• 27.07.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Telepharmazie, Naturkatastrophen und politische Strategien

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Telepharmazie, Naturkatastrophen und politische Strategien

 

Wie neue Technologien, Schutzmaßnahmen und politische Entscheidungen die Zukunft der Apothekenlandschaft prägen

In der deutschen Apothekenlandschaft bahnt sich eine Revolution an: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach fördert die Telepharmazie, die Rentner ins Arbeitsleben zurückholt. Apotheken müssen sich zudem gegen Naturkatastrophen wappnen und Strategien zur wirtschaftlichen Stabilität entwickeln. Historische Tradition trifft modernen Service bei Bettina Klaus' Apotheken in Bayern, während in Goslar ein neues Bauprojekt für Unmut sorgt. Politische Debatten um Bürokratieabbau und Vergütung für Apotheken werden von FDP-Politiker Thomas Kemmerich angeführt. Bundeskanzler Olaf Scholz verspricht, Leistungskürzungen zu vermeiden, ohne die Finanzierung zu klären. Ein Gehe-Fahrer zeigt beeindruckendes Engagement bei der Lieferung eines dringend benötigten Betäubungsmittels, während eine neue Corona-Sommerwelle Rheinland-Pfalz erfasst.

 

Glosse: Telepharmazie und die Rückkehr der Rentner-Apotheker

Telepharmazie: Wenn Rentner die Apotheken retten Karl Lauterbach hat es wieder getan. Der Bundesgesundheitsminister hält eisern an seiner Vision der Telepharmazie fest, fest entschlossen, sie noch vor dem Ende seiner Amtszeit durchzusetzen. Doch hinter diesem Vorhaben verbirgt sich mehr als nur der Fortschritt in der Apothekerschaft. In Wirklichkeit eröffnet diese Innovation eine geniale Möglichkeit: Rentner können nun zurück ins Arbeitsleben geholt werden, ohne dass das Rentenalter angehoben werden muss. Willkommen in der neuen Ära der Sitzvertretung!

Man muss es ihm lassen, Lauterbach denkt praktisch. Sitzen kann man schließlich auch noch mit 80. Die bloße virtuelle Anwesenheit eines approbierten Apothekers in einer von sechs Apotheken reicht aus. Der Apothekerberuf wird auf diese Weise zwar ein wenig abgewertet, aber das eröffnet auch die Möglichkeit, ältere Personalressourcen wieder nutzbar zu machen. Dank Telepharmazie kann sich die betagte Apothekerin ganz bequem aus dem Ruhestand als Sitzvertretung zuschalten lassen. Mit einem Fahrdienst werden die acht Stunden Anwesenheit realisiert – alles im Sitzen, versteht sich.

Für die Apotheke auf dem Land ist das ein echter Glücksgriff. Nehmen wir die Apotheke Sapientia, die eigentlich schließen sollte, weil sich kein Nachfolger fand. Dank der neuen Regelung konnte die ehemalige Inhaberin aktiviert werden. Sie lebt zwar im Altersheim, aber das ist per se ja kein Hindernis. Ihr findiger Enkel, frisch mit einem BWL-Studium ausgestattet, erledigte den Papierkram und richtete ihr einen Laptop ein. Nun sitzt die Wieder-Inhaberin den ganzen Tag vor dem Laptop und wartet auf Anrufe ihrer PTAs. Endlich wird sie wieder gebraucht!

„Anders wäre das auch gar nicht machbar“, erklärt die rüstige Dame. „Welche Inhaberin, die auch noch in ihrer Hauptapotheke steht, soll sich denn nebenbei auch noch um die Anrufe aus den fünf Filialen kümmern? Das geht doch nicht! Ich hingegen bin froh, dass ich wieder gebraucht werde.“ Die PTAs aus den Filialen sind froh, auf die immense Berufserfahrung zurückgreifen zu können. Viele der Stammkunden kennt die Inhaberin schon seit ihrer Kindheit – näher am Patienten geht es nicht!

Und so konnten auch die kleinen Apotheken im Umland gerettet werden. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Dass die Inhaberin hin und wieder kleine fachliche Aussetzer hat, ist nicht weiter dramatisch. Schließlich geht es in diesem Konstrukt nicht primär um Patientensicherheit. Die pflichtbewussten PTAs wissen zum Glück meistens, wie sie Fehler ausbessern können. „Schwund ist immer“, lacht die Inhaberin.

Die Telepharmazie sollte ursprünglich dazu genutzt werden, Patient analog zur Telemedizin pharmazeutisch zu beraten. Doch Lauterbach nutzt das Konstrukt nun (voraussichtlich) zur Aufweichung der inhabergeführten Apotheke. Dabei wackelt das Konzept an allen Ecken und Enden. „Wie sollen wir einen Mangelberuf durch einen anderen ersetzen?“, fragt Inhaberin Sarah Doll zu Recht. Denn auch wenn dadurch weniger Apotheker gebraucht würden, gibt es weiterhin nicht genug PTAs.

Die Zuschaltung von Approbierten über einen Bildschirm ist alles andere als praxistauglich. Wie das Ganze überhaupt in der Praxis funktionieren soll, wissen nicht einmal die mit der größten Praxiserfahrung. Nicht schlimm – Lauterbach weiß es auch noch nicht. In seinem Sprechstunden-Format betonte er erneut, wie wichtig die Etablierung der Telepharmazie sei: „Auf dem Land haben wir sonst bald nur noch den Versandhandel. Dort sterben die Apotheken aus.“ In den Zweigapotheken könnten sich PTAs und Apotheker abwechseln. Die Abgabe von Arzneimitteln könne von einer PTA übernommen werden; bei Nachfragen werde „der Präsenzapotheker telepharmazeutisch zugeschaltet“.

Wie eine Aufweichung des Mehrbesitzverbotes in der Praxis aussieht, zeigt bereits jetzt Apothekerin Christl Kraus aus Pforzheim. Mit stolzen 78 Jahren rettet sie die väterliche Apotheke, unterstützt von ihrem Sohn, der bereits vier Apotheken führt.

Wie das mit der Telepharmazie umgesetzt werden soll, wird die meisten Apotheken vermutlich erst beschäftigen, wenn es so weit ist. Bis dahin sind Ausfälle jeglicher Art oder immer wieder präsente Retaxverfahren mit den Krankenkassen einfach der fiesere Stein im Schuh. Da kann man nicht jeden Brand löschen; Schwund ist eben immer.

Dank Telepharmazie erleben wir eine Renaissance der Apotheken-Rentner. Vielleicht sollte man das Motto „Alt, aber gut“ wiederbeleben. Ob dies wirklich die Lösung für den Fachkräftemangel ist oder nur ein weiteres bürokratisches Konstrukt, wird die Zukunft zeigen. Bis dahin bleibt uns nur, dem findigen Enkel mit dem BWL-Studium zu danken und der rüstigen Rentnerin viel Spaß vor dem Laptop zu wünschen.

 

Elementarschäden im Griff: So schützen sich Apotheken vor Naturkatastrophen

In Zeiten zunehmender Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Stürme und Erdbeben suchen Apotheken nach Möglichkeiten, sich effektiv gegen Elementarschäden zu schützen. Diese Vorkehrungen sind entscheidend, um die Versorgungssicherheit mit Medikamenten und medizinischen Produkten zu gewährleisten. Hier sind die wichtigsten Maßnahmen, die Apotheken ergreifen können, um sich zu wappnen.

Ein zentraler Aspekt des Schutzes gegen Naturkatastrophen ist die bauliche Sicherung der Apothekengebäude. Viele Apothekenbesitzer investieren in robuste Bauweisen und Materialien, die extremen Wetterbedingungen standhalten. Dazu gehören verstärkte Fenster und Türen, die widerstandsfähig gegen Sturmschäden sind, sowie wasserdichte Versiegelungen, die das Eindringen von Wasser verhindern. Außerdem sind die Sicherung der Dächer und die Installation von Notstromaggregaten essenziell, um den Betrieb auch bei Stromausfällen aufrechtzuerhalten.

Ein weiterer wichtiger Schutzmechanismus ist die Erstellung eines umfassenden Notfallplans. Dieser Plan umfasst detaillierte Anweisungen für das Personal im Falle einer Naturkatastrophe. Dazu gehören Evakuierungsrouten, Kontaktdaten von Notdiensten und Maßnahmen zur Sicherung der Medikamentenvorräte. Regelmäßige Schulungen und Übungen mit den Mitarbeitern stellen sicher, dass im Ernstfall jeder weiß, was zu tun ist.

Die Digitalisierung spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle im Katastrophenschutz. Apotheken nutzen vermehrt Cloud-basierte Systeme zur Verwaltung ihrer Bestände und Kundendaten. Diese Systeme ermöglichen den Zugriff auf wichtige Informationen von überall aus und sichern Daten gegen physische Schäden vor Ort. Zudem erleichtert die Digitalisierung die Kommunikation mit Lieferanten und Kunden, was im Katastrophenfall von unschätzbarem Wert sein kann.

Versicherungen sind ein weiterer essenzieller Bestandteil des Schutzes gegen Elementarschäden. Apotheken sollten sicherstellen, dass ihre Policen nicht nur Standardrisiken, sondern auch spezielle Naturgefahren abdecken. Eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Versicherungen an die aktuellen Risiken und Geschäftsbedingungen ist hierbei unerlässlich.

Schließlich tragen auch lokale und regionale Netzwerke zum Schutz der Apotheken bei. Durch den Austausch von Informationen und Ressourcen können Apotheken gemeinsam effektive Maßnahmen entwickeln und umsetzen. Kooperationen mit benachbarten Gesundheitsdienstleistern und Behörden verbessern die Krisenbewältigung und sorgen dafür, dass die medizinische Versorgung auch in Ausnahmesituationen gewährleistet bleibt.

Zusammengefasst ist der Schutz von Apotheken gegen Elementarschäden eine komplexe Aufgabe, die bauliche Maßnahmen, Notfallplanung, Digitalisierung, Versicherungen und Netzwerke umfasst. Nur durch eine ganzheitliche und vorausschauende Herangehensweise können Apotheken sicherstellen, dass sie auch in Zeiten von Naturkatastrophen ihre zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung erfüllen können.

Angesichts der Zunahme von Naturkatastrophen ist es beruhigend zu sehen, dass Apotheken die Initiative ergreifen, um sich und ihre Kunden zu schützen. Der umfassende Ansatz, der bauliche Sicherungen, Notfallplanung und Digitalisierung umfasst, ist genau das, was in diesen unsicheren Zeiten erforderlich ist. Besonders hervorzuheben ist die Bedeutung der Digitalisierung, die es ermöglicht, den Betrieb auch unter schwierigen Bedingungen aufrechtzuerhalten und Daten sicher zu verwahren.

Jedoch sollte auch die Politik ihren Beitrag leisten, indem sie entsprechende Rahmenbedingungen schafft und finanzielle Unterstützung für präventive Maßnahmen bereitstellt. Nur so können Apotheken langfristig ihre wichtige Rolle in der Gesellschaft wahrnehmen und für die Gesundheit der Bevölkerung sorgen.

 

Apotheken unter Druck: Strategien für wirtschaftliche Stabilität und Zukunftssicherung

Apotheken in Deutschland stehen vor erheblichen Herausforderungen, die ihre wirtschaftliche Stabilität gefährden. Eine der größten Bedrohungen sind Retaxationen, bei denen Krankenkassen die Erstattung für bereits gelieferte Medikamente und Dienstleistungen zurückfordern. Diese Rückforderungen resultieren häufig aus formalen Fehlern oder vermeintlichen Verstößen gegen Vorschriften und können erhebliche finanzielle Verluste für Apotheken bedeuten. Um diesen Risiken zu begegnen, müssen Apotheken präventive Maßnahmen ergreifen. Regelmäßige Schulungen des Personals und eine gründliche Dokumentation der Abläufe sind entscheidende Schritte, um Retaxationen zu vermeiden und die finanzielle Stabilität zu sichern.

Zusätzlich zu den Retaxationen belasten steigende Betriebskosten, sinkende Margen und der zunehmende Wettbewerb durch Online-Anbieter und Versandhandel die Apothekenlandschaft. Im ersten Halbjahr 2024 schlossen deutschlandweit 307 Apotheken ihre Türen, während nur 24 Neueröffnungen verzeichnet wurden. Dieser deutliche Rückgang verdeutlicht das Ausmaß des sogenannten Apothekensterbens und unterstreicht die Notwendigkeit, wirtschaftliche Stabilitätsstrategien zu entwickeln. Effizientes Kostenmanagement und die Diversifikation der angebotenen Dienstleistungen können Apotheken helfen, finanzielle Risiken zu minimieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.

Ein weiteres Potenzial zur Stabilisierung der Apotheken bieten technologische Entwicklungen. Mit der Einführung von CardLink, einem innovativen System zur elektronischen Vernetzung von Apotheken, Ärzten und Patienten, soll der Informationsaustausch verbessert und die Medikamentenversorgung effizienter gestaltet werden. CardLink verspricht nicht nur eine Optimierung der Betriebsabläufe, sondern auch eine Erhöhung der Kundenzufriedenheit durch schnellere und präzisere Dienstleistungen.

Neben diesen internen Maßnahmen spielen auch politische Entwicklungen und gesetzliche Reformen eine wichtige Rolle. Das geplante Apotheken-Reformgesetz, das unter anderem die Einführung von CardLink beinhaltet, stößt auf Widerstand, selbst innerhalb der SPD-geführten Landesministerien. Kritiker befürchten, dass die Reformen nicht ausreichend auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Apotheken eingehen und zusätzliche bürokratische Hürden schaffen könnten. Apotheken müssen sich daher aktiv an der politischen Diskussion beteiligen und flexibel auf gesetzliche Veränderungen reagieren, um ihre Zukunft zu sichern.

Die Apotheken in Deutschland stehen an einem entscheidenden Wendepunkt. Die zahlreichen Schließungen in der ersten Jahreshälfte 2024 sind ein alarmierendes Zeichen für die Branche und die Versorgungssicherheit der Bevölkerung. Es ist von größter Bedeutung, dass Apotheken nicht nur kurzfristige Lösungen finden, sondern langfristige Strategien zur Sicherung ihrer wirtschaftlichen Stabilität entwickeln. Dies erfordert ein Zusammenspiel von präventiven Maßnahmen gegen Retaxationen, effizientem Kostenmanagement und der Nutzung technologischer Innovationen wie CardLink.

Darüber hinaus müssen Apotheken proaktiv auf politische Entwicklungen reagieren und sich an neue gesetzliche Rahmenbedingungen anpassen. Die Herausforderungen sind groß, doch mit einer klaren Strategie und der Bereitschaft zur Veränderung können Apotheken ihre Position stärken und ihre Zukunft sichern. Nur so kann die flächendeckende und qualitativ hochwertige Versorgung der Bevölkerung langfristig gewährleistet werden. Es liegt an den Apotheken, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen und ihre Rolle im Gesundheitssystem aktiv zu gestalten.

 

Historische Mauern und moderner Service: Apothekerin setzt auf Tradition

Bettina Klaus, Inhaberin von zwei Apotheken in Bayern, setzt auf historische Gebäude statt auf Neubauten. Klaus, seit 1993 selbstständig, übernahm 2005 die 1794 gegründete Stadt-Apotheke in Hollfeld. Nach anfänglicher Miete und umfassenden Renovierungsarbeiten, bei denen Stuckverzierungen und alte Dielen entdeckt wurden, kaufte sie vor zwei Jahren das Gebäude inklusive Gewölbekeller. Auch die Stadtmauer ist integriert.

Klaus' Hauptapotheke befindet sich ebenfalls in einem älteren Gebäude. Beide Apotheken wurden sorgfältig restauriert und bieten eine Mischung aus historischem Charme und modernen Dienstleistungen. Die Hollfelder Apotheke teilt das Gebäude mit einer Hebammenpraxis, was junge Familien anzieht. Trotz fehlender Lauflage setzt die Apotheke auf Stammkunden und betreibt einen geschätzten Botenservice mit zwei Lieferfahrzeugen.

Ein Angebot, die Hollfelder Apotheke in einen Neubau mit vielen Parkplätzen und benachbarten Märkten zu verlegen, lehnte Klaus ab. Sie fühlt sich in den alten Mauern wohl, obwohl die Offizin klein ist. Das 250 Quadratmeter große Backoffice bietet ausreichend Platz für zusätzliche Dienstleistungen wie einen Blisterservice für Alten- und Pflegeheime.

Klaus betont die wirtschaftliche Rentabilität ihrer Apotheken. Trotz guter und schlechter Zeiten hat sie immer auf ihr Personal zählen können und ist dankbar für deren Unterstützung.

Bettina Klaus' Entscheidung, ihre Apotheken in historischen Gebäuden zu belassen, ist ein bemerkenswertes Beispiel für die Wertschätzung von Tradition und Geschichte. In einer Zeit, in der der Trend oft zu modernen Neubauten geht, zeigt Klaus, dass alte Mauern nicht nur Charme, sondern auch wirtschaftliches Potenzial bieten können. Ihre Investitionen in die Renovierung und der bewusste Verzicht auf einen Neubau verdeutlichen ihr Engagement für den Erhalt kulturellen Erbes. Der geschätzte Botenservice und die Einbindung zusätzlicher Dienstleistungen wie der Blisterservice unterstreichen die innovative und kundenorientierte Ausrichtung ihrer Apotheken. Klaus' Erfolgsrezept ist eine inspirierende Mischung aus Tradition und Moderne, die zeigt, dass historischer Charme und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen können.

 

Neuer Marktplatz in Goslar sorgt für Unmut: Stolpergefahr vor Apotheke

Die Stadt Goslar hat kürzlich den neuen Marktplatz im Stadtteil Jürgenohl nach rund einem Jahr Bauzeit eröffnet. Das Projekt, in das etwa 2,5 Millionen Euro investiert wurden, sollte den Bereich modernisieren und die Zugänglichkeit verbessern. Doch anstatt Begeisterung hervorzurufen, sorgt eine besonders gestaltete Stufe vor der St. Georg-Apotheke für Ärger und Unzufriedenheit.

Die Apothekerin Dr. Claudia Klimek-Preuß schlägt Alarm: Die neue Stufe, die wellenförmig verläuft und in ihrer Höhe variiert, stellt eine erhebliche Stolpergefahr dar. „Natürlich betrifft uns das, wenn die Leute vor meiner Tür hinfallen“, erklärt sie besorgt. Vor allem ältere Menschen und Personen mit Sehbehinderungen haben Schwierigkeiten, die Unebenheit im Boden zu erkennen, was bereits zu mehreren Unfällen geführt hat.

Die Kundschaft der Apotheke zeigt sich verärgert. Viele beschweren sich über die Stolperfalle, was die Apothekerin in zahlreichen Gesprächen zu hören bekommt. „Die meisten, die es betrifft, sind sehr erbost“, so Klimek-Preuß weiter. Für sie ist unverständlich, dass eine solche Konstruktion auf einem angeblich barrierefreien Platz überhaupt umgesetzt wurde.

Nachdem Klimek-Preuß ihre Bedenken bei der Stadt angemeldet hatte, erhielt sie zunächst beruhigende, aber unzureichende Antworten. Warnschilder durfte sie nicht aufstellen. Doch inzwischen hat die Stadtverwaltung das Problem erkannt. Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner versicherte nach einer Besichtigung des Platzes, dass Maßnahmen ergriffen würden, um die Sicherheit zu verbessern. Geplant ist, die kritischen Stufenbereiche mit einem auffälligen schwarz-gelben Kontrastband zu kennzeichnen und an problematischen Stellen Blumenkübel zu platzieren, um die Aufmerksamkeit auf die Gefahrenstelle zu lenken.

Der Umbau des Marktplatzes hatte ursprünglich das Ziel, die Oberflächen der Fußgängerbereiche so anzupassen, dass alle Geschäfte barrierefrei erreichbar sind. Um die zentrale Fläche für den Wochenmarkt stufenfrei zu gestalten, wurden parallel zu den Gebäuden Stufen eingebaut. Diese sollten die Barrierefreiheit fördern, haben jedoch unerwartete Sicherheitsprobleme verursacht.

Nun bleibt abzuwarten, wie effektiv die geplanten Maßnahmen der Stadtverwaltung die Stolpergefahr mindern und die Sicherheit auf dem neuen Marktplatz verbessern werden. Die Verantwortlichen hoffen, dass sich die Anwohner und Kunden bald an die neue Gestaltung gewöhnen und zukünftige Unfälle vermieden werden können.

Die Neugestaltung des Marktplatzes in Goslar zeigt, dass gute Absichten manchmal unbeabsichtigte Folgen haben können. Der Versuch, Barrierefreiheit zu schaffen, führte ironischerweise zu neuen Hindernissen. Besonders ärgerlich ist, dass die Stadtverwaltung zunächst wenig Verständnis für die berechtigten Sorgen der Betroffenen zeigte.

Ein öffentliches Bauprojekt dieser Größenordnung sollte die Bedürfnisse aller Bürger berücksichtigen, insbesondere die von älteren Menschen und Personen mit Behinderungen. Es ist ein Zeichen von guter Regierungsführung, dass die Verwaltung nun endlich reagiert. Die geplanten Maßnahmen sind ein Schritt in die richtige Richtung, doch sie kommen für einige Anwohner und Geschäftsleute zu spät.

Hoffentlich dient dieser Vorfall als Lehrstück für zukünftige Bauprojekte: Barrierefreiheit muss nicht nur auf dem Papier existieren, sondern auch in der Realität funktionieren. Es bleibt zu wünschen, dass die Stadtverwaltung in Zukunft vorausschauender plant und den Dialog mit den Bürgern frühzeitig sucht, um solche Probleme zu vermeiden.

 

Kemmerich attackiert Lauterbach: FDP fordert Ende der Bürokratie und bessere Vergütung für Apotheken

Im Vorfeld der Landtagswahl in Thüringen am 1. September hat Thomas Kemmerich, Spitzenkandidat der FDP, die Stadtpark-Apotheke in Erfurt besucht. Während seines Besuchs sprach er mit der Inhaberin Anna Lihs über die aktuellen Herausforderungen im Apothekenwesen. Kemmerich sprach sich klar gegen die von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplanten Leistungskürzungen aus und forderte stattdessen den Abbau von Bürokratie sowie eine bessere Vergütung für Apotheken. „Mit der FDP wird es keine Apotheke-Light oder eine Apotheke ohne Apotheker geben“, betonte Kemmerich und hob hervor, dass die Qualität der Patientenversorgung durch die Expertise der Apotheker

gesichert werde. „Ich bin diesbezüglich ziemlich verärgert über Lauterbach. Statt Qualitätsstandards zu senken, sollte Lauterbach die Bürokratie abbauen. Die Apotheker haben bereits zahlreiche Vorschläge gemacht.“ Apotheken sind laut Kemmerich mehr als nur Abgabestellen für Arzneimittel; sie stellen durch ihr pharmazeutisches Fachwissen die Versorgung sicher. „Wir müssen alles tun, um das Apothekennetz zu sichern“, erklärte er. Besonders in Anbetracht des Mangels an Ärzten werde die Rolle der Apotheken in Zukunft an Bedeutung gewinnen. „Je weniger Ärzte wir haben, desto wichtiger ist es, die Apotheken in die Versorgung auf Augenhöhe einzubinden“, fügte Kemmerich hinzu. Eine gute Versorgung vor Ort sei ein „Teamplay“ zwischen den verschiedenen Leistungserbringern. Daher sei es wichtig, die pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) zu stärken und besser zu vergüten. Ein zentrales Thema für Kemmerich ist die Vergütung der Apotheken. Die letzte nennenswerte Anpassung sei 2013 unter Philipp Rösler (FDP) erfolgt. Seitdem seien die Personal- und Betriebskosten erheblich gestiegen. „Das muss sich auch in einer verbesserten Vergütung für die Apotheken widerspiegeln. Wir haben dazu als FDP Thüringen durch unseren Gesundheitspolitiker Robert-Martin Montag kürzlich einen eigenen Vorschlag erarbeitet“, erklärte Kemmerich. Auch beim Thema Bürokratie sieht Kemmerich dringenden Handlungsbedarf. „Die bürokratischen Aufwände sind – wie in anderen Bereichen auch – viel zu hoch“, betonte er. Zwar seien im Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) erste Schritte unternommen worden, aber das Verbot von Retaxationen bei Formfehlern sowie die Abschaffung der Präqualifizierung seien nur erste Schritte. „Ich erwarte von Karl Lauterbach, dass er das ausstehende Bürokratieentlastungsgesetz endlich auf den Weg bringt“, so Kemmerich abschließend.

Thomas Kemmerichs Engagement für die Apotheken kommt zur rechten Zeit. In einer Phase, in der das Gesundheitswesen stark beansprucht wird, spielen Apotheken eine unverzichtbare Rolle. Die Forderung nach einer besseren Vergütung und weniger Bürokratie ist sowohl logisch als auch notwendig. Apotheken bieten nicht nur die Abgabe von Medikamenten, sondern sind auch ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsversorgung. Kemmerichs Kritik an Gesundheitsminister Karl Lauterbach mag hart klingen, ist aber berechtigt. Der Abbau von Bürokratie ist seit Langem ein dringendes Anliegen, das bisher kaum angegangen wurde. Die Forderung nach einem Bürokratieentlastungsgesetz, das die Apotheken spürbar entlastet, sollte ernsthaft geprüft werden. Auch die Anpassung der Vergütung an die gestiegenen Betriebskosten ist unerlässlich, um die Apothekenlandschaft in Deutschland zu erhalten. Kemmerichs Argument, dass Apotheken in Zeiten des Ärztemangels noch wichtiger werden, ist einleuchtend. Eine stärkere Einbindung der Apotheken in die Gesundheitsversorgung könnte viele Probleme abmildern und zur Entlastung der ärztlichen Versorgung beitragen. Insgesamt stellt Kemmerichs Ansatz eine durchdachte Strategie dar, um die Qualität der Gesundheitsversorgung aufrechtzuerhalten und zu verbessern. Sein Einsatz für die Apotheken könnte sowohl den Apothekern als auch den Patienten zugutekommen und die medizinische Versorgung in Deutschland nachhaltig stärken.

 

Scholz' Versprechen: Wer zahlt die Rechnung?

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) in Deutschland steht vor einer schwierigen finanziellen Lage. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat kürzlich bekräftigt, dass es keine Leistungskürzungen für die Versicherten geben wird. Er betonte, dass das Gesundheitssystem effizienter gestaltet werden müsse, ohne jedoch konkrete Angaben zur Finanzierung dieser Maßnahmen zu machen. Dies wirft Fragen zur langfristigen Belastung der Versicherten auf.

Seit Jahren steigen die Ausgaben der Krankenkassen kontinuierlich. Bereits im April 2023 warnte der GKV-Spitzenverband, dass die Ausgaben in diesem Jahr erstmals die Marke von 300 Milliarden Euro überschreiten könnten, im Vergleich zu 297 Milliarden Euro im Vorjahr. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) benötigt zudem erhebliche finanzielle Mittel für diverse Strukturreformen im Gesundheitswesen. Diese Reformen sind notwendig, um das System an die Bedürfnisse einer alternden Bevölkerung anzupassen, erfordern jedoch zusätzliche finanzielle Ressourcen.

Jeder Euro, der zusätzlich ausgegeben werden soll, muss über die Krankenkassenbeiträge eingenommen werden. Die Vorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer, prognostizierte im Juni 2023 einen zusätzlichen Finanzbedarf von 0,5 bis 0,6 Prozentpunkten für das kommende Jahr. Diese Schätzung berücksichtigt noch nicht die finanziellen Anforderungen aus den Gesetzesvorhaben des Bundesgesundheitsministeriums.

Viele Krankenkassen haben bereits zum Jahresbeginn ihre Beitragssätze erhöht und planen teilweise weitere Anhebungen im August. Rund 9 Millionen Versicherte könnten von dieser erneuten Erhöhung betroffen sein, was zusätzliche Kosten von etwa 400 Euro pro Jahr bedeuten könnte. Dies stellt eine erhebliche finanzielle Belastung für die Versicherten dar, die bereits jetzt steigende Lebenshaltungskosten zu bewältigen haben.

Bundeskanzler Scholz scheint auf ein schnelles Wunder durch Lauterbachs Strukturreformen zu hoffen. Doch selbst wenn sofort Lösungen gefunden würden, um die alternde Bevölkerung kostenneutral zu versorgen, würde es eine Weile dauern, bis diese Maßnahmen ihre Wirkung entfalten. Bis dahin bleibt die Frage, wie die steigenden Kosten bewältigt werden sollen, unbeantwortet.

Zusammengefasst verspricht Kanzler Scholz den Versicherten, dass es keine Leistungskürzungen geben wird. Doch die Realität könnte bedeuten, dass die Versicherten für die Beibehaltung der Leistungen höhere Beiträge zahlen müssen. Die Herausforderung besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen notwendigen Reformen und der finanziellen Belastung der Versicherten zu finden.

Der jüngste Vorstoß von Bundeskanzler Olaf Scholz, Leistungskürzungen in der gesetzlichen Krankenversicherung auszuschließen, mag auf den ersten Blick beruhigend wirken. Doch ein genauerer Blick offenbart erhebliche Lücken in der Finanzierung dieser Versprechen. Es ist erfreulich, dass Scholz den Versicherten klare Zusagen macht, aber ohne eine solide Finanzierungsstrategie bleiben diese Versprechen hohl.

Die gesetzlichen Krankenkassen stehen seit Jahren unter finanziellem Druck, und die steigenden Ausgaben lassen sich nicht einfach durch Effizienzsteigerungen kompensieren. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbachs notwendige Strukturreformen werden zweifellos weitere Mittel erfordern, doch es bleibt unklar, wie diese finanziert werden sollen, ohne die Beiträge der Versicherten weiter zu erhöhen.

Die Realität zeigt, dass bereits viele Krankenkassen ihre Beitragssätze erhöht haben und weitere Erhöhungen planen. Dies bedeutet für Millionen Versicherte zusätzliche finanzielle Belastungen in einer Zeit, in der viele ohnehin mit steigenden Lebenshaltungskosten kämpfen. Scholz' Versprechen, keine Leistungskürzungen vorzunehmen, könnte am Ende bedeuten, dass die Versicherten mehr zahlen müssen, um die gleichen Leistungen zu erhalten.

Ein langfristig stabiles Gesundheitssystem erfordert nicht nur Effizienzsteigerungen, sondern auch eine nachhaltige Finanzierung. Es ist an der Zeit, dass die Regierung klare und realistische Finanzierungspläne vorlegt, um die Versicherten nicht weiter zu belasten. Die Versprechen des Kanzlers müssen durch konkrete Maßnahmen zur finanziellen Entlastung der Versicherten untermauert werden, sonst bleibt das Vertrauen in die gesetzliche Krankenversicherung gefährdet.

 

Engagierter Fahrer von Gehe liefert dringend benötigtes Betäubungsmittel für verzweifelte Patientin

In der Rochus-Apotheke in Sundern kam es kürzlich zu einem außergewöhnlichen Vorfall, der das Engagement eines Fahrers des pharmazeutischen Großhändlers Gehe eindrucksvoll demonstrierte. Jennifer Stock, die Inhaberin der Apotheke, schilderte die Situation, bei der eine Patientin dringend ein Betäubungsmittel (BtM) für ihren Vater benötigte. Die Patientin war verzweifelt in die Apotheke gekommen, da ihr Vater nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus sofort ein starkes Schmerzmittel benötigte.

„Es war gegen 16 Uhr, und die Bestellung bei unserem Großhändler Gehe war bereits abgeschickt“, berichtete Stock. Die Patientin hatte zuvor schon eine andere Apotheke aufgesucht, war dort jedoch abgewiesen worden, da auf ihrem Privatrezept der Durchschlag fehlte. Nachdem sie den Durchschlag besorgt hatte, legte sie das vollständige Rezept bei Stock vor. Zu diesem Zeitpunkt war die Nachbestellfrist jedoch bereits um 20 Minuten überschritten.

Trotz der abgelaufenen Frist wollte Stock der verzweifelten Patientin helfen und kontaktierte Gehe. Der Großhändler, der die Rochus-Apotheke zweimal täglich beliefert, setzte sich sofort mit dem Fahrer in Verbindung, der bereits unterwegs war. Der Fahrer zeigte außergewöhnliches Engagement und kehrte um, um das BtM abzuholen.

Gegen 18 Uhr traf der Fahrer mit dem dringend benötigten Medikament in der Apotheke ein. „Es hätte auch die Möglichkeit gegeben, einen Sonderwagen für 30 Euro zu schicken, aber es war umso erfreulicher, dass unser regelmäßiger Fahrer den Gefallen tat“, erklärte Stock. Die Dankbarkeit der Tochter war groß, und Stock betonte, dass solch eine persönliche Hilfe vom Versandhandel nicht hätte geleistet werden können.

Dieser Vorfall zeigt nicht nur das Engagement des Fahrers, sondern auch die enge Zusammenarbeit zwischen der Apotheke und dem Großhändler Gehe. Die schnelle und unbürokratische Hilfe war für die betroffene Familie von unschätzbarem Wert und verdeutlicht die Bedeutung eines gut funktionierenden pharmazeutischen Versorgungssystems.

Der Vorfall in der Rochus-Apotheke ist ein herausragendes Beispiel für die Menschlichkeit und den Einsatz, die im Gesundheitswesen notwendig sind. In Zeiten, in denen Effizienz und Kostensenkung oft im Vordergrund stehen, erinnert uns die Geschichte daran, dass hinter jeder medizinischen Versorgung Menschen mit echten Bedürfnissen und Nöten stehen. Der Einsatz des Gehe-Fahrers zeigt, dass persönlicher Service und menschliches Mitgefühl unverzichtbare Komponenten einer umfassenden Patientenbetreuung sind. Es ist erfreulich zu sehen, dass solche Werte in der Zusammenarbeit zwischen Apotheken und Großhändlern noch immer hochgehalten werden. Solche Geschichten machen Mut und zeigen, dass Engagement und Mitgefühl auch im hektischen Alltag einen Unterschied machen können.

 

Corona: Sommerwelle erfasst Rheinland-Pfalz – Maßnahmen für zukünftige Pandemien verstärkt

Eine neue Sommerwelle von Corona-Infektionen breitet sich derzeit in Rheinland-Pfalz aus, wie der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch bestätigt hat. Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Mainz erklärte der SPD-Politiker, dass die Fallzahlen im Vergleich zum Mai auffällig gestiegen seien. Dieser Anstieg sei typisch für die Sommermonate, da die Menschen vermehrt soziale Kontakte pflegen, in den Urlaub reisen und an Großveranstaltungen wie Festivals teilnehmen.

Hoch betonte, dass die meisten Menschen gut mit der Infektion umgehen können. Die registrierten Fallzahlen umfassen lediglich diejenigen, die sich testen lassen, sodass die tatsächliche Zahl der Infizierten höher sein könnte. Viele Betroffene weisen nur milde Symptome auf oder bleiben asymptomatisch und bleiben nach einem positiven Test einige Tage zu Hause, was Hoch als verantwortungsbewusst und korrekt bezeichnete, um die Verbreitung des Virus zu verhindern.

Ab Anfang August soll ein neuer Impfstoff von Biontech zur Verfügung stehen. Hoch empfiehlt insbesondere älteren Menschen und vulnerablen Gruppen, eine Auffrischungsimpfung in Betracht zu ziehen, um ihren Schutz vor dem Virus zu stärken.

Hoch äußerte zudem, dass die Wahrscheinlichkeit einer neuen Pandemie nach Corona hoch sei. Die entscheidende Frage sei nicht ob, sondern wann und durch welches Virus eine neue Pandemie ausgelöst werde. Obwohl es derzeit keine konkreten Hinweise auf eine bevorstehende Pandemie gibt, sei es wichtig, wachsam zu bleiben. Hoch verwies auf die steigenden Fälle von Vogelgrippe (H5N1) bei Rindern in den USA und vereinzelt auch bei Menschen. Diese Vogelgrippe ähnele jedoch eher der klassischen Grippe.

Um für zukünftige Pandemien besser gerüstet zu sein, plant das Land Rheinland-Pfalz bis 2025 den Bau eines Materiallagers für Schutzmasken und Schutzkleidung beim Landeskrankenhaus in Andernach. Das Projekt soll 8,2 Millionen Euro kosten und sicherstellen, dass im Ernstfall ausreichend Schutzmittel verfügbar sind.

Die Long-Covid-Ambulanzen im Bundesland werden weiterhin unterstützt und verzeichnen großen Zulauf. Viele Menschen leiden auch lange nach einer Infektion unter gesundheitlichen Problemen, nicht nur nach einer Corona-Infektion. Inzwischen bieten auch viele niedergelassene Ärzte effektive Behandlungen für Long-Covid-Patienten an. Dies zeigt, dass das Gesundheitssystem in der Lage ist, sich auf neue Herausforderungen einzustellen und den betroffenen Patienten die notwendige Unterstützung zu bieten.

Die aktuelle Sommerwelle der Corona-Infektionen in Rheinland-Pfalz verdeutlicht einmal mehr, dass die Pandemie noch nicht überwunden ist. Minister Hochs Hinweise auf die gestiegenen Fallzahlen und die typischen sommerlichen Aktivitäten der Menschen sind nachvollziehbar und mahnen zur Vorsicht. Es ist beruhigend zu hören, dass die meisten Menschen die Infektion gut überstehen und dass Maßnahmen zur Eindämmung weiterhin beachtet werden.

Die Verfügbarkeit eines neuen Biontech-Impfstoffs ab August ist ein wichtiger Schritt im fortwährenden Kampf gegen das Virus. Besonders gefährdete Gruppen sollten die Auffrischungsimpfung ernsthaft in Erwägung ziehen, um ihren Schutz zu erhöhen.

Hochs Warnung vor zukünftigen Pandemien ist ein notwendiger Weckruf. Die Beispiele der Vogelgrippe in den USA zeigen, dass neue Bedrohungen jederzeit auftreten können. Der geplante Bau eines Materiallagers für Schutzkleidung und Masken in Andernach ist eine proaktive Maßnahme, die die Lehren aus der aktuellen Pandemie berücksichtigt und die Vorbereitung auf zukünftige Krisen verbessert.

Die Unterstützung und der Ausbau der Long-Covid-Ambulanzen sind ebenfalls entscheidende Schritte. Viele Menschen kämpfen mit langanhaltenden gesundheitlichen Problemen nach einer Infektion, und es ist ermutigend zu sehen, dass sowohl spezialisierte Einrichtungen als auch niedergelassene Ärzte zunehmend in der Lage sind, diese Patienten effektiv zu behandeln. Dies zeigt die Anpassungsfähigkeit und Resilienz des Gesundheitssystems in Rheinland-Pfalz, was für die Bewältigung zukünftiger Herausforderungen von großer Bedeutung ist.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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