Autodiebstahl können zwar nicht den Verlust verhindern, doch helfen sie, den finanziellen Schaden zu begrenzen und den bürokratischen Aufwand zu minimieren. Eine umgehende Reaktion kann die Chance erhöhen, dass das Fahrzeug gefunden und die Versicherungsansprüche zeitnah bearbeitet werden.

Ein Autodiebstahl stellt nicht nur einen materiellen Verlust dar, sondern bedeutet oft auch erheblichen organisatorischen Aufwand. Wer jedoch strukturiert vorgeht und frühzeitig alle notwendigen Schritte unternimmt, kann den Schaden begrenzen und eine zügige Bearbeitung durch die Versicherung erreichen. Besonders wichtig ist es, nicht nur die Meldung bei der Polizei und der Versicherung schnell zu erledigen, sondern auch den eigenen Versicherungsvertrag genau zu kennen. Denn nur so lassen sich mögliche Lücken im Versicherungsschutz rechtzeitig schließen.

 

Doppelt so viele Kunden in Münchens Apotheken während des Oktoberfests

Mit dem Beginn des Oktoberfestes in München startet nicht nur ein internationales Volksfest, sondern auch eine arbeitsintensive Phase für die Apotheken in der Umgebung der Theresienwiese. In der Forum Apotheke Schwanthalerhöhe, die nur wenige Gehminuten vom Festgelände entfernt liegt, hat sich die Inhaberin Gjyljeta Balaj-Shahini auf den erhöhten Kundenandrang gut vorbereitet. Neben Kopfschmerztabletten, Nasensprays und Pflastern sind Erkältungsmittel in dieser Zeit besonders gefragt. „Wir haben unser Lager gut gefüllt“, erklärt Balaj-Shahini, die den Betrieb vor einem Jahr übernommen hat und seit fünf Jahren in der Apotheke tätig ist. Sie rechnet damit, dass sich die Kundenzahl während der Wiesn verdoppelt.

Das Oktoberfest bringt nicht nur mehr Besucher in die Apotheke, sondern auch eine ausgelassene Stimmung. Balaj-Shahini betont, dass die meisten Kunden gut gelaunt und freundlich sind. „Bis jetzt hatten wir keine schwierigen Kunden. Alle sind gut drauf und sehen schick aus“, sagt sie. Diese Atmosphäre überträgt sich auch auf ihr Team, das während der Festzeit in Tracht arbeitet und am 6. Oktober einen gemeinsamen Besuch des Oktoberfests plant. Die Vorfreude ist groß, und trotz des höheren Arbeitsaufkommens bleibt die Stimmung positiv.

Um dem Ansturm gerecht zu werden, hat Balaj-Shahini den Dienstplan speziell angepasst. Mitarbeiter, die sonst im Backoffice tätig sind, helfen nun vermehrt im Verkaufsraum aus, um die steigende Nachfrage zu bewältigen. Auch der Botendienst der Apotheke hat sich auf die Festtage eingestellt, da gelegentlich Bestellungen direkt in die Festzelte geliefert werden – vor allem von Mitarbeitern, die im stressigen Umfeld der Wiesn tätig sind. Die gestiegene Kundenfrequenz schlägt sich auch in den Umsätzen nieder, doch im Gegensatz zu vielen anderen Einzelhändlern verzichtet Balaj-Shahini darauf, die Preise während des Oktoberfests anzuheben.

Der Notdienst auf der Theresienwiese wird von der Aicher Ambulanz Union gestellt, die mit 110 Sanitätern und bis zu 15 Ärzten vor Ort ist. Besonders häufig sind Notfälle durch Alkoholkonsum, Erschöpfung und die Hitze. Das am häufigsten genutzte Medikament ist Natriumchlorid als Infusionslösung, gefolgt von Schmerzmitteln wie Ibuprofen. 2023 wurden allein 3500 Infusionslösungen und 3000 Ibuprofen-Tabletten ausgegeben. Dank des umfassenden Sanitätsdienstes vor Ort gibt es für die Apotheken keine zusätzlichen Notfalleinsätze auf dem Festgelände.

Für Balaj-Shahini steht nach dem ersten Oktoberfest-Wochenende auch der Notdienst an. Obwohl sie dann alleine in der Apotheke sein wird, sieht sie dem Einsatz gelassen entgegen. „Ich habe keine Angst, der Dienst läuft ruhig über die Klappe“, berichtet sie. Insgesamt zeigt sich die Inhaberin gut vorbereitet und entspannt für die kommenden Wochen.

Das Oktoberfest in München ist nicht nur für die Stadt und ihre Besucher ein besonderes Ereignis, sondern auch eine logistische Herausforderung für die örtlichen Apotheken. Der erhöhte Andrang während der Wiesn verlangt eine sorgfältige Planung und zusätzliche Ressourcen. In diesem Jahr zeigt sich die Apotheke Forum Schwanthalerhöhe gut vorbereitet und profitiert von der stark gestiegenen Kundenzahl, die sich direkt in den Umsätzen widerspiegelt.

Dass die Preise nicht angepasst werden, spricht für eine faire Kundenpolitik, die in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich ist. Der Verzicht auf Preissteigerungen zeigt, dass die Apotheke das Fest als Chance nutzt, ihre Stammkundschaft zu erweitern und langfristige Beziehungen aufzubauen.

Trotz der höheren Arbeitsbelastung bleibt die Atmosphäre entspannt. Dies ist ein Verdienst sowohl der guten Vorbereitung als auch des engagierten Teams, das die Herausforderung mit Freude annimmt. Der Besuch des Oktoberfests durch das Apothekenteam spiegelt eine positive Arbeitskultur wider, die sich in der Zufriedenheit der Mitarbeiter zeigt.

Insgesamt beweist das Beispiel der Forum Apotheke, dass das Oktoberfest nicht nur ein touristischer Höhepunkt ist, sondern auch für lokale Unternehmen eine wertvolle Gelegenheit bietet, sich zu präsentieren und wirtschaftlich zu profitieren.

 

Generationswechsel in der Apotheke: Neue Wege für die Zukunft

In der Mauritius Apotheke in Krefeld steht ein bedeutender Generationswechsel bevor. Klaus Mellis, der langjährige Inhaber der Apotheke, freut sich über die bevorstehende Partnerschaft mit seinem Sohn Marvin, der nach erfolgreichem Abschluss seines dritten Staatsexamens als Pharmazeut in die Offene Handelsgesellschaft (OHG) der Familienapotheke einsteigen wird. Damit wird die Apotheke von nun an von zwei Generationen unter einem Dach geführt.

Klaus Mellis, der über 20 Jahre lang in verschiedenen berufspolitischen Gremien tätig war und auch im Aufsichtsrat der Sanacorp sitzt, sieht die Entscheidung seines Sohnes als konsequente Fortsetzung seines beruflichen Engagements. Marvin Mellis, der sein Studium an der Technischen Universität Braunschweig absolvierte, hat sich bereits während seines Studiums stark politisch engagiert. Als ehemaliger Präsident des Studierendenparlaments und Mitglied der Studienkommission konnte er erste Einblicke in organisatorische und politische Strukturen gewinnen. Diese Erfahrung will er nun in den Apothekenalltag einbringen.

Marvin hat früh erkannt, dass Apotheken vor Ort nicht verstaubt sind oder dem Untergang geweiht, wie oft prophezeit wird. Vielmehr sieht er großes Potenzial in einer modernen, digitalisierten Apothekenführung. Schon während seines Praktikums in der Mauritius Apotheke setzte er erste Veränderungen um, darunter die Modernisierung der Telefonanlage und eine effizientere Organisation des Warenlagers. Für ihn ist klar: „Apotheken müssen zukunftsorientiert arbeiten und der Politik aktiv Lösungen anbieten.“

Auch Klaus Mellis zeigt sich optimistisch, trotz der angespannten finanziellen Lage für Vor-Ort-Apotheken. Er betont, dass die Leistung der Apotheken vor Ort unverzichtbar ist und entsprechend honoriert werden muss. „Das Geld folgt der Leistung, wenn sie gut genug ist,“ sagt Mellis, der überzeugt ist, dass seine Apotheke, durch die familiäre Zusammenarbeit und die zukunftsorientierte Herangehensweise, den kommenden Herausforderungen gewachsen ist.

Der neue Kurs der Mauritius Apotheke setzt auf innovative Lösungen für altbekannte Probleme. Der Leitsatz der Familie Mellis: „Unsere Kunden, die Patienten, wollen nicht wissen, warum etwas nicht geht – sie wollen Lösungen für ihre Probleme.“ Mit dieser Philosophie wollen Vater und Sohn nicht nur ihre Apotheke, sondern auch die Apothekenlandschaft in Deutschland positiv beeinflussen.

Der Generationswechsel in der Mauritius Apotheke zeigt beispielhaft, wie eine moderne und zukunftsorientierte Apothekenführung aussehen kann. Während viele Vor-Ort-Apotheken in Deutschland mit existenziellen Problemen kämpfen, setzen Klaus und Marvin Mellis auf eine Mischung aus Tradition und Innovation. Der Einstieg des Sohnes als OHG-Partner markiert nicht nur eine persönliche Entscheidung, sondern könnte auch ein Vorbild für andere Familienbetriebe in der Apothekenlandschaft sein.

Besonders bemerkenswert ist die Bereitschaft der jungen Generation, alte Strukturen aufzubrechen und den digitalen Wandel voranzutreiben. Marvin Mellis bringt frische Ideen und einen klaren Blick für notwendige Veränderungen mit, die in der Branche oftmals noch zögerlich angegangen werden. Gleichzeitig bleibt der Fokus auf das Wesentliche: die Bedürfnisse der Patienten. Der Anspruch, immer lösungsorientiert zu arbeiten und dabei neue Wege zu gehen, ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je.

Diese Verbindung von Erfahrung und Innovation ist es, die die Mauritius Apotheke gut aufstellt, um den kommenden Herausforderungen zu begegnen. Ein partnerschaftliches Miteinander zwischen den Generationen und eine offene Haltung gegenüber Veränderungen könnten auch anderen Apotheken neue Perspektiven eröffnen. Der Wandel in der Branche ist unausweichlich, und wer ihn proaktiv mitgestaltet, hat die besten Chancen, sich langfristig zu behaupten.

 

Apotheker am Limit: Honorarkonflikte, Lieferkrise und Retax-Skandal

Die Apothekerschaft in Deutschland steht erneut vor einer schwierigen Phase. Während sich die Ärzteschaft auch in diesem Jahr über eine Honoraranpassung freuen darf, herrscht bei den Apotheken Frust und Enttäuschung. Seit über elf Jahren kämpfen die Apotheker um eine Anpassung ihres Honorars, doch die politischen Mühlen mahlen langsam – viel zu langsam, wie viele in der Branche beklagen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat in den letzten Monaten vermehrt den Dialog mit der Apothekerschaft gesucht, doch seine jüngsten Äußerungen lassen viele Apotheker eher ratlos zurück.

Lauterbach sprach davon, die Apotheken „fit machen“ zu wollen. Er schlägt vor, Honorarverhandlungen direkt zwischen den Krankenkassen und der Apothekerschaft zu führen, um auf diese Weise mehr Flexibilität zu schaffen. Zudem stehe eine Umschichtung der bestehenden Honorare im Raum. Doch diese Vorschläge stoßen vielerorts auf Widerstand. Für viele Apotheker klingen Lauterbachs Worte wie leere Versprechungen, die nicht im Ansatz die drängenden Probleme der Branche lösen. Besonders der zynische Nachsatz, dass die Apotheken die Verhandlungen ja auch ablehnen könnten, falls sie dies nicht wollten, hat für Unmut gesorgt. Ein echter Verhandlungsspielraum sieht anders aus, so der Tenor vieler Apotheker.

Während die Honoraranpassungen weiter auf sich warten lassen, spitzen sich die Probleme an anderer Front immer weiter zu: Die Lieferengpässe bei wichtigen Medikamenten nehmen weiter zu. Was früher sporadisch vorkam, ist mittlerweile zur Regel geworden. Viele Apotheken müssen täglich improvisieren, um ihren Patienten die benötigten Medikamente bereitstellen zu können. Dabei stehen sie häufig mit dem Rücken zur Wand – nicht nur, weil die Lieferungen ausbleiben, sondern auch, weil die Patienten zunehmend das Vertrauen in die Apotheken verlieren. Die Politik, allen voran Lauterbach, verspricht zwar Besserung, doch die Maßnahmen greifen bislang nicht.

In dieser angespannten Situation überlegen viele Apotheker, welche alternativen Geschäftsmodelle ihnen helfen könnten, den steigenden Druck zu bewältigen. Eine Idee, die in den letzten Monaten immer häufiger diskutiert wird, ist die Aufstellung von Bestellterminals in Supermärkten. Hier könnten Kunden ihre Medikamente direkt vor Ort bestellen, die dann entweder nach Hause geliefert oder in der Apotheke abgeholt werden können. Ziel dieser Initiative wäre es, den Versandhandel der Apotheken zu stärken und gleichzeitig den Zugang zu Medikamenten für die Patienten zu vereinfachen. Doch diese Idee hat ihre Tücken. Kritiker befürchten, dass dadurch die persönliche Beratung und Betreuung der Patienten noch weiter in den Hintergrund gedrängt wird, was das Kernanliegen vieler Apotheken – nämlich die umfassende Versorgung und Beratung – gefährdet.

Parallel zu den Schwierigkeiten im Alltagsgeschäft wächst der Druck durch die Krankenkassen. Die sogenannte Retaxmaschinerie, mit der Krankenkassen Abrechnungsfehler der Apotheken prüfen und gegebenenfalls Gelder zurückfordern, läuft immer dreister. Früher waren klare Fehler oder formale Mängel der Anlass für Retaxationen. Heute, so berichten Apotheker, reichen schon bloße Vermutungen, um eine Vollretaxation auszulösen. Das bedeutet, dass Apotheken die Kosten für die abgegebenen Medikamente selbst tragen müssen, obwohl sie alle Vorschriften eingehalten haben. Dieses Vorgehen belastet vor allem kleinere Apotheken, die ohnehin oft an der Grenze der wirtschaftlichen Belastbarkeit operieren. Apotheker sprechen von einer regelrechten Schikane seitens der Krankenkassen, die darauf abzielt, jede mögliche Schwäche auszunutzen, um Gelder zurückzufordern.

Insgesamt fragen sich viele in der Apothekerschaft, wie es weitergehen soll. Die politische Unterstützung bleibt weitgehend aus, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden immer schwieriger, und auch das Vertrauen der Patienten schwindet. Die Frage, die sich viele stellen: Wie lange können die Apotheken diesem zunehmenden Druck noch standhalten?

Es ist ein Trauerspiel. Während die Ärzteschaft Jahr für Jahr von neuen Honoraranpassungen profitiert, wird die Apothekerschaft seit über einem Jahrzehnt ignoriert. Dass der Bundesgesundheitsminister nun vorschlägt, Verhandlungen mit den Krankenkassen über eine Umschichtung der Honorare zu führen, klingt fast wie Hohn, wenn man die prekäre Lage vieler Apotheken betrachtet. Von einer echten Unterstützung oder gar einer grundlegenden Reform der Honorierung kann keine Rede sein. Stattdessen sollen die Apotheken ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen und schauen, wie sie sich am Markt behaupten – ohne dabei auf die dringend benötigte politische Unterstützung zu hoffen.

Die Idee, Bestellterminals in Supermärkten aufzustellen, mag auf den ersten Blick innovativ wirken. Doch in Wahrheit ist sie ein weiteres Zeichen dafür, dass die Politik die Apotheken immer weiter in den Versandhandel drängt. Dabei sollten Apotheken mehr sein als nur Medikamentenlieferanten. Sie sind der zentrale Anlaufpunkt für Patienten, die eine persönliche und kompetente Beratung benötigen – gerade in Zeiten zunehmender Lieferengpässe und Unsicherheiten bei der Medikamentenversorgung. Wenn dieser Aspekt weiter vernachlässigt wird, drohen die Apotheken zu reinen Distributionszentren zu verkommen, in denen der persönliche Kontakt und die Beratung keine Rolle mehr spielen.

Besonders beunruhigend ist die zunehmende Dreistigkeit der Krankenkassen, wenn es um Retaxationen geht. Was früher ein Instrument zur Korrektur von Fehlern war, ist heute eine regelrechte Waffe geworden, um Apotheken finanziell zu belasten. Es scheint fast, als ob die Kassen gezielt nach Schwachstellen suchen, um Gelder zurückzufordern. Dass dabei schon bloße Vermutungen ausreichen, um eine Vollretaxation auszulösen, ist ein Skandal. Diese Praxis muss dringend reformiert werden, denn sie zerstört das Vertrauen zwischen Apotheken und Krankenkassen und belastet die ohnehin angespannten wirtschaftlichen Verhältnisse in den Apotheken zusätzlich.

Was bleibt den Apothekenbetreibern in dieser Situation? Sie müssen wachsam bleiben und die Entwicklungen genau verfolgen. Doch mehr noch: Sie müssen sich auf das Wesentliche konzentrieren – die Versorgung ihrer Patienten. Denn auch wenn die politische Unterstützung momentan ausbleibt, so bleibt die Apotheke vor Ort ein unverzichtbarer Bestandteil des Gesundheitssystems. Die Frage ist nur, wie lange sie diesen Spagat zwischen politischem Desinteresse, wirtschaftlichem Druck und den immer härteren Bedingungen durch die Krankenkassen noch aushalten können.

Es wird Zeit, dass sich endlich etwas ändert – nicht nur bei den Honoraren, sondern auch bei den Rahmenbedingungen, unter denen die Apotheken arbeiten müssen. Denn früher war vielleicht nicht alles besser, aber sicher auch nicht so herausfordernd wie heute.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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